Einführung in die Sozialpsychologie 1 3. Soziale Kognition und Attribution
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Cartes-fiches | 83 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 12.08.2014 / 19.10.2021 |
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Attributionsdimensionen – Experiment
Attributionsdimensionen – Experiment
- Vpn bekamen verschiedene Situationen
- Für jedes Ereignis wurden 8 verschiedene Ursachendargeboten, bestehend aus Kombinationen der Attributionsdimensionen (d.h. intern/extern x stabil/instabil x kontrollierbar/unkontrollierbar)
- Person konnte Schulden nicht zurückzahlen: 1. Person hat Arbeitsplatz verloren da seine Stelle überflüssig wurde (extern, stabil, unkontrollierbar) 2. Person hat Stelle gekündigt um neuen Job zu suchen (intern, instabil, kontrollierbar)
- -> Vpn mussten angeben in welchem Ausmaß die Situation Ärger oder Mitleid hervorruft
- -> Wahrnehmung kontrollierbarer Ursachen führte zu Ärger, die Wahrnehmung unkontrollierbarer Ursachen zu Mitleid
- Die Kombination intern/stabil/kontrollierbar bewirkte den größten Ärger; die Kombination intern/stabil/unkontrollierbar das meiste Mitleid.
Korrespondierende Schlussfolgerungen – Jones Davis
Korrespondierende Schlussfolgerungen – Jones Davis
- Zentrum der Theorie: wie Menschen von einer beobachteten Handlung auf die Dispositionen (Persönlichkeitsmerkmale, Einstellungen, Motive etc.) des Handelnden schließen, die ihn zu dem Verhalten veranlasst haben (bzw. die in diesem Sinne mit dem Verhalten korrespondierten)
- zwei wesentliche Schritte: In einem ersten Schritt muss der Beobachter entscheiden, ob der Handelnde die Handlung mit Absicht ausgeführt hat
- In einem zweiten Schritt muss der Beobachter dann entscheiden, welche Disposition(en) den Handeln den zu der konkreten Handlung veranlasst haben
- -> Um die für eine Handlung verantwortliche Disposition zu ermitteln, vergleicht der Beobachter der Theorie zufolge sämtliche Verhaltensmöglichkeiten, die der Handelnde zur Auswahl hatte, im Hinblick auf ihre spezifischen Konsequenzen miteinander. Spezifische Konsequenzen sind solche, die ausschließlich mit einer bestimmten Handlungsalternative, nicht jedoch mit anderen möglichen Handlungen einhergehen (Prinzip der nicht-gemeinsamen Effekte).
Kovariationsprinzip - Harold Kelley
Kovariationsprinzip - Harold Kelley
- allgemeinste und einflussreichste aller Attributionstheorien
- Personenattributionen (die Ursachen liegen in der beobachteten Person)
- Stimulusattributionen (die Ursachen liegen in Eigenschaften eines Reizes bzw. der Umgebung)
- Umständeattributionen (die Ursachen liegen in spezifischen Umständen zu bestimmten Zeitpunkten)
- Verfügt Person aufgrund wiederholter Verhaltensbeobachtungen über Informationen aus mehreren Informations- quellen, dann wird die entsprechende Ursache Kelley zufolge nach dem Kovariationsprinzip ermittelt
- -> besagt, dass ein beobachteter Effekt derjenigen Ursache zugeschrieben wird, mit der er über die Zeit hinweg kovariiert.
Beispiel Kovariationsprinzip
Beispiel Kovariationsprinzip
- Lehrer beobachtet wie Tim seinen Mitschüler Lars auf dem Pausenhof droht ihn zu verprügeln
- Konsensusinformationen: resultieren aus Beobachtungen der Reaktionen anderer Personen auf den Stimulus -> Konsensus hoch, wenn andere Schüler sich ähnlich wie Tim gegenüber Lars verhalten (z.B. ihm ebenfalls drohen oder ihn drangsalieren).
- Distinktheitsinformationen: resultieren aus Beobachtungen des Verhaltens der Person in anderen Situationen (gegenüber anderen Stimu- li) - Distinktheit hoch, wenn Tim außer Lars keinen seiner Mitschüler je bedroht oder drangsaliert hat.
- Konsistenzinformationen: resultieren aus Beobachtungen des relevanten Verhaltens über die Zeit - Konsistenz hoch, wenn Tim Lars zu verschiedenen Zeitpunkten wiederholt bedroht und drangsaliert hat.
Wann kommt es nach Kelley zu welcher Art von Attribution?
Wann kommt es nach Kelley zu welcher Art von Attribution?
- Zu einer Personenattribution: wenn geringer Konsensus, geringe Distinktheit und hohe Konsistenz besteht – d.h., das Ereignis oder Verhalten mit der Person kovariiert
- hoher Konsensus, hohe Distinktheit und hoher Konsistenz: Personen attribuieren hingegen eher auf den Stimulus
- niedriger Konsensus, hohe Distinktheit und niedriger Konsistenz: Personen attribuieren eher auf die Umstände
Konfigurationsprinzip
Konfigurationsprinzip
- Kelley räumt ein, dass das Kovariationsprinzip „Idealcharakter“ habe und dass Menschen in Situationen, in denen ihnen nur unvollständige Informa-tionen vorliegen, auf andere Art und Weise zu kausalen Schlussfolgerungen gelangen: Sie greifen auf kausale Schemata zurück.
Kausale Schemata
Kausale Schemata
- Wissensstrukturen, in denen durch Erfahrung gewonnene abstrakte Annahmen darüber repräsentiert sind, welche Ursachenfaktoren für bestimmte Arten von Ereignissen verantwortlich sind, bzw. wie diese Ursachenfaktoren zusammenspielen.
Zwei Arten von kausalen Schemate – Kelley
Zwei Arten von kausalen Schemate – Kelley
- Solche, die zur Ergänzung unvollständiger Informationen dienen („Ergänzungsschemata“)
- und solche, die explizit Annahmen über die möglichen und wahrscheinlichen Ursachen machen
- -> Beispiel für letztere Kategorie: Schemader multiplen hinreichenden Ursachen - Schema repräsentiert die Annahme, dass für das Auftreten ein und desselben Effekts (z.B. Prüfungsversagen) unterschiedliche Ursachen hinreichend sein können (entweder mangelnde Begabung oder ein zu hoher Schwierigkeitsgrad der Prüfungsaufgaben oder private Probleme des Prüflings)
Abwertungsprinzip
Abwertungsprinzip
- Auf Grundlage ihres Vorwissens neigen Menschen beispielsweise dazu, einer plausiblen Ursache für das Auftreten eines bestimmten Effekts weniger Gewicht beizumessen, wenn gleichzeitig andere plausible Ursachen für den Effekt ebenfalls gegeben sind, als wenn sie allein vorhanden wäre
- -> Prüfer würde das Prüfungsversagen eines Prüflings, weniger auf dessen mangelnde Begabung zurückführen, wenn er weiß, dass dieser sich gerade von seiner Freundin getrennt hat, als wenn ihm diese alternative Ursachenerklärung nicht bekannt ist
Aufwertungsprinzip
Aufwertungsprinzip
- Faktoren, die gegen das Auftreten eines Effekts wirken, verleiten Menschen dazu, einer plausiblen förderlichen Ursache für eine Handlung eine stärkere Wirkung zuzuschreiben, als wenn diese Ursache alleine vorliegt
- -> wüsste Prüfer um die privaten Probleme des Prüflings, würde er im Fall einer erfolgreichen Prüfungsleistung eher dazu tendieren, auf eine besondere Begabung des Prüflings zu schließen, als er dies ohne das Wissen um diesen hemmenden Faktor getan hätte.
Duale-Prozess-Modelle der Attribution – Daniel Gilbert und Kollegen
Duale-Prozess-Modelle der Attribution – Daniel Gilbert und Kollegen
- zweistufiger Attributionsprozess
- Wenn Menschen das Verhalten einer Person beobachten, bilden sie in einem -ersten Schritt zunächst relativ automatisch eine Personenattribution
- -> Auf welche Dispositionen der Beobachter in der sozialen Situation schließt, wird maßgeblich durch die Erwartungen des Beobachters beeinflusst
- Zum zweiten Schritt kommt es nur wenn Person über genug Ressourcen oder Motivation verfügt -> kontrollierter Attributionsprozess wird eingeleitet, in dem systematisch weitere Informationen zur Schlussfolgerung herangezogen werden (z.B. Informationen über den Einfluss von Situationsfaktoren)
- -> Die ursprüngliche dispositionale Schlussfolgerung wird dann ggf. modifiziert oder möglicherweise vollständig durch eine andere Attribution ersetzt
Attributionsverzerrungen
Attributionsverzerrungen
- Korrespondenzverzerrung
- Akteur-Beobachter-Divergenz
- Selbstwertdienliche Attributionsverzerrung
Korrespondenzverzerrung
Korrespondenzverzerrung
- Beobachter neigen generell dazu, das Verhalten eines Handelnden eher auf interne als auf externe Faktoren zurückzuführen
- Ursachen für ein Verhalten werden somit eher der handelnden Person (ihren Dispositionen, Motiven etc.) als der Situation oder den Umständen (z.B. äußeren Zwängen) zugeschrieben
- -> kulturelle Unterschiede: individualistische Kulturen (z.B. USA, Westeuropa) neigen stärker zu dispositionalen Erklärungen als kollektivistische Kulturen (Japan)
Akteur-Beobachter-Divergenz
Akteur-Beobachter-Divergenz
- Menschen neigen dazu ihr eigenes Handeln stärker auf externe oder situationale als auf interne oder dispositionale Faktoren zurückzuführen
- Storms: Grund für Verzerrung liegt in der unterschiedlichen Ausrichtung der Aufmerksamkeit bei der Verhaltensbeobachtung
- -> Beim eigenen Handeln ist wegen Perspektive die Aufmerksamkeit auf Situationsmerkmale gerichtet
- -> beim Beobachten einer Person hingegen wird die „Figur“ vor dem „Hintergrund“ der Situation wahrgenommen
- Perspektive konnte in Experiment mit Videoaufnahme umgedreht werden (Akteur wurde Video von eigenem Verhalten gezeigt)
Selbstwertdienliche Attributionsverzerrung
Selbstwertdienliche Attributionsverzerrung
- dient der Steigerung oder dem Schutz des Selbstwertgefühls
- Selbstwertgefühl steigern - Menschen führen die eigenen Erfolge typischerweise in höherem Maße auf (stabile) interne Faktoren zurück (Fähigkeiten, Begabung) als vergleichbare Erfolge anderer Personen
- Um ihr Selbstwertgefühl zu schützen, werden die eigenen Misserfolge im Unterschied zu den Misserfolgen anderer Personen hingegen eher auf externe Faktoren zurückgeführt
Stereotyp
Stereotyp
- Sozial geteilte Überzeugung bezüglich der Attribute, Eigenschaften, Verhaltensweisen etc., hinsichtlich derer die Mitglieder einer Gruppe einander ähneln.
Versuchsbeispiel Stereotyp
Versuchsbeispiel Stereotyp
- Duncan, 1976
- Spielte weißen Vpn Videos vor in dem sich am Ende die beiden Männer schubsten
- -> einmal der Schwarze, einmal der Weiße
- Verhalten des Schwarzen wurde als aggressiver beurteilt und mehr auf Persönlichkeitseigenschaften zurückgeführt statt beim Weißen
Soziale Realität
Soziale Realität
- was Menschen als soziale Realität wahrnehmen ist nicht einfach ein Abbild einer „objektiven“ Realität, es handelt sich um eine subjektive Konstruktion, die aus einem Zusammenspiel zwischen „objektiven“ Daten und Erwartungen, Zielen und Bedürfnisse des Wahrnehmenden resultiert.
Generalthemen der sozialen Kognitionsforschung
Generalthemen der sozialen Kognitionsforschung
- Die Frage, wie soziale Informationen verarbeitet werden und wie sich die- se Verarbeitungsprozesse auf die subjektive Wahrnehmung und Interpretation der sozialen Realität auswirken, sind Generalthemen der sozialen Kognitionsforschung
Soziale Kognition
Soziale Kognition
- Der Prozess des Erwerbs, der Organisation und Anwendung von Wissen über sich selbst und die soziale Welt. Konkret beinhaltet dieser Prozess
a) mentale Repräsentationen über sich selbst, über andere und über soziale Beziehungen zu erstellen und im Gedächtnis zu speichern, und
b) diese mentalen Repräsentationen flexibel anzuwenden, um Urteile zu bilden und Entscheidungen zu treffen.
Mentale Repräsentation
Mentale Repräsentation
- Wissensstrukturen, die Menschen konstruieren, im Gedächtnis speichern, aus dem Gedächtnis abrufen und in unterschiedlicher Weise verwenden können.
Typen von Wissensrepräsentation
Typen von Wissensrepräsentation
- Schema
- Skript
- Kategorie
- Stereotype
- Prototyp
- Assoziatives Netzwerk
Schema
Schema
- Repräsentation, die Informationen über die Attribute eines Konzepts und die Attributrelationen beinhaltet
- Beispiel: Personenschemata – Wissen über bestimmte Personen
- Kausale Schemata – Abstrakte Annahme darüber, welche Ursachen für bestimmte Arten von Ereignissen verantwortlich sind
Skript
Skript
- Repräsentation von Ereignissen, die Informationen über zeitliche Abfolge beinhaltet
- Beispiel: Wissen über die zeitliche Abfolge von Ereignissen, die einen Restaurantbesuch bezeichnen
Kategorie
Kategorie
- Repräsentation einer Klasse von Objekten, Personen oder Ereignissen mit ähnlicher Bedeutung oder Funktion
- Konkrete Kategorie: Pflanzen, Tiere
- Soziale Kategorien: Männer, Frauen
- Abstrakte Kategorien: Werte, Ideale
Stereotype
Stereotype
- Repräsentation der allgemeinen Merkmale der Mitglieder einer sozialen Kategorie
- Beispiel: Merkmale von Mitgliedern bestimmter Berufsgruppen oder ethnischer Gruppen
Prototype
- Repräsentation der ideal-typischen und definitorischen Merkmale einer Kategorie
- Beispiel: Prototypische Merkmale eines Professors ist über 40 Jahre alt, hält Vorlesung, forscht etc....
Prototypikalität kann variieren – 30- jährige Professoren sind weniger prototypisch als 50-jährtige
Assoziatives Netzwerk
Assoziatives Netzwerk
- Komplexe kognitive Struktur, in der eine Vielzahl von Konzepten durch assoziative Verbindungen miteinander in Beziehung steht. Durch Ausbreitung der Aufmerksamkeit entlang dieser Verbindungen werden bei Aktivierung eines Konzepts benachbarte Konzepte ebenfalls aktiviert.
- Beispiel: Die Einstellung einer Person gegenüber einem Objekt inklusiver aller kognitiven, affektiven, konativen Aspekte
Schritte der Informationsverarbeitung – Initiale Wahrnehmung
Schritte der Informationsverarbeitung – Initiale Wahrnehmung
- Person muss kritisches Stimulusereignis wahrnehmen
- -> setzt voraus dass sie Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte der Situation konzentriert und andere ausschließt
- Experiment Duncan: Hautfarbe zog offenbar viel Aufmerksamkeit auf sich
Salienz
Salienz
- Stimulus, der die Fähigkeit besitzt, im Zusammenspiel mit Merkmalen des Wahrnehmenden (z.B. seinen Bedürfnissen, Zielen) die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wird in der sozialen Kognitionsforschung als „salient“ bezeichnet.
- Stimuli werden i.d.R. salienter, wenn sie
- a) sozial bedeutsam sind und
- b) im Vergleich zu anderen Stimuli im sozialen Kontext relativ selten auftreten (z. B. ein einzelner Angehöriger einer sozialen Minorität unter Mitglie-Salienz dern der Majorität)
- Salienz hat wichtige Konsequenzen für die weitere Informationsverarbeitung -> Grundsätzlich erhöht sie die Wahrscheinlichkeit, dass sich die nachfolgende Informationsverarbeitung auf Informationen konzentriert, die mit dem salienten Stimulus zusammenhängen
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