Einführung in die Sozialpsychologie 1 1.Einführung
Einführung in die Sozialpsychologie 1 1.Einführung
Einführung in die Sozialpsychologie 1 1.Einführung
Set of flashcards Details
Flashcards | 40 |
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Students | 14 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 12.08.2014 / 10.02.2025 |
Weblink |
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Unabhängige Variable (UV)
Unabhängige Variable (UV)
- Die Variable, für die eine ursächliche Wirkung angenommen wird; sie wird manipuliert.
Abhängige Variable (AV)
Abhängige Variable (AV)
- Die Variable, von deren Ausprägung angenommen wird, dass sie von der UV abhängt; sie wird gemessen.
Moderator- variable
Moderator- variable
- Eine im Rahmen der theoretischen Annahmen relevante Variable, die die Stärke des Kausal- effekts der UV auf die AV beeinflusst. Sie er- klärt, wann (unter welchen Bedingungen) ein bestimmter Effekt der UV zu erwarten ist; sie wird in Experimenten daher häufig als eine zusätzliche UV manipuliert.
Störvariable
Störvariable
- Variablen, die ebenfalls Einfluss auf die Ausprägung der AV haben können. Dieser Einfluss ist nicht von theoretischem Interesse, er beeinträchtigt aber die Interpretation des Effekts der UV. Störvariablen müssen daher eliminiert oder kontrolliert werden.
Mediator- variable
Mediator- variable
- Eine im Rahmen der theoretischen Annahmen relevante Variable, die den Kausaleffekt der UV auf die AV vermittelt. Sie erklärt, warum sich die UV auf die AV auswirkt; sie wird in Experimenten daher häufig zusätzlich zur AV gemessen, oder aber gezielt manipuliert.
Randomisierung
Randomisierung
- wichtige experimentelle Kontrolltechnik
- zufällige (randomisierte) Zuteilung der Versuchspersonen auf die verschiedenen Bedingungen des Experiments
- soll sicherstellen, dass alle potentiell relevanten Merkmale der Vpn in verschiedenen Bedingungen des Experiments gleich ausgeprägt sind
- Um ein „echtes“ Experiment handelt es sich nur, wenn neben der Möglichkeit der Manipulation der UV auch die Möglichkeit der randomisierten Zuteilung der Versuchspersonen besteht.
Validität
Validität
- bezieht sich auf Gültigkeit der Schlussfolgerungen die aus einer Untersuchung gezogen werden können
- Interne Validität: Qualität experimenteller Forschung hängt in erster Linie davon ab; der Sicherheit, mit der man aus den Ergebnissen des Experiments auf Ursache-Wirkungsbeziehungen schließen kann; ist hoch, wenn die beobachtete Veränderung der AV mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die experimentelle Manipulation der UV zurückzuführen ist.
- Externe Validität: inwieweit Befunde auf andere Situationen oder Populationen übertragbar sind
Replizierbarkeit
Replizierbarkeit
- wichtiges Kriterium zur Beurteilung der externen Validität eines Experiment
- Bestätigung der Befunde bei unabhängigen Wiederholungen mit Versuchspersonen aus anderen Populationen, in unterschiedlichen Kontexten oder unter Verwendung unterschiedlicher Varianten der Manipulation
Kritik an sozialpsychologischen Laborexperimenten
Kritik an sozialpsychologischen Laborexperimenten
- Vpn werden in „künstliche“ Situationen gebracht
- -> Ergebnisse seien nicht auf das „reale“ Leben übertragbar
Wieso ist die zuvor genannte Kritik falsch? – offensichtlicher vs. Psychologischer Realismus -
Wieso ist die zuvor genannte Kritik falsch? – offensichtlicher vs. Psychologischer Realismus -
- sie beruht auf einer falschen Prämisse
- Entscheidend für die Übertragbarkeit experimenteller Befunde auf andere Situationen ist nicht, dass die Experimentalsituation einer realen Situation maximal gleicht (offensichtlicher Realismus), sondern, dass sie psychologischen Realismus besitzt – d.h., dass die in einem Experiment angestoßenen psychologischen Prozesse denjenigen, die unter entsprechenden Bedingungen im „realen Leben“ ablaufen, weitgehend ähneln.
- -> Ist der psychologische Realismus hoch, können gerade Laborexperimente weitreichende generalisierbare Ergebnisse produzieren, da sie eine Prüfung der theoretischen Annahmen auf einem hochgradig allgemeinen (statt auf situationsspezifischen) Niveau ermöglichen
Beispiel offensichtlicher vs. Psychologischer Realismus
Beispiel offensichtlicher vs. Psychologischer Realismus
- in Laborexperimenten wird nicht nur mit „natürlichen“ Gruppen (z.B. Isrealis) sondern auch „künstlichen“ (z.B. Gruppe A und B) aus trivialen Kriterien experimentiert
- -> gelingt es, theoretische Annahmen zu Intergruppenprozessen im Kontext solcher künstlichen Gruppen zu bestätigen hat dies entscheidende Implikationen für die Generalisierbarkeit: Sie demonstrieren nämlich, dass die Gültigkeit der theoretischen Annahmen nicht von Faktoren abhängt, die eine bestimmte „natürliche“ Intergruppenbeziehung kennzeichnen
Demand Characteristics
Demand Characteristics
- können interne Validität sozialpsychologischer Experimente bedrohen
- bestimmte Hinweisreize in Untersuchungsumgebung legen Vp nahe welche Verhaltensweisen oder Reaktionen von ihr erwartet werden
- -> sie verhält sich nicht mehr „natürlich“; z.B. hin zur „sozialen Erwünschtheit“
Täuschung
Täuschung
- Täuschung von Vpn oder Versuchsleitung um Einflüsse wie z.B. Demand Characteristics zu vermeiden
- -> reicht von Zurückhalten von Informationen über die wahren Ziele der Untersuchung bis hin zur absichtlichen Irreführung der Vpn
- lässt sich aus wissenschaftlicher Sicht rechtfertigen – man kann ziemlich sicher sein, dass sich Vpn, die an sozialpsychologischen Experimenten zu aggressivem Verhalten, Vorurteilen oder Diskriminierung teilnehmen, anders verhalten würden, würden sie vor ihrer Teilnahme über die jeweiligen Ziele der Untersuchung vollständig in Kenntnis gesetzt
- -> bleibt aus ethischer Sicht trotzdem problematisch
Ethik-Richtlinien
Ethik-Richtlinien
- sind für Psychologen verbindlich
- Einige Richtlinien sind: Freiwilligkeit der Versuchspersonen zur Teilnahme
- Verpflichtung Versuchspersonen keinen psychisch oder physisch schädigenden Einflüssen oder Gefährdungen auszusetzen
- Verpflichtung Untersuchungen unverzüglich abzubrechen wenn Versuchspersonen unerwartete Belastungsreaktionen zeigen
- Täuschung: Richtlinien schreiben eine vollständige postexperimentelle Aufklärung vor
- Vpn soll die Möglichkeit gegeben werden, die an ihnen erhobenen Daten zurückzuziehen
Postexperimentelle Aufklärung
Postexperimentelle Aufklärung
- Die Versuchspersonen werden nach dem Experiment vollständig über die Täuschung und das eigentliche Ziel der Untersuchung aufgeklärt; die wissenschaftliche Notwendigkeit der Täuschung wird begründet.
- Im Idealfall vermittelt diese Aufklärung den Versuchspersonen ein Verständnis für die Relevanz der Forschungsergebnisse und den Beitrag, den sie dazu geleistet haben.
Was ist Sozialpsychologie?
Was ist Sozialpsychologie?
- sie untersucht Erleben und Verhalten von Menschen in sozialen Situationen
- junge empirische Wissenschaft – ihre akademische Institutionalisierung begann erst in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
- bis 60er Jahre Entwicklung hauptsächlich in USA, in Europa akademische Insitutionalisierung ab 70er Jahre
Nenne ein Hauptziel der Sozialpsychologie
Nenne ein Hauptziel der Sozialpsychologie
- Ein Hauptziel sozialpsychologischer Forschung besteht darin, empirisch überprüfbare Theorien und Modelle zu entwickeln, um zu beschreiben, zu prognostizieren und zu erklären, wie Menschen sich in sozialen Situationen verhalten – wie sie einander wahrnehmen, wie sie Einfluss aufeinander ausüben und wie sie ihre Beziehungen zueinander gestalten.
Nenne zwei Prämissen der Sozialpsychologie
Nenne zwei Prämissen der Sozialpsychologie
- Eine dieser Prämissen ist, dass Menschen das, was sie als soziale Realität wahrnehmen, aktiv konstruieren
- -> sie reagieren nicht darauf wie eine Situation „objektiv“ ist, sondern wie sie von ihnen subjektiv wahrgenommen und interpretiert wird
- zweite Prämisse: steht im Einklang mit Kurt Lewins Verhaltensgleichung
- -> Forschung untersucht zum einen wie und auf welche Weise Personenmerkmale, Wahrnehmung, Erleben und Verhalten in sozialen Situationen beeinflussen. Zum anderen werden die Effekte von Merkmalen der (subjektiv wahrgenommenen) sozialen Situation auf Wahrnehmung, Erleben und Verhalten untersucht
Interaktion
Interaktion
- Eine Interaktion zwischen zwei Einflussfaktoren liegt vor, wenn die Stärke des Effekts, den ein bestimmter Faktor (z.B. ein Situationsmerkmal) auf eine Variable (z.B. ein bestimmtes Verhalten) ausübt, systematisch mit der Ausprägung eines anderen Faktors (z.B. einem Personenmerkmal) variiert.
Experiment Arie Nadler und Ido Liviatan – Interaktion
Experiment Arie Nadler und Ido Liviatan – Interaktion
- Auswirkung von Entschuldigen von politischen Führern der Gegenseite auf die Versöhnungsbereitschaft
- Präsentation zu jüdischen Vpn von verschiedenen Versionen einer Rede von Palästinenserführer
- -> einmal mit Mitgefühl, einmal ohne
- Juden die Palästinensern bereits vor Rede Vertrauen entgegeben brachten nahmen Mitgefühl positiv auf
- Juden die kein Vertrauen entgegen brachten wirkte sich zeigen von Mitgefühl sogar negativ auf Versöhnungsbereitschaft aus
- -> Ergebnismuster verdeutlicht, wie der Effekt eines sozialen Situationsfaktors (hier: Ausdruck von Mitgefühl des Gegners für das erlittene Leid) systematisch durch die Ausprägung eines Personenfaktors (hier: Vertrauen des Rezipienten) beeinflusst werden kann („Person-Situation-Interaktion“).
Zwei Forschungsbereiche der Sozialpsychologie
Zwei Forschungsbereiche der Sozialpsychologie
1. intra- und interpersonale Prozesse
2. intra- und intergruppale Prozesse
Schwerpunkte intra- und interpersonale Prozesse
Schwerpunkte intra- und interpersonale Prozesse
- traditioneller Schwerpunkt der Forschungsarbeiten zu intrapersonalen Prozessen liegt auf der Erforschung von Einstellungen (Welche Funktionen haben Einstellungen und wie beeinflussen sie das Verhalten?)
- Schwerpunkte der Forschung zu interpersonalen Prozessen sind u.a. die soziale Beziehungsforschung (Wie entwickelt sich Freundschaft zwischen Individuen?), die Forschung zu prosozialem Verhalten (Unter welchen Bedingungen helfen Menschen einander?) oder zu aggressivem Verhalten (Wann und warum fügen Menschen anderen Menschen absichtlich Schaden zu oder verletzen einander?).
Schwerpunkte Gruppenprozesse
Schwerpunkte Gruppenprozesse
- Kooperation in Gruppen und Gruppenleistung
- Eruierung von Ursachen von Intergruppendiskriminierung und der Entwicklung von Interventionsmaßnahmen
- Gruppenforschung beschäftige sich in Vergangenheit insbesondere mit problematischen Aspekten zwischen Gruppen wächst zunehmend das Interesse an Untersuchung positiven Verhaltens
Makro – Meso- Mikroebene und ihre Funktionen
Makro – Meso- Mikroebene und ihre Funktionen
- Makro: widmet sich soziostrukturellen, ökonomischen oder politischen Prozessen, die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens kennzeichnen und bedingen
- Meso: konzentriert sich auf soziale Prozesse - Interaktionen zwischen Individuen, innerhalb von Gruppen oder zwischen Gruppen; Domäne der Sozialpsychologie
- Mikro: konzentriert sich auf biologische oder psychologische Prozesse – Analyseeinheit ist Individuum oder kleinere biologische Einheit (z.B. Gehirn)
- -> Erklärung komplexer sozialer Phänomene erfordert die Verbindung von Analysen auf Makro-, Meso- und Mikroebene
Welche Funktion hat die Sozialpsychologie in Bezug auf die Makro – Meso – Mikroebenen?
Welche Funktion hat die Sozialpsychologie in Bezug auf die Makro – Meso – Mikroebenen?
- Das besondere Potential der Sozialpsychologie besteht in diesem Zusammenhang darin, Erklärungen dafür zu liefern, wie und in welcher Weise sich Makroprozesse (objektive Strukturen) auf Mikroprozesse (subjektives Erleben) auswirken und umgekehrt
-> sie stellt eine wichtige Verbindung zwischen Analysen auf Mikro- und Makroebene her
Woraus besteht eine wissenschaftliche Theorie?
Woraus besteht eine wissenschaftliche Theorie?
- Begriffen und Hypothesen
- Definitionen klären die Begriffe -> durch möglichst präzise Definition sollen Missverständnisse und Mehrdeutigkeiten ausgeräumt werden
Warum sind klare Definitionen in der Sozialpsychologie besonders von Bedeutung?
Warum sind klare Definitionen in der Sozialpsychologie besonders von Bedeutung?
- zahlreiche Phänomene auf die sich sozialpsychologische Theorien und Begriffe beziehen, selbst nicht unmittelbar physikalisch mess- oder beobachtbar sind (z.B. Einstellungen)
- Ihre Existenz und Ausprägung kann nur über Indikatoren erschlossen werden -> hypothetische Konstrukte
Hypothetische Konstrukte
Hypothetische Konstrukte
Abstrakte theoretische Begriffe, die sich nicht direkt beobachten lassen, sondern nur mit Hilfe von Indikatoren beobachtet oder erschlossen werden können
Variable
Variable
- bezieht sich auf die messbaren Indikatoren eines hypothetischen Konstrukts
Operationalisierung
Operationalisierung
- Art und Weise wie ein hypothetisches Konstrukt in eine beobachtbare Variable überführt wird
- Sie hat Auswirkungen auf die Validität (Gültigkeit)
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