Dutzler - Ernährung
Ernährung und Verdauung, Grundwerte usw.
Ernährung und Verdauung, Grundwerte usw.
Set of flashcards Details
Flashcards | 76 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 29.11.2014 / 19.11.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/dutzler_ernaehrung
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/dutzler_ernaehrung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Vitamin B12 (Cobalamin) Funktion, Mangelerscheinungen
Methylcobalamin
Transfer von –CH3 von Homocystein auf
Methionin -> Entgiftung von Homocystein
Desoxyadenosylcobalamin
Intramolekulare Umlagerung: ungeradzahlige
FS -> Acetyl-CoA + Propionyl-CoA ->
Methylmalonyl-CoA -> Succinyl-CoA
Mangelerscheinungen:
perniziöse Anämie:
• Müdigkeit, Leistungsverminderung, Blässe
• Herzfrequenz erhöht, Ikterus, Hunter-Glossitis
• Regeneration der Magenschleimhaut erniedrigt,
Intrinsic-Faktor tief (Teufelskreis)
• Demyelinisierung der Nerven (funikuläre
Myelose)
-> Megalozytäre Anämie, Grössenunterschied und unterschiedliche Gestalt der Erythrozyten
(Zellteilung der Erythrozytenvorgänger gestört -> Megaloblasten -> Megalozyten)
Folsäure Vorkommen, Funktion
Vorkommen: Pflanzliche Lebensmittel -> Hülsenfrüchte, Spargel, Tomaten, alle Salate, grünes Blattgemüse
Funktion:
- Cofaktor für die Synthese von Nukleinsäuren und Methionin
- Überträger von C1-Einheiten
Folsäure Mangel, Überdosierung
• Besonders bei Schwangerschaft kritisch
• Missbildungen, Neuralrohrdefekte und Entwicklungsstörungen (DNA-Synthese erniedrigt)
• Megaloblastäre Anämie wie bei B12-Mangel
• Differentialdiagnose gegenüber B12-Mangel: Bestimmung der Folatkonzentration im Blut,
bzw. wenn neurologische Symptome auftreten, die für B12-Mangel typisch sind
Überdosierung kann Vitamin B12-Mangel verschleiern -> Verschwinden der megaloblastären Anämie
Biotin Funktion, Mangelerscheinungen
Funktion
Cofaktor bei -COOH Übertragungen im Energiestoffwechsel
z.Bsp.
- Gluconeogenese
- Fettsäurensynthese
- Abbau ungeradzahliger FS
Mangelerscheinungen
• Hautausschläge
• Seborrhoische Dermatitis
• Depression
• Muskelschmerzen
Pantothensäure Funktion, Mangel
Funktion: Bestandteil von Coenzym A (für Acyl-, Acetyl-CoA)
Mangel sehr selten, Symptome sind:
- Schmerzen in Zehen und Fusssohlen
- Parästesien: Kribbeln und Missempfindungen in den Fingern
Unterversorgung geschieht durch:
- Darmerkrankungen
- Alkoholmissbrauch
- Chronische Entzündungen
Vitamin C Vorkommen, Funktion, Mangel
Vorkommen: Kartoffeln, Obst, Gemüse
Funktion: Antioxidans mit Beteiligung an Hydroxylierungs- und Redoxreaktionen
• Prolin -> Hydroxyprolin, Lysin -> Hydroxylysin (Kollagen)
• Bildung von Cortison, Adrenalin und Dopamin
• Bildung von Carnitin (Transporter der Fettsäuren durch die Mitochondrienmembran)
• Regenerierung von Vitamin E
• Fe3+ -> Fe2+ im Darm (verbesserte Absorption)
• Antioxidans gegen aggressive Radikale
Mangel: Störungen des Immunsystems, Skorbut
• Infektionskrankheiten
•Müdigkeit
•Muskelschwund
•Knochenschmerzen
•Herzschwächung
Vit. C Mangel: Möller-Barlow-Krankheit
Säuglinge und Kleinkinder
• Schwellung der Gelenke
• Blutungen/Hämatome
• Störungen der Knochen-Bildung und des Wachstums
Mengenelemente (Na, K Cl)
Natrium:
Extrazelluläre Flüssigkeit, Membranpotential,
Transportprozesse
Aufnahme mit Speisesalz (max. 6g/Tag)
Überdosierung: Blutdruck, Nierenisuffizienz
Kalium:
Intrazellulär, Erregbarkeit von Herz, Muskel, Nerven
Aufnahme mit pflanzlichen Lebensmittel
Chlorid:
Extrazellulär, Wasserhaushalt, osmotischer Druck, Säure-Basen Gleichgewicht, HCl im Magen, elektrische
Erregbarkeit
Mengenelemente (Mg, Ca, P)
Magnesium:
50-60% in Knochen und Zähnen
Bindung an ATP, Nukleotide, DNA, RNA, Reizübertragung
Zufuhr mit Vollkornprodukten, Soja, Sesam
Calcium:
99% in Knochen und Zähnen, 1% in Serum und Intrazellulär
Blutgerinnung, Muskelkontaktion, Signaltransduktion.
Zufuhr durch Milch und Milchprodukte, Mineralwasser
Mangelerscheinung: Rachitis, Osteomalazie
Phosphor:
85-90% in Knochen und Zähnen
Membrane, Nukleinsäuren, Phosphorylierung von Proteinen und Zucker, Puffer.
Vorkommen in allen Lebensmittel, Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte
Zusatzstoff in Lebensmittel (Phosphosäure in Cola, Schmelzsalz in Schmelzkäse)
Spurenelemente (Mn, Mo, Se, Si, Zn, Sn)
Mangan: Citrat-Zyklus, Harn-Zyklus, Gluconeogenese, anaplerotische Reaktion
Molybdän: Aldehyd-Oxidase, DNA-Abbau
Selen: Glutathion-Peroxidase (O-Radikale), Aktivierung Schilddrüsenhormone
Silizium: Calciumeinbau in Knochen, Bildung der GAG
Zink: Dehydrogenasen (Alkohol, Malat, Lactat usw.), Insulin als Zinkkomplex gespeichert, Bestandteil der Histone
Zinn: Bestandteil Gastrin
Pflanzliche Schadstoffe
- Peptidaseinhibitoren: Erschweren Verdauung, nach Kochen selbst verdaubar
- Lectine: Verursachen Verklumpen der Erythrozyten und Darm-Epithelzellen, durch Erhitzen denaturiert
- Alkaloide: Nachtschattengewächse, hämolysierend, reizen Schleimhäute, Schälen, Marinieren, Kochen, Extraktion
-> Solanin: Frühkartoffeln, grüne Tomaten -> Brennen + Kratzen im Hals, Durchfall, höhere Mengen: Schweissausbrüche, Krämpfe, Atemnot, Bewusstlosigkeit, 400 mg tödlich
- Blausäureglycoside: aus cyanogenen Glycosiden -> Bittermandeln, Steinfruchtkerne, Cyanid bindet an Fe3+ von CytC-Oxidase -> blockiert Elektronentransport
- Oxalsäure, Phytinsäure: binden und Verhindern Absorption von Eisen und Calcium, Rhabarber, Spinat, Mangold, Mais, Soja, Entfernung durch Kochen, Schälen, Blanchieren
Benzpyren
- Unvollständige Verbrennung von organischen Stoffen zwischen 300° und 600° Celsius
- Enzymatische Transformation
- Mutagenes Molekül -> Cancerogen
Maillardprodukte
- Bilden sich bei Temperaturen >140° Celsius, AS, Aminogruppen, red. Zucker -> Schiffsche Base
- farbige Endprodukte z.Bsp. Melanoidine -> braun, geschmacksintensiv
- unerwünschte Stoffe: mit Asparagin bei 170-180° Celsius -> Acrylamid (toxisch, verursacht Tumorbildung)
-> v.a. in Kartoffeln (Chips, Pommes Frites)
Zusatzstoffe
- Zutaten, die mit E-Nummern gekennzeichnet sind
- nur ausdrücklich erlaubte Stoffe
- technologische Funktion muss angegeben werden (Farbstoff, Emulgator, Konservierungsstoff)
E-Nummerierung Einteilung
Farbstoffe: E100-E199
Konservierungsstoffe: E200-E299
Antioxidantien: E300-E321
Emulgatoren und Säuerungsmittel: E322-E375
Verdickungs- und Geliermittel: E400-E419
Unterschiedliche Zusatzstoffe: E420-Exxx
Definition Durchschnittbedarf
Grundbedarf
Nährstoffmenge, die klinisch nachweisbare Funktionsstörungen
verhindert und normales Wachstum und Reproduktion ermöglicht
Speicherbedarf
nötige Nährstoffmenge für die Herstellung von Körperreserven
Ernährungszustand
- Physiologischer Zustand: Geschlecht, Alter, K¨orpermasse, Schwangerschaft, Stillzeit,
Krankheit
- Umwelt: Beruf, Einkommen, Familienstatus, Wohnort, Klima, Kultur, Religion
- Nahrungsmittel: Verf¨ugbarkeit, Auswahl, Zubereitung, Zusammensetzung
- Gewohnheiten: Ess- und Bewegungsgewohnheiten, Genussmittel- und Drogenkonsum,
Hobbys
1. Gesamtkörperfett (total body fat, TBF)
2. Strukturfett
3. Fettfreie Masse
4. Fettarme Masse
1. Das gesamte Fett aus Fettgewebe und aus den Zellmembranen
2. Schutz der Organe, Speicher für Vit. und FS, Mann: 4%, Frau: 10%
3. (ganz ohne Fett), fat free mass (FFM)
4. Strukturfett ist dabei, (lean body mass, LBM)
Bioelektrische Impedanzanalyse
Schwacher Wechselstrom bei mehreren Frequenzen
Stromleitung unterschiedlich in Fett und Muskel
Aus statistische Korrelationen (Masse, Alter, Geschlecht) Körperwasser, Körperfett,Muskelmasse, Organmasse bestimmt
Makro- und Mikronährstoffe
Makronährstoffe liefern Energie:
Kohlenhydrate, Fett, Protein
Mikronährstoffe liefern keine Energie:
Vitamine, Wasser, Mineralstoffe, Spurenelemente
Isodynamiegesetz von Rubner / spezifisch dynamische Wirkung
Fette, Proteine und Kohlenhydrate k¨onnen sich gegenseitig unter Ber¨ucksichtigung ihres
Brennwertes vertreten.
Gesamtenergiebedarf
Grundumsatz x PAL (personal activity level)
nahrungsinduzierte Thermogenese
Steigerung des Energieverbrauchs nach dem Essen, welche durch eine erhöhte Wärmeabgabe auffallend ist
-> Folge der Transportprozesse im Körper
-> Ausschliesslich von Art der aufgenommenen Nahrung abhängig (Protein: 18-25%, KH: 4-7%, Fett: 2-4%)
-> macht Gesamthaft ca. 10% des täglichen Energieumsatzes aus
Monosaccharide, Pentosen
Arabinose: Baustein pflanzlicher Ballaststoffe und gebunden in Pflanzenfarbstoffen
Xylose: Im BGW als Bestandteil der Proteoglycane
Ribose: Bestandteil der RNA, Vit. B12 und Nucleotide
Desocyribose: Bestandteil der DNA
Monosaccharide: Hexosen
Fructose und Glucose: Monosaccharide in Früchten, Honig und Pflanzen, Ausserdem ist Glucose Baustein von Stärke, Glykogen und Cellulose
Galactose: Komponente von Laktose
Mannose: Nicht als freies Monosaccharid, Verbindung zwischen Proteinen und Zuckern
Rhamnose: Baustein von Pektin, nur in L-Form
Disaccharide
Saccharose: Glucose + Fructose
Lactose: In Milch, aus Galaktose und Glucose
Maltose: Glucose + Glucose, nicht frei in Natur, entsteht aus Stärke-Abbau
Trehalose: alpha-1,1-verknüpfte Glucose, in Pilzen
Polysaccharide
Stärke: wichtigste KH-Reserve der Pflanzen, Hauptquelle von Nahrungs-KH für den Menschen, besteht aus Amylose und Amylopektin
Dextrine: Abbauprodukte der Stärke durch partielle Hydrolyse und Erhitzen, leicht verdaulich mässig süss, in Zwieback
Glycogen: KH-Speicherform tierischer Organismen, durch Zubereitung der Lebensmittel fast vollständig abgebaut
unlösliche Ballaststoffe
Cellulose: Glucose-Polymer, beta-1,4-glycosidische Verbindungen, nicht verdaulich von Menschen oder Bakterien im Verdauungstrakt der Menschen
Hemicellulose: relativ kurze, verzweigte Ketten, Xylose, Glucose, Glucuronsäure, Mannose, Arabinose
Lignin: Holzfaser, kein KH,
lösliche Ballaststoffe
Pektine: heterogenes Gemisch aus alpha-1,4-glycosidisch verknüpften D-Galacturonsäuren, in Früchten, binden Wasser in Form von Gelen
Inulin (n = 20-60) und Fructooligosaccharide (n < 20): Fructoseketten an einer Glucoseeinheit gebunden, Löwenzahn, Artischocken, im Dickdarm von Bakterien verdaut, prebiotisch
Raffinose: Triglycerid aus Fructose, Glucose und Galactose, Hülsenfrüchte, Erbsen und Bohnen (Speicher-KH)
Stachyose und Verbascose: Hülsenfrüchte, in Dünndarm nicht verdaubar
Vorteile der Ballaststoffreichen Ernährung
- Senkung pH-Wert des Darmlumens
- verlängertes Sättigungsgefühl und Kautätigkeit
- Stimulation der Darmperistaltik
- prebiotische Wirkung
- Bindung von Gallensäuren (senkt Blutcholesterol)
- Prävention von Krebs, Obstipation (Verstopfung), Diverticulitis (Ausstülpungen, tw. Entzündungen)
-
- 1 / 76
-