Diskrete Mathematik 2. Semester
Relationen, Restklassen, Kryptographie
Relationen, Restklassen, Kryptographie
Kartei Details
Karten | 115 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Mathematik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.11.2015 / 13.01.2019 |
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Was sind Nachteile von symmetrischen Kryptosystemen?
- voheriger (geheimer) Schlüsselaustausch nötig
- stark steigende Schlüsselanzahl bei vielen Kommunikationsteilnehmern (n Teilnehmer --> n*(n-1)/2 Schlüssel, damit jeder mit jedem kommunizieren kann)
- keine Unterstützung digitaler Signaturen
Wie wird beim RSA-Verfahren der öffentliche Schlüssel erstellt?
1.) Wahl von zwei (großen) Primzahlen p und q
2.) Berechnung von n: n = p*q
3.) Berechnung von Phi(n): Phi(n) = (p-1) * (q-1)
4.) Wahl einer zu Phi(n) teilerfremden Zahl e mit 1 < e < Phi(n)
5.) (n,e) ist der öffentliche Schlüssel, die zur Berechnung benötigten Werte werden geheim gehalten
Wie wird beim RSA-Verfahren der private Schlüssel erstellt?
1.) Berechne d als das multiplikative Inverse zu e in ZPhi(n): e*d = 1 mod Phi(n)
2.) (n,d) ist der private Schlüssel
Wie werden Nachrichten nach dem RSA-Verfahren ver- und entschlüsselt?
Codierung der Nachricht zunächst als Zahlenfolge
Verschlüsselung: c = me mod n
Entschlüsselung: m = cd mod n
Wie werden nach dem Square-and-Multiply-Algorithmus große Potenzen gk berechnet? Nutzen Sie als Beispiel 45.
1.) k wird als Dualzahl aufgeschrieben: 101
2.) Durchgehen der Dualzahl von links nach rechts. Ist die Ziffer eine 0, wird der bisher aufgeschriebene Term quadriert. Bei einer 1 wird der Term quadriert und anschließend mit der Basis g multipliziert: ((12 * 4)2) 2 * 4 = (42)2 * 4 = 162 *4 = 256 * 4 = 1024
Wie werden nach dem Square-and-Multiply-Algorithmus große Potenzen gk mod n berechnet? Nutzen Sie als Beispiel 45 mod 5.
Die Potenz wird wie zuvor zerlegt (als wenn kein modulo gefordert wäre):
k = 5 = 101
45 = ((12 * 4)2)2 * 4
Allerdings wird nun nach jeder Multiplikation (also auch nach dem Quadrieren) modulo gerechnet:
(((1*4 mod 5)2 mod 5)2 mod 5) * 4 mod 5 = ((42 mod 5)2 mod 5) * 4 mod 5 = (12 mod 5) * 4 mod 5 = 4 mod 5 = 4
Warum ist das RSA-Verfahren sicher?
Zur Entschlüsselung von Nachrichten wird der private Schlüssel d benötigt. Zur Berechnung von diesem wird jedoch Phi(n) benötigt, wobei sich n aus zwei Primfaktoren zusammensetzt. Es ist bislang jedoch kein effizientes Verfahren bekannt, sehr große Zahlen (~2048 Bit) zu faktorisieren.
Wie funktioniert der Fermat'sche Primzahltest?
Sei n eine ungerade natürliche Zahl, für die überprüft werden soll, ob sie eine Primzahl ist.
1.) Wahl einer zufälligen Zahl a mit 1 < a < n
2.) Berechnung des ggT(a,n), wenn dieses ungleich 1 ist (nicht teilerfremd also), dann ist n keine Primzahl
3.) Wenn an-1 mod n ungleich 1 ist, ist n keine Primzahl
4.) Andernfalls ist n wahrscheinlich eine Primzahl, aber nicht zwangsweise. Es könnte auch noch eine fermatsche Pseudoprimzahl sein (Wahrscheinlichkeit dafür höchstens 50%).
5.) Zur Senkung der Fehlerwahrscheinlichkeit kann der Test mit einem anderen a wiederholt werden.
Was ist eine Carmichael-Zahl?
Carmichael Zahlen sind fermatsche Pseudoprimzahlen zu allen Basen ae {2,...,n-1} mit ggT(a,n)=1 ist.
Welche Schritte beinhaltet der Miller-Rabin-Test, mit dem eine natürliche Zahl n darauf geprüft wird, ob sie eine Primzahl ist?
1.) Wahl einer zufälligen Zahl a mit 1 < a < n-1
2.) Berechnung des ggT(a,n), wenn dieses ungleich 1 (also a und n nicht teilerfremd) ist, ist n keine Primzahl.
3.) Zerlege n-1 in eine ungerade Zahl s und eine Potenz mit Basis 2: n-1 = 2r * s
4.) Wenn as = 1 mod n oder es ein r gibt, mit dem as*(2)^r = -1 mod n gilt, dann ist n wahrscheinlich eine Primzahl.
Was lässt sich zur Korrektheit des Miller-Rabin-Tests sagen?
Ein Problem beim Miller-Rabin-Test sind starke Pseudoprimzahlen, die für manche Basen a auch diesen Test bestehen. Allerdings ist jede Zahl n für höchstens ein Viertel der Basen, die kleiner als n sind, stark pseudoprim. Eine wiederholte Ausführung des Tests mit verschiedenen Basen erhöht also auch hier die Zuverlässigkeit. Die Fehlerwahrscheinlichkeit bei k verschiedenen gewählten Basen beträgt (1/4)k.
Wie ist der diskrete Logarithmus definiert?
Sei p eine Primzahl und g ein erzeugendes Element des endlichen Körpers Zp. Die kleinste natürliche Zahl x mit y = gx mod p heißt der diskrete Logarithmus von y zur Basis g.
Notation: x = dlogg(y)
Was ist der Diffie-Hellman-Key-Exchange und welche Schritte beinhaltet er?
Verfahren zum Austausch eines symmetrischen Schlüssels über ein unsicheres Medium (http://www.karllorey.de/2012/02/29/der-diffie-hellman-schlusselaustausch-verstandlich-erklart/)
1.) gemeinsame öffentliche Wahl einer großen Primzahl p und eines erzeugenden Elements g<p von Zp durch beide Personen
2.) Wahl einer geheimen Zahl a<p durch Alice, Bildung von x=ga mod p und Versand von x an Bob
3.) Wahl einer geheimen Zahl b<p durch Bob, Bildung von y=gb mod p und Versand von y an Alice
4.) Berechnung des geheimen Schlüssels:
Alice: z = ya mod p mit y = gb, womit sie eigentlich z=ga*b mod p berechnet
Bob: z = xb mod p mit x = ga, womit er eigentlich z=ga*b mod p berechnet
Was ist das ElGamal-Verschlüsselungsverfahren und wie läuft es ab?
Asymmetrische Nachrichtenverschlüsselung durch Multiplikation mit Diffie-Hellman-Schlüssel
1.) Bob verschlüsselt Nachricht m nach Berechnung des Diffie-Hellman-Schlüssels mit diesem: c = m*z = m*xb mod p
2.) Bob schickt c und y (seinen öffentlichen Schlüssel) an Alice
3.) Alice entschlüsselt Nachricht c: m = c*z-1 mod p = c * y(p-1-a) mod p
Wofür dient der Baby-Step-Giant-Step-Algorithmus und welche Schritte beinhaltet er?
Algorithmus zur effizienteren Berechnung des diskreten Logarithmus
1.) Gegeben: Primzahl p und erzeugendes Element g von Zp, Gesucht: x = dlogg(y) mit gx = y mod p
2.) Zerlegen von x in x = q*s + r mit \(s \geq \sqrt{p-1}\) und r<s, sodass gilt: g(qs+r) = y
3.) Berechnung von s (kleinste ganze Zahl, die größer oder gleich der Wurzel aus p-1 ist)
4.) Berechnung der Giant-Steps: gqs mod p
5.) Berechnung der Baby-Steps, bis ein Wert einem Giant-Wert entspricht: y*(g-1)r mod p
6.) Ermittlung von x = qs+r mit r aus dem Baby-Step und s aus dem zugehörigen Giant-Step
Was ist ein geordnetes Paar?
Seien a und b beliebige Objekte unserer Anschauung oder unseres Denkens. (a,b) ist ein neues Objekt unseres Denkens und heißt ein geordnetes Paar von a und b.
Wann sind zwei geordnete Paare (a1, b1) und (a2, b2) gleich?
Sie sind genau dann gleich, wenn a1=a2 und b1=b2.
Wie definiert sich das kartesische Produkt?
Seien M und N beliebige Mengen. M x N = { (x,y) | x e M und y e N }
Bsp.: M = {1,2}, N = {2,3}
M x N = { (1,2), (1,3), (2,2), (2,3) }
Was ist das kartesische Produkt von M = {1,2} und N = {}?
M x N = {}
Per Definition ist M x N = { (x,y) | x e M und y e N}, da N aber keine Elemente besitzt, kann y kein Element von N sein. Damit erhält man die leere Menge.
Wann gilt M x N = N x M?
wenn M=N oder
M = {} oder
N = {}
Was ist eine Relation?
Seien M und N beliebige Mengen. Eine Relation R zwischen M und N ist eine Teilmenge des kartesischen Produktes M x N.
Bemerkung: Relationen entsprechen zweistelligen Prädikaten.
M = {Tom, Paul}
N = {Lisa, Paula}
Nennen Sie zwei Beispiele für Relationen zwischen diesen Mengen.
R1 = { (Tom, Lisa), (Tom, Paula) } = x ist befreundet mit y
R2 = { (Paul, Paula) } = x ist verwandt mit y
Was ist eine inverse Relation?
Sei R als Teilmenge von M x N eine beliebige Relation zwischen M und N. R^(-1) = { (x,y) | (y,x) e R } ist eine Relation zwischen N und M (inverse Relation).
Bilden Sie die inverse Relation der folgenden Relationen:
R1 = x ist Vater von y
R2 = x ist verheiratet mit y
R1^(-1) = y hat zum Vater x
R2^(-1) = y ist verheiratet mit x
Wie lautet die Definition für die Verkettung von Relationen?
Seien R1 als Teilmenge von M1 x M2 und R2 als Teilmenge von M2 x M3 beliebige Relationen. Die Verkettung von R1 mit R2 ist die Relation R1 • R2 = { (x,z) | x e M1 und z e M3 und es gibt ein y e M2, für das gilt: (x,y) e R1 und (y,z) e R2 }
Bilden Sie die verkettete Relation folgender Relationen:
R1 • R2 mit R1 = x ist verheiratet mit y und R2 = y ist Vater von z
R3 • R4 mit R3 = x ist Vater von y und R4 = y ist verheiratet mit z
R1 • R2 = x ist Mutter von z
R3 • R4 = x ist Schwiegervater von z
Wann heißt eine Relation reflexiv?
R heißt reflexiv genau dann, wenn die Identitätsmenge eine Teilmenge der Relation ist, also für alle x e M gilt: (x,x) e R
Wann ist eine Relation irreflexiv?
R heißt irreflexiv genau dann, wenn für alle x e M gilt: (x,x) nicht e R, die Schnittmenge der Identitätsmenge und R also die leere Menge ist.
Bemerkung: Keine Relation ist gleichzeitig reflexiv und irreflexiv. Es gibt allerdings Relationen, die weder reflexiv noch irreflexiv sind.
Wann heißt eine Relation symmetrisch?
R heißt symmetrisch genau dann, wenn für alle x und y e M gilt: (x,y) e R --> (y,x) e R, also R eine Teilmenge der inversen Relation von R ist.
Ist die leere Menge symmetrisch?
Ja. Sie hat keine Elemente, damit ist die Voraussetzung falsch und die Folgerung wahr.
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