Diskrete Mathematik 2. Semester

Relationen, Restklassen, Kryptographie

Relationen, Restklassen, Kryptographie


Set of flashcards Details

Flashcards 115
Language Deutsch
Category Maths
Level University
Created / Updated 22.11.2015 / 13.01.2019
Weblink
https://card2brain.ch/box/diskrete_mathematik_2_semester
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/diskrete_mathematik_2_semester/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was ist ein geordnetes Paar?

Seien a und b beliebige Objekte unserer Anschauung oder unseres Denkens. (a,b) ist ein neues Objekt unseres Denkens und heißt ein geordnetes Paar von a und b.

Wann sind zwei geordnete Paare (a1, b1) und (a2, b2) gleich?

Sie sind genau dann gleich, wenn a1=a2 und b1=b2.

Wie definiert sich das kartesische Produkt?

Seien M und N beliebige Mengen. M x N = { (x,y) | x e M und y e N }

Bsp.: M = {1,2}, N = {2,3}

M x N = { (1,2), (1,3), (2,2), (2,3) }

Was ist das kartesische Produkt von M = {1,2} und N = {}?

M x N = {}

Per Definition ist M x N = { (x,y) | x e M und y e N}, da N aber keine Elemente besitzt, kann y kein Element von N sein. Damit erhält man die leere Menge.

Wann gilt M x N = N x M?

wenn M=N oder
M = {} oder
N = {}

Was ist eine Relation?

Seien M und N beliebige Mengen. Eine Relation R zwischen M und N ist eine Teilmenge des kartesischen Produktes M x N.

Bemerkung: Relationen entsprechen zweistelligen Prädikaten.

M = {Tom, Paul}

N = {Lisa, Paula}

Nennen Sie zwei Beispiele für Relationen zwischen diesen Mengen.

R1 = { (Tom, Lisa), (Tom, Paula) } = x ist befreundet mit y

R2 = { (Paul, Paula) } = x ist verwandt mit y

Was ist eine inverse Relation?

Sei R als Teilmenge von M x N eine beliebige Relation zwischen M und N. R^(-1) = { (x,y) | (y,x) e R } ist eine Relation zwischen N und M (inverse Relation).

Bilden Sie die inverse Relation der folgenden Relationen:

R1 = x ist Vater von y

R2 = x ist verheiratet mit y

R1^(-1) = y hat zum Vater x

R2^(-1) = y ist verheiratet mit x

Wie lautet die Definition für die Verkettung von Relationen?

Seien R1 als Teilmenge von M1 x M2 und R2 als Teilmenge von M2 x M3 beliebige Relationen. Die Verkettung von R1 mit R2 ist die Relation R1 • R2 = { (x,z) | x e M1 und z e M3 und es gibt ein y e M2, für das gilt: (x,y) e R1 und (y,z) e R2 }

Bilden Sie die verkettete Relation folgender Relationen:

R1 • R2 mit R1 = x ist verheiratet mit y und R2 = y ist Vater von z

R3 • R4 mit R3 = x ist Vater von y und R4 = y ist verheiratet mit z

R1 • R2 = x ist Mutter von z

R3 • R4 = x ist Schwiegervater von z

Wann heißt eine Relation reflexiv?

R heißt reflexiv genau dann, wenn die Identitätsmenge eine Teilmenge der Relation ist, also für alle x e M gilt: (x,x) e R

Wann ist eine Relation irreflexiv?

R heißt irreflexiv genau dann, wenn für alle x e M gilt: (x,x) nicht e R, die Schnittmenge der Identitätsmenge und R also die leere Menge ist.

Bemerkung: Keine Relation ist gleichzeitig reflexiv und irreflexiv. Es gibt allerdings Relationen, die weder reflexiv noch irreflexiv sind.

Wann heißt eine Relation symmetrisch?

R heißt symmetrisch genau dann, wenn für alle x und y e M gilt: (x,y) e R --> (y,x) e R, also R eine Teilmenge der inversen Relation von R ist.

Ist die leere Menge symmetrisch?

Ja. Sie hat keine Elemente, damit ist die Voraussetzung falsch und die Folgerung wahr.

Wann heißt eine Relation asymmetrisch?

R heißt asymmetrisch genau dann, wenn für alle x, y e M gilt: (x,y) e R --> (y,x) nicht e R

Nennen Sie Beispiele für symmetrische und asymmetrische Relationen.

R1 = x kennt y --> nicht symmetrisch, nicht asymmetrisch

R2 = x ist größer als y --> asymmetrisch

R3 = x hat dasselbe Geschlecht wie y --> symmetrisch

R4 = {} --> symmetrisch und asymmetrisch

Wann heißt eine Relation transitiv?

R heißt transitiv genau dann, wenn für alle x,y und z e M gilt: (x,y) e R und (y,z) e R --> (x,z) e R

Nennen Sie ein Beispiel für eine transitive Relation.

R = x größer als y

Wann heißt eine Relation antisymmetrisch?

Eine Relation heißt antisymmetrisch genau dann, wenn für alle x,y e M gilt: (x,y) e R und (y,x) e R --> x=y

(Die Schnittmenge von R und R^-1 ist Teilmenge der Identitätsmenge)

Nennen Sie ein Beispiel für eine reflexive Relation.

Sei M die Menge der Geraden der Ebene. Die Parallelitätsrelation ist reflexiv, da eine Gerade zu sich selbst parallel ist.

Nennen Sie ein Beispiel für eine irreflexive Relation.

Sei M die Menge der Gerade einer Ebene. Die Relation "senkrecht stehen auf" ist irreflexiv, da eine Gerade nicht auf sich selbst senkrecht steht.

Nennen Sie ein Beispiel für eine Relation, die wieder reflexiv noch irreflexiv ist.

Sei M die Menge der Geraden einer Ebene. Die Relation "beide Geraden horizontal", d.h. (x, y) e R falls x und y zwei horizontale Geraden sind, ist weder reflexiv noch irreflexiv: falls x eine horizontale Gerade ist, dann ist (x, x) e R aber falls x keine horizontale Gerade ist, dann ist (x, x) nicht e R

Was für Zusammenhänge gibt es zwischen den Eigenschaften von Relationen?

Jede asymmetrische Relation ist irreflexiv.

Jede asymmetrische Relation ist antisymmetrisch.

Jede irreflexive Relation ist nicht reflexiv.

Jede reflexive Relation ist nicht irreflexiv.

Wenn R und S symmetrisch sind, dann ist auch die Vereinigungsmenge von R und S symmetrisch.

 Es sei M die Menge aller Menschen und R die Relation ”ist Bruder von“. Welche Eigenschaften hat die Relation?

Die Relation ist:

• nicht symmetrisch, weil (Hänsel,Gretel) ∈ R und (Gretel,Hänsel) nicht ∈ R

• nicht asymmetrisch, weil (Castor,Pollux) ∈ R und (Pollux,Castor) ∈ R

• irreflexiv, weil keiner sein eigener Bruder ist.

• nicht transitiv, da Castor Bruder von Pollux ist und Pollux Bruder von Castor. Aber Castor ist nicht Bruder von Castor.

Was ist die transitive Hülle einer Relation?

Die transitive Hülle einer Relation R auf M ist die kleinste Relation auf M, die R enthält und die transitiv ist. Natürlich ist R ihre transitive Hülle, falls R transitiv ist. Die Transitive Hülle versteht man am besten, wenn man eine Relation als gerichteter Graph darstellt: wenn man zwei aufeinanderfolgende Pfeile hat, sollte man auch einen direkten Pfeil haben (falls nicht vorhanden, eine direkte Straße anlegen).

Sei R als Teilmenge von MxM eine beliebige Relation. Die transitive Hülle von R ist die Relation R+ = Vereinigungsmenge von R^n mit n zwischen 1 und unendlich. R+ = { (x,y) | es gibt ein n e N, für das gilt: (x,y) e R^n }

Wofür stehen R+ und R*?

R+ steht für die transitive Hülle, R* für die reflexive transitive Hülle. R* enthält also R+ und zusätzlich alle mit sich selbst in Beziehung stehenden Elemente.

Bilden Sie die transitive Hülle der Relation R = { (a,b), (b,c), (b,e), (e,d) }. Beschreiben Sie Ihr Vorgehen.

Um die transitive Hülle einer Relation zu erhalten, müssen alle indirekten Verbindungen auch direkt verfügbar sein.

Schritt 1: Das 2. Element jedes Tupels ansehen und schauen, ob es in einem anderen Tupel als erstes Element auftritt.

Schritt 2: Prüfen, ob es für diese indirekte Verbindung zwischen dem ersten Element des 1. Tupels und dem zweiten Element des 2. Tupels auch schon eine direkte Verbindung gibt. Wenn nein, Hinzufügen des Tupels.

(a,b): Tupel mit b als erstem Element: (b,c), (b,e) --> (a,c), (a,e)

(b,c): Tupel mit c als erstem Element: /

(b,e): Tupel mit e als erstem Element: (e,d) --> (b,d)

(e,d): Tupel mit d als erstem Element: /

Relation: { (a,b), (a,c), (a,e), (b,c), (b,e), (b,d), (e,d) }

Schritt 3: Schritt 1 und 2 wiederholen, bis keine weiteren Tupel mehr hinzukommen.

transitive Hülle R+ = { (a,b), (a,c), (a,d), (a,e), (b,c), (b,e), (b,d), (e,d) }

Wie ist die transitive Hülle zu charakterisieren?

Sei R als Teilmenge von MxM eine beliebige Relation. Die transitive Hülle von R ist die kleinste transitive Relation, die R umfasst, d.h.:

1.) R+ ist transitiv.

2.) R+ ist Obermenge von R

3.) Wenn S eine transitive Relation ist, die R umfasst, dann umfasst S auch R+.

Wann heißt eine Relation Ordnungsrelation?

Sei M ungleich leere Menge beliebig. R als Teilmenge von M x M heißt Ordnungsrelation genau dann, wenn

1.) R reflexiv ist.

2.) R transitiv ist.

3.) R antisymmetrisch ist.

Wann heißt eine Relation strikte Ordnungsrelation?

R heißt strikte Ordnungsrelation genau dann, wenn

1.) R transitiv ist.

2.) R asymmetrisch ist.

Bemerkung: Falls R eine Ordnungsrelation ist, ist R ohne die Identitätsmenge eine strikte Ordnungsrelation.

Wie ist die transitiv reflexive Hülle zu charakterisieren?

R* ist die kleinste transitive und reflexive Relation, die R umfasst.

1.)  R* ⊇ R ist transitiv und reflexiv.

2.) Ist S eine beliebige transitive und reflexive Relation mit S ⊇ R, dann ist S ⊇ R*

Was ist ein nützliches Hilfsmittel zur Veranschaulichung von Ordnungsrelationen?

Hasse Diagramm:

Das ”Hasse Diagramm“ einer Ordnungsrelation ist das Pfeildiagramm der Nachbarschaftsrelation.

Wie sieht die Nachbarschaftsrelation der Ordnungsrelation Teilmenge für die folgende Menge aus?

P(A) ={ ∅, {1}, {2}, {3}, {1,2}, {1,3}, {2,3}, {1,2,3} }

Vorstellung als Hasse Diagramm:

1. Ebene: ∅

2. Ebene: {1}, {2}, {3}

3. Ebene: {1,2}, {1,3}, {2,3}

4. Ebene: {1,2,3}

Nachbarschaftsrelation = { (∅,{1}), (∅,{2}), (∅,{3}), ({1},{1,2}), ({1},{1,3}), ({2},{1,2}), ({2},{2,3}), ({3},{1,3}), ({3},{2,3}), ({1,2},{1,2,3}), ({1,3},{1,2,3}), ({2,3},{1,2,3})}

 

Wie definiert sich die Nachbarschaftsrelation?

Sei R eine strikte Ordnungsrelation in M. Die Nachbarschaftsrelation von R ist definiert durch:

Für alle x,y e M gilt: x ist Nachbar von y genau dann, wenn x in strikter Ordnung zu y steht und es kein z e M gibt, für das gilt: x in strikter Ordnung zu z und z in strikter Ordnung zu y.

Wann heißt ein Element der Menge M obere Schranke?

Sei R eine Ordnungsrelation in M und A Teilmenge von M. s e M heißt obere Schranke von A genau dann, wenn für alle a e A gilt: a <= s (alle Elemente aus A sind kleiner oder gleich s).

Wann heißt ein Element der Menge M obere Grenze?

Sei R eine Ordnungsrelation in M und A Teilmenge von M. g e M heißt obere Grenze von A genau dann, wenn g minimales Element der Menge der oberen Schranken ist.

Wann heißt ein Element aus M Supremum von A?

Sei R eine Ordnungsrelation in M und A Teilmenge von M. s e M heißt Supremum von A genau dann, wenn s kleinstes Element der Menge der oberen Schranken von A ist.

Welcher Unterschied besteht zwischen dem minimalen und dem kleinsten Element?

minimales Element einer Menge M: x e M und es gibt kein y e M für das gilt: y < x.

Es kann also mehrere minimale Elemente geben, da nicht ausgeschlossen wurde, dass y = x sein darf.

kleinstes Element einer Menge M: x e M und es gibt kein y e M für das gilt: y <= x.

Beim kleinsten Element wird dieser Fall ausgeschlossen, womit es maximal ein kleinstes Element geben kann.

Wie definiert sich eine Äquivalenzrelation?

Sei R eine Relation in M. R heißt Äquivalenzrelation genau dann, wenn

1.) R reflexiv ist,

2.) R transitiv ist und

3.) R symmetrisch ist.