Differentielle Psychologie I - Theoretische Ansätze PFH
PFH Göttingen
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Kartei Details
Karten | 187 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 18.01.2015 / 02.02.2025 |
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präemptive Konstrukte
Elemente werden nur durch ein Konstrukt abgebildet (z.B. Prüfung als Belastung)
konstellatorische Konstrukte
feste Beziehungen zwischen Konstrukten werden angenommen wie bei einem Stereotyp (Brillenträger ist intelligent)
propositionale Konstrukte
Element wird nur so eingeordnet wie es aufgrund entsprechender Erfahrungen möglch ist, keine weitern Zuordnungen
6.2 Konstruktiver Alternativismus
constructive alternativism
es gibt zu jeder Konstruktion Alternativen, wir können Erfahrungen unterschiedlich konstruieren, solange sie dem Kriterium der Effektivität entsprechen
6.3 Erfassung von persönlichen Konstrukten
Zugang zu einer Person kann nur über ihre Konstrukte erfolgen, Kenntnisse darüber wie die Person sich selbst und ihre Umwelt konstruiert
1. offenes, freies Gespräch
2. Selbstcharakterisierung in der dritten Person
Person wird aufgefordert sich selbst aus der Sicht eines mit ihr sehr vertrauten Freundes zu beschreiben
3. Role Construct Repertory (REP) -Test
Grid-Test
18 Rollen Titel ( Mutter, beliebter Lehrer) welche die Person mit konkreten Personen aus ihrem Umfeld ausfüllt
32 Personentripel welche zwei der drei Personen sind einander ähnlich und worin unterscheiden sie sich von der dritten
> zeigt welche Konstrukte die Testperson für die Beschreibung von anderen Personen nutzt und wie differenziert ihr Konstruktsystem ist
sowohl quantitativ als auch qualitativ auswertbar
Personenzentrierte Erfassung
ideographischer Charakter der Erfassung > aber auch nomothetische Erfassung möglich (Dimensionen sind für viele/ alle Testpersonen relevant)
6.4 Fixierte Rollentherapie
-negative Gefühle wie Angst sowie psychische Störungen entstehen wenn ein Konstruktsystem Erfahrungen nicht angemessen abbilden kann (keine Konstrukte oder unbewährte werden beibehalten)
> Konstruktsystem in der Therapie so ändern, dass sie Erfahrungen weniger leidvoll abbilden können
fixierte Rollen
Patient spielt für begrenzten Zeitraum Rolle einer anderen Person
- Skript so gewählt, dass abweicht aber nicht Gegenteil ist
> im Schutz der Rolle neue Erfahrungen machen und Konstruksystem ändern > bisherige Konstrukte als veränderbar wahrnehmen mit ihnen experimentieren
6.5 Rezeption in der aktuellen Persönlichkeitspsychologie
Kelly als Wegbereiter für die sozial-kognitive Lerntheorie (Mensch gestaltet sich und seine Umwelt selbst)
Selbstkonzept des Menschen
Stellenwert der subjektiven Konstruktion
-CAPS persönliche Konstrukte spielen Schlüsselrolle > subjektive Konstruktion einer Situation die Affekte Erwartungen etc. aktiviert
-in der aktuellen Forschung: Selbstschemas (Hazel Markus) als eine kognitive Generalisierung des eigenen Verhaltens im Hinblick auf einen bestimmten Inhaltsbereich können als persönliche Konstrukte verstanden werden
-Epstein: Selbstkonzept als Theorie die eine Person über sich selbst erstellt hat
Stellenwert des konstruktiven Alternativismus
findet sich in der sozial-kognitiven Lerntheorie: Bildung alternativer Konstruktionen als Vorraussetzung für Selbstregulation
Stellenwert der personenzentrierten Erfassung
idiographische Erfassung persönlicher Ziele
6.6 Bewertung
Kelly hat die zentrale Rolle kognitiver Prozesse bereits früh vorweggenommen
subjektive Konstruktion von Situationen zentrale theorethische Perspektive für die Persönlichkeitspsychologie
Ziel von Persönlichkeitstheorien
umfassende Beschreibung und Erklärung der menschlichen Natur sowie der Einzigartigkeit des Individuums.
(genetische Ausstattung und individuelle Erfahrungen)
Was versteht man unter Persönlichkeit?
- Merkmale des Menschen, die konsistente Muster des Fühlens, Denkens und Verhaltens ausmachen (Pervin,Cervone und John 2005)
- mehr oder weniger stabile und dauerhafte Organisation des Charakter, Temperaments, Intellekts und Körperbaus eines Menschen (bestimmt seine Anpassung an die Umwelt)
(Eysenck & Eysenck 1987)
Charakter
- mehr oder weniger stabile dauerhafte System seines konativen (strebend) Verhaltens (des Willens)
- moralischer Aspekt (Jemand hat Charakter)
Temperament
- mehr oder weniger stabile und dauerhafte System seines affektiven Verhaltens (Emotion,Gefühl)
Weiter Aspekte Persönlichkeit
- Intellekt: mehr oder weniger stabile und dauerhafte System seines kognitiven Verhaltens (Intelligenz)
-Körperbau: physische Gestalt und hormonale Ausstattung
Sieben Bereiche zur Beschreibung von Persönlichkeit (Guilford 1970)
1. Morphologie: die Gestalt betreffende Merkmale (Körpergröße)
2. Physiologie: Merkmale der "inneren" Lebensvorgänge (Blutdruck)
3. Bedürfnisse: konstante Präferenzen für bestimmte Zustände (Harmoniebedürfnis)
4. Interessen: konstante Präferenzen für Tätigkeiten
5. Einstellungen: konstante Haltungen und Meinungen (Asylrecht)
6. Eignung: Fähigkeiten die für etwas bestimmtes notwendig sind
7. Temperament: veranlagungsbezogene (dispositionelle) Persönlichkeitsmerkmale (Freundlichkeit)
Individualität
Jeder Mensch ist...
wie jeder andere, wie mancher andere, wie kein anderer.
⇒ Alle Menschen teilen bestimmte Merkmale
⇒kulturelle Einflüsse führen zu gruppenbezogenen Gemeinsamkeiten
⇒jeder Mensch kann als einzigartiges Individuum betrachtet werden (genetische Ausstattung und seine Erfahrungen)
Vorläufer der Persönlichkeitspsychologie:
Temperamentslehre von Hippokrates (Humoralpathologie/Viersäftelehre) → kausal-erklärend
ordnete den vier Körpersäften Temperamente zu (Humoralpathologie):
Choleriker→ viel gelbe Galle (jähzornig)
Melancholiker→viel schwarze Galle (traurig)
Phlegmatiker→viel Schleim (teilnahmslos)
Sanguiniker→viel Blut (hoffnungsvoll und sorglos)
Vorläufer der Persönlichkeitspsychologie:
Temperamentslehre von Immanuel Kant
-psychologisches Temperament
-Temperamente des Gefühls und Temperamente der Tätigkeit
-beide weiterhin unterteilt ob verbunden mit Erregbarkeit der Lebenskraft oder Abspannung der Lebenskraft
Vier klassische Temperamentstypen nach Kant (deskriptiv-beschreibend):
-Sanguiniker (starke aber nur kurz anhaltende Gefühle) →sorglos, gibt Dingen für kurze Zeit große Wichtigkeit, verspricht unerfüllbares
-Melancholiker (schwache, aber lang anhaltende Gefühle) →eigene Dinge große Wichtigkeit, viel Besorgtheit, sieht überall Probleme
-Choleriker (intensive, aber nur kurzfristige Aktivität) →hitzig, ist besänftigt wenn der andere nachgibt
-Phlegmatiker (wird nicht leicht aber anhaltend aktiv)→nicht leicht zornig, überlegt, eher affektlos als leblos
⇒nur beobachtbares Verhalten
Vorläufer der Persönlichkeitspsychologie:
Temperamentslehre von Wilhelm Wundt (ähnlich zu modern: Neurotizismus und Extraversion)
zweidimensionales Beschreibungssystem: Stärke des Affekts und Schnelligkeit des Wechsels des Affekts (niedrig,hoch)
Psychognostische Verfahren als Methoden der Persönlichkeitsforschung (vorwissenschaftlich)
-Physiognomie:Aussagen über die Persönlichkeit aus dem Gesichtsschnitt
-Phrenologie: ...aus der Form der Schädeldecke
- Grafologie: ...aus dem Schriftbild (Personalauswahl)
⇒finden aufgrund von methodischen Mängeln keine Verwendung in der Persönlichkeitsforschung
Entstehung Psychoanalyse?
-Technik der freien Assoziation spiegelt die unbewussten Inhalte
-Hinweis auf Existenz des Unbewussten (Hypnose)
-Identifizierung und Bearbeitung der ursprünglichen Konfliktsituation als Behandlungsmethode
Drei Bedeutungen des Begriffs "Psychoanalyse"
1. Wissenschaft vom Unbewussten
2. diagnostische Methode zur Erforschung der tieferen Schichten der Seele
3. psychologische Behandlungsmethode zur Heilung nervöser Erkrankungen
Prinzip der psychischen Determiniertheit
menschliches Verhalten und Erleben entsteht nie zufällig, immer psychische Ursachen (freud'scher Versprecher)
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