Die Schweiz von 1798 bis zum Ersten Weltkrieg
Schweizer Geschichtsbuch S. 116 bis 167
Schweizer Geschichtsbuch S. 116 bis 167
Kartei Details
Karten | 48 |
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Lernende | 31 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 08.06.2015 / 09.11.2020 |
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Was geschah 1830?
In vielen Kantonen kam es zu liberalen Umstürzen der Regierung (Auslöser war die Juli-Revolution in Frankreich), was fast überall unblutig ablief: Ausnahme Basel, hier führte es zur Teilung in zwei Halbkantone
Was forderten die Liberalen?
- Vor allem Gleichberechtigung für die Landbevölkerung, also die Bauern
- Die Verfassung sollte durch eine neue Regierung in den jeweilgen Kantonen geändert werden
- Es wurde gefordert: Rechtsgleichheit, Mitspracherecht des Volkes, Abschaffung der Pressezesur und Trennung von Staat und Kirche
Auf dem Weg zum Bundesstaat
Die liberale Bildungsoffensive
Die Liberalen wollten der Kirche das Schulrecht entziehen, diese Aufgabe sollte der Staat bekommen. Kinder aus Stadt und Land sollten gleichberechtigt zur Schule gehen dürfen und nichts dafür bezahlen müssen. Hieraus entstand die Allgemeine Schulpflicht (tja, Pech gehabt)
Lehrerbildungsanstalten entstanden, die den angehenden Lehrern eine professionelle Ausbildung ermöglichten.
Die kirchliche Glaubenslehre stand mit der neuen naturwissenschaftlichen Lehre im Konflikt und daher auch die Trennung von Staat und Kirche in der Bildung.
Die Universität in Zürich und Bern entstanden und Basel (Gründung 1460, damit älteste Uni der Schweiz) wurde bildungstechnisch modernisiert, da viele neue liberale Wissenschaftler aus Deutschland neue Erkenntnisse lehrten.
Gymnasien entstanden in den Kantonshauptorten, Töchterschulen in grösseren Städten. Ansonsten war anfangs die Schulbildung für die Mädchen nicht gedacht.
Auf dem Weg zum Bundesstaat
Die Entstehung eines schweizerischen Nationalbewusstseins
- Schützenfeste wurden wieder eingeführt, diesmal nicht nur auf kantonaler, sondern auch auf Bundesebene
- Studentenverbindungen entstanden, die über moderne Ideen des Staates debatierten
Auf dem Weg zum Bundesstaat
Was war noch wichtig auf dem Weg dorthin?
- Immer mehr Zeitungen entstanden, die kritisch mit der Politik umgingen und somit Meinungen schafften.
- Die Schweiz nahm politische Flüchtlinge auf, die in ihren Ländern zu liberal waren. Diese trieben mit ihren Ideen die Gründung einer modernen Schweiz voran.
In welche zwei Lager spalteten sich die Liberalen in der Regenerationsbewegung um 1840?
In die Radikalen und die gemässigten Liberalen
Was wollten die Radikalen?
- Das Volk sollte das Sagen haben
- Die Demokratie sollte sich auf allen politischen Ebenen in der Schweiz durchsetzen
- Sie kämpften gegen die Beschränkung des Wahlrechts (ausser das für Frauen)
- Förderung der sozialen Wohlfahrt (was bis jetzt in kirchlicher Hand war)
- Ablehnung kirchlicher Einflüsse
- Diese Bundesreform auch in den konservativen Kantonen durchsetzen
Was wollte der konservative Block, vor allem Luzern?
- Bestehen auf den Bundesvertrag, dass alle Kantone souverän, also unabhängig voneinander sind
- Die kirchlichen Einflüsse bestehen lassen
Wie kam es zur ersten Eskalation zwischen den Radikalen und den Konservativen?
Der Aargau entschied, dass die konfessionelle Gleichbehandlung im Grossen Rat abgeschafft wird, bei der bisher die Minderheit der Katholiken die Hälfte der Regierungssitze hatte.Dies führte in Freiamt zu einen Aufstand, den die aargauer Truppen niederschlugen. Die Aargauer Regierung warf nun der Kirche vor, besonders den Klöstern, die Bevölkerung gegen sie aufgehetzt zu haben. Diese wurden daher kurzerhand geschlossen. Dieses Vorgehen verstiess gegen den Bundesvertrag, was vor allem die katholischen Kantone aufregte. Doch die Aargauer liessen nur noch vier Frauenkloster wieder öffnen, die Männerkloster blieben zu.
Was war der "erste Freischarenzug"?
Luzern, der katholische Kanton, provozierte die Liberalen, in dem er die erzkonservativen Mönche des Jesuitenordens zu sich einlud, um Priester auszubilden. Die Liberalen sahen diese Mönche als Gegner der Freiheit und Moderne an und bildeten einen Freischarzug, um die konservative Regierung von Luzern zu stürzen. Dieser "Putsch" misslang aber. Die Freischarler wurden verhaftet und zu langjährigen Gefängnisstrafen vorurteilt.
Was ist der Sonderbund?
Da die Liberalen wiederholt versucht hatten, die Luzerner Regierung zu stürzen, gründeten die katholisch-konservativen Kantone Luzern, Uri und weitere 1845 eine "Schutzvereinigung" und hofften auf Unterstützung der katholischen Länder um die Schweiz wie Österreich oder Frankreich falls es wieder zu einem Angriff durch Liberale kommen würde. Diese Vereinigung dieser Kantone war ein klarer Rechtsbruch gegen den Bundesvertrag und die radikal-liberalen Kantone forderten die Auflösung, sowie die Ausweisung der Jesuiten.
Der Sonderbundkrieg 1847
Die Sonderbundskantone weigerten sich ihr Bündnis aufzulösen, weshalb die radikal-liberalen Kantone, die in der Mehrheit waren, millitärische Gewalt anzuwenden. Es kam zu einem Bürgerkrieg. Da die Sonderbundkantone unterlegen waren, hofften sie auf Unterstützung aus dem Ausland, welche aber nicht kam, weil diese Länder zu lange zögerten, einzugreifen. Daher ging der Krieg auch nicht lange und die Radikalen siegten mit dern Einnahme Luzerns innerhalb eines Monats. Die Toten und Verletzten waren überschaubar und es war der letzte Bürgerkrieg auf Schweizer Boden.
Die Bundesverfassung von 1848
Da in Europa gerade überall Krieg herrschte, konnten die konservativen Mächte ausserhalb der Schweiz nicht eingreifen, um die Schweiz so zu lassen, wie sie es wünschten, nämlich konservativ und unter kirchlichem Einfluss.
Die Verfassung wurde den Kantonen vorgelegt und obwohl sechs Kantone und ein Halbkanton diese ablehnte, wurde diese in Kraft gesetzt.
Die Bundesverfassung von 1848: Wichtige Eckpfeiler
- jeder Kanton bleibt souverän und behielt seine Verfassung, ausser bei Gewalten, die dem Bund übertragen wurden
- es war nun möglich dem Bund durch Beschluss des Volkes und der Mehrheit der Kantone neue Kompetenzen zu übertragen
- jeder Kanton musste demokratisch sein und durfte die Menschenrechte nicht einschränken
- Bündnisse unter den Kantonen war untersagt
- der Bund war für die Aussenpolitik und für das Millitär zuständig
- Einnahmequellen des Bundes waren die Aussenzölle, das Post- und das Münzrecht
- Mass und Gewicht wurden vom Bund vorgegeben
- Der Schweizer Franken wurde als Zahlungsmittel schweizweit eingeführt
- Bundeshauptstadt wurde Bern
- Die Schweizer Fahne wurde eingeführt
- Die Niederlassungsfreiheit wurde wieder eingeführt
- Die Religionsfreiheit ebenfalls, ausser für Juden.
- Frauen blieben politisch rechtlos
Konflikt um den Kanton Neuenburg
Der Kanton Neuenburg gehörte seit 1815 zur Schweiz, war aber eigentlich preusisches Staatsgebiet und dem König von Preussen unterstellt. Mit der Bundesverfassung von 1848 wurde Neuenburg letztendlich aber demokratisch, war gegen die Monarchie sprach. Der König von Preussen forderte sein Staatsgebiet zurück, was aber verweigert wurde. 1856 versuchten 500 Königstreue die Kantonalregierung zu stürzen, diese wurden aber verhaftet. Da der König letztendlich auf Neuenburg verzichtete, wurde dieser Konflikt beigelegt.
Wann wurde die Helvetische Republik ausgerufen?
1798 Napoleon marschiert in die Schweiz ein und die Republik wird ausgerufen.
Was folgt nach dem Ende der Helvetischen Republik im Jahre 1803?
Es fängt die so genannte Mediationszeit an mit der Veröffentlichung der Mediationsakte.
Was bedeutet der Wiener Kongress für die Schweiz im Jahre 1815?
Napoleon ist am Ende, es beginnt die Restaurationszeit in ganz Europa und auch in der Schweiz. Die Schweiz gibt sich den Bundesvertrag und zerfällt wieder zum Staatenbund. Die Grossmächte in Europa erkennen die Schweizer Neutralität an.
Ab wann beginnt ein Nationalgefühl in der Schweiz?
Ab 1830, es entsteht durch eine nationale Öffentlichkeit ein Nationalgefühl. Liberale aus dem Ausland suchen Zuflucht in der Schweiz.
Wann werden die ersten Universitäten in der Schweiz gegründet?
1833 und 1834 in Zürich und Bern
Wann beginnt der Aargauer Klosterstreit?
Im Jahre 1841
Wann wurde der Kanton Aargau gegründet?
1803, in der Helvetischen Republik wurde dieser Kanton neu erstellt
Wann war der Sonderbundkrieg?
Er fand im Jahre 1847 statt.
Wann entstand der Bundesstaat Schweiz mit neuer Bundesverfassung?
Im Jahre 1848.
Wann wurde das Rote Kreuz gegründet?
1863 von Henry Dunant.
Wann wurde die Sozialdemokratische Partei (SP) gegründet?
Im Jahre 1888
Wann wurde der 1. Mai zum Kampftag der Arbeiter eingeführt?
Im Jahre 1890
Wann wurde die Konservative Volkspartei (CVP) gegründet?
Im Jahre 1912
Wann fand der Erste Weltkrieg statt?
In den Jahren 1914 bis 1918
Die Eidgenossenschaft vor 1798
- Die Schweiz war kein Staat im modernen Sinn, sondern ein uneinheitliches Geflecht von Kleinstaaten.
- Es gab keine Bundesurkunde, keine Verfassung und keine Zentralregierung.
- Zusammengehalten wurden diese Kleinstaaten durch eine grosse Anzahl an Bundesbriefen und Sonderbündnissen.
- Kern waren die dreizehn alten Orte mit ihren Untertanengebieten.
- Der einzige Zusammenhalt kam beim Deligiertenkongress, die Tagsatzung.
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