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Set of flashcards Details
Flashcards | 48 |
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Language | Deutsch |
Category | Riddles and Jokes |
Level | Primary School |
Created / Updated | 03.04.2015 / 23.09.2015 |
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Die Handlung
Teil 2 Das Weggehen vom Ende der Welt in die nächste Stadt und die Begegnung mit Kultur- Die Flucht und die Gefangennahme
Kapitel 18, S. 107 – 113
Angel und Paolo fliehen. Angel nimmt Paolo auf die Schulter und läuft und läuft. Sie unterhalten sich über Luis Verrat und über das Verliebtsein. In Kälte, ohne Wärme mit Hunger und Durst aber viel Geld laufen sie die über den Weg, voll mit Steinen an der Felswand entlang in die Ebene. Angel läuft die ganze Nacht ohne Unterlass, am Morgen finden sie die Überreste eines Schafstalls. Dort schlafen Sie und kommen an einen Wald.
Sie gehen in den Wald, Paolo ist versteinert und hat keine Angst mehr den Wald zu betreten. Der Wald wirkt wie ein Friedhof, so ruhig und fantasievoll. Sie gehen tiefer in den Wald, er verändert sich. Wenn Paolo tiefer in den Wald geht, würde er dann ein Mann sein? Angst.. Dann treffen sie auf den alten Holzfäller Ricardo Murga, der ihnen etwas zu trinken anbietet und einen Schlafplatz.
Die Handlung
Teil 2 Das Weggehen vom Ende der Welt in die nächste Stadt und die Begegnung mit Kultur- Die Flucht und die Gefangennahme
Kapitel 19, S. 114 – 119
Der alte Mann ist 75 Jahre alt und hat seine Frau und 3 Kinder verloren . Sein Haus ist das Paradies für Angel und Paolo. Warm und behaglich und voller Bücher eine riesige Bibliothek. Sie bekommen zu essen und zu trinken. Paolo denkt an seinen Glücksbonbon Ricardo erzählt von seinem Leben als Holzfäller und das er seinen letzten Baum am nächsten Tag fällen will. Beim Wein sagt Ricardo, dass er Veränderungen liebt: aus Jungen werden Männer. Paolo sagt das er jetzt keine Angst mehr vor dem Wald hat. Ricardo sagt, dass Verwandlungen der Seele möglich sind. Und dann rauchen die beiden Männer blauen Tabak aus einem besonderen Kraut, welches Ricardo angebaut hat.
Die Handlung
Teil 2 Das Weggehen vom Ende der Welt in die nächste Stadt und die Begegnung mit Kultur- Die Flucht und die Gefangennahme
Kapitel 20, S. 120 -125
Angel schläft im Zimmer des ältesten Sohnes von Ricardo, wie ein Stein. Im Zimmer von Ricardos Tochter schläft Paolo. Angel wacht auf, gestärkt und riecht das Frühstück. Er geht hinaus und sieht Paolo mit 3 Kindern seines Alters spielen und lachen. Ricardo schaut ihnen zu. Beim Frühstück erzählt Ricardo Angel, daß seine Kinder und seine Frau seit 40 Jahren tot sind, ermordet auf dem Weg zu einem Fest. Der Mörder wurde nie gefunden und das seine Kinder und auch seine Frau durch den blauen Rauch jeden Tag zu ihm zurückkehren und das er es ohne die Trugbilder nie geschafft hätte weiterzumachen. Angel begreift erst nicht, doch dann macht er sich zusammen mit Paolo auf den Weg um Ricardo zu helfen seinen letzten Baum zu fällen. Vor Erschütterung vergießt er heimlich Tränen.
Die Handlung
Teil 2 Das Weggehen vom Ende der Welt in die nächste Stadt und die Begegnung mit Kultur- Die Flucht und die Gefangennahme
Kapitel 21, S. 126 – 142 Teil 1
Angel arbeitet hart und intensiv mit dem Holz des Baums, Ricardo fragt Paolo was er wiedergutmachen will. Pedro erzählt ihm daraufhin, dass Angel ein Mörder ist. Ricardo kann es nicht glauben, wird aber vorsichtiger.
Dann unterhalten sie sich über Bücher. Paolo will jetzt Bücher in Puerto Natales kaufen statt einem Schaf und erzählt ihm von Luis, der ihn verlassen hat weil er verliebt war.
Dann denkt Ricardo an seine Frau, die ihm aus den Niederlanden aus Liebe zu ihm nach Chile gezogen ist. Am Abend laden sie das Holz auf einen Anhänger mit Traktor auf und fahren zum Haus zurück.
Lehre die Paolo zieht: Jeder Tag ist wichtig, um die Angst zu überwinden, jeder Tag ein kleiner Sieg über sich selbst, Ist das der Weg um erwachsen zu werden?
Die Handlung
Teil 2 Das Weggehen vom Ende der Welt in die nächste Stadt und die Begegnung mit Kultur- Die Flucht und die Gefangennahme
Kapitel 21, S. 126 – 142 Teil 2
Sie fahren zurück, jeder der 3 ist zufrieden. Für Paolo erscheint die Zukunft rosig, ein paar Tage bleiben, mit den Kindern spielen, genug zu essen. Ricardo feiert innerlich seinen letzten Baum, Angel hat ihm viel geholfen, sein Misstrauen schwindet. Am Hof angekommen werden sie von einem fremden blonden Hünen erwartet. Ihm und nicht seinem altbekannten Händler verkauft Ricardo sein Holz, dass nach Puerto Natales gebracht wird. Ricardo und auch Angel sind misstrauisch geworden und sich einig, dass alles bisschen seltsam ist. Ricardo sagt, dass es ein spezieller Auftrag gewesen sei.
Aber Angel sagt, dass Paolo und er am nächsten Tag nach Hause gehen werden. Paolo ist traurig. Sie essen zusammen und zur Feier des Tages holt Ricardo das alte Grammophon seiner Frau und legt eine Schallplatte auf. Die Musik gibt ihnen Frieden und lindert allen Schmerz. Es ist die Musik von Johann Sebastian Bach. Paolo erkennt in der Musik alle Gefühle seines bisherigen Lebens, sie quellen wie ein Fluss aus seiner Seele heraus. Paolo zittert und weint still.
Angel spürt in diesem Moment, dass er Paolo freigeben muss, sozusagen als letzte Liebesgabe, weil die Musik für ihn zu spät kommt. Er will ihn bei Ricardo lassen.
Ricardo schenkt Paolo die Schallplatte, dafür küsst Paolo ihn. Eine letzte Erkenntnis: Angel gibt Paolo sein Messer und sagt: Mach was du willst mit ihm, ich brauch es nicht mehr.
Ricardo hat jetzt doch Angst und beim schlafen gehen nimmt er sein Gewehr mit ins Bett.
In der Nacht verlässt Angel das Haus und hat das Gefühl Ricardos Kindern und seiner Frau entgegenzugehen.
Die Handlung
Teil 2 Das Weggehen vom Ende der Welt in die nächste Stadt und die Begegnung mit Kultur- Die Flucht und die Gefangennahme
Kapitel 22, S. 143 – 144
Die Polizei von Punta Arenas hatte das Phantombild an alle Polizeistationen des Landes geschickt und Angel Alegria war identifiziert als gefährlicher Krimineller. Der Polizeidirektor verstärkt jetzt die Suche. Delias Vater erklärt, dass Alegria ein Verbrecher ist und ein Kind entführt und gefangen gehalten hat und auch einen rechtschaffenden Bürger Luis bedroht hat ihm zu folgen und dann sein Geld abgenommen hat, bevor er jetzt in Sicherheit ist.
Nachdem die Suche in der Stand und in der umliegenden Gegend nicht erfolgreich war sind Hunde auf ihn angesetzt worden, die nach dem Schnüffeln seines Bettlakens auf die neue Fährte gehen.
Die Handlung
Teil 2 Das Weggehen vom Ende der Welt in die nächste Stadt und die Begegnung mit Kultur- Die Flucht und die Gefangennahme
Kapitel 23, S. 145 – 150
Paolo erwacht und will mit den Kindern spielen. Plötzlich kommt ein Auto näher und es springen 2 Männer in Uniform aus dem Auto. Sie zerren ihn in den Wagen, dort sitzen 2 weitere Polizisten. 2 gehen ins Haus, es folgen 2 Schüsse. Der eine Polizist kommt heraus und ruft, dass es den falschen erwischt hat, nämlich Ricardo und ein Polizist ist verletzt und das Angel fort ist. Paolo schaut ins Fenster rein und begreift was los ist und rennt weg. Nach einer halben Stunde wird er von den 3 Polizisten gefunden, steigt ins Auto, neben ihm der Kopf des toten Polizisten. Sie sagen kein Wort, nur im Lautsprecher ist zu hören, dass Angel gefasst ist, 20 km nördlich von der zweiten Patrouille.
Die Handlung
Letztes Treffen Paolos bei Angel im Gefängnis, Prozess und Verurteilung Angels zum Tode Leben Paolos seit der Gefangennahme bis 18 Jahre, Rückkehr zum „Ende der Welt“ und EPILOG
Kapitel 24, S. 151 – 161 Teil 1
Paolo sieht Angel zum letzten Mal im Gefängnis von Puerto Natales sieht sprechen sie kein Wort miteinander, sondern sehen sich nur an. Der Wärter sagt, dass er sich beeilen soll und nicht ewig Zeit hat. Angel hat schon viel gelitten seit er im Gefängnis sitzt. Als die Zeit um ist murmelt er ins Ohr von Paolo: „Weißt du noch als ich dir gesagt habe, du sollst dich an den Tag deiner Geburt erinnern? Und das du geantwortet hast, dass sei der Tag gewesen an dem ich gekommen bin?“ Paolo erinnert sich an alles und nickt. Angel wird abgeführt in Handschellen auf dem Rücken, er rutscht aus und der Wärter zerrt ihn nach hinten. Ja ! ruft Paolo und Angel weint: „Ich bin auch an dem Tag geboren als ich dich getroffen habe. Verstehst Du?“ Und Paolo ruft: “Ja, ich verstehe es!“ und entfernt etwas was ich liebe dich heißen könnte. Paolo geht und eine Frau betritt den Raum und fragt ihn ob er was zu essen will. Er antwortet, dass er nur seinen Vater will. Die Frau sagt, dass Angel nicht sein Vater ist und Paolo antwortet dass er ihn liebt.
Die Handlung
Letztes Treffen Paolos bei Angel im Gefängnis, Prozess und Verurteilung Angels zum Tode Leben Paolos seit der Gefangennahme bis 18 Jahre, Rückkehr zum „Ende der Welt“ und EPILOG
Kapitel 24, S. 151 – 161 Teil 2
Kurze Zeit später wird der neue Justizpalast in Puerto Natales eingeweiht und der Bürgermeister enthüllt stolz die neue Holz Guillotine, die aus dem chilenischen Holz bzw. aus dem letzten Baum den Angel gefällt hatte, gebaut wurde.
Angel wartet in der stinkenden Zelle auf sein Urteil, will Bücher ausleihen, doch er wird ausgelacht. Aber er hat lesen gelernt und so ritzt er nur seinen Namen an die Gefängniszellenwand und malt einen Kuchen mit Kerzen an seinem Geburtstag.
Am nächsten Tag wird er verurteilt. Im Gerichtssaal findet er Paolo nicht und er wird zum Tode verurteilt. Da wünschte er sich so schnell wie möglich zu sterben und ruft den Gefängniswärter um ihm zu sagen, dass er jetzt sterben will und das er ihn töten soll. Aber der Wärter erklärt ihm das er nicht sofort hingerichtet wird, sondern das noch viele Papiere nötig wären und es vielleicht Monate, sogar Jahre dauern würde.
Paolo wurde zu einer Familie in Puerto Natales untergebracht, ging zur Schule, bekam genug Essen und Trinken. Und immer noch hatte er den Glücksbonbon in einer Dose versteckt, obwohl er klebrig, platt und schmutzig geworden war. Alles andere war verloren gegangen. Viele Fragen hatte er, außerdem wollte er Angel im Gefängnis besuchen, aber er bekam keine Erlaubnis. „Du sollst keinen Mörder lieben! Vergiss ihn, sagten Alle.
Eines Tages viele Jahre später war Paolo volljährig. Sein erster Weg führt ihn ins Gefängnis. Dort erfährt er vom Wärter, dass Angel vor 1 Jahr hingerichtet wurde.
Die Handlung
Letztes Treffen Paolos bei Angel im Gefängnis, Prozess und Verurteilung Angels zum Tode Leben Paolos seit der Gefangennahme bis 18 Jahre, Rückkehr zum „Ende der Welt“ und EPILOG
Kapitel 25, S. 162 – 166
Paolo kehrt in sein Haus am „Ende der Welt“ zurück, Er betrachtet die Hütte von Luis, den Erdhügel wo seine Eltern begraben liegen, den Erdhügel wo der fuchs begraben liegt und zuletzt geht er in das Haus. Dort findet er auf dem Tisch unzählige weiße Briefumschläge mit Postkarten aus der ganzen Welt mit Gedichten drauf. Luis Entschuldigung. Als er knöcheltief in seinen Briefumschlägen wird ihm schwindelig und er setzt sich und begräbt die Postkarten in seinen Armen, das klopft es und eine junge Frau fragt ob jemand da ist. Paolo macht Feuer und die Frau kann nicht glauben, dass Paolo überhaupt existiert. Sie gibt ihm einen neuen Brief aus Valparaiso. Luis gratuliert Paolo zum Geburtstag.
Die Handlung
Letztes Treffen Paolos bei Angel im Gefängnis, Prozess und Verurteilung Angels zum Tode Leben Paolos seit der Gefangennahme bis 18 Jahre, Rückkehr zum „Ende der Welt“ und EPILOG
Epilog S. 167 – 173
Unter der Postuniform entdeckt Paolo Terusa. Sie verlieben sich. Eines Morgens zerhackt er den Tisch und begräbt ihn neben dem Fuchshügel. Wieder etwas später bekommt er Besuch von Luis, der ihm erzählt das er mit Delia und allen anderen Frauen nicht glücklich geworden sei und wegen der Beerdigung seines Vaters allein nach Chile zurückgekehrt war und seine Geschwister dort wiedergesehen hat. Und er bewundert Paolos neuen Schrank und die Bücherregale, die er gezimmert hat und schenkt ihm das Buch was er ihm damals vorgelesen hat. Und Luis weiß immer noch nicht wohin er geht. Zum Schluss bevor er Paolo verlässt, schenkt er ihm Wein aus aller Welt.
Paolo sah das Haus von Ricardo nie wieder, aber er stellt Kerzen auf zur Erinnerung an den alten Mann.
Ab und zu kamen Fremde ins Haus, die Neuigkeiten aus aller Welt brachten. Nach einer Weile hörten sie auf zu reden und lauschten dem Heulen des Windes zu und betrachteten die Bücher.
Weitere Jahre vergingen und später brachte Terusa eine Tochter zur Welt, die sie Angelina nannten.
Die Handlung
Letztes Treffen Paolos bei Angel im Gefängnis, Prozess und Verurteilung Angels zum Tode Leben Paolos seit der Gefangennahme bis 18 Jahre, Rückkehr zum „Ende der Welt“ und EPILOG
S. 174, die letzten 2 Sätze
In Chile fanden 1985 die letzten Hinrichtungen statt. 2001 wurde die Todesstrafe offiziell abgeschafft.
Kernthemen
Raum
Ein Kernthema ist der Raum, bzw. die ganze Umgebung in der sich die Geschichte von Paolo abspielt, welche voll von Symbolismen und in Metaphern beschrieben wird.
Die karge, kalte und windige Gegend in Südchile spiegelt das Innenleben von Paolo wieder. Das kleine, wilde Kind, nur von seinen Urinstinkten geleitet, von den Eltern vernachlässigt, ganz auf sich selbst gestellt.
Der Wald, vor dem er sich zu Anfang fürchtet und den er meidet, wird beim Treffen mit Ricardo dem Holzfäller, quasi zum Wald der Erkenntnis: Er beichtet Ricardo, dass Angel ein Mörder ist und erkennt, dass Bewältigung von Angst zum Mann sein führt. Und auch Angel will seine Schuld abarbeiten, indem er mit Inbrunst den Baum fällt.
Das Ausziehen von der kargen Erde in die nächstgelegenen Stadt ins reale Leben nach Punta Arenas (in die Arena) macht alle 3 wieder zu den Personen, die sie waren: Angel wird wieder zum Verbrecher, Luis zum weltgewandten Erben und Paolo wird zum ersten Mal direkt von Kultur durchflutet. Puerto Natales wird dann letztendlich zum Neubeginn für Paolo und auch bei Angel führt es zu radikaler Selbsterkenntnis, die mit dem Tod endet.
Das Fortgehen vom „Ende der Welt“ führt jedoch wieder zur Rückkehr an den Ursprung.
Kernthemen
Entwicklung
Ein weiteres Kernthema der Geschichte ist die Entwicklung von Paolo von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter, einhergehend mit der Entwicklung von Angel vom Mörder zum Geläuterten bis zu seinem langen Warten auf den Tod in der Gefängniszelle. Und Luis Entwicklung vom reichen kindlich Suchenden zum suchenden Erwachsenen.
Alle 3 verbindet eins: das sie früh ihre Mutter verloren haben, zwar auf unterschiedliche Art und Weise und das alle, durch das Auftreten Delias als Symbol der Mutter oder des Weiblichen, daran erinnert werden und unterschiedlich darauf reagieren.
Das gleiche gilt auch für die Väter der 3. Alle haben nie einen richtigen Vater gehabt. Angel hat seinen Vater mit 5 an die Tuberkulose verloren und das ganze Elend des Sterbens und des Blutspuckens miterlebt. Das Blut hat ihn sein ganzes Leben verfolgt.
Luis hat einen reichen Vater gehabt, der sich aber nie für ihn interessiert hat, sondern nur an seinen Weinreben.
Und weil Paolos Vater ermordet wurde, versuchen Luis und auch Angel Paolo den Vater zu ersetzten, was Angel letztendlich gelingt.
Kernthemen
Moral
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Moral, die sich durch die ganze Geschichte zieht.
Ein brutaler Mörder, ein Mann ohne Lebensfreude (Alegria) begegnet einem unschuldigen Kind und schenkt ihm das Leben. Sie sind sich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Eine Zwangsgemeinschaft entsteht, aus Gewöhnung wird Abhängigkeit, die emotionale Bindung entsteht. Zu dieser fragilen Gemeinschaft gesellt sich später ein zweiter Mann: Luis Secunda, der scheinbar aus dem Paradies (Valparaiso) entsprungen ist und Paolo die Grundbegriffe von Lesen und Schreiben beibringt. Das Buch was Luis vorliest löst in Angel ein stilles Weinen aus, ein erstes Zerspringen der Harten Hülle.
Beide buhlen um die Gunst des Jungen. Angel bringt Paolo einen verletzten Fuchs mit, den er erzieht und liebgewinnt. Als es an Nahrung fehlt, verletzt der jetzt ausgewachsene Fuchs Angel schwer und Paolo muss den Fuchs töten. Angel will ihm beibringen, was es heißt zu töten und nicht nur das, sondern wie es ist etwas zu töten, was man liebt.
Bevor Luis Valparaiso verlässt, verspricht er seinen Freunden, dass er sich meldet und Briefe schreibt, wenn er auf Weltreise geht. Er bricht sein Versprechen indem er sich überhaupt nicht meldet. Genauso verrät er Paolo, indem er nicht sagt, dass er ihn mit Delia zusammen verlassen will, um auf Weltreise zu gehen. Er stiehlt sich aus der Verantwortung.
„der Mörder weinte“ ist ein Buch über die Läuterung eines amoralischen Menschen, der durch die Tränen der Selbsterkenntnis geht und durch die Liebe eines Kindes erlöst wird.
In den letzten Zeilen des Buches weist die Autorin auf die erbarmungslosen Zustände zu den Zeit der Hinrichtungen in Chile hin und das dort erst im 20. Jahrhundert die Todesstrafe abgeschafft wurde.
Zur Autorin Anne-Laure Bondoux
Anne-Laure Bondoux wurde 1971 in Frankreich geboren. Heute lebt Sie in der Nähe von Paris mit Ihren zwei, fast erwachsenen Kindern. Seit Ihrem zehnten Lebensjahr schreibt Sie Geschichten und diese Leidenschaft hat Sie seither nicht mehr losgelassen. Nach dem Studium der Literaturwissenschaften begann Sie 1996 beim französischen Verlag Buyard als Lektorin zu arbeiten. Dort entdeckte Sie den Bereich der Kinder und Jugendliteratur und veröffentlichte ihre ersten Texte. Ihre Romane haben viele Preise gewonnen und wurden in 20 Sprachen übersetzt; ihr Roman „Die Zeit der Wunder“ wurde mit dem katholischen Kinder- und Jugendliteraturpreis und dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ausgezeichnet und für den Deutschen Literaturpreis nominiert. „der Mörder weinte“ ist der zweite Jugendroman, 2014 veröffentlicht, auf Deutsch von Maja von Vogel übersetzt und bei Carlsen erschienen.
Die Figuren
Übersicht
Es gibt drei Hauptfiguren 1. Paolo Poloverdo, 2. Angel Alegría, 3. Luis Segundo, die miteinander in Beziehung stehen.
Die Figuren
Paolo Poloverdo
Paolo lebt zusammen mit seinen Eltern im südlichsten, kalten und windigen Zipfel von Chile in einer ärmlichen Hütte. Sie ernähren sich von der Ziegenmilch, Hühnern und dem kargen Wurzelanbau. Er ist zu Beginn der Geschichte, ein Junge von etwa fünf, sechs Jahren, wahrscheinlich älter und hat schmutzige Fingernägel, abstehende Ohren, gelblich, trockene Haut und Zähne so weiß wie Salzkörner. Er verbringt seine Tage damit Schlangen zu jagen. Von den Dichtern, die vorbeikommen, wird er als Samenkorn auf felsigem Grund verglichen, dazu verdammt, niemals Blüten zu treiben. Er weiß nur seinen Namen Paolo Poloverdo, an seinen Geburtstag kann er sich nicht erinnern.
Als der bald fünfunddreißigjährige Mörder, Angel Alegría, auf der Flucht vor der Polizei, zur Hütte kommt, tötet er sofort Paolos Eltern mit seinem Messer. Paolo wird aus keinem besonderen Grund verschont, oder vielleicht weil er noch ein kleines Kind ist, gezwungen seine Eltern mit dem Mörder in einem Erdhügel neben der Hütte zu begraben und dann eine Suppe für ihn auf dem Feuer zu kochen. Beim gemeinsamen Mahl beschließt Angel seine Flucht zu unterbrechen und mit Paolo in der Hütte zu bleiben.
Die Figuren
Angel Alegría
Angel Alegría wird als Betrüger, Gauner und Mörder mit kleinen Augen, die tief in die Höhlen gedrückt und böse aussahen, beschrieben und von der Polizei von Talcahuano, Temuco und Porto Natales wegen Raub und Mord gesucht. Als kleiner Junge hatte er seinen Vater sterben gesehen, an seine Mutter kann er sich kaum noch erinnern. Schon früh hat er allein zurechtkommen müssen und sich den Gesetzen der Straße unterworfen. Er hat nie etwas anderes besessen als sein Messer und seine Körperkraft. Angel ist eine zwielichtige Gestalt und wird doch, zwar völlig ungeeignet, mit der Zeit zum Erzieher von Paolo.
Die Figuren
Luis Segundo
Nach etwa einem Jahr des Zusammenlebens trifft die dritte Hauptfigur der dreißigjährige, reiche Luis Segundo aus Valparaíso auf die beiden Protagonisten. Von seiner Mutter nach der Geburt der drei restlichen Geschwister verlassen, wächst Luis unter der Kontrolle seines Vaters einem Weinhändler auf. Nach und nach verlassen seine Schwestern noch jung das Elternhaus, verheiratet in Europa, sein Bruder will Schauspieler in Hollywood werden. Luis verlässt seinen Vater mit seinem Erbteil, um woanders Wurzeln zu schlagen. Gemäß dem Motto seiner spanischen Vorfahren, welche auf alle fünf Erdteile verteilt gelebt hatten, beschließt Luis eine Weltreise zu machen. Seinen Freunden verspricht er Karten und Briefe aus aller Welt zu schreiben und landet doch als erstes an dem Ort, dem „Ende der Welt“ im Süden Chiles.
Luis wird von Angel verschont, weil Paolo plötzlich Angel als seinen Vater bezeichnet und weil Angel die gefasste Zuneigung zu Paolo nicht aufs Spiel setzten will. So leben alle drei mehr oder weniger gezwungenermaßen Jahre zusammen bis die Armut und der Tod der Tiere sie zwingt zum nächsten Ort zu ziehen, um von Luis Geld Tiere einzukaufen.
Die Figuren
Weitere Figuren
- Die Eltern von Paolo
- Der verletzte Fuchs, der Paolo von Angel mitgebracht wird, den er aufzieht, um ihn am Ende zu töten
- Der Bergsteiger mit dem Esel auf dem Weg nach Punta Arenas zum Viehmarkt, der von Angel ausgeraubt wird
- Der Bauer mit dem Pferd auf dem Weg nach Punta Arenas zum Viehmarkt, der von Angel ausgeraubt wird
- Die Bankangestellte in Punta Arenas, die Paolo das gelbe Glücksbonbon gibt
- Délia, die Tochter des Wirts bzw. der Unterkunft in Punta Arenas, die das Fahndungsbild von Angel zeichnet, Paolo ein Bild schenkt und mit Luis auf Weltreise geht. Sie ist der Wendepunkt der Geschichte: ein Symbol für die Mutter, das Weibliche was allen 3 Hauptpersonen fehlt.
- Ricardo Murga, der Fünfundsiebzigjährige Baumfäller, der Paolo und Angel bei ihrer Flucht aufnimmt und Paolo eine Schallplatte von Bach schenkt
- Die Polizei, die Ricardo aus Versehen erschießen, Paolo aufgreifen und in Obhut nach Puerto Natales bringen, die Angel festnehmen und ins Gefängnis nach Puerto Natales bringen
- Die Wärter im Gefängnis von Puerto Natales
- Die Familie, die Paolo aufnehmen
- Terusa, die Briefträgerin am „Ende der Welt“, die jahrelang die Briefe von Luis ins Haus von Paolo bringt und später seine Frau wird
- Angelina, die Tochter von Paolo und Terusa
Raum
Übersicht
Räume stellen eine wichtige Instanz in Geschichten dar. In Ihnen handeln, reagieren und bewegen sich Figuren. Ein Raum kann Vertrautheit, aber auch Angst, Fremdheit und Grauen erzeugen. Er kann, muss aber nicht, die Handlung beeinflussen.
Es gibt drei verschiedene Räume, die beachtet werden müssen:
- der Anschauungsraum (sehen) - Wahrnehmung des Raums in bestimmten Situationen
- der atmosphärische Raum (fühlen) - verarbeitet erste Eindrücke, nimmt Stimmungen wahr
- der Aktionsraum (handeln) - durch erfahrene Stimmung und Bewertung angeregt handeln
Raum
Beispiel-->Sehen
1) Der Süden Chiles, das Haus der Poloverdos, Paolo, der Mörder, die Mutter
das Ende der Welt/ diese Gegend war rau, trostlos und vom Wind gepeitscht, dass selbst die Steine zu leiden schienen/ ein kleines Haus mit grauen Mauern/ er war wie die Tiere der Gegend, ständig durstig, instinktiv und gierig/ er war wie ein allererstes Raunen, ein leises Raunen der Menschheit/ seine Augen waren brutal und böse/ die Frau zitterte noch heftiger als sonst
Raum
Beispiel-->Fühlen
2) Paolo kommt klatschnass von draußen und sieht seine Eltern blutend am Boden liegen: Angel befiehlt ihm herzukommen mit dem Messer in der Hand
Paolo bewegte sich nicht. Er starrte auf die blutige Klinge, auf die Hand, die den Griff umklammerte, und den Arm, der kein bisschen zitterte. Auf dem Blechdach vollführte der Regen einen Trommelwirbel, wie im Zirkus, bevor die Trapezkünstler einen Salto machen.
Raum
Beispiel-->Handeln
3) Angel überlegt, ob er Paolo töten soll
Vor ihm stand das Kind, sehr klein, sehr schmutzig und sehr nass und er schaffte es nicht, seinem Leben ein Ende zu setzen. Eine unerwartete Regung seines Gewissens, vielleicht ein wenig Mitleid hielten seinen Arm zurück./ „Ich hab noch nie ein Kind getötet“, sagte er. „Ich auch nicht“, erwiderte Paulo. Angel musste lächeln. „Kannst du Suppe kochen, ja oder nein?“ „Ich glaube schon.“
Die Spannung
Die innere Spannung
Paolo nimmt zum ersten Mal bewusst eine innere Spannung wahr, als er Angel begegnet, der gerade seine Eltern getötet hat. Vorher hat er eher unbewusst und instinktiv gelebt. Paolo steht in ständiger Spannung wie es mit dem Mörder weitergeht und auch das Leben mit Luis ist von innerer Spannung geprägt. Er steht zwischen den beiden „Vätern“. Auch als alle drei ausziehen, um in der Stadt zu gehen, die Begegnung mit der „anderen Welt“:
mit der Bankangestellten, Délia, der Viehmarkt, die Flucht, Ricardo, das Gefängnis sind von inneren Spannungen Freude, Angst und Aussichtslosigkeit geprägt. Nie weiß der Leser was als nächstes passieren könnte.
Erzählsituation
Für die Geschichte „der Mörder weinte“ wurde die Form einer personalen Erzählsituation gewählt. Der Erzähler tritt völlig hinter das vermittelnde Geschehen zurück, dadurch entsteht der Eindruck der Unvermittelbarkeit und seine Perspektive und sein Horizont sind auf den Erfahrungsbereich der Perspektivenfigur beschränkt und es wird eine multiperspektivische Erzählweise benutzt.
Aber auch die neutrale Erzählsituation wird verwendet, da die Geschichte vom Standpunkt eines unsichtbar bleibenden Beobachters erzählt wird und die Vorgänge aus der Distanz vermittelt werden und mit Hilfe von szenischem Erzählen belebt wird.
Auch die auktoriale Erzählsituation wird genutzt, d.h. der Erzähler überschaut alles (der allwissende Erzähler) und er verwendet berichtende Erzählweise besonders gegen Ende der Geschichte- die epische Distanz.
Erzählreihenfolge
Der Erzählstrang der Handlung folgt nach einer richtigen zeitlichen chronologischen Abfolge, jedoch wird von Anfang an ein ganz bestimmter Tag in einem Kapitel abgehandelt, während andere Kapitel Wochen, Monate und sogar Jahre in einem Kapitel abgehandelt werden. Besonders gegen Ende der Geschichte wird die Geschichte wie im Zeitraffer vorangetrieben, obwohl einem die letzten Ereignisse, die Jahre dauern, einem vorkommen als ob das nur Tage oder höchstens ein paar Wochen dauern.
Erzählmodus
„der Mörder weinte“ ist eine fiktive Geschichte, welche in einem Ist Zustand erzählt wird, d.h. es fängt an mit dem Mord an Paolos Eltern, aber die Beschreibung der Landschaft von Südchile, das Leben der Eltern mit Paolo aus einer Vergangenheits-und allumfassenden Perspektive erzählt wird. Es geht weiter mit dem Leben Paolos zusammen mit Angel und später dann Luis, also die Kindheitserlebnisse bis zur Volljährigkeit und das Erwachsenenleben von Paolo zusammen mit Terusa, das Wiedersehen mit Luis und anderen Wanderern bis zum Kind Angelina bzw. dem Abschlusssatz, wo es um die Hinrichtungen in Chile geht.
Erzähldauer
Die erzählte Zeit beginnt in der frühen Kindheit von Paolo (ab 6 Jahre) bis zum Ende der Kindheit, beginnendes Jugendlichenalter bis zum 18. Lebensjahr (Volljährigkeit) und geht weiter bis ins Erwachsenenalter. Wobei hier keine konkrete Zahl genannt wird, vielleicht bis 25/30 Jahre. Genauso lang ist die erzählte Zeit, wobei teilweise die Form der Zeitraffung angewendet wird und nur wichtige Passagenaus der Handlung erzählt wird.
Die Erzählzeit ist daher wesentlich kürzer als die erzählte Zeit.
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