DEU Textanalyse: Rhetorische Stilfiguren

Auzählung, bei der Wörter, Satzteile oder Sätze mit einem sich stets wiederholenden Konnektor verbunden werden

-> Und es wallet und siedet und brauset und zischt

Konjunktionen fehlen in einer Aufzählung

-> "Der Wahn ist kurz, [ ] die Reu ist lang"

Wiederkehr gewisser Gruppierungen von betonten und unbetonten Silben

-> Massenmord am Maskenball

Dreieraufzählung

-> veni, vidi, vici

anstelle eines Begriffs werden zwei (Quasi-) Synonyme gesetzt

-> immer und ewig, voll und ganz

ein (oder mehrere) Seme sind rekurrent

nie une nimmer, ein weisser Schimmel

kann vor- und rückwärts gelesen werden

-> Sugus, Otto, ...

Vertrauschung der Buchstaben und/oder Laute eines sprachlichen Ausdrucks

-> Lager - Regal

Parallele Anordnung gleichrangiger Satzglieder/Phrasen

-> "ihre Güter zu plündern?Ihre Häuser in Brand zu stecken?"

Überkreuzstellung einander entsprechender Satzglieder

-> Ars longa, vita brevis

Aussparung von syntaktisch notwendigen sprachlichen Elementen, die rekonstruierbar sind

-> Die Hühner legen [Eier]; Sie isst gerade [irgendetwas], Er gestand [etwas allen Bekanntes]

Einschub, oft zwischen Gedankenstrichen

Unterbrechung einer syntaktischen Konstruktion

-> Die Lebensmittel, die sind doch alle vergiftet ..., Den Film - den hättest du sehen sollen.

Aprupter Abbruch eines Gedankens, eines Satzes

--> Ich muss mal..., Ich will dir...

Ein syntaktisches Element (meist das finite Verb) bezieht sich auf mehrer Glieder innerhalb des Satzes

-> Er schüttelte den Kopf und dem Nachbarn die Hand. Er stellte sich dumm und den Regenschirm in die Badewanne.

Komplexes Konzept (z.B. Argumentation) wird von einem anderen, konkreteren Konzept her metaphorisch erklärt

Beispiel: Zeit ist Geld

·        Sie vergeuden meine Zeit

·        Ich habe keine Zeit zu verschenken

·        Mit diesem Gerät können Sie viel Zeit sparen

Leicht verschobenes, verkürztes Sprechen
-> Erfinder mit Erfindung, Autor mit Werk gleichsetzen

Ich muss mal wieder Goethe lesen (= Ich muss mal wieder ein Werk von Goethe lesen)

Menschliche Eigenschaften für ein Tier/ Gegenstand

-> Das Leben ist schön, denn die Sonne lacht mir.

Häufig bildlich dargestellt

-> Gerechtigkeit – Justitia (Bild einer blinden Frau mit Waagschale)

Eine Metapher prägt den gesamten Text

-> Schletti-Text: Unternehmensgeschichte als Kinofilm 

Sämtliche Wörter eines Textes zu einem gemeinsamen Thema
Wortfelder: Alles was zu einer Isotopiebene gehört, gehört zum einem semantischen Wortfeld
(Fortbewegungsmittel: Velo, Auto, fahren, laufen, ...)

Lexikalisierte Metapher
Ausdruck ist so geläufig, dass man die Metapher gar nicht mehr erkennt

Stuhlbein, Flussbett, ...

Verschmelzung von Sinneseindücken auf sprachlicher Ebene. AJD + SUBST: Adjektiv ist der metaphorische Ausdruck

-> ein spitzer Ton (Tasenten [Metapher] + Hören), Kreischende Farben (hören [Metapher] + sehen)

Ersetzung eines Personennamens durch Nennung einer besonderen Eigenart/charakteristischen Mekmals

-> der Allmächige für Gott, die ewige Stadt für Rom

Ausführliche Umschreibung eines Namens

-> Arbeiter- und Bauernstaat: für die ehemalige DDR, Sitzgelegenheiten für Stühle

Übersteigerung der Wahrheit; Übertreibung/Untertreibung

-> "Mit seinen 1,80m war er ein Zwerg im Basketballteam", "Ich sterbe, wenn ich jetzt nichts zu Essen kriege"

Übertreibende Ausdrucksweise. Ein Ausdruck wird durch die Verneinung des Gegenteils ersetzt

-> "Das war keine leichte (=schwere) Aufgabe". "Es geht mir nicht schlecht (=gut)"

Zwei eng aufeinander folgende Begriffe, die sich gegenseitig ausschliessen

-> ein schwarzer Schimmel, "wie gehts, alter Knabe?"

Sätze, Strophen, Textabschnitte, ... beginnen mit der gleichen Wortgruppe

-> "Das ist gut. Das ist sehr gut. Das ist uralt Lavendel..."