Das Lernverhalten von Pferden - Grundlagen von Verhaltenstraining und - therapie
Schweizerische Schule für Landwirtschaft, Pferdewissenschaften ES-08k
Schweizerische Schule für Landwirtschaft, Pferdewissenschaften ES-08k
Kartei Details
| Karten | 37 |
|---|---|
| Lernende | 16 |
| Sprache | Deutsch |
| Kategorie | Biologie |
| Stufe | Universität |
| Erstellt / Aktualisiert | 09.06.2010 / 20.05.2022 |
| Weblink |
https://card2brain.ch/box/das_lernverhalten_von_pferden_grundlagen_von_verhaltenstraining_und_therapie
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Was versteht man unter negative Belohnung (assoziatives Lernen)?
Belohnung welche aus dem Verschwinden oder Ausbleiben eines unerwünschten Stimulus besteht (nachlassen des Druckes)
Was sind die Merkmale von selbstbelohnendem Verhalten (assoziatives Lernen)?
Die Handlung selbst kan belohnend sein
Definition erlernte Hilflosigkeit
Phänomen, dass Individuen keinen Ausweg mehr suchen oder keine Vermeidungsreaktion mehr zeigen, obwohl sie es objektiv gesehen könnten.
Welches sind die Einflussfaktoren, die auf das assoziatives Lernen einwirken?
Lernumfeld
Emotionen
Konzentration
Def. Shaping (assoziatives Lernen)
Bereits die Annäherung an eine gewünschte Handlung wird belohnt. Mit der Zeit werden nur stärkere, längere oder bessere Ausführungen belohnt, bis die gewünschte Handlung erlernt ist.
Def. Chaining (assoziatives Lernen)
Verkettung verschiedener Verhaltensweisen. Die Belohnung erfolgt erst am Ende der Verhaltenskette.
Beschreibe die Merkmale des Sehsinns beim Pferd
- grosses monoculares Gesichtsfeld fast 200°
- kleines binuculares Gesichtsfeld 65°
- Sehschärfe etwas geringer als Mensch
- empfindlich für Bewegungen
- gutes Dämmerungssehen, hohe Stäbchendichte
- langsame Adaption hell/dunkel
Welches sind die Entwicklungsphasen beim Pferd?
- neonatale Phase (Geburt bis erstes Trinken)
- Übergangsphase (Stunden bis ca 2-3 Wochen
- Sozialisierungsphase (3 Wochen - 3,4 Monate)
- Juvenile Phase (3-5 Jahre)
- Adulte Phase
Was sind die Merkmale neonatale Phase?
- Geburt bis erstes Trinken
- kritische Phase: Etablierung der Bindung der Mutter, braucht alle Sinne innerhalb der ersten Stunden
Was sind die Merkmale Übergangsphase?
- Stunden bi ca 2-3 Wochen
- erfolgreiches Trinken
- Mutter folgen und erkennen
Was sind die Merkmale Sozialisierungsphase?
- 3 Wochen bis 3-4 Monate
- soziale Verhaltensweisen erkunden
- Rest der Gruppe kennenlernen
- Spielen
Was sind die Merkmale juvenile Phase?
- 3-5 Jahre
- erwachsenes Verhalten üben
- soziale Gruppen bilden
Was sind die Merkmale der adulte Phase?
- soziale Gruppen festigen
- Erhaltung
- Fortpflanzung
Wie ist das Lernverhalten von Jungtieren?
- haben keine Erfahrungen
- lernen schneller
- neugierig
- neurologische Differenzierung (was nicht gebraucht wird, wird abgebaut)
- Physische Einflüsse (Haltung und Futter)
- soziale Einflüsse (Mutter, Herdenmitglieder, Mensch)
Wie ist das Lernverhalten von adulten Pferden?
- emotionales Befinden wird eher abgeschaut als Verhalten
- visuelle Signale sind keine geeigneten Mittel
- Flexibilität bei Pferden eher gering, aber je mehr sie können, umso flexibler sind sie
- kleine Schritte führen zum Erfolg
Nenne die unterschiedliche Arten von Lernen und Gedächtnis
- Episodische Erinnerung
- Prozedurales Gedächtnis
- Semantische Erinnerung
- expliziertes Lernen
- impliziertes Lernen
Wozu dient Lernen?
Lernen ermöglicht es dem Tier, sein Verhalten der Umwelt anzupassen. Dieser Prozess ist mit einer relativ dauerhaften Verhaltensänderung verbunden.
Lernen führt zu einer Verhaltensänderung, die auf Erfahrung beruht.
Was ist Lernen?
Anpassungsleistung des Individuums
Definition Lerntheorie
Die von der Psychologie entwickelten Theorien zur systematischen Erklärung von nicht beobachtbaren Lernprozessen werden Lerntheorien genannt
Was versteht man unter Habituation?
nicht assoziatives Lernen
wiederholter oder andauernder Reiz verringert Reaktion
Was versteht man unter Sensibilisierung?
nicht assoziatives Lernen
wiederholter oder andauernder Reiz verstärkt Reaktion
Welche Faktoren entscheiden ob es zu einer Habituierung oder Sensibilisierung kommt?
- Reizqualität
- Reizstärke
- Empfindlichkeit des Individuums
Was versteht man unter nicht assoziatives Lernen?
- Habituierung
- Sensibilisierung
Definition Assoziation
Phänomen, dass isolierte Inhalte derart miteinander verknüpft werden, dass das Aufterten des einen das andere aktiviert.
(z.B. M=MacDonalds)
Klassische Konditionierung
operante/instrumentelle Konditionierung
Was versteht man unter primäre Assoziationsgesetzte von Aristoteles?
Assoziationsstärke zweier Reize ist abhängig von ihrer:
- Ähnlichkeit
- Gegensätzlichkeit
- räumlichen oder zeitlichen Nähe
Was versteht man unter sekundäre Assoziationsgesetzte von T. Brown
Assoziationsstärke zweier Reize ist abhängig von:
- ihrer Intensität
- der Häufigkeit ihres gemeinsamen Auftretens
- der Zeit, die seit dem letzten Auftreten vergangen ist
- der Anzahl mit dieser Verknüpfung konkurrierenden Verknüpfungen
Wie ist der Ablauf der klassischen Konditionierung?
UCS (Futter) -> UCR (Speichel)
NS(Glocke) + UCS(Futter) -> UCR(Speichel)
Nach Mehrfacher Wiederholung erfolgt eine Konditionierung
CS (Glocke) -> CR (Speich
Was sind die Bedingungen für die Entstehung einer klassischen Konditionierung?
- zeitlicher Zusammenhang
- örtlicher Zusammenhang
- Relevanz des unkonditinoierten Stimulus
Definition klassische Konditionierung
unwillkürliche Reaktion auf einen konditionierten Stimulus (dieser kann attraktiv (Futter) oder aversiv(E-Zaun) sein)
Definition operante Konditionierung
Bei der operanten Konditionierung wird die Häufigkeit von ursprünglich spontanem Verhalten durch seine angenehmen oder unangenehmen Konsequenzen nachhaltig verändert. In der Alltagssprache ist dies "Lernen durch Belohnung/Bestrafung"
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