Culture Assimilator Training
Interkulturelle Handelskompetenz
Interkulturelle Handelskompetenz
Kartei Details
Karten | 14 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.12.2013 / 16.08.2023 |
Lizenzierung | Kein Urheberrechtsschutz (CC0) |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/culture_assimilator_training
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/culture_assimilator_training/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Was versteht man unter Culture Assimilator Training?
Culture Assimilator Training kann man mit "Methode zur kulturellen Sensibilisierung" übersetzen.Die Cultural Assimilator Technique wird bei der Begegnung genau zweier Kulturen, auch gesellschaftlicher Subkulturen, eingesetzt; der jeweilige Assimilator ist für die Mitglieder einer der beiden Kulturen, die der anderen begegnen, geschrieben. Da es sich beim Cultural Assimilator um ein in verbalisierter Form als Buch vorliegendes Instrument handelt, ist die einzige verbindliche Voraussetzung zur Nutzung dieses Instrumentes die Alphabetisiertheit des Lerners in der Sprache, in der der Assimilator verfaßt ist. Ein Cultural Assimilator ist ein Buch mit Text. Dieses Buch stellt eine Reihe typischer Situationen aus Begegnungen eines Mitglieds einer Kultur mit Mitgliedern einer anderen Kultur dar. Diese Situationen sind für das Mitglied der Ausgangskultur konfliktreich, verwirrend oder leicht mißzudeuten; mit adäquatem Wissen über die Zielkultur aber eindeutig zu interpretieren.
Jeder Situation sind - in der Regel vier - Interpretationsvorgaben beigegeben. Eine Interpretationsweise ist die der Zielkultur, die anderen sind typische, von der erstgenannten abweichende Interpretationsweisen aus der Kultur des Lerners.
Diese Interpretationen können in ihrem Schwerpunkt von Gedanken oder Gefühlen oder Verhaltensmustern der an der Situation beteiligten Personen her erstellt sein.
Den Antworten sind Verweisseiten beigegeben; der Lerner wählt die Antwort aus, die ihm als aus der Zielkultur stammend erscheint, blättert zur entsprechenden Seite und findet dort Bestätigung oder Nicht-Bestätigung seiner Wahl und zusätzliche Information, die - besonders bei der richtigen Wahl - den der Situation zugrundeliegenden Kulturstandard näher erläutert. War die Wahl falsch, wird er zur Ausgangssituation zurück-, bei richtiger Wahl zur nächsten Situation weiterverwiesen. Er kreuzt dabei sehr zutreffend, eher zutreffend, eher nicht zutreffend oder nicht zutreffend an. Schließlich wird noch eine Lösungsstrategie vorgestellt.
Die Situationen sind nach Kategorien (z. B. Bereich der Gastfreundschaft) mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad der Interpretation und ansteigender Spezialisierung geordnet (vgl. u.).
Die Erstellung eines Cultural Assimilators läßt sich grob in fünf Phasen einteilen:
I Sammlung von Situationen
II Auswahl von Situationen
III Sammlung von Attributionen
IV Auswahl von Attributionen
V Erstellung des Cultural Assimilators
Alle Zwischenergebnisse sollten mit Menschen aus den beiden jeweils betroffenen Kulturen und von Experten10 überprüft werden; unerläßlich für die Entwicklung eines Assimilators ist also der Zugang und die Kenntnis möglichst vieler Menschen beider in Frage kommenden Kulturen. Parallel zu den beiden Sammel- und Auswahlprozessen muß eine Sammlung genereller Informationen zur Kultur des Ziellandes stattfinden; diese Informationen werden im letzten Teil des Erstellungsprozesses mit dem anderen Material verwoben
Welche Vor- und Nachteile weist die Cultural Assimilator Technik als Instrument interkulturellen Trainings auf?
WIK
Die Stärken dieser Methode liegen in der einfachen Anwendung. Culture Assimilators sind überall einsetzbar und können kulturspezifisch, sowohl kosten- wie zeiteffektiv auf den Kontakt mit einer fremden Kultur vorbereiten. Kritisch wird vor allem gesehen, dass die Auswahl der Situationen wenig relevant für die konkreten Aufgaben des Lesers in der fremden Kultur ist. Außerdem ist der Erkenntnisgewinn meist rein kognitiv, da es sich nicht um ein Verhaltenstraining mit aktiven Interaktionsmöglichkeiten (vgl. Contrast-Culture-Training) handelt. Durch die fehlende Bearbeitung des emotionalen Anteils komme es nicht zu einer nachhaltigen Lernerfahrung.
Was versteht man unter interkulturellem Lernen?
Interkulturelles Lernen bezeichnet eine Form des sozialen Lernens mit dem Ziel der interkulturellen Kompetenz. Es besteht ein gewisser Bezug zum Begriff „Globales Lernen“.
Als Teilziele des interkulturellen Lernen bzw. Komponenten der interkulturellen Kompetenz gelten:
- bewusster und kritischer Umgang mit Stereotypen
- Aufbau von Akzeptanz für andere Kulturen
- Überwindung von Ethnozentrismus
- Verständnis der eigenen Kulturverhaftung und Enkulturation
- Fremdverstehen
für eine erfolgreiche Kommunikation und Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Kulturen.
Was versteht man unter interkulturellem Training?
Die Methode des interkulturellen Lernens ist das interkulturelle Training. Interkulturelle Trainings sollen die Fähigkeit der Teilnehmer zur sozialen Interaktion mit Angehörigen anderer Kulturen verbessern. Eine Typologisierung solcher Trainings, die sich in der Literatur durchgesetzt hat, geht zurück auf einen Aufsatz von William B. Gudykunst und Mitchell R. Hammer, den sie 1983 im "Handbook of Intercultural Training" veröffentlichten. Danach kann in Bezug auf den Inhalt zwischen kulturallgemeinen und kulturspezifischen Trainings unterschieden werden, und in Bezug auf den Prozess nach informatorischen oder interaktionsorientierten. Daraus ergeben sich vier Trainingstypen
- Culture Assimilator (Kulturunabhängig-informatorisches Training / kulturspezifisch-informatorisches Training)
-Culture Awareness Training (Kulturübergreifend-interaktionsorientiertes Training)
-Contrast-Culture-Training (Kulturspezifisch-interaktionsorientiertes Training)
-Reintegrationstraining
Culture Assimilator-Ansatz
WIK:
Kulturunabhängig-informatorisches Training / kulturspezifisch-informatorisches Trainingkulturunabhängig: zur interkulturellen Kommunikationstheorie, Kulturanthropologie und kulturvergleichenden Psychologie (Trainingsvideos)
kulturspezifisch: zu Geschichte, Alltagsgeschichte und Wertewandel eines Kulturraums
Der Culture-Assimilator-Ansatz ist eine Methode des informatorischen Trainings auf der Grundlage der Prinzipien des programmierten Lernens. Er wurde in den sechziger Jahren an der Universität Illinois entwickelt und in Deutschland Anfang der neunziger Jahre u.a. von Alexander Thomas, Professor für interkulturelle Psychologie an der Universität Regensburg, eingeführt.
Ziele und MethodenAssimilatoren bestehen aus zahlreichen kurz geschilderten Situationen, die jeweils eine für den zu Trainierenden mehr oder weniger unverständliche Reaktion der Angehörigen einer fremden Kultur beschreiben (Critical incident). Zu jeder Situation werden mehrere Erklärungs- bzw. Verhaltensmöglichkeiten angeboten. Nach der Entscheidung erhält der Leser dann im Antwortteil eine Bewertung für seine Wahl und eine Erklärung, welche Verhaltensoption in der Zielkultur wahrscheinlich oder angemessen gewesen wäre. Dabei geht es darum, zu lernen, wie Angehörige der Kultur die Situation attribuieren (= deuten, Ursache zuschreiben). Ziel des Assimilators ist es, sich Ereignisse so zu erklären, wie es die Mehrheit der Angehörigen der Kultur tun würde. Nach Thomas kommt in den Critical Incidents die Wirkung unterschiedlicher Kulturstandards zum Tragen. Mehrere Critical Incidents werden zu einem Kulturstandard zusammengefasst, der dann ausführlicher beschrieben wird. Bei den Assimilatoren wird zwischen kulturspezifischen (culture-specific) und kulturübergreifenden (culture-general) unterschieden. Sie werden sowohl in Buch-, als auch in computerunterstützer Form angeboten.
Für welchen Einsatz ist das "Culture Assimilator Training" gedacht?
Die Methode des "Culture Assimilator Trainings" wurde ursprünglich für den - freilich in der Praxis sehr häufigen - Fall entwickelt, dass der Entsendende nur sehr wenig Vorbereitungszeit hat und sollte daher nach Möglichkeit durch andere Trainingsformen ergänzt werden.