
Brennpunkt (35): Wachstum und Strukturwandel
Beschreibung zu den Begriffen aus der Lehrmittelreihe «Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft»
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Kartei Details
Karten | 46 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | VWL |
Stufe | Berufslehre |
Copyright | STR teachware |
Erstellt / Aktualisiert | 24.11.2014 / 29.01.2025 |
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Sammlung
Diese Kartei ist Teil der Sammlung Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft
Der Happy Planet Index ergänzt den HDI um eine ökologische Komponente. Er berücksichtigt dabei zusätzlich auch den ökologischen Fussabdruck. Dieser sagt aus, welche Fläche auf der Erde notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Landes zu ermöglichen .
Dichtestress
Negativer Effekt von Wachstum in Form von überfüllten Züge, Staus auf Strassen, gestiegenen Mieten.
Begriff, der seit der Masseneinwanderungsinitiative vom Februar 2014 gebraucht wird; Grund für Dichtestress sei die gestiegene Einwanderung (Zunahme des Produktionsfaktors Arbeit);
Interessanterweise wurde die Masseneinwanderungsinitiative im von sogenannten Dichtestress betroffenen Regionen weniger stark angenommen als in ländlichen Regionen.
Wirtschaftswachstum, das nicht alleine aus einer Steigerung des BIP (ökonomische Dimension) besteht, sondern auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt und damit Fortschritte in allen drei Teilbereichen verkörpert.
Wirtschaftsstruktur
Struktur (allgemein) = Art, wie etwas aufgebaut und gegliedert ist.
Wirtschaftsstruktur = volkswirtschaftliches Gefüge, d.h. Grössen, die mit der Herstellung, Verteilung und dem Konsum von Gütern und Dienstleistungen zu tun haben, z.B. Elemente wie Angebot, Nachfrage, Konsum, Investitionen, Beschäftigungslage oder Produktionsfaktoren.
Zur Charakterisierung der Wirtschaftsstruktur eines Landes wird z.B. die Verteilung der genannten Grössen auf die Wirtschaftssektoren und ausgewählte Branchen betrachtet.
Drei Gruppen für die Gliederung von Unternehmungen (1., 2. und 3. Sektor; Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen)
Branchen
Untergruppen der Wirtschaftssektoren;
Wirtschaftszweige, wie z.B. Banken und Versicherungen
Sektorale Wirtschaftsstruktur
Charakterisierung des volkswirtschaftlichen Gefüges der drei Wirtschaftssektoren
anhand wirtschaftlicher Kriterien wie z.B. Grösse des BIP, Anzahl der Unternehmungen, Zahl der Erwerbstätigen oder Investitionen im jeweiligen Sektor.
Regionale Wirtschaftsstruktur
Charakterisierung des volkswirtschaftlichen Gefüges im regionalen, geografischen Raum
anhand wirtschaftlicher Kriterien wie z.B. Grösse des BIP, Anzahl der Unternehmungen, Zahl der Erwerbstätigen oder Investitionen im jeweiligen Gebiet.
Strukturwandel
Dauerhafte Veränderung des volkswirtschaftlichen Gefüges eines Landes.
Diese lässt sich an der Veränderung von verschiedenen Grössen erkennen, wie z.B. der Bevölkerungsstruktur, den Produktionsstrukturen (in Wirtschaftssektoren und Branchen), der räumlichen Verteilung der Wirtschaftstätigkeit oder der Zusammensetzung des internationalen Handels.
Stetiger (nicht abrupter) Rückgang der Beschäftigung in einer Branche über mehrere Jahre oder Jahrzehnte hinweg.
Strukturbruch
Abrupte (rasche) Veränderung der Rahmenbedingungen für die Unternehmungen einer Brache.
Dies wirkt wie ein Schock, weil sie entweder nicht voraussehbar war oder nicht vorausgesehen wurde.
Strukturpolitik
Wirtschaftspolitische Massnahmen zur Gestaltung der volkswirtschaftlichen Struktur.
Je nach Massnahmen können ...
– Strukturen erhalten,
– Strukturbrüche verhindert
– oder ein sich abzeichnender Strukturwandel gefördert werden.
Strukturerhaltung
Staatliche Massnahmen zur Unterstützung von Branchen, die im Wettbewerb nicht (mehr) bestehen können.
Solche Massnahmen können sein: Einfuhrzölle, mengenmässige Beschränkung der Importe (Kontingente), über dem Marktgleichgewicht liegende Mindestpreise, steuerliche Begünstigung bzw. steuerliche Belastung der Konkurrenz oder staatliche Abnahmeverpflichtungen (Absatzgarantien).
Strukturanpassung
Staatliche Massnahmen zur Unterstützung einer Branche zur Bewältigung einer Krise.
Dies kann erreicht werden mit: Beratung, Kredithilfen, Kapazitätsabbauprämien, Mobilitätsprämien, Umschulungshilfen für Arbeitnehmer und Forschungssubventionen.
Strukturgestaltung
Staatliche Massnahmen zur Förderung einer Branche in welcher Wachstumsimpulse oder Beschäftigungseffekte erwartet werden.
Solche Massnahmen sind z.B. die bewusste Förderung von Forschung und Entwicklung oder der staatliche Aufbau von Verkehrsinfrastruktur (Strassen, Bahnnetze).
Wirtschaftswachstum (BIP)
Allgemein formuliert: Zunahme der Wirtschaftstätigkeit (eines Landes);
diese wird normalerweise anhand der Zunahme des realen Bruttolinlandproduktes (BIP) gemessen («real» heisst, dass der Wertes nach Verrechnung der Teuerung herangezogen wird).
Mit dem jährlichen Wachstum bzw. der jährlichen Wachstumsrate bezeichnen wir die prozentuale Zunahme des BIP innerhalb eines Jahres.
(Das BIP umfasst den Wert aller Sachgüter und Dienstleistungen, die innerhalb der Schweiz während eines Jahres produziert werden.)
Lineares Wachstum
Wachstum, bei dem eine Grösse jährlich um einen gleichbleibenden Betrag zunimmt und somit gleichmässig ansteigt
(→ «Gerade» in einem Diagramm).
Exponentielles Wachstum
Wachstum, bei dem eine Grösse jährlich um den gleichen Prozentsatz zunimmt
(→ «Kurve» in einem Diagramm).
70er-Regel
Faustregel zur annäherungsweisen Bestimmung der Verdoppelungszeit einer Ausgangsgrösse bei einer konstanten Wachstumsrate; dazu wird die Zahl 70 durch die Wachstumsrate in Prozent dividiert.
z.B.: Bei einer Wachstumsrate von 10% verdoppelt sich die Ausgangsgrösse nach 7 Jahren (70 dividiert durch 10).
Bei einem steigenden Ausgangswert (Basis) führt ein jährlich gleich bleibender absoluter Zuwachs zu immer niedrigeren jährlichen Zuwachsraten.
Bestimmungsfaktoren für Wirtschaftswachstum
Bestimmungsfaktoren für Wirtschaftswachstums sind ...
a) die vier Produktionsfaktoren (Arbeit, Wissen, Kapital und Boden), sowie
b) die Rahmenbedingungen einer Volkswirtschaft:
– Wettbewerb und Konkurrenz,
– institutionelle Infrastruktur und
– kulturelle Faktoren.
Produktionsfaktor Arbeit
(als Bestimmungsfaktor für Wirtschaftswachstum)
Unter dem Produktionsfaktor Arbeit verstehen wir «Arbeitskraft», d.h. Menschen, die gegen Bezahlung arbeiten.
Als Bestimmungsfaktor für Wirtschaftswachstum sind zwei Aspekte massgebend:
– zum einen die Anzahl der Erwerbstätigen und
– zum andern die Arbeitszeit, während der die Erwerbstätigen produktiv arbeiten.
Erwerbsbevölkerung
«Anzahl der Erwerbstätigen einer Gesellschaft»;
Alle Personen zwischen 15 und 64 Jahren, die in einer Wirtschaft erwerbstätig sind oder nach einer Arbeit suchen.
(Summe der Beschäftigen und Arbeitslosen)
Erwerbsbevölkerung in Prozent der 15- bis 64-jährigen.
Wochenarbeitszeit / Lebensarbeitszeit
Durchschnittliche Anzahl Stunden, die eine Arbeitnehmerin, ein Arbeitnehmer in einer Woche ohne Feiertage arbeitet / Durchschnittliche Anzahl Jahre, die eine erwerbstätige Person arbeitet.
Wochenarbeitszeit in den EU-Staaten: zwischen 37,8 und 41,2 Stunden;
in der Schweiz: durchschnittlich 41,7 Stunden.
Lebensarbeitszeit endet in Europa mit dem durchschnittlichen Rentenalter von 64 Jahren, in der Schweiz arbeiten Männer bis zur Pensionierung ein Jahr länger.
Das in den Unternehmungen vorhandene Know-how, das Wissen, wie Vorgänge ablaufen und die Fähigkeiten, diese umzusetzen.
Als Bestimmungsfaktor für das Wirtschaftswachstum ist Wissen verantwortlich für den technischen Fortschritt, d.h. für alle Verbesserungen der Verfahren und Fähigkeiten zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen.
Technischer Fortschritt / Innovationen
«Summe» aller neuen Ideen und Erfindungen, wird auch mit dem Begriff «Innovation» gleichgesetzt.
Dabei werden zwei Arten von Innovationen unterschieden
a) Prozessinnovation,
b) Produktinnovation
Prozessinnovationen
Verbesserungen bei Produktionsprozessen;
sind eine treibende Kraft für das Wachstum einer Volkswirtschaft.
Je schneller und zuverlässiger Güter und Dienstleistungen hergestellt werden können, desto grösser ist die Wirtschaftsleistung und das Wirtschaftswachstum.
Produktinnovationen
Ideen oder Erfindungen neuer Produkte;
diese erhöhen das Produktionsvermögen einer einzelnen Arbeitskraft um ein Vielfaches.
Produktionsfaktor Kapital
(als Bestimmungsfaktor für Wirtschaftswachstum)
Einerseits Investitionsgüter, die zur Herstellung von Gütern und Dienstleistungen notwendig sind, z.B. Maschinen und Werkzeuge, andererseits aber auch die gesamte öffentliche Infrastruktur.
Für die Leistungsfähigkeit (und das mögliche Wirtschaftswachstum) einer Volkswirtschaft sind die finanziellen und nicht-finanziellen Vermögensbestandteile der verschiedenen Wirtschaftsakteure entscheidend.
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