
Brennpunkt (27): Wertpapiere
Beschreibung zu den Begriffen aus der Lehrmittelreihe «Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft»
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Set of flashcards Details
Flashcards | 42 |
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Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | Vocational School |
Copyright | STR teachware |
Created / Updated | 22.06.2015 / 04.06.2025 |
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Magisches Viereck
Im magische Viereck sind die drei Anlagekriterien Sicherheit, Liquidität und Rendite (das magische Dreieck) ergänzt um das Kriterium «Nachhaltige Verantwortung». Das «Viereck» heisst magisch, weil es sich pratkisch ausschliesst, diese vier Ziele gleichzeitig maximal erreichen zu können.
Nachhaltige Verantwortung
Anlagekriterium, wonach die Konsequenzen einer Anlage auf die Mitmenschen und die Umwelt beurteilt werden. (Anleger haben Verantwortung gegenüber Natur und Gesellschaft und sollten deshalb die Nachhaltigkeit einer Kapitalanlage berücksichtigen.)
Dies geschieht anhand der drei ethischen Grundfragen:
– Frage nach dem guten und glücklichen Leben
– Frage nach dem gerechten Leben (Zusammenleben der Menschen)
– Frage nach dem verantwortlichen Handeln (bezüglich der sozialen und ökologischen Umwelt).
Nennwert (Nominalwert)
Der auf einer Aktie oder einer Obligation aufgedruckte Wert.
Der Nennwert einer Aktie gibt an, mit welchem Betrag ein Aktionär am Aktienkapital der Gesellschaft beteiligt ist.
Der Nennwert einer Obligation bezeichnet den für Rückzahlung und Verzinsung massgebenden Geldbetrag.
Nichtkotierte Wertpapiere
Wertppiere, die nicht zum Börsenhandel zugelassen sind. Nichtkotierte Wertpapiere können nur ausserhalb der Börse gehandelt werden. Dieser Handel wird auch als OTC-Markt bezeichnet (OTC = «Over the Counter»).
Obligationen
Wertpapier, «Schuldschein», Grundform der sogenannten Forderungspapiere, verkörpert eine Forderung gegenüber dem Herausgeber des Wertpapiers.
Inhaber von Obligationen bezeichnen wir als Obligationäre.
Obligationenfonds investieren ihr Vermögen vorwiegend in Obligationen, d.h. festverzinsliche Wertpapiere.
Zusammensetzung der Anlagen eines Anlegers oder einer Anlegerin (Vermögenswerte wie z.B. Aktien, Obligationen oder Fonds).
Rendite
Anlagekriterium bei dem gefragt wird, wie viel Gewinn eine Anlage im Verhältnis zum eingesetzten Kapital abwirft.
Der Gewinn kann in Form von Zinsen (bei Sparkonten und Forderungspapieren, z.B. bei Obligationen), Gewinnanteilen (bei Beteiligungspapieren, d.h. bei Aktien und Anlagefonds) sowie möglichen Kursveränderungen (Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreis von Wertpapieren) anfallen.
Subjektive Bereitschaft eines Anlegers, Risiken einzugehen und allfällige Verluste zu akzeptieren. (Im Gegensatz zur Risikofähigkeit hängt die Risikobereitschaft stark von der Persönlichkeit des Anlegers ab.)
Tatsächliche Fähigkeit eines Anlegers, aufgrund seiner Einkommens- und Vermögenssituation ein bestimmtes Risiko einzugehen, d.h. eventuelle finanzielle Verluste tragen zu können.
Risikoprofile
Das Risikoprofil umfasst die Eigenschaften eines Anlegers bezüglich seiner Risikofähigkeit und seiner Risikobereitschaft.
Risikofähigkeit: tatsächliche Fähigkeit eines Anlegers, aufgrund seiner Einkommens- und Vermögenssituation ein bestimmtes Risiko einzugehen.
Risikobereitschaft: subjektive Bereitschaft eines Anlegers, Risiken einzugehen.
Je nach Ausprägung von Risikofähigkeit und Risikobereitschaft lassen sich fünf verschiedene Risikoprofile unterscheiden:
– gering
– unterdurchschnittlich
– durchschnittlich
– überdurchschnittlich
– gross
Sicherheit
Anlagekriterium, wonach das Risiko der (vollständigen) Rückzahlung des angelegten Kapitals am Ende der Anlagedauer beurteilt wird.
Eine Geldanlage ist mit verschiedenen Risiken verbunden, es sind dies:
– Ausfallrisiko
– Geldwertrisiko
– Währungsrisiko
– Marktpreisrisiko
– Zinsänderungsrisiko
SIX Swiss Exchange
= Schweizer Börse in Zürich
wird getragen von rund hundert Teilnehmerbanken, die direkten Zugang zur elektronischen Handelsplattform haben und ihren Handel vollständig elektronisch abwickeln.
Die direkten Handelsteilnehmer an der SIX sind Effektenhändler (= Banken), die gewisse Voraussetzungen der Börsenaufsicht erfüllen müssen. Privatpersonen sind im direkten Handel nicht zugelassen.
Ein zu Spar- und Anlagezwecken bei einer Bank (oder der Post) geführtes Konto; dient der Kapitalanlage und nicht dem Zahlungsverkehr.
Wertpapier
Vereinfacht: Wertpapiere sind spezielle Urkunden, die an der Börse gehandelt werden können.
Definition gemäss Art. 965 OR: Ein Wertpapier ist jede Urkunde, mit der ein Recht derart verknüpft ist, dass es ohne die Urkunde weder geltend gemacht noch auf andere übertragen werden kann.
Wertpapiere sind somit Schuldurkunden, bei denen die Verpflichtungen der beiden Partner einzig an das Papier gebunden sind. Solche Urkunden müssen gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen genügen (vgl. Art. 965-1186 OR).
Aktie
Die Aktie (Wertpapier) ist ein Beteiligungspapier, das die Mitgliedschaft an einer Unternehmung verbrieft;
Inhaberin oder Inhaber einer Aktie = Aktionärin bzw. Aktionär.
Aktienfonds investieren ihr Vermögen vorwiegend in Aktien und andere Beteiligungspapiere.
Bestimmte «Merkmale», die bei einer (Kapital-)Anlage zu beachten sind. Die «herkömmlichen» drei Kriterien sind Sicherheit, Rendite und Liquidität. Zusätzlich sollten Anlageentscheide aber auch bezüglich der nachhaltigen Verantwortung überprüft werden.
Anlagestrategie
(Konkreter) Weg zur Erreichung der Anlageziele.
Es werden fünf Anlagestrategien unterschieden:
– Zinsertrag
– Einkommen
– Ausgewogen
– Wachstum
– Kapitalgewinn
Je nach Anlagestrategie unterscheidet sich die Zusammensetzung der Vermögenswerte.
Anlagestrategie «Ausgewogen»
(Balanced, englisch für ausgewogen)
Anlagestrategie mit einem langen Anlagehorizont (> 10 Jahre);
Zusammensetzung der Anlage
ca. 10% Anteil Geldmarkt,
ca. 45% Anteil Obligationen
und ca. 45% Anteil Aktien.
Anlagestrategie «Einkommen»
(Yield, englisch für «Ertrag»)
Anlagestrategie mit einem «mittleren» Anlagehorizont;
Zusammensetzung der Anlage
ca. 10% Anteil Geldmarkt,
ca. 65% Anteil Obligationen
und ca. 25% Anteil Aktien.
Anlagestrategie «Kapitalgewinn»
(Equity, englisch für «Reinvermögen»,
Eigenkapital bei Beteiligungen an Unternehmungen)
Anlagestrategie mit einem langen Anlagehorizont (> 10 Jahre);
Zusammensetzung der Anlage
ca. 10% Anteil Geldmarkt,
keine Obligationen
und ca. 90% Anteil Aktien.
Anlagestrategie «Wachstum»
(Growth, englisch für Wachstum)
Anlagestrategie mit einem langen Anlagehorizont (> 10 Jahre);
Zusammensetzung der Anlage
ca. 10% Anteil Geldmarkt,
ca. 25% Anteil Obligationen
und ca. 65% Anteil Aktien.
Anlagestrategie «Zinsertrag»
(Fixed Income, «Feste Verzinsung»)
Anlagestrategie mit einem eher kurzen Anlagehorizont;
Zusammensetzung der Anlage
ca. 10% Anteil Geldmarkt,
ca. 90% Anteil Obligationen
und keine Aktien.
Anlageverhalten
Art und Weise, wie ein Anleger mit seinen Anlagewerten umgeht. Das Anlageverhalten ergibt sich aus dem Risikoprofil; entsprechend können fünf verschiedene Anlageverhalten unterschieden werden:
– «sicherheitsorientiert»
– «vorsichtig, risikoscheu»
– ausgewogen»
– «risikofreudig, gewinnorientiert»
– «sehr risikofreudig, spekulativ»
Sinn und Zweck einer Kapitalanlage. Vielfach geht es darum, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen (Anlagegziel Rendite); das Anlageziel kann aber auch in der Werterhaltung (Sicherheit), in einer möglichst schnellen Verfügbarkeit (Liquidität) oder in einem nachhaltigen Einsatz der Mittel (nachhaltige Verantwortung) liegen.
Mit Anleihensobligationen (oder Obligationenanleihen) beschaffen sich (grosse) private Unternehmungen sowie der Staat (Bund, Kantone und Gemeinden) Fremdkapital. Gewöhnliche Anleihen habe eine feste Laufzeit (in der Regel 5 bis 12 Jahre) und einen über die ganze Laufzeit festen Zinssatz.
Beteiligungspapier
Wertpapiere, deren Eigentümer am Eigenkapital eines Unternehmens beteiligt sind.
Bei einer Aktie, als Beispiel eines Beteiligungspapiers, beschafft sich eine Unternehmung neues Kapital durch eine Erhöhung ihres Eigenkapitals (Aktienkapitals) in Form von Aktien; Anlegerinnen und Anleger beteiligen sich an einer Unternehmung.
Bezugsrecht
Das Bezugsrecht ist ein Vermögensrecht, das bei einer Aktienkapitalerhöhung zum Tragen kommt.
Aktionäre können damit zu einem vorher festgelegten (günstigen) Preis neue Aktien erwerben.
Börse
Spezieller, nach festen Regeln organisierter «Marktplatz» für den Handel (Kauf und Verkauf) von Wertpapieren (Aktien und Obligationen).
Neben den hier beschriebenen Wertpapier- oder Effektenbörsen gibt es auch Börsen (= Handelsplätze) für andere Güter, z.B. Rohstoffbörsen oder Devisenbörsen.
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