BK Prüfung 17.05. Körpertemperaturregulation und Fieber
Band E1
Band E1
Kartei Details
Karten | 8 |
---|---|
Lernende | 31 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 11.06.2013 / 21.10.2023 |
Lizenzierung | Kein Urheberrechtsschutz (CC0) |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/bk_pruefung_17_05_koerpertemperaturregulation_und_fieber
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/bk_pruefung_17_05_koerpertemperaturregulation_und_fieber/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Erkläre die Physiologie der Temperaturregulierung.
Unser Organismus hält unsere Körpertemperatur konstant, indem er Wärmebildung und Wärmeabgabe im Gleichgewicht hält:
Der Soll-Wert wird vom Wärmeregulationszentrum des Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns) festgelegt. > Thermorezeptoren messen die Temp. im Körperinnern, an der Haut und im Rückenmark (Ist-Wert). > Diese Infos werden über Nervenfasern zum Hypothalamus weitergeleitet. > Dort wird der Ist-Wert mit dem Soll-Wert verglichen, bei Abweichungen ändert das Wärmeregulationszentrum die Wärmebildung oder die Wärmeabgabe, um die Körpertemp. im Normbereich zu halten.
Körperwärme entsteht durch Stoffwechselvorgänge, vor allem in der Leber und durch Muskelkontraktionen(Muskelarbeit).
Bei erhöhtem Wärmebedarf wird der Muskeltonus erhöht, reicht dies nicht aus versucht der Körper durch unwillkürliche Muskelkontraktion (Kältezittern oder Zähneklappern) Wärme zu erzeugen.
Nenne die Faktoren, welche die Körpertemp. beeinflussen.
Physiologische Faktoren
- Körperfunktion
- Alter, Konstitution
- Geschlecht
- Bewegung
- Ernährung
Psychische geistige Faktoren
- Emotionen (Freude, Wohlbefinden, Begegnungen, Trauer, Angst)
- Wissen über Verhaltensmassnahmen
Wirtschaftspolitische Faktoren
- Arbeit
- Güter (Geld, Wohnung, Nahrung)
soziokulturelle Faktoren
- Kleidungsgewohnheiten
Umgebungsabhängige Faktoren
- Klimatische Bedingungen
- Wohnverhältnisse
- Umgebungsgestaltung (Materialeigenschaften, Farben)
Nenne versch. Messorte und erkläre deren Vor- und Nachteile.
- Maximalthermometer:
Orte: Rektal(Anus), Axillar(Achsel), Sublingual(unter der Zunge)
- geht länger
- Muss vor jeder Messung heruntergeschlagen werden
Digitalthermometer:
Orte: Rektal, Axillar, Sublingual
+ geht schnell ca. 3min
+ bruchsicher
Infrarot-Ohrthermometer:
Äusserer Gehörtgang
+ genaue, schnelle Methode
+ Kinder und nicht kooperative Klienten
Nenne die Fieberarten und erkläre ihre Ursachen.
- Infektiöses Fieber: Verursacht durch Bakterien, Viren, Pilze und deren Toxine
- Aseptisches Fieber oder Resorptionsfieber: Zerfalls- und Stoffwechselprodukte aus Wundsekreten, Blutergüssen, Knochenbrüchen, Tumornekrosen
- Zentrales Fieber: Durch Schädigung des Wärmeregulationszentrums im Gehirn: Schädelverletzungen, Gehirntumoren
- Durstfieber: Durch Flüssigkeitsmangel vor allem bei Säuglingen (Störung der Wärmeabgabe)
Beschreibe objektive und subjektive Symptome bei Fieber.
Subjektiv (vom Pat. gesehen)
- Lichtempfindlichkeit der Augen
- Abwechselndes Hitze- und Kältegefühl (über- oder unterschreiten des Sollwertes)
- Durst (erhöhter Flüssigkeitsbedarf bei Erhöhtem Flüssigkeitsverlust)
- Kopf- und Gliederschmerzen, (ständig erhöhter Muskeltonus, Muskelzittern)
- Allgemeines Krankheitsgefühl, (Schwäche, Müdigkeit, Appetitlosigkeit)
Objektiv (Pflegepersonal beobachtet, gemessen)
- Muskelzittern, Zähneklappern, Schüttelfrost (reflektorisch veranlasste Wärmeproduktion)
- Fieberdelirium (Bewusstseinstrübung mit Wahnideen und motorischer Unruhe), (Toxische Wirkung der fiebererzeugenden Stoffe)
- erhöhte Atemfrequenz (durch erhöhten Stoffwechsel mit erhöhtem O2- Bedarf, Wärmeabgabe über Ausatmungsluft)
- Erhöhte Pulsfrequenz (8-12 Schl./Min. pro 1 C Temperaturerhöhung (durch erhöhten Stoffwechsel mit erhöhtem O2 – Bedarf, Erhöhung des Herzminutenvolumens führt zum Abtransport fiebererzeugender Stoffe und raschem Transport körpereigener Abwehrstoffe)
- Verminderte Urinmenge (konzentriert), (Flüssigkeitsverlust über die Haut durch Schwitzen)
- Obstipation (verminderte Darmmotorik bei Flüssigkeits- und Bewegungsmangel)
- Allgemeine Unruhe bis Schlaflosigkeit (Stoffwechselerhöhung)
- Blasse, kalte Haut ( Vasokonstriktion zum Schutz von Wärmeverlust bei Fieberanstieg)
- Trockene, belegte Zunge ( Flüssigkeitsverlust, Mundatmung, verminderte Speichelproduktion)
Erkläre die drei Phasen des Fieberverlaufs und leite daraus pflegerische Massnahmen ab.
1. Phase: Fieberanstieg: Der Soll-Wert ist erhöht. Meistens frösteln die Menschen in dieser Phase.
Massnahme:
- Wärme zuführen: Decken, Wärmeflasche, wenn möglich heisse Getränke verabreichen
- Pflegeempfänger vor Verletzungen schützen, bei ihm bleiben
- Arzt oder Pflegefachfrau benachrichtigen (es müssen evtl. Blutkulturen zur Ermittlung der Krankheitserreger abgenommen werden)
2. Phase: Fieberhöhe: Die Wärmebildung und Stoffwechselaktivität bleiben auf erhöhtem Niveau. Je wärmer der Körper ist, desto meht Flüssigkeit verliert der Klient über die Haut (schwitzen). Puls und Atmung sind beschleunigt.
Massnahme:
- Decken usw. entfernen
- Kühle Abwaschungen
- Kühle Getränke verabreichen
- Temperatur messen
- Kalte Wadenwicken (nur bei warmen Extremitäten)
3. Phase: Fieberabfall: Der Soll-Wert sinkt. Dem nun tieferen Soll-Wert steht der Ist-Wert gegenüber, weshalb es zu einer vermehrten Wärmeabgabe kommt.
Massnahme: beobachten
Erkläre die Begriffe Lysis und Krisis
Lysis:
Langsamer Temperaturabfall. Für den Organismus wenig belastend.
Krisis:
Schneller Temperaturabfall. Für den Organismus sehr belastend. Vorsicht: Kreislaufkollaps möglich!
Erkläre die Ursache von Schüttelfrost bei Klienten mit Fieber und beschreibe geeignete Massnahmen(selbe wie bei den 3 Phasen) dagegen.
Ursache: Im Fieberanstieg macht der Körper alles um den Soll-Wert zu erreichen, der vom Temperaturzentrum im Hypothalamus vorgegeben wird. Muskelarbeit erzeugt Wärme. Schüttelfrost ist ein starkes Muskelzittern, das der Wärmeproduktion dient.