BA 104 - Grundbegriffe von Wissenschaft und Forschung
Definitorisches Wissen zu tragenden Begriffen der empirischen Forschung und der Theoriebildung.
Definitorisches Wissen zu tragenden Begriffen der empirischen Forschung und der Theoriebildung.
Kartei Details
Karten | 49 |
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Lernende | 221 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 31.10.2013 / 18.11.2019 |
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Disziplinäre Figur SA
Ziel der Intervention
- Lebensbewältigung (Böhnisch)
- gelingender Alltag (Tiersch)
- Subjektivität (Winkler)
- Erhöhung der Lebenschancen (Hornstein)
- Selbstbestimmte Lebensführung
Beobachten
Mit B. werden alle Aktivitätenbezeichnet, die zur Erfassung eines Forschungsgegenstandes eingesetzt werden. Diese AKtivitäten werden auch als "Messung" bezeichnet.
Beobachten umfasst verschiedene Vorgehensweisen:
- Messen im engeren Sinne (Asdehnung, Gewicht, Temepratur, Zeit)
- Befragen
- Verfolgen von Verläufen und Aktivitäten vor Ort/Augenschein
Beobachtungssätze/Protokollsätze
Mit B.s. bezeichnen wir die sprachliche Aufzecihnugn der Beobachtung, d.h. Sätze, in denen die Ergebnisse des Beobachtens dargestellt werden. -> halten Sachverhalte fest
Begriffe/Kategorien
Begriffe sind sprachliche Bezeichnungen für Wirklichkeitsausschnitte. Sie sind
- definiert, in ihrem Gehalt, also klar umrissen
- theoretisch eingefärbt
B/K sind notwendige Instrumente zur Benennung von Realitätsausschnitten: Nur über Begriffe vermittelt können wir uns Realität vergegenwärtigen, sie beobachten, sie beschreiben und auf Entstehung und Verläufe hin untersuchen.
-> verändern sich im Laufe der Zeit / kulturell abhängig
Wahl Begriffe/Kategorien bedeutsam:
Sie lenken unsere Wahrnehmung des Gegenstands uind unsere Vorannahmen über Zusammenhänge und Rehularitäten bereits vor dem eigentlichen Beobachten in eine bestimmte Richtung.
Hypothesen (Unterstellungen)
Es handelt sich dabei um Vermutungen und Annahmen zu einem Sachverhalt, zu einem Zusammenhang oder zu Kausalitäten, die zwecks Überprüfung formuliert wurden - aber noch nicht überprüft oder erhärtet sind. (Seiffert 1991)
Thesen
sind Aussagen zu einem Sachverhalten, zu Zusammenhängen und Kausalitäten, die geprüft wurden - und sich einstweilen bewährt haben.
Es handelt sich um die gemäss dem jeweils gegebenen Stand der Forschung jeweils besten Aussagen zu einem Sachverhalt, zu Zusammenhängen und Kausalitäten.
"Thesen" sind deswegen aber nicht einfach gültig. Sie können - und sollen - stets weiteren Prüfungen unterzogen werden.
Theorien
sind komplexe Aussagensysteme
- über Sachverhalte
- Zusammenhänge
- Kausalitäten
in die mehrere Thesen eingegangen sind.
Gesetze
wird ein allgemeiner Satz bezeichnet. Allgemeine Sätze bzw. Allsätze umschreiben nicht einzelne, individuelle Begebenheiten, sondern Sachverhalte, die unter allen uns bekannten Umständen (also überall und uneingegrenzt) Gültigkeit haben.
Immer wenn A -> B
Regularitäten
Im Bereich von Sozialwissenschaften ist nicht von "Gesetzen" auszugehen, da Sozialwissenschaften Menschen und ihr Handeln betrachten, also Subjekte, die in der Lage sind, sich und ihre Umwelt (bis zu einem gewissen Mass) zu verändern, also immer wieder neue Realitäten zu erschaffen.
Regelmässig auftretende Zusammenhänge sind deshalb nie unter allen Umständen auftretende Zusammenhänge. Diesem Umstand trägt der Begriff "Regularität" Rechnung.
He häufiger A, desto häufiger B
Gegenstand der Untersuchung
- Reaktivität der Untersuchung:
unteruchte Person reagiert "speziell" darauf, da sie untersucht wird
- Involviertheit der Forschenden-> keine vollständige Objektivität:
etwas vom zu untersuchenden Fall erlebt, ganz anders aufnehmen!
Struktureigenschaften des Deutungsmuster "Subsumtion"
-schematisch
-mechanistisch
-deterministisch
-linear
-residual (Fall als "Rest" des Deutungsschemas)
Deutungsmuster im Überblick
- Subsumtion
-Selbstbestimmung
-Betreuung
-Doppeltes Mandat
- Erfolgsgeschichte
- Nichtreflexive Alltagsorientierung
Deutungsmuster / Subsumtion
Deutungsmuster:
Sinnzusammenhänge -> wahrgenommene Umwelt
Subsumtion:
- Unterordnung
- klassifizierender Vorgang
direkte Soziale Arbeit (mit Nutzer/Klient)
- ein Prozess
- in dem ein einer Abfolge von Schritten
- in einer Kooperation der Professionellen mit dem Klient
- das Problem, das gemeinsam definiert wurde,
- auf ein gemeinsam vereinbartes Ziel hin
- bearbeitet wird (Schnurr 2005
Prozessmodell: Kooperative Prozessgestaltung
1. Situationserfassung
2. Analyse
3. Diagnose
(1.-3. = Assesment: Rekonstruktion Situation/Problematik)
Beschreibungs- und Erklärungswissen
4. Zielsetzung
5. Interventionsplanung
(4.-5. = Engagement: Vereinb. Ziele/Zus.arb./Vorgehen)
Wert- oder Kriterienwissen: Professionsethik
6. Interventionsdurchführung
(Implementation: Koproduktion; Verwirklichung Ziele)
Handlungswissen / Verfahrenwissen
7. Evaluation
(Evaluation: Gem. Beob. & Beurt. der Zielerreichung)
Wissen zur Bewertung / Evaluationswissen
Professionswissen
- Theoriewissen und Ergebnisse empirischer Forschung
- Reflexionen über Ziele und ethische Reflexionen
- Methodenwissen, Handlungswissen
- Evalutaionswissen, Wissen über Auswirkungen von Interventionen
- Organisationswissen und lokales Wissen (Ämter)
- Erfahrungswissen, berufliche Routine (was mitbringen)
- Biografische Vorerfahrung
Wissenschaftliches Erklärungs- und Interventionswissen
1. Wissen zum Verständnisder Falls
knowledge-for-understanding
2. Handlungswissen
knowledge-for-action
Wissenschaft Soziale Arbeit: WIssen -> Praxis:
- analysieren
- reflektieren
- mit Wissen zu fundieren
- weiterzuentwickeln
Funktionen des Alltagswissens
- Orientierung
- Planung
- Handlung
- Kommunikation
- Interaktion
Alltägliche Beschreibung
- subjektiv (Sicht Erzählenden)
- persönlich (individuellen Bedürfnissen orientiert)
- wertend
- spekulativ
- unsystematisch
- naiv, Vorurteile nicht reflektiert
- einseitig, nur 1 Aspekt d. Erlebens beschrieben
Wissenschaftliche Beschreibung
- weniger subjektiv
- weniger individuell
- weniger wertend
- nicht spekulativ
- systematisch
- nicht naiv, sondern die Methode reflektierend
- weniger einseitig
Wissenschaftliche Erkenntnisse
- vorläufig
- kritisierbar
- diskursiv, d.h. auf Kommunikation angelegt
- historisch mitbedingt (mit Zeit verändert)
- gesellschaftlich und kulturell mitbedingt
Scientific Community
- besteht aus Angehörigen d. Gemeinschaft d. Wissenschaftler einer Disziplin
- Ort der Diskussion und Fortentwicklung v. Methoden, Forschungsergebnissen und Gültigkeitsfragen
Kennzeichen wissenschaftlicher Kommunikation
- zwangsloser Zwang ( besseres Ergebnis zält - Begründungsverpflichtung, Kritik..)
- nicht abschliessbare Dynamik des Erkenntnisprozesses (Fortschritt geht immer weiter; Verbesserung)
- regulatives Prinzip der Wahrheit (Gültigkeit)
3 Bereiche von Sozialer Arbeit
- SA als Wissenschaft (= Disziplin / Theorie & Forschung)
- SA als Praxis (= Profession)
- SA als Ausbildung (= Lehre)
Wissenschaft = System
- durch Forschung und theoretische Diskussion gebildet
- begründet
- geordnet
- (vorläufig) gesichertes gehaltenes Wissen
Forschung
Prozess der Erzeugung von Wissen, das einen Anspruch auf Gültigkeit machen kann.
Kriterien gültiger Forschung
- theoriegeleitet
- methodisch kontrolliert
- nachvollziehbar & überprüfbar
- logisch und widerspruchsfrei
- valide (Übereinstimmung Aussagen mit beobachtetn Tatsachen)
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