Autonomie und Entwicklung
Begleiten / Betreuen
Begleiten / Betreuen
Kartei Details
Karten | 31 |
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Lernende | 20 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 08.02.2014 / 05.07.2022 |
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Primär- und Sekundärgruppen:
Primärgruppe:
Die Familie weist die klassischen Merkmale einer Primärgruppe auf:
- intime und direkte Beziehungen
- Prägung der Persönlichkeit durch die Normen sowie durch die Existenz der Gruppe überhaupt (Wir-Gefühl)
- überragende Bedeutung für den einzelnen
- eine relativ Dauerhaftigkeit
Primär- und Sekundärgruppen:
Primärgruppe:
Merkmale der Primärgruppe:
- Emotionaler Kontakt / oft
- enger Bezug
- viel Vertrauen
- Einfluss auf die Persönlichkeit
- oft überschaubare Mitgliederzahl
- direkter Kontakt von Angesicht zu Angesicht
- Dauerhaft
Primär- und Sekundärgruppen:
Sekundärgruppe:
Sekundärgruppen sind Gruppen, die uns nicht so zu nahe stehen, auch wenn wir zu ihnen gehören. Mitglieder von diesen Gruppen werden wir, wenn wir uns Gruppen ausserhalb der Familie anschliessen, z.B. Kindergartengruppe, Schulklasse, Kollegeteam. Diese Gruppen vervollständigen unsere sozialen Fähigkeiten.
Wir lernen uns ein- und unterzuordnen, wir üben uns in Selbstbeherrschung, Rücksichtnahme und Toleranz.
Bei Sekundärgruppen handelt es sich um grössere Gruppen, bei denen das Wir-Gefühl nur mässig ausgeprägt ist und die Mitglieder weniger Kontakt zueinander haben. Die Sekunärgruppe hat weniger Einfluss auf dier Persönlichkeitsentwicklung.
Primär- und Sekundärgruppen:
Sekundärgruppe:
Sekundärgruppen, sind Gruppen, denen der Mensch erst später beitritt. Sie vervollständigen die sozialen Fähigkeiten!
Primär- und Sekundärgruppen:
Sekundärgruppe:
Merkmale der Sekundärgruppen:
- eher geringer und sachlicher Kontakt
- oft vorübergehend
- begrenzte Ziele
- häufig ein indirekter Kontakt
Entwicklung gruppenbezogener Verhaltensweisen:
Inwieweit ein Kind sich in eine Gruppe einordnen kann, häng von viele Faktoren ab, z.B. von seiner kognitiven und sozialen Entwickung. Die Gruppenfähigkeit ist ein Teil des sozialen Verhaltens. Wer sich nicht ein- und unterordnen kann, besitzt keine Gruppenfähigkeit.
Unter Gruppenfähigkeit versteht man das gruppenbezogene Sozialverhalten eines Menschen, d.h. die Fähigkeit, positive Beziehungen zu anderen Gruppenmitgliedern anzuknüpfen und aufrechtzuerhalten.
Entwicklung gruppenbezogener Verhaltensweisen:
- Zweijährige Kinder spielen am Anfang sehr selten zusammen. Die Kinder sind meistens nebeneinander und jedes spielt für sich, stets darauf bedacht, dass das eigene Spielzeug von niemandem benutzt wird (Parallelspiel). Intensivere Kontakte ergeben sich höchstens beim Streit um Spielzeug oder anders. Das Beieinandersitzen bahnt jedoch die Gruppenfähigkeit an, da es Gelegenheit zu Einzelkontakten bietet.
Entwicklung gruppenbezogener Verhaltensweisen:
- Mit drei Jahren spielen Kinder schon kurze Zeit zusammen, meistens jedoch nur mit einem Partner (Partnerspiel).
Entwicklung gruppenbezogener Verhaltensweisen:
- Mit vier Jahren ist ein Kind fähig, sich zeitweise einer Gruppe anzuschliessen und sich den Gruppennormen, bzw. den Weisungen des Gruppenleiters (d.h. der BetreuerIn) zu beugen. Das Kind neigt jedoch immer wieder zum individuellen Spiel
- Das Gruppenleben gewinnt zunehmend an Bedeutung.
- Die Anerkennung und Beachtung durch die Gruppe und die wachsende Fähigkeit, auch Niederlagen zu verkraften, führen dazu, dass das Kind sich in der Gruppe wohl fühlt.
- "Freunde" gewinnen immer grösseren Einfluss.
Entwicklung gruppenbezogener Verhaltensweisen:
- Sechsjährige Kinder haben Freude am Umgang mit Gleichaltrigen, sie bilden bereits Interessengruppen und schliessen häufig Freundschaften.
- Die Gruppenfähigkeit ist mit Beginn des Schulalters sowiet vorhanden, dass einer gezielten Gruppenbildung keine entwicklungsbedingten Hindernisse mehr entgegenstehen.
Bedeutung der Gruppe für ein Kind:
Grundsätzlich besitzen Kindergruppen eine wichtige Sozialisationsfunktion:
- Kinder suchen ihren Platz (Rolle)
- lernen sich in die Gemeinschaft einzuordnen
- lernen sich an soziale Verhaltensweisen zu gewöhnen
- bauen die Identität auf
- soziale Anerkennungen werden erworben
- Erfahrungsraum erweitert sich
Peergroups:
Einflüsse der Peergroups:
- Übernehmen bei Kindern/Jugendlichen wichtige Sozialisationsfunktionen und dienen zur Emanzipation vom Elternhaus um ihr Leben selbständig zu entfalten.
- Sie können ausprobieren, können sich austauschen, Erfahrungen sammeln und ihre Persönlichkeit entdecken.
- In der Peergroup finden sie ihren eigenen Platz unter Gleichberechtigten und sind nicht mehr Teil einer Familienhierarchie.
- Eltern eher Themen wie Religiosität, Zukunftsplanung, Schule, Berufausbildung
- Peergroups eher Themen wie Lebensstil, Mode, Freizeitgestaltung und das alles mit Gleichaltrigen
- Jugendliche üben auch soziale Muster gemeinsam mit ihren Freunden
- Sie erproben untereinander soziale Verhaltensweisen.
- Peers sind sozusagen ein Spielfeld, auf dem es möglich ist, eigene Grenzen auszutesten, den Umgang mit anderen zu lernen, den Übergang ins Erwachsenensein zunächst im geschützten Raum der Gleichaltrigen zu erfahren.
- Probleme können ausgetauscht werden. (z.B. auch über Konflikte zu Hause mit den Eltern.
Probleme:
- In einem problematischen Umfeld können Peergroups Jugendliche zu gewalttätigen Handlungen, Drogenkonsum und Risikoverhaltne veranlassen und über Aufnahmerituale, Mutproben und Erpressungen einen schädigenden Einfluss besondern auf die identitätsschwache Jugendliche ausüben.
- In der Sozialarbeit wird über Streetwork versucht, einen Zugang zu den Peergroups zu erhalten und präventiv, erzieherisch und kontrollieren einzuwirken.
Peergroups:
Bedeutung der Peergroup für die Jungedlichen:
- geschütztes Umfeld
- Selbständigkeit
- Entfaltung und Entwicklung der Persönlichkeit
- Orientierung
- Halt und Richtung
- Soziale Fähigkeiten (kreativ, musisch, usw...)
- Subkulturen: eine eigene Richtung finden (Mode, Musik, Ritual, usw.)
Peergroups:
Gute Seiten:
- Je älter ein Kind wird, desto wichtiger werden die "peers".
- Ersten Entwicklungsschub erkenne viele Eltern nach der Einschulung: Freundinnen / Freunde, Verabredungen und die eigene Position in der Gruppe beschäfiten die Kinder dann deutlich mehr als vorher.
- Beim Eintritt in die Pubertät wird die Peergroup dann noch viel wichtiger
Für viele Jugendliche ist es wichtig, extreme Rollen auszuprobieren und sich deutlich von den "doofen" Erwachsenen abzugrenzen!
- Das Teenie-Universum ist bunt und breitet sich zwischen Provokation, Anpassung, Konsumkritik, hemmungslosem Kapitalismus, Engagement und Interessenlosigkeit aus. Alle bereiten sich irgendwie auf das Erwachsensein vor.
- In einer gemeinsamen Peergroup zu sein ist ein verbindendes Gefühl, man versteht sich, interessiert sich für die gleichen Dinge, kann Geheimnisse und Sehnsüchte teilen, die die Erwachsenen vielleicht gar nicht nachvollziehen können.
- Viele Teenager entdekcen dadurch ihre Leidenschaften und Hobbys.
- Soziale Fähigkeiten werden dadurch geschult und manchman Freunde fürs Leben gefunden
Peergroups:
Schlechte Seiten:
- Einerseits ist der Wunsch nach der ganz eigenen Identität da, andereseits verlieren sich gerade Jugendliche schnell in den Vorgaben und Uniformierungen ihrer Gruppe.
- Der Gruppenzwang engt die persönliche Freiheit unter Umständen massiv ein.
- Um beliebt zu sein und dazu zu gehörenn stellen Teenager zum Teil eigenartige Dinge an. Schwierig wird es, wenn damit eine Gefährdung der eigenen Person oder anderen einhergeht. (Drogen, Alkohol, Essstörungen, Zwang, Ausschluss, Gewalt)
- Die Gruppe bringt nicht nur unbedingt Freundschaft und Zugehörigkeit, sondern auch Ausgrenzungen, EInsamkeit und Enttäuschung. Hier ist es an den Eltern und Betreuungspersonen, sensibel mit den Schwierigkeiten umzugehen und abzuwägen, wie viel Hilfe nötig ist.
- Peergroups haben noch einen viel grösseren EInfluss auf die Jugendlichen, wenn die Beziehung zu den Eltern gestört ist. Im guten Fall können die Gruppen die Jugendlichen auffangen udn ihnen Halt und Richtung geben. Doch häufig gelangen gerade junge Leute aus schwierigen Verhältnissen an Gruppen die ungünstig für sie sind.
Schliessen sich junge Leute z.B. Gangs oder Drogenkreisen an, kann das häufig wie eine Art Hilferuf verstanden werden. Jugendliche suchen Beachtung und Verständnis, manchmal auch durch drastische MIttel!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Bei der Kindererziehung werden zunächst einmal viele und eng gesteckte Grenzen gesetzt. Je älter Kinder und Jugendliche werden, umso mehr weiten sich diese Grenzen aus!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Freiraum, das heisst die Welt erobern ohne Kontrolle. Und doch, gerade jetzt hat es andererseits die Unterstützung besonders nötig. Es ist ja noch unsicher. Es braucht also Unterstützung und gleichzeitig auch Grenzen, die man ihm setzt!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Trotzdem wird das Kind immer wieder gegen die gezogenen Grenzen angehen. Aber genau die Möglichkeit muss es haben. Im Überschreiten der Grenzen lernt es sie kennen. Es erfährt, wo sie beweglich und wo sie unausdehnbar sind. Es lernt, bestimmte Grenzen anzuerkennen und andere als unnötige, sinnlose Beschränkungen zu betrachten!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
Zu einer wirkungsvollen Erziehung gehört das Setzen von Grenzen. Eine Grenze zeigt an, wo etwas aufhört und etwas anderes anfängt!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
Grenzen in der Erziehung vermitteln, bis wo etwas erlaubt und ab wo es nicht mehr erlaubt ist!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
Kinder brauchen auch zunächst die Befriedigung ihrer Bedürfnisse, um Grundsicherheit zu erlangen. Dann müssen sie aber auch lernen, dass es andere Menschen mit anderen Bedürfnissen gibt. Sie müssen lernen, Grenzen zu erkennen und einzuhalten!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
Grenzen müssen klar sein, damit sie Grenzen sind. Wenn ich einem Kind Grenzen setze, muss ich sie auch durchziehen. Grenzen bringen also auch Konsequenzen mit sich, wenn sie überschritten werden. Wie diese Konsequenzen aussehen, das ist im besten Fall im Voraus abgesprochen worden!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
KINDER UND JUGENDLICHE BRAUCHEN GRENZEN!!!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
KINDER UND JUGENDLICHE BRAUCHEN GRENZEN!!!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
Grenzen aufzeigen heisst, verantwortlich Orientierung zu geben, wohlüberlegt Einhalt zu gebieten und Kindern und Jugendlichen Werte und Regeln des Zusammenlebens vorzuleben und vorzugeben.
In diesem Sinn bieten Grenzen Halt und Sicherheit!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
Wären die Grenzen aber nicht vorhanden, wäre der soziale Raum der Möglichkeiten für die Kinder zu gross, zu unübersichtlich und zu chaotisch!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
Kinder und Jugendliche brauchen und suchen die Erfahrung von Grenzen. Zum einen zum Schutz vor Gefahren im und ausser Haus. Zum anderen geben sinnvolle und übersichtliche Regelungen Kindern und Jugendlichen, wie schon erwähnt, Sicherheit!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
Grenzen setzten erfordert aber auch und vor allem Klarheit und Standfestigkeit der Eltern und Betreuungspersonen!
Freiräume und Grenzen für die Entwicklung des Kindes und des Jugendlichen:
Die Bedeutung von Grenzen:
Die Bereitschaft, Grenzen zu setzen, bedeutet aber auch, den unangenehmen Teil der Erziehung zu übernehmen, sich unter Umständen auch mal unbeliebt zu machen und die Wut und den Ärger der Kinder und Jugendlichen auszuhalten!
Grenzüberschreitung:
Wenn Kinder und Jugendliche Grenzen immer und immer wieder überschreiten, sollte man nicht gleich Boshaftigkeit oder schlechten Charakter vermuten. Es gibt Fragen, die helfen, über das Handeln des Kindes nachzudenken:
- Ist die Grenzüberschreitung Ausdruck von Charakter und Temperament des Kindes, hat sie gar mit neurologischen Defiziten (z.B. Hyperaktivität, Wahrnemungsstörungen) zu tun?
- Ist die Grenzüberschreitung Ausdruck einer Entwicklungsphase, die das Kind gerade durchmacht (z.B. Trotzalter, Vorpubertät, Pubertät)?
- Ist die Grenzüberschreitung Ausdruck von, dass das Kind Macht ausüben und Aufmerksamkeit erlangen will?
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