Auditing

Meinungsverschiedenheit

- zwischen Unternehmensleitung und Revisionsstelle

- häufig Meinungsverschiedenheit zu Anwendung kaufmännische Buchführungsvorschriften in der Jahresrechnung

Beschränkung des Prüfungsumfangs

- Revisionsstelle hat die verlangten Unterlagen nicht erhalten oder darf die erforderlichen Prüfungshandlungen nicht durchführen (subjektive Unüberprüfbarkeit)

- Revisionsstelle kann den Sachverhalt aufgrund nicht veränderbarer Umstände nicht prüfen (objektive Unüberprüfbarkeit)

- Meldung Verstoss gegen aktienrechtliche Vorschriften (Art. 671 - Art. 680 OR) sowie Verstoss gegen Art. 958 OR Ziff. 3 OR

- Die aufgeführten Vorschriften stehen nicht direkt in Bezug zur Jahresrechnung, die Einhaltung der Vorschriften ist dennoch zu prüfen 

Beschreibung des Grundes für den Hinweis unter Nennung des verletzten Artikels der aktienrechtlichen Vorschriften

Kein Einfluss auf Prüfungsaussage

- Verstoss gegen Einlagenrückgewähr (Art. 680 OR)

- Fehlende Handlungen Verwaltungsrat bei Unterbilanz mit gesetzlichen Folgen sowie Überschuldung (Art. 725 OR)

- Vorlage Jahresrechnung nicht innerhalb der vorgesehenen sechs Monate an die Generalversammlung (Art. 958 Ziff. 3 OR)

- Vornahme der Buchführung durch die Revisionsgesellschaft bei einer eingeschränkten Revision

- Geschäftsjahr länger oder kürzer 12 Monate (erstes oder letztes Geschäftsjahr)

- Vorjahr von anderer Revisionsgesellschaft geprüft

- Bericht wird lange nach Beendigung der Revision unterzeichnet

Weitere Beispiele:

- Gefährdete jedoch vertretbare Unternehmensführung

- Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

- Bestehen einer Rangrücktrittsvereinbarung

Wenn die Unternehmensfortführung im Anhang hinreichend beschrieben wird - nur Zusatz

Wenn nicht hinreichend oder gar nicht beschrieben im Anhang - dann Einschränkung

Einschränkung falls in der Jahresrechnung nicht berücksichtigt

Zusatz falls in der Jahresrechnung hinreichend berücksichtigt

Als hinreichend berücksichtigt wird verstanden:

Rechnungslegung muss auf Veräusserungswerte umgestellt werden, Bewertung Aktiven zu Liquidationswerten, Rückstellungsbildung für die mit der Einstellung verbundenen Aufwendungen (z.B. Rückstellung für Verluste aus Liefer- und Abnahmeverpflichtungen)

Die Existenz des IKS wird bejaht:

- trotz einzelner Schwächen oder Verbesserungspotential

- bestätigt nicht die Wirksamkeit

Die Existenz des IKS wird mit Einschränkung bejaht

- In einzelnen wesentlichen Bereiche existiert kein IKS im Sinne des PS

Die Existenz des IKS wird verneint

- IKS entspricht in keiner Weise den Risiken der Unternehmung

- In allen wesentlichen Bereichen keine Dokumentation oder gar nicht umgesetzt

- Darunter versteht das HWP andere Prüfungen, die auf dem Obligationenrecht, dem Fusionsgesetz oder einer anderen Rechtsgrundlage basieren

- Die Abgrenzung wird gegenüber der Abschlussprüfung (PS) sowie verwandte Dienstleistungen (PS 900-999) vorgenommen.

- Beispiele: Gründungsprüfung, Kapitalerhöhungsprüfung, Kapitalherabsetzungsprüfung, Sitzverlegung einer ausländischen Gesellschaft in die Schweiz, Sonderprüfung, Prüfung von Übernahmeangeboten, Prüfung von Fusionsbilanzen

- Der PS 800 "Berichte über Spezialprüfung" äussert sich allgemein dazu, die Vorschriften der jeweiligen Gesetze (zum Beispiel OR) sowie die Standardwortlaute zu beachten

- Review (prüferische Durchsicht)

- Vereinbarte Prüfungshandlungen bezüglich Finanzinformationen

- Erstellung von Finanzinformationen

Bei qualifizierter Gründung. (Heisst: wenn das Kapital der neu zu gründenden Gesellschaft durch folgende Einlagen liberiert wird:

- Sacheinlage

- Sachübernahme

- Gewährung von Gründervorteilen

- Verrechnung (von Forderungen)

Einfache Gründung keine Prüfpflicht: Kapital wird bar liberiert

Die Prüfung des von den Gründern erstellten Gründungsbericht

Die Bestätigung der Vollständigkeit und Richtigkeit zuhanden der Gründungsversammlung

Anforderung an Revisor:

Gründungsprüfung - zugelassener Revisor

Abschlussprüfung - zugelassener Revisor (zugelassener Revisionsexperte für ordentliche)

Rest egal

1. Bilanz

2. Erfolgsrechnung

3. Anhang

4. Gewinnverwendung

1. Art. 957 OR ff.

2. IFRS

3. SWISS GAAP FER

4. US-GAAP

- Jedoch hat sich dieses auf die gesetzlichen Grundlagen und die Branchenregelung zu beziehen

- Dies setzt fundierte Kenntnisse voraus, wobei das Grundwissen ohne Nachschlagen vorhanden sein muss

- Audit stellt eine "ungenaue genaue" Wissensdisziplin dar

Per 1.1.13, rechtsformunabhängige Gültigkeit

Übergangsfrist bis 1.1.15

- Abschlussprüfung

  - Ziel einer Abschlussprüfung ist die Abgabe eines Urteils darüber, ob der Abschluss in allen wesentlichen Punkten den anzuwendenden Rechnungslegungsnormen entspricht

- Andere Prüfungen

  - Von der Abschlussprüfung abzugrenzen sind andere Prüfungen (HWP 2009, Band Andere Prüfungen). Andere Prüfungen sind entweder im Gesetz (z.B. Art. 635a OR Gründungsprüfung) oder in den PS (z.B. Review) geregelt.

Die Zielsetzung ist die Abgabe eines Urteils

- ob der Jahresabschluss (Bilanz, Erfolgsrechnung, Anhang, Gewinnverwendung)

- im Wesentlichen,

- den anzuwendenden Rechnungslegungsnormen entspricht.

- Urteil über Jahresabschluss setzt Urteil über die einzelnen Bilanzpositionen und die damit zusammenhängenden Erfolgsrechnungspositionen voraus - im Fokus der Abschlussprüfung sind vorallem die BILANZPOSITIONEN

- RISIKOORIENTIERTER PRÜFUNGSANSATZ nötig (Kosten, Zeit) - nur die relevanten Positionen werden geprüft

- Die Relevanz der Positionen richtet sich nach dem Risiko (Inhärentes Risiko, Kontrollrisiko, Aufdeckungsrisiko), der Wesentlichkeit der Position und der Wesentlichkeit einer möglichen Fehlaussage

- Faustregel wesentliche Fehlaussage im Jahresabschluss - Beeinflussung des Reinerfolges (5 bis 10 %) und / oder Umsatz (3 bis 5 %)

- Entdeckte wesentliche Fehlaussagen im Jahresabschluss sind durch den Prüfukunden zu korrigieren - Standardrevisionsbericht, falls keine Korrektur erfolgt, hat der Abschlussprüfer den Wortlaut des Revisionsberichtes anzupassen - Revisionsbericht mit Einschränkungen und / oder Hinweisen

- Nach der Bestimmung der relevanten Positionen des Jahresabschlusses sind die Prüfziele pro relevanter Position und die Prüfungshandlungen festzulegen

- Prüfziele sind primär VORHANDENSEIN, RECHT, BEWERTUNG UND DARSTELLUNG (z.B. richtige Einordnung in der Bilanz, Ausweispflicht im Anhang)
Beispiele für Prüfungshandlungen sind

- kritische Durchsicht des Kontoauszuges des zu prüfenden Jahres auf ungewöhnliche Tatbestände

- Abstimmung Saldo Bankkonto gemäss Buchhaltung mit Kontenauszug der Bank und Einholung einer Bankbestätigung (nur im Rahmen einer ordentlichen Revision)

- Befragung des Finanzchef (z.B. Bewertung)

- Vergleich Bestand mit dem Vorjahreswert und falls vorhanden mit dem budgetierten Wert, Plausibilitätsrechnung Zinsertrag

- Unterschrift Vollständigkeitserklärung durch den Prüfkunden

- Aufnahme und Beurteilung Internes Kontrollsystem (IKS) (nur ordentliche Revision)

Art. 671 OR

An den Auftraggeber, bei AG im Normalfall ist dies die Generalversammlung.

- Gesamtwesentlichkeit (für Jahresrechnung als Ganzes - Fehlaussagen - Bsp. 1-3 % des Umsatzes)

- Toleranzwesentlichkeit (Wesentlichkeit für eine einzelne Position, Bsp: Vorräte - 50-70% der Gesamtwesentlichkeit))

- Nichtaufgriffsgrenze (Wesentlichkeit für eine einzelne Fehlaussage - bis zu 5 % der Gesamtwesentlichkeit und die Fehlaussage wird nicht aufgegriffen)

- Integrität: Aufrecht und ehrlich in allen beruflichen und privaten Belangen

- Objektivität: Unabhängigkeit, Sachlichkeit, Vermeidung von Interessenkonflikten

- Professionelle Kompetenz und Sorgfalt: Hohe Fachkompetenz (z.B. Anforderungen, Registierung und Pflicht zur Weiterbildung), Urteilsfähigkeit, Gewissenhaftigkeit

- Verschwiegenheit: Vertraulicher Umgang mit den erhaltenen Informationen

- Professionelles Verhalten: Befolgung von gesetzlichen Vorschriften und Standards

- Eigeninteressen

- Selbstüberprüfung

- Interessenvertretung

- Zu grosse Nähe

- Einschüchterung

Bilanzsumme: 20 Mio.

Umsatz: 40 Mio.

Mitarbeiter: 250 Vollzeitstellen

Bei Vereinen 10/20/50

- Sie entspricht bis auf die Existenzprüfung des IKS der Abschlussprüfung in den anderen deutschsprachigen Ländern

- positives Prüfungsurteil, Standardwortlaut

- Zusätzliche Berichterstattung an den VR bzw. äquivalentes Organ (Umfassender Bericht)

- Zusicherung hohe Sicherheit (90 %) - umfangreiche und vertiefte Prüfungshandlungen - höhere Kosten
(Revisionskosten hängen jedoch auch stark vom Organisationsgard, von der Risikosituation sowie der uten Führung (Good Governance) des geprüften Unternehmens ab.