Antiepileptika (Antikonvulsiva)
Antiepileptika (Antikonvulsiva)
Antiepileptika (Antikonvulsiva)
Kartei Details
Karten | 34 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.07.2016 / 19.08.2016 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/antiepileptika_antikonvulsiva
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/antiepileptika_antikonvulsiva/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Vigabatrin
Antiepileptikum Inhibitor der GABA-Transaminase:
Vi steht fürVinyl
• Vinyl-Derivat der GABA
• als Racemat eingesetzt: S-Enantiomer hemmt GABA-Transaminase irreversibel via reaktive Vinyl-Gruppe (kovalente Bindung)
Reaktionsmechanismus:
1. Bildung eines Aldimins durch Kondensation der Aldehydgruppe des Pyridoxalphosphats (Vitamin B6) mit der Aminofunktion des Vigabatrins.
2. Umwandlung zur α,β-ungesättigten Aza-analogen Carbonylverbindung.
3. Nach Michael-artigen Reaktion mit Lysin des Enzyms entsteht Komplex aus GABA-Transaminase – Vigabatrin – Vitamin B6
• Wichtige Nebenwirkung: Gesichtsfeldausfälle
• Wird kaum metabolisiert!
Modulatoren der GABAergen Signaltransduktion: GABA Synthese und Abbau durch welche Enzyme? Wie kann die GABA-Wirkung an den jeweiligen Rezeptoren erhöht werden? Wirkstoffe und deren WM
GABA-Stoffwechsel:
• Biosynthese: aus Glutamat durch Glutamat-Decarboxylase
• Abbau: GABA-Transaminase
• GABA-Transporter: Wiederaufnahme in Vesikel.
=> Erhöhung der GABA-Wirkung:
a) Blockade des GABA-Transporters
b) Hemmung der GABA-Transaminase
c) Agonismus am GABAA-Rezeptor
Wirkstoffe:
3a) Primidon, Phenobarbital, BZD (Agonisten am GABAA-Rezeptor)
3b) Felbamat (Agonist am GABAA-Rezeptor) -> NMDA Rezeptorantagonist -> exzitatorisch gehemmt, inhibitorisch via GABA verstärkt
4) Vigabatrin (Blockades der GABA-Transaminase)
5) Tiagabin (Hemmung des GABA-Transporters)
Levetiracetam
Antiepileptikum, unbekannter Wirkmechanismus
L: Linksdrehend
et: Ethyl
am: Lactam
• protektive Wirkung auf Epileptogenese
• strukturelle Ähnlichkeit mit Nootropikum Piracetam
• nur S-Enantiomer ist wirksam
• Wirkungsmechanismus ist unbekannt; Bindung an Vesikelprotein in Vesikeln
der präsynaptischen Nervenendigungen(?)
Pharmakokinetik und Interaktionen von Antiepileptika
Resorption: meist schnell (Carbamazepin, Phenobarbital u. Phenytoin langsam)
BV: gut, meist über 90%
Therapeutische Breite: teils gering
HWZ: sehr unterschiedlich, zwischen 2-129 h
Metabolismus:
• CYP3A4-Induktoren: Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin
=> senken Konz anderer Antiepileptika (Lamotrigin, Tiagabin, Valproinsäure) und anderer CYP-verstoffwechselter Wirkstoffe
• CYP2C9 Inhibitor: Topiramat
=> Phenytoinkonz. steigt an.-> hat aber geringe therapeutische Breite!
• Häufig aktive Metabolite: CAVE: Halbwertszeiten verlängert und Kumulation.
Wie lange erfolgt eine Therapie mit Antiepileptika?
dauerhaft ein leben lang, ab und zu Absetzversuche möglich
Epilepsie: WM, Ursachen
• neurologische Erkrankung des ZNS
• gesteigerte Erregbarkeit zentraler, vernetzter Neuronengruppen mit spontaner synchroner (gleichzeitig) Entladung
• Senkung der Krampfschwelle: anfallsartige Störungen des Bewusstseins und krampfartige Anfälle
• Ursachen: vielfältig, z.B. Hirnverletzungen, Entzündungen, Tumore, Vergiftungen, Geburtstraumen (Zangengeburt, mechanissche Verletzung,..)etc.
Epilepsie: Pathophysiologie
Ionenkanalerkrankung -> nicht generalisiert, sondern lokalisiert
• physiologisches Gleichgewicht von exzitatorischen (Glutamat, Aspartat, Glycin [an NMDA Rezeptor exzitatorisch, an eigenem Rezeptor inhibitorisch]) und inhibitorischen Neurotransmittern (GABA) ist gestört.
• Ionenkanal-Erkrankungen (K+, Na+ und Ca2+)
• Ausmaß der Anfälle ist abhängig von Umfang des Ungleichgewichts und der Lokalisation.
Therapie: primäres Ziel und Herangehensweise
• Primäres Ziel: Anfallsfreiheit
• Prinzip: Selektive Modulation der gestörten Erregbarkeit von Neuronen
• Meist Zusammenspiel mehrerer unterschiedlicher Mechanismen pharmakodynamischer Einzeleffekte.
Einteilung der Antiepileptika in Klassen:
Meistens Multitarget-Inhibitoren, selten selektiv
1. Inhibitoren spannungsabhängiger Ionenkanäle (K+, Na+ und Ca2+ => besonders wichtig)
2. Modulatoren Ligand-gesteuerter Ionenkanäle (GABAA, NMDA-Rezeptor-Modulatoren)
3. Inhibitoren des GABA-Transporters
4. Inhibitoren der GABA-Transaminase
5. unbekannter Wirkmechanismus (eher präventiver Einsatz)
Inhibitoren spannungsabhängiger Ionenkanäle: Wirkprinzip
Spannungsabhängige Ionenkanäle vermitteln Depolarisation postsynaptischer Neuronen durch Einstrom von Na+ und Ca2+.
=> Inhibitoren hemmen Stimulation von exzitatorischen Neuronen und heben damit die Krampfschwelle an.
- können Membranen gut überwinden
- unterschiedliche Strukturen -> unterschiedliche Targets
Oxcarbazepin
Antiepileptikum
• Prodrug: cytosolische Ketoreduktase reduziert zum aktiven Monohydroxy-Derivat des Carbamazepins
• Angriff: Na+-Kanal, K+- und Ca2+-Kanal, Glutamatfreisetzung -> breites Wirkungsspektrum
• weniger NW als Carbamazepin => bei selektivem Angriff kann der Rest durch den Körper hochmoduliert wirden, weshalb mehr NW sind, wenn nur ein Rezeptor spezifisch angegriffen wird als wenn mehrere Targets angegriffen werden (multitarget)
α-UE des Natriumionenkanals: Aufbau, welche Segmente sind wichtig?
Calciumionenkanäle: Funktion, welche Typen
• verantwortlich für Rhythmik der Neuronenentladung und Neurotransmitterausschüttung
• insbesondere T-Typ Calciumkanal (low-voltage-activated channel): Hemmung führt zur Erhöhung der Krampfschwelle.
• high-voltage-activated channels (Typ L-[L:am wichtigsten], N-, Q-, R-) regulieren präsynaptische Neurotransmitterfreisetzung
Valproinsäure
Antiepileptikum
chemische Bezeichnung: 2-Propylpentansäure
Angriff: Na+- und Ca2+-Kanäle, GABA-Transaminase
-
- 1 / 34
-