Anatomie Block 3_Harnsystem_Einführung
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Set of flashcards Details
Flashcards | 34 |
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Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | Other |
Created / Updated | 31.08.2015 / 18.11.2018 |
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Vesikoureteraler Reflux / renaler Reflux
Der vesikorenale Reflux ist ein unphysiologischer Rückfluss von Harn aus der Blase über die Ureter in das Nierenbecken.
Die schrägen Ureteröffnungen wirken wie ein physiologisches Ventil (nicht anatomisches Ventil!!). Wenn sich die Blase füllt, werden die schrägen Ureteröffnungen durch den steigenden Druck geschlossen, so dass es zu keinem Rückfluss (Reflux) in die Ureter kommt.
Funktionniert dieses Ventil nicht, gelangen Mikroben via Harnleiter in die Niere -> Infektion. Oft bei Säuglingen und Kleinkindern -> unerklärliche Fieberschübe können darauf hinweisen. (Spätsymptome: Hypertonie, Niereninsuffizienz
Nieren-, Harnleiter-, Blasen-, Harnröhrensteine
Als Folge einer gestörten Ca++-Ausscheidung, einem ungünstigen Urin pH-Wert oder einer Störungen der Urinzusammensetzung kann es zu Ausfällungen und Ablagerungen von Salzen und damit zur Entstehung von Nierensteinen kommen.
Harnsteine (=Konkremente) -> Ursachen nicht gänzlich geklärt. Harnwegsinfekt sind häffig an der Bildung von Steinleiden durch Bakterien und Entzündungsprodukten beteiligt. Oft ist auch eine Nierenfunktionsstörung die Ursache.
Harnblase
= Vesica urinaria
- Füllvolumen: ca. 800ml (Normalwerte 300-600ml, max. 1.5l) Bei Frauen etwas weniger da Uterus den Raum über der Blase begrenzt
- Funktion: Urinsammelreservoir
- Dehnbares hohles Muskelorgan (glatte Muskulatur)
- mit Urothel ausgekleidet
- liegt vorne im kleinen Becken hinter der Symphyse (Schambeinfuge) und den Schambeinen
- Dach der Harnblase wird vom Peritoneum bedeckt, der hintere Teil der Blase grenzt bei der Frau an die Scheide, beim Mann an das Rektum
- Blasenschleimhaut liegt locker auf der darunter liegenden Muskulatur auf, ist gefaltet, nur in kleinem 3-eckigen Feld, dem Blasendreieck glatt/straff mit der Muskulatur verbunden (zw. beiden Ureteröffnungen und der Urethra) um bei der Miktrion eine Abflußrinne am Blasengrund zu bilden
Verschlussmechanismen von Harnblase und Harnröhre
Miktionsvorgang/Relexbogen
- Drang zur Miktion ab 350ml Füllzustand der Blase
- Dehnungsrezeptoren melden an Mitkionszentrum im Hirn
- Meldung an Pons (Brücke/Gebiet im Hirn)
- Gefühl von Harndrang im Grosshirn
- Auslösung des Reflexbogens:
- Parasympatische Fasern vermitteln (über N. pelvicus) eine Anspannung der glatten Blasenmuskulatur
- Unwillkürliche Erschlaffung (!!) des Sphincter urethrae internus (Harnröhre und innerer Schliessmuskel weiten sich)
- Erschlaffen des äusseren Schliessmuskels -> willkürlich
- Urin wird via Harnröhre ausgeschieden
Bei Erwachsenen wird die Miktion zudem von höheren Hinrzentren kontrolliert. Die Kontrolle des äusseren Schliessmuskels und eines Teils der Beckenbodenmuskulatur ist erlernt -> Cortex cerebri (Grosshirnrinde) kann die Miktion willentlich für eine begrenzte Zeit verzögert werden.
Harnblase und Harnröhre Mann
- Die Harnröhre besteht in der Nähe der Blase aus Urothel
- zur Harnröhrenöffnung hin besteht die Urethra aus nicht verhorntem mehrschichtigem Plattenepithel
- Harnröhre Mann: ca. 20cm lang
- Verlauf der Harnröhre -> Blase -> Prostata -> Beckenboden -> Schwellkörper
- Samenwege münden in Prostata in Harnröhre, durch "putzflüssigkeit" werden die Urinreste weggeschwemmt, bevor Spermien kommen
Harnblase und Harnröhre Frau
- Die Harnröhre besteht in der Nähe der Blase aus Urothel
- zur Harnröhrenöffnung hin besteht die Urethra aus nicht verhorntem mehrschichtigem Plattenepithel
- Länge der Harnröhre: 4cm
- Die Harnröhre verläuft fast gerade und mündet in den Scheidenvorhof
- grösseres Infektionsrisiko! Bakterien von Scheide/Anus gelangen durch Schmierinfektion in die Harnröhrenöffnung
Vom getrunkenen Wasser bis zum Urin
- Aufnahme in Verd. trakt
- Dünndarm
- Resorption in Blutkapillaren
- Pfortader
- Leber
- Untere Hohlvene
- Rechtes Herz
- Lungenarterie
- Lunge
- Lungenvene
- Linkes Herz
- Aorta
- Nierenarterie
- Glomeruluskapillaren
- Filtration in Raum der Bowman Kapsel
- Proximaler Tubulus -> Henle Schleife -> distaler Tubulus
- Sammelrohr
- Nierenkelch
- Bierenbecken
- Harnleiter
- Harnblase
- Harnröhre
- Ausscheidung aus Körper
Färbung des Urins
Die gelbe Farbe des Urins entsteht durch sogenannte Urochrome wie den Bilirubin Abbauprodukten Sterkobilin und Urobilin, die aus dem Abbau des Hämoglobin oder Blutfarbstoffs entstehen. Die Farbintensität hängt von der Konzentration der Urochrome im Urin ab
Wieviele Liter Harn werden täglich abgegeben?
Pro Tag werden in den Nieren 170-180 Liter Primärharn abgepresst. Letztendlich scheidet der Körper eines Erwachsenen1,5 l Urin/Tag aus. Beim Säugling sind es 300-500ml/Tag
Hauptbestandteile des physiologischen Urins
- 95% Wasser
- 20-25g Harnstoff (in Leber gebildet, aus Proteinstoffwechsel, v.a. Aussscheidung von N + H)
- Harnsäure (100% Urinpflichtig, Abfallprodukt aus Zellkernstoffwechsel)
- Kreatinin (100% Urinpflichtig, aus Muskelstoffwechsel, Fleisch) Vergleich konz. Blut/Urin = Kreatinclearance
- Salze, NaCl
- Phosphate
- Säuren (Zitrornensäure, Oxalsäure)
Pathologische Harnbestandteile
- Hämaturie -> Erys im Urin -> bräunlich/rote Farbe des Urins
- Ursachen: Verletzung, Tumor, Nierensteine
- Leukozyturie -> Leukos im Urin -> trüb/weissliche Farbe
- pathologisch bei Infektion/Entzündungen der Niere oder den ableitenden Harnwegen -> Entzündung macht Vasodilatation der Gefässe -> Leukos in Urin (normal wenige Leukos in Urin)
- Proteinurie -> Proteine in Urin (bis 150mg/Tag i.O.)
- Ursachen: Glomerulonephritis (Entz. der Nierenkörperchen), Fieber, Trauma
- Ketonurie -> Ketonkörper (Endprodukte bei Fettabbau) in Urin
- Ursachen: diabetische Azidose, Fasterkur, Hungern
- Glucosurie -> wenig Glucose in Urin i.O., zuviel = pathologisch
- Ursachen: Diabetes, Myokardinfarkt
Diabetes: so viel Glucose in Blut, das osmotisch nicht mehr Rückresorbiert werden kann. Gulc aus Urin zieht Wasser aus Blut, Urinmenge steigt
Urinsediment / Diagnostik
Wird Harn zentrifugiert, setzten sich die festen Urinbestandteile (Urinsediment) ab. Diese Bestandteile werden mikroskopisch sichtbar gemacht:
- Kristalle sind an sich ohne Krankheitswert, können aber Beginn einer Erkrankung zeigen
- Zylinder (Form: "Ausgussmodell" oder "Tubuli") sind pathologisch und weisen auf eine Nierenerkrankung hin. Zylinder sind rollenförmige Zusammenballungen von
- Erythrozyten
- Leukozyten
- Eiweissen (hyaline Zylinder)
- Epithelzellen (Epithelzylinder
- Bakterien und Hefen sind Anzeichen einer Infektion
Wie/wo liegend die Harnorgane im Torso?
Die Nieren liegen
- li+ re der Wirbelsäule, dicht unter dem Zwerchfell
- zwischen Peritoneum und der rückwärtigen Abdominalwand (Retroperitoneal)
- zwischen dem letzten Brust und dem 3. Lendenwirbel und werden teilweise von der 11. + 12. Rippe geschützt
- die rechte Niere liegt etwas einen Wirbelkörper tiefer wergen der darüberliegenden Leber
Generelle Funktionen des Harnsystems
-> Regulierung des Volumens und der Zusammensetzung des Blutes mit Hilfe von Harnproduktion, Rückresorption und Ausscheidung zur Aufrechterhaltung des inneren Milieus
Spezifische Aufgaben der Nieren
- Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten, v.a. des Eiweissstoffwechsels
- Ausscheidung von Fremdsubstanzen: Medikamente, Umweltgifte/Entgiftungsfunktion
- Regulation der Elektrolytkonzentration, die Niere wirkt mit bei der Regulierung des Ionengehalts v.a. von Na+, K+, Ca++, Mg+, Cl-, HPO42- (Phosphationen)
- Regulierung des Blutvolumens
- Erhaltung der Osmolarität des Blutes/Konstanthaltung des Wassergehalts (durch getrennte Regulierung der Wasserabgabe und der Abgabe gelöster Substanzen im Urin können die Nieren die Osmolarität des Blutes ziemlich konstant bei 300mosmol/l halten)
- Regulation des Blutdruckes (Regulieren des Blutvolumens, Nieren sezernieren Enzym Renin, BD steigt, Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron Pfads)
- Aufrechterhaltung des Säuren/Basen Gleichgewichts (vor allem des pH Werts im Blut durch Abgabe unterschiedlicher Mengen H+ in Urin und HCO3- aus Blut)
- Bildung des Hormons/Enzyms Renin (Einfluss auf Elektrolythaushalt und Steigerung des BD)
- Bildung des Hormons Erythropoetin (Blutbildung)
- Umwandlung einer Vit. D Vorstufe in das wirksame Vit. D Hormon
- Regulierung des Glucosespiegels im Blut (wie die Leber kann auch die Niere die Aminosäure Glutamin zur Gluconeogenese einsetzten und in Blut abgeben um BZ zu stabilisieren)
Lage, Form, Grösse und Farbe der Niere
- Lage: Retroperitoneal zwischen Höhe letzter Brust und 3. Lendenwirbel, teilweise von 11. und 12. Rippe geschützt (re Niere liegt etwas 1 Wirbelkörper tiefer als li, wegen der darüber liegenden Leber
- Form: wie Indianerbohne (Kidney Beans)
- Grösse: 11cm lang, 6cm breit, 2.5cm dick, 150g schwer
- Farbe: Rotbraun
- Nierenmark (Medulla renalis -> gebildet von den Nierenpyramiden)
- Vas afferens
- Nierenarterie (A. renalis)
- Nierenvene (V. renalis)
- Nierenhilum (Hilum renale)
- Nierenbecken (Pelvis renalis)
- Harnleiter (Ureter)
- kleine Nierenkelche (Calices minores renales)
- Nierenkapsel (Capsula fibrosa)
- unterer Nierenpol
- oberer Nierenpol
- Vas efferens
- Nephron
- Nierenbucht
- grosse Nierenkelche (Calices majores renales)
- Spitzen der Markkegel (Papilla renalis)
- Bertini Säulen/Nierensäule (Columna renales)
Im inneren der Niere unterscheidet man 3 Strukturen
- Nierenrinde
- Nierenmark
- Nierenbecken
Nierenkapsel
Capsula fibrosa = zur Niere gewandte innerste Schicht -> parietales Blatt
Capsula adiposa
Faszialis renalis = viscerales Blatt
- Schutz vor Verletzungen der Nieren
- Formgebung
- Aussenhülle der Niere und des Urethers -> Bindegewebe
Nierenhilus
Ansatzpunkt, an dem Blutgefässe, Lymphgefässe und Nerven in ein Organ eintreten, aus ihm austreten. Pforte -> hier Teil des Nierenbeckens, Kelche und Zweige von Blutgefässen und Nerven
Nierenmark
Medulla renalis
- rotbraun
- besteht aus 8-18 Markpyramiden -> Pyramides renalis -> Spitzen zum Hilum, Basen zum Cortex hin gewandt
- enthält den geraden Absteigenden Abschnitt des proximalen Tubulus - Henle Schleife - gerade aufsteigender Abschnitt des distalen Tubulus
- Zwischen den Pyramiden befinden sich die Nierensäulen -> Teile des Cortex -> Columnae renales
Markpyramiden
Pyramides renalis
- Die Spitzen (Papillae renales) laufen zum Nierenkelch hin, die "Markstrahlen" zum Cortex
- 8-18 Markpyramiden bilden zusammen das Nierenmark, welches wie ein Fächer aussieht
- Die Sammelrohre (Tubulus renalis colligens) verlaufen durch die Markpyramiden und diese haben kleine Öffnungen zum entsprechenden Nierenkelch
Nierenkelche
Calices minores (8-18 pro Niere) -> Calices majores (2-3 pro Niere)
Durch diese Kelche hindurch gelangt der Urin in einen grossen Hohlraum, das Nierenbecken. Gehört bereits zu den ableitenden Harnwegen.
Nierenbecken
Pelvis renalis
Das Kelchsystem und das Nierenbecken gehören bereits zu den ableitenden Harnwegen, da in ihnen der Harn nur aufgefangen und weitergeleitet wird. Außerdem befinden sich hier die Schrittmacherzellen für die Peristaltik der Ureter.
Das Nierenbecken ist ein Bindegewebssäckchen und von Urothel (Übergangsepithel) ausgekleidet. Glatte Muskelfasern an der Wand des Nierenbeckens fördern den Abtransport des Urin in die Ureter.
Harnleiter
Ureter
- paarig angelegte, muskuläre Hohlorgane des Urogenitalsystems welche den Sekundärharn aus dem Nierenbecken zur Harnblase transportieren.
- 25-30 cm lang
- 4-7mm Durchmesser
- Peristaltische Bewegung der Uretermuskulatur befördern die Strömung, mit Hilfe des hydrostatischer Drucks und der Schwerkraft
- liegen wie die Nieren retroperitoneal und treten posterior in die Harnblase ein
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