Allgemeine Psychopathologie
vhb Kurs
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Kartei Details
Karten | 132 |
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Lernende | 18 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 10.02.2013 / 02.02.2023 |
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Mangel an Krankheitseinsicht
- S
- Pat erkennt krankhafte Erlebens- und Verhaltensweise nicht als krankheitsbedingt an
- Vorkommen: unspezifisch
Ablehnung der Behandlung
- SF
- sowohl unzureichende Mitarbeit als auch völlige Verweigerung
Pflegebedürftig
- SF
- Pat ist bei Aktivitäten des täglichen Lebens auf fremde Hilfe angewiesen
Definition neurologische Erkrankungen
- Morbus Parkinson, Epilepsie, Multiple Sklerose, Alzheimer Demenz, Schlaganfall, Restless Legs Syndrome, Migräne, Tinnitus...
Rigor
- F
- extrapyramidalmotorisches System, Muskeltonuserhöhung
- Vorkommen: beim malignen neuroleptischen Syndrom, beim Parkinson-Syndrom
Muskeltonus erniedrigt
- SF
- verringerter Dehnungswiderstand der willkürlich entspannten Muskulatur
- Vorkommen: bei neurol. Erkrankungen, Alkoholembryopathie, Stoffwechselstörungen, Psychopharmakaeinnahme
Tremor
- SF
- zittern, rhythmisch aufeinander folgende Kontraktionen antagonistischer Muskeln
- Ruhetremor
- Aktionstremor (Haltetremor, Bewegungstremor, Intentionstremor)
- physiologischer vs essentieller Tremor
- Vorkommen: Parkinson-Syndrom, zerebrale Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Intoxikation, Medikamenteneinnahme
Dyskinesien
- SF
- motorische Fehlfunktionen bei Störungen des extrapyramidalmotorischen Systems
Frühdyskinesien
- 24-48h nach Einnahme von Neuroleptika
- spontan auftretende unwillkürliche Bewegungsstörungen der quergestreiften Muskulatur
- Bsp: Grimassieren, Schmatzen, Mümmeln, krampfartiges Herausstrecken der Zunge, Verdrehen des Rumpfes...
Spätdyskinesien
- Wochen, Monate oder Jahre später auftretende Folgen der Neuroleptikabehandlung, 1% irreversibel
- vor allem ältere Pat und Frauen betroffen
- häufig als Tics verkannt
Hypokinesien
- SF
- verarmte und verlangsamte physiologische Mitbewegungen, Willkür- und Reaktivbewegungen
- auch Bradykinesie
- bei Parkinson-Syndrom
Akathisie
- SF
- Unfähigkeit, ruhig zu sitzen oder zu stehen
- repetitive Bewegungen der Gesichtsmuskulatur oder Extremitäten
- Trippeln, ständiges Umhergehen
- kann mit Reizbarkeit, Dysphorie, Aggression oder Suizidversuchen einhergehen
- kann auch mit hochpotenten Neuroleptika verbunden sein
Ataxie
- SF
- Störung des geordneten Zusammenwirkens von Muskelgruppen bei zielgerichteten Bewegungen oder beim Einnehmen von Haltungen
- Asynergie und Dysmetrie
- Rumpf-, Standataxie
- Vorkommen: nach Einnahme von Valproinsäure, Alkoholintoxikation, neurologische Erkrankungen
Nystagmus
- F
- unwillkürliche, rhythmische Augenbewegungen, Ruck- oder Pendelnystagmus
- Spontannystagmus, Blickrichtungs-, Lagen-, Lagerungsnystagmus
- zentraler Nystagmus: Folge von Hirnschädigung
- Vorkommen auch nach Drogenkonsum oder Psychopharmakaeinnahme
Parästhesien
- S
- jede Form sensibler Reizerscheinungen
- Vorkommen: vor allem bei Schädigung peripherer Nerven und deren Wurzeln sowie Hirnstrangläsionen, Psychopharmakaeinnahme, akute Durchblutungsstörungen, akute Toxikosen, Diabetes Mellitus, Alkoholabhängigkeit
Funktionsbereiche des Bewusstseins
- Wachen/Vigilanz
- Bewusstseinsklarheit
- Selbst- (Ich-) Bewusstsein
Symptome Bewusstseinsverminderung
- Benommenheit (leichte Beeinträchtigung Vigilanz und Bewusstsein)
- Somnolenz (nur durch lautes Ansprechen oder Berührung weckbar)
- Sopor (nur durch starke Reize weckbar)
- Koma (nicht weckbar, keine Abwehrreaktion auch Schmerzreize)
Symptome Bewusstseinstrübung
- qualitative Beeinträchtigung der Bewusstseinsklarheit
- Beeinträchtigung des gesamten Erlebens und Verhaltens
- Teilsymptome: Abkehr von Außenwelt, Schlechte Auffassungsgabe, Ablenkbarkeit, Schwerbesinnlichkeit
Bewusstseinseinengung
- Einengung des gesamten Erlebens und Verhaltens auf wenige Themen
- nur wenig ansprechbar
Bewusstseinsverschiebung
- qualitative Form der Bewusstseinsstörung
- gesamtes Erleben wird als erweitert empfunden
- Vorkommen bei Intoxikation, beginnender Psychose, aber auch Meditation oder Ekstase
Hypervigilität
- Überwachheit
- subjektives Gefühl der Leistungssteigerung
Wachkoma
- Coma vigile, apallisches Syndrom
- Funktionsausfall der Großhirnrinde
- weder reflektorische noch verbale Reaktionen
- vegetative Elementarfunktionen erhalten
Amentielles Syndrom, Verwirrtheit
- qualitative Bewusstseinsstörung
- Psychosen mit ängstlich-ratloser Grundstimmung, Halluzinationen und leichter Verwirrtheit
- Orientierung unsicher
Dämmerzustand
- akut organisch begründbare Psychose
- sowohl quantitative als auch qualitative Bewusstseinsstörungen
- Bewusstseinseinengung
- kaum durch äußere Reize ansprechbar
Diagnostik von Bewusstseinsstörungen
- quantitative: Beobachtung, nicht erfragen
- Zuwendung zur Umwelt, geöffnete Augen, Aufmerksamkeit, Muskeltonus, Motorik, Reaktionsbereitschaft
- bei qualitativen: plus Befragung
Defintion Orientierungsstörungen
- "das Bescheidwissen, Sichzurechtfinden, Sicheinordnen in die jeweilige zeitliche, örtliche, persönliche und situative Gegebenheit"
- Unterscheidung in praktische und theoretische Orientierung
- mögliche Begleiterscheinungen: Rat- und Hilflosigkeit, Unruhe, Ängstlichkeit, Verstörtheit, Aggression
Zeitliche Orientierungsstörung
- Datum etc werden nicht oder nur teilweise gewusst
- Datum darf um einen Tag abweichen, aber Wochentag muss gewusst werden
- Unterscheidung zur Zeitgitterstörung (Gedächtnisstörung)
- Vorkommen: bei akuten Hirnfunktionsstörungen, Drogen- oder Alkoholrausch, Demenz, ungewöhnliche psychische Belastung
Örtliche Orientierungsstörung
- Aufenthaltsort wird nicht gewusst oder sehr ungenau
- praktische vs abstrakte örtliche Orientierung
- Orientierung in neuer Umgebung eher labil
- Vorkommen wie zeitliche Orientierungsstörung
Situative Orientierungsstörung
- gegenwärtige Situation wird in ihrem Bedeutungs- und Sinnzusammenhang nur teilweise oder gar nicht erfasst
- kurzdauernde situative Orientierungsstörung auch möglich bei Aufwachen aus Bewusstseinsstörungen
- bei überdauernder Desorientierung Zeichen für schwere Störung mit meist organischen Ursachen
Orientierungsstörung über die eigene Person
- persönliche lebensgeschichtliche Situation wird nicht oder nur teilweise gewusst
- neben situativer klinisch schwerwiegendste
- kurzdauernde autopsychische Desorientierung auch bei Aufwachen aus Bewusstseinsstörung, aber innerhalb von Sekunden korrigiert
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