AC I
Anorganische Chemie, Chemie der Hauptgruppenelemente
Anorganische Chemie, Chemie der Hauptgruppenelemente
Fichier Détails
Cartes-fiches | 90 |
---|---|
Utilisateurs | 25 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Chimie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 05.06.2016 / 24.08.2023 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/ac_i
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/ac_i/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Créer ou copier des fichiers d'apprentissage
Avec un upgrade tu peux créer ou copier des fichiers d'apprentissage sans limite et utiliser de nombreuses fonctions supplémentaires.
Connecte-toi pour voir toutes les cartes.
Gruppe 17 Halogene Vorkommen, Darstellung II
3. Brom
- Vorkommen: Bromcarnallit (KMgBr3 • 6 H2O), Bromsylvinit (KBr), vergesellschaftet mit Chlor
- Darstellung: Oxidation mit Cl2 in schwach saurer Lösung/Austreiben mit Sauerstoff; im Labor Oxidation mit konz. Schwefelsäure
4. Iod
- Vorkommen: als Iodat im Chilesalpeter und im Meerwasser
- Darstellungsweg aus Chilesalpeter
- HIO3 + 3 SO2 + 3 H2O → HI + 3 H2SO4
- HIO3 + 5 HI → 3 I2 + 3 H2O
- Ges. 2 HIO3 + 5 SO2 + 4 H2O → 5 H2SO4 + I2
Gruppe 17 Halogene Anwendungen
- Fluor – Isolatorgas SF6, Urananreicherung UF6; Fluor in vielen Medikamenten, Agrarchemie, wichtige Materialien (Teflon Zus.setzung, Ätzen von Si/SiO2, LCD-Displays)
- Chlor – organische Synthese, Bleichen/Desinfektion, Metallchloride,
- Brom: Flammschutzmittel, Inhalationsnarkotika u.a.
- Iod: Desinfektion, physiologisches Vorkommen
Gruppe 17 Halogene Reaktionen - Übersicht
- mit Metallen zu Halogeniden
- mit H2 zu Halogenwasserstoffen,
- mit Hauptgruppenelementen:
- Gruppe 13 - EX3
- Gruppe 14 – EX4
- Gruppe 15 – EX3, EX5
- Gruppe 16 – EX2, E2X2, EX4, EX6
- mit Halogenen zu Interhalogenverbindungen
- mit organischen Verbindungen R-H zu R-X
- Disproportionierung beim Auflösen in H2O und besonders in alkalischen Lösungen
- stark alkalisch weitere Disprop. zu Ox-Stufe V
Gruppe 17 Halogenwasserstoffverbindungen
- Darstellbar aus den Elementen, Vergleich: F2, Cl2 explosionsartig, Br2 mut Pt-Kat /200°C und I2 erst bei 500°C
- HI zerfällt beim Erhitzen in H2 und I2
- Kettenreaktion: Mechanismus Chlorknallgasreaktion.
1. HF
- techn. Darstellung:
- Umssetzung von CaF2 mit konz. Schwefelsäure
- wasserfreies HF durch therm. Zersetzung von KHF2
- hoher Sdp., relativ Schwache Säure → Grund H-Brücken, hohe H-F-Bindungsenergie
- kristallin lange Zick-Zack-Ketten, Assoziation auch in flüssiger Phase, in der Dampfphase (nahe Sdp.) Z- und P-abhängiges GGW zwischen hexameren (HF)6- und monomeren HF-Molekülen
- neigt zur Autoprotolyse 2 HF → H+ + HF2- 3Z-4E-Bindung
- wässrige Lösung: Flusssäure, bildet azetropes Gemisch
- Ätzwirkung auf Glas
- SiO2 + 4 HF → SiF4 + 2 H2O
- SiF4 + 2 HF → H2SiF6
- 3 SiF4 + 2 H2O → 2 H2SiF6 + SiO2
- Bindung an Magnesium und Calciumionen im Körper, Hemmung wichtiger Enzyme →Stoffwechsel, Leber und Nierenstörungen, gut lipidlöslich, darüberhinaus ätzende Wirkung, Handtellergroße Verätzungen tödlich
- Gegengift Calciumgluconatlösung Bildung von CaF2
2. HCl
- Darstellung Zwangsanfall bei Chlorierungen von KW´s, aus den Elementen im Knallgasgebläse (Daniell´scher Hahn), Chlorid-Schwefelsäure-Verfahren
- Salzsäure: starke, nicht oxidierende Säure
- konz. HCl Auflösung unedler Metalle unter H2-Entwicklung
3. HBr und HI
- nicht aus den Salzen mit konz. Schwefelsäure darstellbar (Oxidation zu Elementen)
- Hydrolyse von PX3
- PX3 + 3 H2O → 3 HBr + H3PO3
- roter Phosphor direkt mit Halogen und Wasser, intermediär Phosphorhalogenid
- HI sehr starke Säure, oxidationsempfindlich
- 4 HI + O2 → 2 I2 + H2O
Gruppe 17 Halogenide
- X- Edelgaskonf.
- sowohl ionische (mit Metallen) als auch kovalente (mit Nichtmetallen) Halogenide
- einige Übergangsmetalle in hohen OxStufen bilden auch kovalente
- Polyhalogenide möglich, besonders bei Iod; wichtigstes Beispiel: I3-, (aus I2 + I-)
- linearer Aufbau, 3-Zentren-2-Elektronen-Bindung aus den 5pz-Orbitalen der drei Iodatome
- negative Ladung hauptsächlich auf den terminalen Iodatomen,
- auch größere Polyanionen (als Kombination von I- mit einem oder mehreren I2 interpretierbar)
- Nachweis von Iod: Einschlussverbindung von I3- und Amylose (Stärke = Helixstruktur lagert I3- ein, blaue Farbe des Komplexes)
Gruppe 17 Halogenkationen
- Oxidation der Halogenmoleküle mit Oxidationsmitteln führt zu Halogenkationen: z.B. Br2+, I2+, Cl3+, Br5+, …
- Reaktion von I2 in rauchender Schwefelsäure: blaues Radikalkation I2+
- Iod mit schwächerem Ox.mittel als SO3 ergibt I3+, Zugabe weiteren I2 ergibt längere Kationen I3+2n+
- X3+: gewinkelter Aufbau, auch höhere Homologe wie X5+ (VSEPR anwenden, ψ-tetraedrisch)
Gruppe 17 Halogene - Oxosäuren
- bei gleichen Halogenen steigt die Sabilität mit wachsender OZ
- rein isolierbar: HClO4, HIO3, H5IO6, H7I3O14, (HIO4)n
- generell bekannt
- +I HClO HBrO HIO
- +III HClO2 ------- ------
- +V HClO3 HBrO3 HIO3
- +VII HClO4 HBrO4 HIO4, H5IO6, H7I3O14
- Nomenklatur
- HClO Hypochlorige Säure (Hypochlorit)
- HClO2 Chlorige Säure (Chlorit)
- HClO3 Chlorsäure (Chlorat)
- HClO4 Perchlorsäure (Perchlorat)
- steigende Säurestärke mit steigender Oxidationszahl
- HClO4 ist eine sehr starke Säure pKs = -10
- im Sauren sind alle Chlorwasserstoffsäuren starke Oxidationsmittel
- abnehemendes Oxidationsvermögen mit steigendem pH
Hypochlorige Säure
- Cl2 + H2O → HClO + H+ + Cl-
- Natriumhypochloritlösung (aus Chlor + 15-20 % NaOH-Lsg.), zum Bleichen und zur Desinfektion in Haushalt und Schwimmbädern
- Achtung GGW. Verschiebung beim Ansäuren
Chlorsäure
- technische Darstellung: Elektrolyse einer heißen NaCl-Lösung ohne Trennung von Anoden und Kathodenraum
- zunächst Bildung von Cl2 und NaOH
- Bildung von OCl- aus Cl- und OH-
- Disproportionierung: 3 ClO- →ClO3- + 2 Cl-
- Chlorate sind starke Oxidationsmittel (oxidiert Braunstein, Phosphor, Fe...)
Perchlorsäure
- technische Darstellung: anodische Oxidation von Chloraten
- ClO3- + H2O → ClO4- + 2 H+ + 2 e-
- sterische Hinderung bedingt schächeres Oxidationsvermögen
Gruppe 17 Halogene - Oxosäuren II
Sauerstoffsäuren des Broms weniger beständig
Iodsäure: "Iodhaltiges Speisesalz" enthält das beständige KIO3
Periodsäuren
- Orthoperiodsäure H5IO6: oktaedrischer Aufbau, schwache mehrbasige Säure
- Triperiodsäure H7I3O14 (durch Kondensation im Vakuum), Kantenverknüpfte Tetraeder
- Metaperiodsäure HIO4 im Gegensatz zu HClO4 nicht monomer sondern polymer
- in wässriger Lösung nur H5IO6
Gruppe 17 Halogenoxide
- alles endotherme Verbindungen (Ausnahme I2O5), oxidierend, teilweise explosiv, sehr reaktiv -
- Cl2O: gelbes Gas, Anhydrid der hypochlorigen Säure -
- ClO2: technisch zum Bleichen von Zellstoff (Papierherst.), Desinfektion Trinkwasser, Vorteil gegenüber Chlor: keine Bildung chlorierter KW’s,
- Strukturen nicht immer aus Summenformeln erkennbar (Cl2O4 = Struktur entspricht einem „Chlorperchlorat“
- I2O5: weißes Pulver, Anhydrid der Iodsäure
- 2 HIO3 → I2O5 + H2O, 250 °C
Gruppe 17 Halogene sonstige interessante Details
- auch elementares Fluor in der nachgewiesen (eingesschlossen in Fluorit-Variante "Antozonit","Stinkspat": Vergesellschaftung mit Th, U → radioaktiver Zerfall)
- HF2- = [F....H....F]- stärkste Wasserstoffbrückenbindung 150 kJ/mol, 3Z-4E-Bindung, BO 0,5 pro HF-Atompaar
- Sauerstoffverbindungen des Fluors sind keine Fluoroxide, sondern Sauerstofffluoride (→EN)
- HOF: HOF + H2O → HF + H2O2
- OF2 2 F2 + 2 OH- → 2 F- + OF2 + H2O
- Chlorierte organische Verbindungen teilweise extrem toxisch z.B. DDT (Dichlordiphenoltrichlorethan, Dioxin (Sammelbegriff für Dibenzofurane)
- Iod weißt unterschiedliche Farben in verschieden Lösungsmitteln auf
- unpolare LM (CCl4, CH3Cl3, CH2Cl2 , CS2) violettes I2 → I2-Moleküle
- polares LM (Ethanol u.a. Alkohole, H2O, Diethylether) braun → Bildung eines Donor(LM)-Akzeptor(I2)-Komplexes
- aromatische KW (Toluol, Benzol) rot → Bildung eines Donor-Akzeptor-Komplexes
Gruppe 17 Interhalogen-Verbindungen
- Typ XYn (n = 1...7) ClF, BrF, BrCl, IF,ICl, IBr, ClF3, ClF5, IF5, IF7....
- Hydrolyse ClF + H2O → HOCl + HF
- Darstellung aus den Elementen
- Produktkontrolle über Stöchiometrie u. Reaktionstemperatur
- generlle Trends:
- F immer als Fluorid
- Stabilität hoher OZ am Zentralatom Cl<Br>I
- Schwereres Halogen immer positiv polarisiert, leichteres Halogen negativ
- VSEPR-Regeln
Gruppe 17 Pseudohalogene
- einige anorganische Atomgruppen ähneln den Halogenen → daher Pseudohalogene
- CN- Cyanidanion
- SCN- Thiocyanant
- OCN- Cyanat
- N3- Azid
- Reakitonen Beispiel
- HCN Blausäure
- 2 CN- →(CN)2 + 2 e- (Dicyan)
- Interhalogene BrCN (Bromcyan), NCN3 (Cyanazid)
- (CN)2 + 2 OH- → CN- + OCN- + H2O
Gruppe 18 Edelgase Allgemeines, Vorkommen, Gewinnung, Verwendung
- abgeschlossene Elektronenschalen ohne ungepaarte Elektronen → inaktiv
- hohe Ionisierungsenergien
- farblos, geruchslos, ungiftig, unbrennbar
- nur schwache van-der-Waals-Kräfte → tiefe Sdp.
- Farben in Gasentladungsröhrchen
- He (gelb), Ne (rot), Ar (rot), Kr (gelbgrün), Xe (Violett), Rn (weiß)
Vorkommen
- Bestandteil der Luft
- hoher Ar-Anteil durch k-Einfang des radioaktiven Isotops 40K
- He in Erdgasen entheilten (teilw. bis 8 %)
- Gewinnung durch fraktionierte Destillation aus der Luft
- He bei Abkühlung der Erdgase auf - 205 °C He bleibt zurück
Verwendung
- Füllgas für Glühlampen (Ar, Kr, Xe)
- Ar als Schutzgas im Labor, beim Schweißen
- höhere Dichte als Luft
- He: Ballongasfüllung, Erzeugung tiefer Temperaturen
Gruppe 18 Edelgashalogenide
- Bartlett: [O2+] [PtF6-] (Ionisierungsenergien: O2 12,2 eV; Xe 12,1 eV, Analogieschluss) Xe + PtF6 → Xe+PtF6-
- XeF2
- Xe + F2 → XeF2, Aktivierung des Flour durch Erhitzen/Bestrahlen/Entladen
- zwei Mesomere Grenzformeln unter Berücksichtigung der Oktettregel (Ionen)
- XeF4 Kombination zweier 3Z-4E-Bindungen
- XeF2 + F2 → XeF4
- XeF6, komplexe Struktur, sechs feste Modifikationen im festen Zustand, gasförmig: überkappter Oktaeder
- XeF4 + F2 → XeF6
- starke Oxidations und Flourierungsmittel/ Oxidation direkt mit Flourierung verbundne
- auch KrF2 bekannt
- Radonflouride theoretisch stabiler als Xenonflouride
- Xenonchloride/Bromide Produkte des β-Zerfalls von Interhalogeniden
Gruppe 18 Edelgasoxide
- Hydrolyse von XeF2 (führt nicht zu Oxid XeO !! )
- XeF2 + H2O → Xe + 2 HF + 0,5 O2
- XeO3: Hydrolyse von XeF4 oder XeF6
- XeF6 + 3 H2O → XeO3 + 6 HF
- 3 XeF4 + 6 H2O → Xe + 2 XeO3 + 12 HF
- Explosivität von XeO3 (zu Xe + Sauerstoff)
- Anhydrid der Xenonsäure H2XeO4 (Bildet Xenate)
- XeO4 hochexplosiv oberhalb -40°C
- Disproportionierung von HXeO4- in alkal. Lösung:
- 2 HXeO4- + 4 Na+ + 2 OH- →Na4XeO6 + Xe+ O2 + 2 H2O
- Ba2XeO6 + 2 H2SO4 → XeO4 + 2 BaSO4 + 2 H2O
- Disproportionierung von HXeO4- in alkal. Lösung:
- auch Oxidfluoride: XeOF2, XeOF4, XeO2F2 generell: stabile Verbindungen nur mit elektronegativen O und F oder Gruppen –C6F5
Wasserstoff Allgemeines
-Sonderstellung im PSE
-gehört keiner Gruppe an (IE doppelt so hoch wie bei den Alkalimetallen), deutlich größere EN, typisches Nichtmetall
-häufigstes Element des Universums (70% Massenanteil), jedes 6. Atom ein H-Atom
-geringe Dichte 4x leichter als Luft
Wasserstoff Vorkommen und Darstellung
- Vorkommen in Spuren in der Erdatmosphäre
- technische Herstellung aus Kohlenwasserstoffen oder Wasser
Wasserstoff Steam Reforming
CH4 + H2O → CO + 3H2 ΔH0= +206 kJ/mol
- Methan aus Erdgasen oder leichte Erdölfraktionen (niedere Kohlenwasserstoffe)
- 700 und 830°C, Druck bis 40 bar, Ni-Katalysatoren
- Entschwefelung sonst Vergiftung Katalysator
Wasserstoff Oxidation von Erdölrückständen
2 CnH2n+2 + n O2 → 2n CO + (2n+1) H2
- 1200 und 1500°C und einem Druck von 30 bis 40 bar partiell mit Sauerstoff oxidiert.
Wassertsoff Kohlevergasung
- C + H2O ⇔ CO + H2 ΔH0= 131 kJ/mol
- C + O2 → CO2 ΔH0= -393,5 kJ/mol
- Wasserdampf wird mit Koks reduziert
- Die Erzeugung von Wassergas ist ein endothermer Prozess. Die dafür benötigte Reaktionswärme erhält man durch Kombination mit dem exothermen Prozess der Kohleverbrennung.
Wassertoff Konvertierungvon CO
- CO + H2O → CO2 + H2 ΔH0= - 41 kJ/mol
- Wassergasgleichgewicht
- bei niedrigen Temperaturen (80°C), mit Katalysator
Wasserstoff Elektrolyse
Elektrolyse verdünnter Säuren und Laugen (kathodische Wasserstoffbildung, Edukte H+ bzw. Wasser
--> sehr rein Nahrungsmittelindustrie zu Fetthärtung
- Produkt der Chlor-Alkali-Elektrolyse
Wasserstoff Anwendung als Reduktionsmittel
- 50 % des H2 in NH3-Synthese N2 +3 H2 → 2 NH3
- organischeSynthese z.B. Hydrierung
- Herstellungbestimmter Metalle aus den Oxiden( W, Mo, Ge, Co,..)
- Energie autogenes Schweißen durch kontrollierte Knallgasreaktion mit Daniell´schen Hahn (>3000°C)
- Brennstoffzelle
- Kohlenwasserstoffsynthese nnach Fischerund Tropsch
- n CO + (2n+1) H2 → CnH2n+2 + n H2O
- n CO + 2n H2 → CnHn + n H2O (180°C, 1 bar) je nach Reaktionsbedingungen auch CH3OH, ROH, ...
Wasserstoff Isotope
-Protium 1H 99,9855%
-Deuterium 2D 0,0145% Elektrolyse von Wasser schweres Wasser zum Schluss (wenige mL von 30L)
-Tritium 3T 10-15% radioaktiv 14N + 1n → 12C + 3T
-relativ große Masseunterschiede → Unterschiede in Reaktivität, Flüchigkeit, physikalischen Eigenschaften
- Smp/Sdp. nimmt von H2, D2 zu T2 bzw. von H2O, D2O zu T2O zu (Grund: Flüchtigkeit nimmt ab/ Geschwindigkeit nimmt ab/ Diffusionsgeschwindigkeit nimmt ab.→ Grund zunehmende rel. Molekülmasse)
Wasserstoff weitere Eigenschaften
- Ortho- (paralleler Spin der Atome) und Parawasserstoff (antiparalleler Spin der Atome)
Temperaturabhängiges Gleichgewicht p-H2 → o-H2 (p-H2 ist energieärmer)
- geringe Dichte → (i) hohe Wärmeleitfähigkeit (ii) hohe Diffusionsgeschwindigkeit
Grund: mittlere kin. Energie der Gasteilchen gleich, geringere Masser → höhere Geschwindigkeit der Teilchen → mehr Stöße
- Brennbar mit Luft, bei Raumtemperatur metastabil
(i) kontrollierte Verbrennung knallgasgebläse
(ii) unkontrollierte Verbrennung Knallgasexplosion (Kettenreaktion nach Bildung eines H-Radikals etwa 105 Zyklen bis Rekombination)
Pt katalysiert
- naszierender Wasserstoff Hnasc durch elektrische Entladung 400 V oder mit Zn und H+
Dissoziationsenergie schon aufgebracht, Lebensdauer ca. 0,5 s
Wasserstoff Hydride
- Salzartig NaH oder CaH2
- mit sehr elektropositiven Elemeneten (z.B Alkali/Erdalkalimetalle außer Be)
- CaH2 + H2O → Ca(OH)2 + 2 H2
- H+ + H- → H2
- H- von der größe vergleichbar mit F- häufig NaCl-Typ
- kovalent CH4 oder SiH4
- positv polarisiert, Säurefunktion z.B.HCl
- negativ polarisiert SiH4, B2H6 basisch, reduzierend
- metalisch Hydride
- Einlagerung z.B in Ni
- komplexe Metallhydride FeTiH2 oder LaNi5H6
Gruppe 16 Chalkogene Allgemeines
- Chalkogen = Erzbildner
- Erz: metallhaltige Gesteine oder Mineralgemenge --> technische Förderung, Metallgewinnung
- Minerale: natürlich vorkommende Festkörper mit charakteristischer chemischer Zusammensetzung und bestimmter Kristallstruktur(en)
- S, Se, Te haben sehr ähnliche Eigenschaften, O (Gas) und Po (Metall) deutlich unterschiedlich
- Polonium radioaktiv (stabilstes Isotop 209Po Halbwertszeit 105 a)
- anormales Verhalten des O: O-O π-Bindung deutlich stabiler als O-O σ-Bindung
- Sauerstoff nach Fluor zweitelektronegativstes Element meist OZ -II, -I
- S, Se, Te Oxidationsstufen +VII, +IV häufisgste OZ nach unten bis -II (Beständigkeit der höchsten OZ nimmt von S nach Te ab)
Gruppe 16 Chalkogene Vorkommen und Darstellung
- Sauerstoff
- Element mit höchstem Maseanteil an der Erdkruste, Luft 21% (Vol O2), auch gebunden in:
- Litosphäre Oxide, Carbonate, Silicate
- Wasser
- großtechnische Gewinnung: fraktioniert Destillation
- Gewinnung im Labormaßstab:
- HgO + Δ →Hg + 1/2 O2
- 2 KClO3 → 2 KCl + 3 O2 an Braunstein
2. Schwefel
- Vorkommen elementar (S8-Moleküle gelb) und gebunden meist sulfidisch, daneben sulfatisch
- Sulfide Bsp. FeS2 Eisenkies/Pyrit/Katzengold, PbS Bleiglanz, ZnS Zinkblende
- Sulfate Bsp. BaSO4 Schwerspat/Baryt
- organisch gebunden in Erdöl, Steinkohle, Erdgas (→ H2S)
- großtechnische Gewinnung
- Frasch-Verfahren abnehmende Bedeutung (Lagerstätten aus Elementarschwefel, mit heißem Wasserdampf wird der Schwefel unter Tage geschmolzen und mit Druckluft an die Erdoberfläche gedrückt)
- Claus-Prozess (H2S aus Erdöl, Erdgas):
- 2 H2S + 3 O2 → 2 SO2 + 2 H2O
- 2 H2S + SO2 → 3 S + 2 H2O (Kat.) x2
- ⇒ 6 H2S + 3 O2 → 6 S + 6 H2O
- direkte Reaktion schwer zu kontrollieren, daher Tendenz zum teureren 2-stufigem Verfahren
- Rauchgasentschwefelung
- SO2 + C → CO2 +S 1000 °C und Katalysator
3. Selen und Tellur
- in Spuren in sulfidischen Erzen
- Gewinnung aus Anodenschlamm der elektrolytischen Kupferraffination
Gruppe 16 Chalkogene Sauerstoff
- drei Isotope 16O 99,76%, 17O, 18O keines radioaktiv
- elementarer Sauerstoff erst durch Photosynthese CO2 + H2O → Cn(H2O)m + O2
- O2 lebenswichtig (Hämoglobin: Transport des O2 im Blut) und gleichzeitig lebensbegrenzend (Radikale, O2-• ,HO2• HO2-•, H2O2)
- Normaler Sauerstoff: Triplett-Sauerstoff 3O2 (zwei e- im antibindenden π*-MO, paralleler Spin)
- Singulett-Sauerstoff 1O2 kurzlebige, energiereichere Zustände des O2-Moleküls, π*-Elektronen antiparalleler Spin (zwei angeregte Zustände), reaktionsfähiger als Triplett-Sauerstoff, wirkungsvolles Oxidationsmittel, fotochemische oder chemische Erzeugung werden, chemisch durch Abspaltung von O2 aus Verbindungen, die Peroxidogruppen enthalten
- Spinmultiziplität Triplett: 2x (1/2 + 1/2) + 1 = 3; Singulett 2x (1/2 - 1/2) + 1 = 1
- O2 ist Diradikal, reaktionsträge Grund: Gemäß Spin-Erhaltungssatz Reaktionen von Triplett-Sauerstoff mit Singulett-Molekülen zu Singulett-Produkten „verboten“ (Paramagnetisch!)
- Oxidationswirkung steigt stark an wenn ph-Wert erniedrigt O2 + 4H+ +4e- →2 H2O
-
- 1 / 90
-