3AP 3.1 Chemotherapie Nebenwirkungen
Pflege HF
Pflege HF
Set of flashcards Details
Flashcards | 56 |
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Students | 38 |
Language | Deutsch |
Category | Care |
Level | Other |
Created / Updated | 21.01.2016 / 05.06.2025 |
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https://card2brain.ch/box/3ap_3_1_chemotherapie_nebenwirkungen
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Unterstützende Ernährungsmassnahmen bei Tumorkachexie
- Kleine Portionen anbieten
- Häufig kleine Zwischenmahlzeiten/ Snacks anbieten
- Kleinen Vorrat an Naschereien anlegen
- Trinken zwischen den Mahlzeiten
- Speisen appetitlich anrichten
- Tisch schön decken
- Starke Essensgerüche vermeiden, Zimmer gut durchlüften
- Aperitifs regen den Appetit an
- Volumenreiche und energiearme Nahrungsmittel wie Gemüse und Salat nur in kleinsten Portionen anbieten
- Wenig würzen, Pat. soll selbst
Was ist die Neurotoxizität
Jede Beeinträchtigung des Nervensystems durch tumorspezifische Therapien.
Lokalisation Neurotoxizität
Perpipheres, oder zentrales Nervensystem
Symptome Neuotoxizität
Peripher:
- Hypästhesie und Anästhesie (verminderte Wahrnehmung von sensiblen Reizen v.a. Fingerspitzen und Fussohlen, Herabsetzung der Berührungs-und Schmerzemfindung)
- Strumpf-oder Handschuhförmige Gefühlsstörungen
- Parästhesie und Dysästhesie (Kribbeln, Ameisenlaufen, brennendes oder pelziges Gefühl, Kälteemfindlichkeit)
- Sensorische Ataxie (Unkoordinierte Bewegungen)
Zentral:
- Akut: Verwisstheit, Unruhe, epileptische Anfälle, Somnolenz. Klingen nach Tagen bis Wochen ab.
- Chronisch: Kognitive Dysfunktionen, Konzentrationsstörungen bishin zu Demenz
Weitere: Tinnitus oder Hörverlust
Prophylaxe Neurotoxizität
Einzige Prophylaxe ist der Wechsel auf ein weniger toxisches Zytostatika oder die verringerung der Dosis.
Allgemeine pflegerische Interventionen Neurotoxizität
- Informieren und Beraten
- Neurotoxizität frühzeitig erkennen
- Symptome erfassen (Fragenbogen)
- Alle benutzen den gleichen Fragenbogen
- Übereinstimmende Informationen von allen beteiligten hinsichtlich der Erholungszeitdauer und möglichen Spätfolgen.
Spezifische pflegerische Interventionen Neurotoxizität
Parästhesie und Dysäthesie: Extreme Temperaturen vermeiden, Handschuhe und socken anziehen bei kühlen Temp., Kalte Speisen und Getränke vermeiden
Hypästhesie und Anästhesie: Übung mit Hilfsmitteln für Haushalt und andere Handlungen, Hautbeobachtung (Verletzungen, Druckgeschwüre)
Sensorische Ataxie: Sturzquellen vermeiden, gutes Licht, geschlossen Schuhe
Tinnitus: Lärm vermeiden, Ohrschutz, Akkustische leise Ablenkung, Beruhigende Musik, Entspannungstechniken
Kognitive Dysfunktion: Genügend Zeit zum Überlegen geben, Angehörige einbeziehen, Eselsbrücken bilden, Hilfen für Alltägliche Aktivitäten (Einkaufszettel, To-Do Liste)
Körperliche Ursachen sexueller Störungen bei Tumorpatienten
- Allgemeine Verschlechterung des Allgemeinzustands (z.B. akutes oder chron. Fatigue- Syndrom)
- Krebs- oder behandlungsbedingte anatomische Schädigungen von Sexualorganen (z.B. radikale Vulvektomie)
- Wundschmerzen nach operativen Eingriffen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (z.B. durch Narben, Verwachsungen etc.)
- Krebs- oder behandlungsbedingte Veränderungen sexueller Funktion (z.B. durch mangelnde Lubrikation = mangelnder Ausfluss)
- Nebenwirkung von Medikamenten (z.B. bei Eingriffen in Hormonhaushalt)
- Krebs- und behandlungsbedingte Infertilität (z.B. nach Hysterektomie)
Psychische Ursachen sexueller Störungen bei Tumorpatienten
- Konfrontation mit der Diagnose Krebs und deren Auswirkungen auf das Selbstleben und Selbstwertgefühl
- Beeinträchtigung des Empfindens der eigenen Attraktivität (z.B. durch Gefühle von Scham oder Ekel nach Stomaanlage)
- Krankheits- und therapiebedingte depressive Verstimmung
- Fehlvorstellungen und Wissensdefizite über die Sexualität
- Sexuelle Versagensängste
- Falsche Erwartungen (z.B. dass der Partner keinen sexuellen Verkehr mehr wünscht)
- Krisenhaft, ausgelöste zuvor latente Partnerschaftskonflikte
Weitere Ursachen sexueller Störungen bei Tumorpatienten
- Chirurgische Therapien
- Strahlentherapie (Durch Nebenwirkungen)
- Chemotherapie (Durch Nebenwirkungen der Haut-Schleimhaut, Fatigue)
- Hormontherapie
- Prostatektomie (Errektionsstörungen)
Interventionen sexueller Störungen bei Tumorpatienten
- PP sollen offen kommunizieren
- Keine (Vor)- und Urteil
- Freie Atmosphäre, für Betroffene
- Sexuelle Erfahrungen, Wünsche oder Konflikte offen legen
- Kulturkreise beachten inkl. Normen und Wertevorstellungen
- Bezugspflege
- Egal ob Mann oder Frau der PP (individuell, nicht primär Geschlechtsgebunden)
- PP darf nicht selber blockiert sein über Sexualität
- Angehörige miteinbeziehen, wenn man will
- Patienten direkt ansprechen
- Ängste und Schamgefühle hemmen
Beratung und Information bei sexuellen Störungen
- Kurze Gespräche haben oft eine grosse Wikrung
- Thema offen ansprechen --> Pat. merkt es ist normal
- Ängste und Befürchtungen klären
Definition Knochenmarksupression
Unterdrückung/ Verminderung der Produktion von Blutzellen & Beeinträchtigung von deren Funktion
Folgen der Knochenmarksupression
Je nach Funktion können einzelne oder alle Zellreihen betroffen sein, Folgen davon sind:
- Leukozytopenie (häufigste Form davon= Neutropenie= Verminderung der neutrophilen Granulozyten)
- Thrombozytopenie (verminderte Anzahl von Thrombozyten)
- Anämie (verminderter Hämoglobin-Gehalt oder zu wenig Erythrozyten im Blut)
- Agranulozytose (Vollständiges Fehlen von Granulozyten)
- Aplasie Völlige Unterdrückung der Blutbildung
Ursachen Knochenmarksupression
Hämatopoese kann aus folgenden Gründen supprimiert sein:
- Maligne, nicht vom Knochenmark (KM) ausgehende Erkrankungen: Durch Infiltration eines Karzinoms o. Lymphoms in grössere KM-areale wird das blutbildende Gewebe verdrängt.
- Primäre Erkrankungen des blutbildenden Gewebes (Leukämie)
- Zytostatika/Strahlentherapie können vorübergehende oder chronische Schäden anrichten & sind unterschiedlich ausgeprägt
Welche Nebenwirkungen kann die Chemotherapie haben
- Nausea und Emesis
- Schwitzen, Frösteln, Fieber
- Alopezie
- Anämie
- Knochemmarkssuppression
- Fatigue
- Mucositis (Stomatitis, Durchfälle)
- Sekundäres Anorexie-Kachexie-Syndrom
- Nagelschäden
- Organschädigungen: Leber, Nieren, Lunge, Herz und Nerven
Nausea und Emesis
Tritt bei Tumorpatienten meist gemeinsam auf. Nach Chemotherapie kann es aber auch zu Erbrechen ohne Übelkeit kommen. Umgekehrt gibt es auch, dass Pat. unter Übelkeit leiden, ohne zu Erbrechen.
Nausea und Emesis Arten
Akut: 2-4h nach Chemo
Antizipatorisch : Übelkeit und/oder Erbrechen Stunden bis Tage vor oder in Erwartung einer Chemotherapie. Resultat einer Konditionierung durch voraus gegangene, oft unangenehme Erfahrung während der Chemotherapie. (Behandlung: Psychotherapeutisch und Benzodiazapine)
Verzögertes Auftreten von Übelkeit und Erbrechen: Übelkeit und Erbrechen, die 24h nach Chemotherapie oder später beginnen und/oder länger als 24h dauern.
Folgen: Dehydration, Gewichtsverlust und somit eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes.
Ursachen sind verzögert ausgeschiedene Zytostatika und/ oder deren Metabolite.
Refraktär (nicht beeinflussbar): Übelkeit und Erbrechen trotz optimaler antiemtischer Therapie.
Wieso kommt es Nusea und Emesis bei der Chemotherapie
Im Stammhirn befindet sich die Chemorezeptoren-Triggerzone. Diese wird durch Zytostatika gereizt, da sie sich noch vor der Blut-Hirn-Schranke befindet und Reize aus dem Blut-und Liqourfluss registriert. Sie löst dann Impulse aus, die das Brechzentrum aktivieren, was dann zu Erbrechen und Übelkeit führt.
Einflussfaktoren für Neusea und Emesis
- Zytostatika
- Dosis
- Applikationsweise
- Geschlecht (Frauen häufiger)
- Alkoholiker seltener
- Alter
- Psychische Faktoren
Komplikationen von wiederholter Emesis
- Störung des Wasser/Elektrolythaushalts, Dehydratation, Exikose, Gewichtsverlust
- Risse und Blutung der Schleimhaus im Ösophagus und Magen
- Aspirationspneumonie
- Rippenfraktur
- Verweigerung der Chemotherapie
- Konditionierung auf weiteres Erbrechen
--> Unklares Erbrechen darf nicht verharmlost werden und den Zytostatika zugeschrieben werden!
Erbrechen Schweregrade
0 - Keine Übelkeit - 0 Brechepisoden /24h
1 - Etwas Übelkeit, Nahrungsaufnahme normal - 1 Brechepisode /24h
2 - Mässiges Erbrechen, Nahrungsaufnahme reduziert aber möglich - 2-5 Brechepisoden /24h
3 - Starke Übelkeit, Najrungsaufnahme noch knapp möglich - 6-10 Brechepisoden /24h
4 - Starke Übelkeit, Nahrungsaufnahme unmöglich - >10 Brechepisoden /24h
Was ist die ematogene Wirkung
Erbrechauslösendewirung eines Medikaments oder einer Radiotherapie
Medizinische Interventionen bei Nausea und Emesis
Antiemetische Therapie kann therapieinduzierste Nebenwirkungen verhindern.
Ziel: Maximaler Schutz vor Emesis und Nausea schon beim ersten Chemozyklus um die antizipatorische Emesis zu verhindern.
Ernährunfsoptimierung bei Emesis/Nausea
- Grosse Mahlzeiten vor/nach Chemo vermeiden
- Vor der Chemo kleine Mahlzeit wichtig
- Kartoffeln, Knäckebrot, Teigwaren werden gut vertragen
- Kalte Speisen besser toleriert, da Geruch von warmen Speisen Nausea auslösen kann
- Süsse, fettige oder sehr salzige Speisen eher meiden
- Kühle Getränke
Allgemeine Pflegeinterventionen bei Emesis/Nausea
- Informationen sammlen
- Pflegebedarf erfassen
- Selbsthilfestrategien fördern
- Ernährung optimieren (Genügend Flüssigkeit 1.5-2l)
- Dokumentation der antiemetischen Behandlung
Wichtige Aspekte zu Nausea und Emesis
- Umfassende Information über Chemotherapie und Nebenwirkungen
- Information über die antiemetischen Massnahmen und Einbezug in diese
- Antiemetika müssen prophylaktisch gegeben werden
- Am besten schon am Vorabend Antiemetika
Pflegeinterventionen während der Chemotherapie (Emesis/Nausea)
- Bequeme Lagerung
- für frische Luft sorgen
- Zimmertemperatur regulieren
- kühle Getränke anbieten
- kühle Kompresse auf die Stirn legen
- nach Erbrechen Mundspülung anbieten,
- Vermeiden von grossen Mahlzeiten unmittelbar vor und nach der Chemotherapie
- vor der Chemotherapie unbedingt etwas essen (leichte Mahlzeit)
Warum kommt es zum Haarausfall (Alopezie)
Zytostatika zerstören nicht nur die Tumorzellen, sondern auch gute, v.a. schnell teilbare Zelle, zu denen die Zellen der Haarwurzel gehören.
Nicht alle Zytostatika lösen Alopezie aus (unbekannt warum)
Beeinflussende Faktoren Alopezie
- Wahl des Zytostatika
- Dosierung
- Therapieschema (z.B. wöchentlich kleinere, statt 3 Wöchentlich grössere Dosis)
- Applikationsart (Tägl. Per os Gabe führt nur zu geringem Haarausfall)
- Dauer
- Kombination von Zytostatika (Mehrere epilierende Zytostatika erhöhen das Risiko)
- Andere Medikamente (z.B. Heparin, Lithium, Beta Blocker, Vitamin A hochdosiert)
- Pat. Bezogene (Vorbestehendes dünnes Haar, höheres Alter, schlechter Ernährungszustand, schwere Begleiterkrankungen wie Infekte)
- Unbekannte Faktoren
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