Geschichte der Psychologie
Einführung
Einführung
Fichier Détails
| Cartes-fiches | 76 |
|---|---|
| Langue | Deutsch |
| Catégorie | Psychologie |
| Niveau | Université |
| Crée / Actualisé | 16.10.2025 / 30.10.2025 |
| Lien de web |
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Wer integrierte Laycocks Reflextheorie, unterschlug ihn aber in Teilen als Urheber und prägte den Begriff „Ideo‐Motorik“?
Wer war William Benjamin Carpenter?
1813‐1885
‐ geb. am 29. Oktober 1813 in Exeter
‐ bis 1839 Studium der Medizin am UC London
‐ 1839 Promotion zum M.D. am UC London (im selben Jahr wie Laycock an selber Uni promoviert, daher war eine Freundschaft nicht unwahrscheinlich)
‐ 1844 Fellow der Royal Society London
‐ 1845 Professor an der Royal Institution
‐ 1849 Professor am UC London
Was erklärte William Benjamin Carpenter 1852 zur Beeinflussung von Muskelbewegungen durch Suggestion?
- Vortrag: On the influence of suggestion in modifying and directing muscular movement, independently of volition (Vortrag vor der Royal Society, 12. März 1852)
- Thema des Vortrags: Wissenschaftliche Erklärung parapsychologischer Phänomene
Annahmen Carpenters:
a) Die Phänomene sind real
b) Sie haben keine übernatürliche Ursache
c) Es wirken keine bislang unbekannten physikalischen Kräfte
Bedeutung: Zeigt, dass Muskelbewegungen durch Suggestion (= Einflussnahme auf Gedanken oder Verhalten, oft unbewusst, durch Anregung oder Idee) entstehen können, ohne bewusste Willenskontrolle
- prägte/ nannte dort erstmals den Begriff Ideomotorik(= automatische Bewegungen durch Vorstellung oder Idee ausgelöst)
Was beschrieb Carpenter 1852 über „biologized states“ bei Séancen?
- Versammlungen, bei denen Menschen versuchen, mit Verstorbenen oder Geistern zu kommunizieren, meist unter Anleitung eines Mediums
- „Biologized states“: hypnoseähnliche Zustände, bei denen:
- der Wille stark reduziert oder ausgeschaltet ist
- die Person wach und bei vollem Bewusstsein bleibt (Unterschied zur Hypnose)
- Sinne und Gedächtnis weiterhin unbeeinträchtigt arbeiten
- Mechanismus: Kein fremder Wille, sondern eigene angeregte Vorstellungen (Ideen) steuern das Verhalten
- Zitat (vereinfacht): Phänomene des ‚biologisierten Zustands‘ bestehen darin, dass der Geist von den Ideen, die ihm vorgeschlagen wurden, eingenommen ist, und dass diese Ideen einen Einfluss auf die Handlungen des Körpers ausüben
- z.B. Person glaubt, bestimmte Handlungen seien unmöglich (z. B. aufstehen, Augen öffnen, einen Stock halten), und führt sie daher nicht aus nicht weil jemand anderes den Willen kontrolliert, sondern weil der eigene Wille vorübergehend „inaktiv“ ist.
- d.h. Idee oder Suggestion kann körperliche Aktionen steuern, unabhängig vom bewussten Willen → frühe wissenschaftliche Erklärung für Ideomotorik
Wie ist Carpenters Modellvorstellung ideo‐motorischer Handlungen?
- Ziel: Erklärung, wie Ideen automatisch Handlungen auslösen können (ohne bewussten Willensakt)
- Zentrale Annahme: „Ideo-motorisches Prinzip“ – Ideen besitzen die Kraft, unmittelbar Bewegungen auszulösen
Aufbau des Modells:
- Sinneseindrücke (Impressions) → Rückenmark (Exito-motor Reflexzentrum)
- Empfindungen (Sensations) → sensorische Ganglien (Sensor-motorisches Reflexzentrum)
- Ideen & Emotionen → Großhirn (Cerebrum) = Zentrum emotionaler & ideo-motorischer Reflexe
- Der Wille (The Will) entsteht aus geistigen Prozessen (Emotionen, Ideen) und steuert Motorik, freier Wille steht über allem
- Motorische Impulse: Ausgangspunkt sind entweder automatische Reflexe oder ideengesteuerte Bewegungen
--> lösen Intellectual Operations = bewusste Denkprozesse aus, die den Willen steuern
- ermöglichen, dass nicht jede Idee automatisch in Handlung umgesetzt wird, damit schafft Carpenter eine Verbindung zwischen unwillkürlichen Reflexen und bewusster, willensgesteuerter Handlung
Wie lässt sich Carpenters Theorie der Ideomotorik kritisch bewerten?
- anfangs betrachtet Carpenter ideo-motorisches Verhalten nur dann, wenn der Wille durch Krankheit oder okkulte Sitzungen beeinträchtigt ist (spricht nur dann vom ideo-motorischen Verhalten)
- Spätere Publikation (1874): Ideomotorische Steuerung gilt auch für Alltagshandlungen wie Gehen, Schreiben und Sprechen, die automatische ablaufen
- Verdienst: Entwicklung eines psycho-physiologischen Bottom-up-Modells der Reizverarbeitung und Handlungsinitiierung – frühe wissenschaftliche Erklärung, wie Ideen Bewegung steuern
Worum ging die Carpenter–Laycock-Kontroverse zur Ideomotorik?
- Carpenter räumt Laycock in einer Fußnote ein, die Reflexdoktrin vom Rückenmark auf das Gehirn erweitert zu haben
- Streitpunkt: Carpenter unterschlägt, dass Laycock bereits die Auslösung cerebraler Reflexe durch Ideen beschrieben hatte, und präsentiert die Erkenntnis der Ideomotorik als seine eigene
- etwa 15 Jahre Streit um die Urheberschaft des ideo-motorischen Prinzips
- erst 1871 gibt Carpenter nach und verweist öffentlich, aber anonym auf Laycocks Urheberschaft
-> Laycock gilt als ursprünglicher Entdecker der Ideomotorik
Welcher deutsche Wissenschaftler beschrieb deutlich vor Laycock und Carpenter das ideo‐motorische Prinzip?
Wer war Johann Friedrich Herbart?
1776 ‐ 1841
‐ geb. am 4. Mai 1776 in Oldenburg
‐ 1794‐1797 Studium bei Fichte in Jena, Abbruch
‐ 1797‐1800 Tätigkeit als Hauslehrer
‐ 1802 Promotion und Habilitation in Göttingen
‐ 1805 Außerordentlicher Professor in Göttingen
‐ 1809 Berufung als Nachfolger Kants in Königsberg (spricht für hohe Anerkennung!)
‐ 1833 Berufung an die Universität Göttingen
Was war Johann Friedrich Herbarts psychologische „Revolution“?
- Versuch (1824/25) eine neue, empirische Psychologie auf mathematischer Grundlage aufzubauen
- konzipierte eine „Vorstellungsmathematik“, da Vorstellungen sich nach Qualität und Intensität abstufen lassen, wodurch mathematische Methoden prinzipell anwendbar werden
- Überwand damit Kants Diktum, dass empirische Psychologie nur eine historische Naturbeschreibung der Seele, aber keine echte Wissenschaft sein könne
Wie beschreibt Herbart 1825 die Grundlage des ideo-motorischen Prinzips?
- Bewegungen der Hand und Finger erzeugen Gefühle, die sich mit Vorstellungen verknüpfen
- Reproduktionsgesetz: Ähnliche Vorstellungen oder Wünsche lösen rückwärts die gleichen Gefühle aus, die wiederum die ursprüngliche Bewegung anstoßen
- ein Wunsch oder Gedanke kann eine automatische Handlung auslösen, muss aber noch durch physiologische Prozesse im Gehirn vermittelt werden; Gefühl allein reicht nicht
- verwendet noch nicht den Begriff „Ideomotorik“, beschreibt aber das zugrundeliegende Prinzip
Wie erklärt Herbart die Entstehung zielgerichteter Bewegungen bei Neugeborenen im entwicklungspsychologischen Kontext (ideo-motorischer Gedanke)?
Teil 1:
- schon unmittelbar nach der Geburt entstehen aus organischen Gründen unwillkürliche Bewegungen
- jede Bewegung erzeugt ein bestimmtes Gefühl in der Seele und wird gleichzeitig über die Sinne wahrgenommen (Gestalt des Gliedes, Veränderungen in der Umgebung)
Teil 2:
- Beispiel: Ein Kind zieht unwillkürlich Finger oder Arme zusammen → fühlt dies → sieht die Bewegung und deren Wirkung auf einen Gegenstand
- später entsteht Begehren nach der beobachteten Veränderung, das Gefühl wird reproduziert
- durch diese Rückkopplung zwischen Bewegung, Gefühl und Wahrnehmung entstehen zielgerichtete Handlungen
Jede erfolgreiche Handlung verstärkt die vorherige Erfahrung, erleichtert die nächste Bewegung → Lernprozess durch Effektrückmeldung.
Beobachtung: Schon nach ca. 6 Wochen zeigen Kinder erste zielgerichtete Bewegungen.
Wie lässt sich Herbarts Beitrag zur Ideomotorik kritisch bewerten?
- war für Laycock und Carpenter ein historischer Vorläufer
- war ihnen in n der theoretischen Analyse und Schlussfolgerungweit voraus, da er sich nicht von der Erweiterung einer Reflextheorie leiten ließ
- das Prinzip der ideomotorischen Handlungssteuerung gilt bei Herbart für jegliches menschliches Verhalten, nimmt damit entsprechende Beschreibungen von Lotze (1852), Harleß (1861) und James (1890) vorweg
- Herbart hat die theoretische Grundlage gelegt, lange bevor diese späteren Psychologen das Prinzip praktisch oder experimentell wiederentdeckten
- trotz seiner präzisen theoretischen Erkenntnis sucht Herbart keine experimentelle Bestätigung: „Die Psychologie“ so schreibt er, darf mit den Menschen nicht experimentieren; und künstliche Werkzeuge giebt es für sie nicht. Desto sorgfältiger wird die Hülfe der Rechnung zu benutzen sein."
- Begründung: Psychologie darf „mit den Menschen nicht experimentieren“ und verfügt über keine künstlichen Werkzeuge, statt Experimente zu nutzen, setzt Herbart auf mathematische Analyse
Wie sieht der Stammbaum der Geschichte des ideo‐motorischen Prinzips aus?
Überblick über die Entwicklung des ideo-motorischen Gedankens:
- Zeitraum: 17.–21. Jahrhundert
Frühe Einflüsse (17.–18. Jh.):
R. Hooke, J. Locke → Philosophie des Bewusstseins & Assoziationismus
A. v. Haller → frühe Reflexphysiologie
19. Jh.:
Fichte
J. F. Herbart → theoretischer Rahmen (Vorstellungslehre)
Th. Laycock & B. Carpenter → formulieren das ideo-motorische Prinzip
H. R. Lotze & E. Harless → Verbindung von Physiologie & Psychologie
W. James (1842–1910): zentrale Figur – integriert das Prinzip in seine Psychologie („Ideo-motor action“)
20. Jh.:
Nachwirkungen bei W. Moede, W. Hellpach, H. Richter → experimentelle und angewandte Psychologie
21. Jh.:
A. Greenwald, W. Prinz, J. Hoffmann → moderne kognitive und handlungspsychologische Forschung
Welche ersten experimentellen Untersuchungen zum ideo-motorischen Prinzip wurden im 20. Jahrhundert durchgeführt?
Walter Moede (1920) untersuchte im Rahmen seiner Massenpsychologie Reaktionen von Probanden auf gesehene Bewegungen:
1) Versuchsleiter hebt linken Arm und bewegt ihn abwärts
2) Probanden sollen nur die Abwärtsbewegung beachten
3) Auswertung: Aufwärtsbewegung (unbeachtet) vs. Abwärtsbewegung (beachtet) – fraglich, ob unbeachtete Bewegungen überhaupt möglich
- Ergebnis: Aufwärtsbewegung löste fast nur Mitbewegung aus; Abwärtsbewegung erzeugte Mit- und Gegenbewegungen beim Probanden
- Versuchsapparatur: Sommerscher Apparat (1898), Genauigkeit 1/25 mm
Richter (1957), Induktion einer entspannten, meditativen Grundhaltung:
- Instruktion: „Stellen Sie sich intensiv vor, Sie ballten Ihre rechte (linke) Hand zur Faust“
- Ergebnis:
- deutliche ideomotorische Reaktionen in der per Vorstellung zur Faust geballt Hand
- zusätzlich beachtliche kinetische Effekte in der kontralateralen Hand und den Füßen
Wer war Kurt Huber und warum ist er für die Psychologiehistorie interessant?
- Geboren: 24.10.1893 in Chur (Schweiz), aufgewachsen in Stuttgart
- Ausbildung: humanistisches Gymnasium, Studium Musikwissenschaft & Philosophie, Promotion 1917, Habilitation 1920 bei Erich Becher
- Beruf: Professor an der LMU München, Methodik, experimentelle & angewandte Psychologie, Sprachpsychologie
- Werke: “Grundbegriffe der Seelenkunde”
- Widerstand & politische Haltung: Gegner des Nationalsozialismus, Mitglied der Weißen Rose → 1943 hingerichtet
- Einfluss: Prägte Studierende methodisch, menschlich & politisch, Widerstand geleistet, inspirierte seine Studenten z.B. Hans & Sophie Scholl
- Beispiel, wie individuelle Biografien die Psychologiegeschichte prägen
Was sagt Erich Becher zur Leib-Seele-Problematik?
Ideengeschichtlicher Ansatz
schlägt eine Wechselwirkungslehre vor:
- physische Vorgänge durchziehen kontinuierlich das Gehirn
- psychische Wirkungen entstehen zusätzlich und beeinflussen ihrerseits die physischen Prozesse
Psychovitalismus:
Besonderheit von Lebensvorgängen im Vergleich zur unbelebten Natur
Seelische Faktoren steuern und beeinflussen physische Abläufe
→ Kernaussage: Körper und Seele wirken wechselseitig aufeinander ein, nicht getrennt
Welche Lösungsansätze für die Leib-Seele-Problematik gibt es?
1. Wechselwirkung (Interaktionismus, Psychovitalismus)
2. Paralllelismus
3. Materialismus
4. Idealismus
5. Identitätslehre
Was ist das Leib-Seele-Problem?
= Überlegungen und Ansätze, wie physische Vorgänge (Körper) auf psychische Vorgänge (Seele) wirken und umgekehrt → auch psychophysisches Problem genannt
Was besagt der Interaktionismus/ Psychovitalismus (Wechselwirkung) beim Leib-Seele-Problem?
= Körper und Seele (körperliches/ seelisches) existieren selbständig nebeneinander und sind durch wechselseitige Ursache-Wirkungs-Beziehungen miteinander verbunden
- Körper ↔ Seele: ständiger Dialog, beide wirken aufeinander ein
- Beispiel: Descartes, Becher
Was versteht man unter Parallelismus beim Leib-Seele-Problem?
- zwischen Leib und Seele gibt es keine Beziehungen
- psychische und physische Prozesse laufen selbständig und unabhängig nebeneinander her (inkommensurabel)
- Körperliche und psychische Prozesse laufen unabhängig nebeneinander, ohne direkte Wechselwirkung
- Beispiele: Leibniz, Wundt
Wie erklärt der Materialismus das Verhältnis von Körper und Seele?
- seelisches Geschehen ist eine Begleiterscheinung des körperlichen, wird von ihm bewirkt, wirkt aber nicht auf das körperliche zurück (Epiphänomenalismus, Schattentheorie)
- Psychische Prozesse sind Begleiterscheinungen körperlicher Vorgänge
keine Rückwirkung auf Körper - Seele = Schatten des Körpers, Körper bestimmt alles, Seele wirkt nicht zurück
- Beispiele: La Mettrie, Ostwald
Was besagt der Idealismus in Bezug auf Körper und Seele?
- körperliche Geschehen und der Leib sind lediglich Produkte oder Erscheinungsform des Geistigen oder eines psychischen Prinzips (Spiritualismus, Idealismus, Psychomonismus)
- was man denkt, fühlt oder erlebt (geistiges/prinzipielles Psychische) → beeinflusst direkt die körperlichen Vorgänge: Bewegungen, Handlungen, Wahrnehmungen (Gedanken und Gefühle steuern den Körper)
- Körper = Ausdruck des Geistes, geistige Wirklichkeit steht im Vordergrund
- Beispiele: Schopenhauer, Fechner
Wie beschreibt die Identitätslehre das Verhältnis von Körper und Seele?
- Seelisches bzw. Geistiges und Körperliches sind für den Betrachter nur verschiedene Erscheinungsformen derselben "Wirklichkeit" (Identitätslehre), eines unteilbaren Ganzen
- es sind dieselben Geschehnisse, die wir unter dem einen Blickwinkel als (neuro-) physiologische, unter einem andern als psychische betrachten (Aspektivität, Neutralmonismus)
- Körperliche und psychische Vorgänge sind zwei Aspekte derselben Realität
- ein Geschehen, zwei Blickwinkel: physiologisch oder psychisch betrachtet
- Beispiele: C. F. v. Weizsäcker, Max Planck
Ab wann ist der Begriff „Psychologie“ nachzuweisen? (Psychologie, griech. psyche, Seele; logos, Wort, Kunde)
Wann und durch wen tauchte der Begriff „Psychologie“ erstmals auf?
Erster Nachweis:
- erstmals um 1520 in Schrift „Psychologia de ratione animae humanae“ („Psychologie des menschlichen Geistes“) des Humanisten Marko Marulić (1450–1524) aufgetaucht
- Schrift ist verschollen
Zweiter Nachweis:
- Johannes Thomas Freigius (1574): in seinem Werk „Quaestiones Logicae et Ethicae“ („Logische und ethische Fragen“) taucht zum zweiten Mal der Begriff „Psychologia“ auf
- dort stellte er eine Klassifikation der Wissenschaften auf (also eine Art Übersicht, welche Wissensgebiete es gibt) → „Psychologia“ als neues Fachgebiet aufgeführt
- führte Begriff „Psychologia“ als Wissenschaft der vollkommenen, zusammengesetzten, körperlichen Qualitäten ein
Dritter Nachweis:
- Rudolf Goclenius der Ältere (1547–1628): schrieb eine Schrift mit dem Titel „Psychologica“ (1590)
Wie kann die Geschichte der Psychologie erforscht oder dargestellt werden?
Geschichte der Psychologie kann auf verschiedene Arten betrachtet werden:
- Chronologisch (z. B. in Zeitleisten)
- Nach Persönlichkeiten (Leibniz, Herbart, Fechner, Helmholtz, Wundt, Külpe etc.)
- Nach Ideen (z. B. Leib-Seele-Problem, Ideo-Motorik, Theorien verstehen)
- Nach Schulen (Leipziger, Würzburger, Berliner Schule etc.)
- Mit Bezug auf soziale und politische Ereignisse (z. B. Wehrpsychologie)
- Nach Themengebieten (Allgemeine Psychologie, Sozialpsychologie, Entwicklungspsychologie etc.)
- Oder einfach aus Neugier, Freude und Interesse
Wer führte die Begriffe „empirische Psychologie“ und „rationale Psychologie“ im 18. Jh. ein?
Wer war Christian Wolff und welche Bedeutung hatte er für die Psychologiegeschichte?
- Christian Wolff (1679–1754) war ein deutscher Universalgelehrter
- führte die Psychologie im Zusammenstellung wissenschaftlicher Disziplinen zweifach als eigenständige Wissenschaft auf:
1️. Psychologia empirica (1738):
→ Erfahrungsseelenkunde, beschreibt seelische Vorgänge auf Basis von Beobachtung und Erfahrung (Seelengeschichte bzw. beschreibende Psychologie)
2️. Psychologia rationalis (1738):
→ Vernunftgeleitete Analyse über das Wesen der Seele und des Geistes
- damit gab er der Psychologie eine besondere Stellung unter den Wissenschaften
- bereits 1720 veröffentlichte er das erste psychologische Lehrbuch: „Vernünfftige Gedancken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt“
Wer gehörte nicht zu den Vertretern des britischen Empirismus?
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