Auswahl und Führung Bewirtschaftung
Modul 5, Dr. Bächi
Modul 5, Dr. Bächi
Fichier Détails
Cartes-fiches | 39 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 10.10.2025 / 10.10.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20251010_auswahl_und_fuehrung_bewirtschaftung
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Aktive Führung im Mieter-Management
Mieterbetreuung – Aufgaben im Detail:
- schriftlicher und mündlicher Verkehr mit den Mietern
- Durchsetzung von Haus-, Betriebs- und Benutzungsordnungen
- Durchführung der Mietzinsanpassungen
- Schlichtung von Streitigkeiten
Qualitätsvorgaben Asset Mgmt
- Fähigkeit der Wiedervermietung
- Umgang mit Mieter: c’est le ton qui fait la musique
- Vorgaben zu Mietzinsanpassungen
- Vorgaben zum Stil: Lösungs- vs. Streitkultur
Mieter Management – Marktmiete / Mietrecht
Vorgaben Asset Mgmt: Orientierung an Marktmiete
- Kenntnisse der Marktmiete / Beratung Asset Mgmt
- Führen der Marktmieten auf Objektniveau / Rückkoppelung mit Bewertungen
- Neu- und Wiedervermietung: Orientierung an Marktmiete
Mieter Management – Marktmiete / Mietrecht
Vorgaben Asset Mgmt: Umgang mit Rechtsthemen
- Rechtskompetenz einfordern (intern vs. externe Kompetenz der Bewirtschaftung)
- Vorgabe von Standard-Mietverträgen
- Sicherstellen, dass ständige Optimierungen einfliessen (periodische Überprüfung der Rechtsdokumente)
Aktive Führung im technischen Management - Aufgaben im Detail:
Qualitätsvorgaben Asset Mgmt
Vorgaben pro Liegenschaft:
- Vorgaben zu Erneuerung
- Vorgaben zu Unterhalt
Sicherstellung der technischen und baulichen Kompetenz
- Überwachung des Zustandes der Liegenschaft
- Vornahme der notwendigen Unterhaltsarbeiten: Auftragserteilung, Überwachung der Ausführung, Rechnungskontrolle
- Mitwirkung bei Bau- u. Garantieabnahmen in Zusammenarbeit mit der Bauleitung
- Abschluss und Bewirtschaftung von Serviceverträgen
- Gewährleistung der Funktion aller Apparaturen und Installationen
- Einkauf des Heizungsmaterials
- Einsetzung, Führung und Kontrolle des Hauswarts / der Reinigungsfirma
Bsp. Betrieb und Unterhalt der Liegenschaften
Qualitätsvorgaben Asset Mgmt
- Vorgehen und Richtlinien zur Auftragsvergabe (Kompetenzsumme, Anzahl Offerten, Standard-Handwerker, etc.)
- Vorgaben zu Zustandsanalyse/ Investitionsplanung
- Vorgabe zum Suchen von periodischen Optimierungen (z.B. Service-Abo’s)
- Korrekte Vergabe von Aufträgen: Handwerkerliste pro Liegenschaft Handwerkerliste pro Portfolio; Ausschreibungen > Regeln erstellen
- Investitionsplanung: Fähigkeit zur Planung der Kosten der nächsten 5 – 10 Jahre: Verwaltung vs. Spezialist
- Optimierung Service-Abos: Durchführung von periodischen Überprüfungen (z.B. Lift, Lüftung, Klima, etc.)
Aktive Führung im kaufmännischen Management
Qualitätsvorgaben Asset Mgmt
- Hohe Buchhaltungskompetenz / Beratung zu Kontoplan
- Abschluss: Einhalten Termine, Umfassende Kontrolle, Soll-Ist-Vergleich
- Vorgaben zum Inkasso, zu Sicherheitsleistungen in Mietverträgen
- Vorgaben zum Reporting von Zahlen (Inkassofälle monatlich, Leerstände monatlich, Abschlüsse quartalsweise, etc.)
- Kaufmännische Buchführung über sämtliche Einnahmen und Ausgaben
- Erstellen der Liegenschaftsabrechnung
- Erstellung der Nebenkostenabrechnungen
- Inkasso der Mietzinse
- Mahnungen, rechtliches Inkasso (Betreibungen, Retentionen, Ausweisungen)
- Vornahme der Mieter-Weiterverrechnungen
- Verwaltung der Sicherheitsleitungen
- Budgetierung, Planung und Reporting nach Rücksprache mit dem Auftraggeber
Bsp. Vorgaben Einnahmen / Ausgaben durch Budgetierung
Qualitätsvorgaben Asset Mgmt
- Einfordern von Budgets, Vorgabe Detaillierungsgrad
- Konkrete Vorgaben zu Kosten: Opex / Capex
- Einfordern Soll-Ist-Vergleiche mit kommentierten Abweichungen
- Ertrag wird über Sollstellung verbucht
- Wichtige Kennzahl: Liegenschaftskosten in % Ertrag
- SIA D0213: Kennzahlen Immobilien - gute Übersicht
Bsp. Optierung von Liegenschaften
- Qualitätsvorgaben Asset Mgmt
- Vorgaben zum Umgang mit der MWST
- Einfordern der korrekten Formulierung der optierten Mietverträge
- Einfordern der korrekten Verbuchung der Umsatz- und der Vorsteuer
Exkurs: MWST-Thematik bei Immobilen
Rechtsgrundlage:
- MWSTG per 1.1.2001
- Wegleitung 2001 zur MWST
- Branchenbroschüre Nr. 16: Liegenschaftsverwaltung / Immobilien
Grundsatz: Von der Steuer ausgenommen:
- Verkauf / Vermietung, Verpachtung
Ausnahme - Freiwillige Option:
- Lösen MWSt-Nummer
- Mietvertragliche Regelungen
- Abliefern der Umsatzsteuer
- Geltendmachung Vorsteuerabzug
Vorgaben des Asset Managers zu Objektkenntnissen
Aufbereitung Bewirtschaftung: > Einfordern von Besichtigungen und detaillierten Objektkenntnissen
- Objekte / Flächen prüfen
- Mieterspiegel prüfen
- Lage / Bauqualität analysieren
In der Phase der aktiven Bewirtschaftung: > Einfordern von Detailprüfungen Lage / Zustand / Mieter / Haustechnik
- Periodische Besichtigungen
- ad Hoc Besichtigungen
Vorgaben des Asset Managers zu Flächenangaben
Qualitätsvorgaben Asset Mgmt
- Einfordern der Beurteilung der Qualität der Plan- und Flächenangaben pro Liegenschaft
- Durchführung von Flächenaufnahmen nach Bedarf, Einbezug der Verwaltung
- Umsetzung der neuen Erkenntnisse im Zeitablauf (anspruchsvolle Aufgabe!)
Flächenangaben oftmals ungenügend: Asset Manager hat zu beurteilen, ob Planqualitäten genügen.
- Empfehlung zu Projekt «Erarbeiten der Flächentransparenz»
- Ziel: korrekte Flächen-Angaben, korrekte Planunterlagen (gemäss SIA 416)
- Vorgehen: Aufnahme aller Liegenschaften in CAD: Aktuelle Grundrisspläne mit Angaben zu Mietflächen, Allgemeinflächen, Zuschlagsflächen, etc.
- Resultate: oftmals signifikante Abweichungen zu Daten in aktuellen Mietverträgen und Mieterspiegeln
Vorgaben des Asset Managers zum Reporting
Qualitätsvorgaben Asset Mgmt
- Proaktives Reporting einfordern
- Mitteilung wichtigster Pendenzen
- Mitteilung Leerstände, Stand Inkasso, Rechtsfälle
- periodisches Reporting der Abschlüsse / Kennzahlen
- jährliche Budgetierung / Planung
- Definition und Fixierung der Reporting-Bedürfnisse in einem Reporting – Manual
- Verlangen der konsequenten Umsetzung des Reportings
Reporting = Kommunikation von Reports zum Zweck der Planung und Steuerung eines Ziels (Arten von Reports: Management Summary, Kennzahlen, Solldaten, Ist-Daten, Vergleiche Detailinformation zu Pendenzen)
Schlussfazit
Auswahl der Bewirtschaftung: Ausschreibung mit detaillierter Prüfung der Eignung
Steuerung der Bewirtschaftung: Mittel zur Überwindung der Informationsasymmetrie
Schlussfazit - Auswahl der Bewirtschaftung
Asset Management: Organisation und Durchführung einer Ausschreibung
Schritt 1: Bestimmung der Auftragsart
Schritt 2: Eignungsprüfung von 3 wichtigen Kriterien:
- Firmenverständnis: Leistungsumfang, regionale Abdeckung, Volumen, Kultur
- Management-Verständnis: Abgestimmter Planungs- und Steuerungsprozess
- System-Verständnis: Abstimmung der EDV-Systeme / Fokus Digitalisierung / KI
Schlussfazit - Steuerung der Bewirtschaftung
Überwindung Informationsasymmetrie durch: Asset Strategien / Auftrag mit Service Level Agreement (SLA) / Aktive Führung
Ausgewählte Vorgaben zu operativen Leistungsbereichen:
- Mieter Management: Aktive Wiedervermietung, Umgang mit Mieter, Marktmiete, Mietrechtskenntnissen
- Technisches Management: Vorgaben zu Auftragsvergabe, Unterhalt- und Investitionsoptimierung, Optimierung Service-Abonnemente
- Kaufmännisches Management: Buchhaltungsqualität, Abschlussvorgaben, Vorgaben MWST-Optierung, Budgetierung, Inkasso
- Weitere Standards: Vorgaben zu Objektkenntnisse / Datenqualität / Reporting
Bewirtschaftung - Überblick
- Marktvolumen* ca. 3.5 Mrd. CHF p.a.
- Firmen über 2’500
- Anzahl Mitarbeiter ca. 20’000
> Markt geprägt durch viele Kleinfirmen
> tiefe Eintrittsbarrieren
Bewirtschaftung als Bestandteil des Immobilienmanagements
Definition (Kämpf-Dern, 2009)
Bewirtschaftung ist das anlageorientierte, operative Management von Immobilienobjekten im Interesse des Investors während der Bewirtschaftungsphase und an den Schnittstellen zur Konzeptions-/Beschaffungs- sowie Verwertungsphase. Ziel ist die effiziente Umsetzung der vorgegebenen Objektstrategie mit Schwerpunkt auf renditeoptimierte Bewirtschaftung der Immobilie im Investoreninteresse.
Bewirtschaftung als Teil des anlageorientierten Immobilienmanagements
- Real Estate Investment Management; Anlagevorgaben /-Ziele des Investors (Investment-/U.ebene)
- Real Estate Portfoliomanagement; Strukturierung zur Rendite-/Risikooptimierung (PF-Ebene)
- Real Estate Asset Management; Strategisches Objektmanagement (Objektebene)
- Real Estate Property Management; Operatives Objektmanagement (Objektebene)
Bewirtschaftungsobjekte / Aufwand / Honorierung
Basisaufwand Bewi:
Spezialwissen, Mietrnähe, Verantwortung:
Mietzins-/Honorarvolumen:
Charakter des Bewirtschaftungsgeschäfts
Vielzahl von Markteilnehmern
• Vielzahl von Kleinfirmen und wenige Grossverwaltungen
• Stabile Renditeaussichten vorhanden, jedoch ohne Phantasie, hohe Personalkosen
Hohe Mitarbeiterbelastung / gute Ausbildung (evtl. einseitig fachbezogen?)
• Bewirtschafter überlastet, reaktive Belastungen, «schlechtes Gewissen“ als stetiger Begleiter
• Gute Ausbildung der Bewirtschafter, allenfalls etwas einseitig
Zunehmende Professionalisierung der Firmen / Steigerung der Akzeptanz
• Anerkennung der Bewirtschaftung als wichtigen Bestandteil des Immobilien-Managements
• Verstärkter Fokus auf Kundenbedürfnisse: Professionalisierung / Positionierung
Charakter des Bewirtschaftungsgeschäfts - Fazit
- Bewirtschaftungsmarkt heterogen
- zunehmende Professionalisierung / Kundenorientierung
Wichtige Aufgabe im Asset Management: Auswahl und Führung der Bewirtschaftungsfirma
Auswahl der Bewirtschaftung
Übersicht
- Eigentümertyp als Grundlage der Selektion
- Auftragsarten für grössere Bestände
- Generelle Auswahlkriterien aus Studien
- 3 zentrale Selektionskriterien
Eigentümertyp definiert Ausgangslage der Selektion
- Börsenkottierte EG
- grosse institutionelle EGT (Fonds, grosse PK, …)
- mittelgrosse EGT: Firmen, Stiftungen, PK; Private
- Kleine Pensionskassen, Firmen, Vielzahl von Privaten
Anforderungen der EGT
Eigentümertyp 1-2: Gross-Verwaltung, über 100’000 Mietobjekte, gesamte CH, über 250 MA, Prozesse, Organisation, Q-Managemen
- Umsetzung der vorgegebenen Eigner- / Immobilienstrategie
- Vertrauen in Firma, Systematische Prozesse
- Fähigkeit, hohe Volumen zu bewältigen, nationales Filialnetz
Eigentümertyp 3-4: Klein-Verwaltung 500-10' Mietobjkete, regional/lokal, bis 30 MA, persönlicher Einsatz
- Beratung betreffend Strategie / Ansprechpartner im gesamten Immobilienwesen
- Persönliches Engagement des Bewirtschafters, Loyalität, Vertrauen in Person
Auftragsarten zur Bewirtschaftung grosser Bestände
- In House: Eigene Bewirtschaftung; Aufbau eigene Bewirtschaftungsorganisation
- Gesamtauftrag an eine Firma; Gesamtes Volumen wird an eine Bewirtschaftungsfirma übergeben
- Mehrere Gesamtaufträge pro Gefäss oder Region; Einzelne Gefässvolumen oder regionale Pakete werden als Gesamtauftrag an ausgewählte Firmen vergeben
- Trennung techn/kfm Bewi; Aufteilung techn. Bewi. auf mehrere Firmen; eine Firma für kfm. Bewirtschaftung
Vor-/Nachteile In House - Bewirtschaftung
Vorteile:
- Direkter Zugriff auf Personen / Daten
- Einflussnahme durch Asset Mgmt hoch, Abgleich der Interessen
- Hohe eigene Gestaltungsmöglichkeit
Nachteile:
- Intensiv in Aufbau und Betreuung /Suche Mitarbeiter
Gesamtauftrag an eine Firma
Vorteile:
- Verantwortung bei einer Firma
- Klar definierte Zuständigkeit, ein oder wenige KAM
- Evtl. tiefere Kosten dank Skaleneffekt
Nachteile:
- Abhängigkeit von einer Firma
- Verzettelung der Qualität beim Auftragnehmer
Gesamtaufträge pro Gefäss/ Region
Vorteile:
- Verantwortung pro Gefäss / Region bei einer Firma
- Klar definierte Zuständigkeit, ein oder wenige KAM
- Qualitätsvergleich zwischen Auftragnehmern
Nachteile:
- Bedarf Konsolidierung
- Verzettelung der Qualität beim Auftragnehmer
Trennung tech/kfm. Bewi
Vorteile:
- Flexibilität im Beizug technischer Bewirtschaftungen, regionale Präsenz
- erhöhte Prozessqualität
- Check & Balances
Nachteile:
- Zusätzliche Schnittstelle für Asset Management
- Höhere Kosten
Generelle Auswahlkriterien der Bewirtschaftung
Wichtigste Faktoren gemäss EY Studie 2012:
- Geografische Nähe zu Objekten
- Qualität der Leistungen
- Qualifikation des Personals
- Korrektes Datenmanagement
Noch nicht entscheidend:
- Spezialisierung auf Nutzungsarten
Generelle Auswahlkriterien der Bewirtschaftung
Wichtigste Faktoren gemäss Sigrun Wonnerberger (2009):
- Qualität der Leistungen
- Qualität der Mitarbeiter
- Flexibilität
- Reputation / Referenzen
- Preismodell
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