Kriminaltaktik
BeweislehreSchlusslogikVerdachtVerdachtsanalyseTat-Täter-HypotheseVernehmungslehreWiedererkennungsverfahren
BeweislehreSchlusslogikVerdachtVerdachtsanalyseTat-Täter-HypotheseVernehmungslehreWiedererkennungsverfahren
Kartei Details
Karten | 69 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.08.2025 / 01.08.2025 |
Weblink |
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Was sind Punkte des Schemas zur Alibi-Überprüfung (bei vorliegender Alibiaussage)?
- Analyse der bisherigen Erkenntnisse
- Liste geeigneter Maßnahmen erstellen
- Festlegung der bestehen Reihenfolge und evtl. besondere Durchführungsweise der Maßnahmen
- Durchführung der Maßnahmen
- Analyse der neu gewonnenen Erkenntnisse & ggf. Erneuter Einstieg bei Punkt 1
Welche sonstigen Maßnahmen gibt es noch zur Alibiüberprüfung?
Detaillierte Vernehmung zu allen drei Tatphasen (Vortatphase, Haupttatphase, Nachtatphase)
- Sind die Übergänge plausibel?
- Sind Außenkontakte vorhanden?
- Entsprechen die Schilderungen den Lebensgewohnheiten?
- Situationsfragen
Welche forensische Bedeutung hat das Wiedererkennungsverfahren (WEV)?
- Einmaligkeit
- Hohe Sorgfalt geboten, da eine Wiederholung der HV nicht den Beweiswert steigert
- Das WEV ist ein vorweggenommener Teil der HV
- Im WEV gemachte Fehler sind irreversibel
Wie kann der Beweiswert eines WEV gestützt werden?
- Vorangegangene Vernehmung
- Hinweise an Zeugen
- anschließende Vernehmung
- Lückenlose Dokumentation
Was sind die allgemeinen Grundsätze eines WEV?
- Trennung von TV, Vergleichspersonen und Zeugen - Trennung von Wiedererkennungsmerkmalen
- Betreeung des TV und Zeugen, Auffstellung, Zahl der Durchgänge
Was sind die wesentlichen Verfahren des WEV?
- Einzellichtbildvorlage
- Einzelgegenüberstellung
- Wahllichtbildvorlage simultan oder sequentiell
- Wahlgegenüberstellung
- offen/gedeckt/verdeckt
- simultan/sequentiell mit oder ohne Video
- am Tatort
Wieviele Personen werden bei einer Wahllichtbildvorlage mindestens benötigt?
8
Hinweis: Wenn durch den Zeugen eine angebliche Erkennung des BS vor dem Vorzeigen aller 8 Lichtbilder erfolgt, mindert das den Beweiswert. Er wird hierdurch aber nicht wertlos
Was ist der Nachteil einer Einzellichtbildvorlage?
- Sie ist nahezu wertlos aufgrund der hohen Suggestivwirkung und die Treffewahrscheinlichkeit liegt bei nahezu 100%
Was ist bei der Einzelgegenüberstellung zu berücksichtigen?
Sie ist ähnlich wie die Einzellichtbildvorlage nahezu wertlos und hat eine noch höhere Suggestivwirkung
Wie läuft das sequentielle Verfahren ab?
- Immer nur eine Alternativperson
- Einzelne Entscheidung für jede Person
- Der Zeuge weiß nicht wie viele Vergleichspersonen gezeigt werden.
Wiedererkennen im Rahmen der Sofortfahndung
- Grundproblem: Handlungssicherheit und keine wirklichen Vergleichspersonen
- Beweiswert ist abhängig von der konkreten Gestaltung und Dokumentation.
- Wichtig:
- Trennung von Zeuge, TV, Wiedererkennungsmerkmalen
- Wahlmöglichkeit durch situative Zuordnung
- Umsetzung mit trichterförmiger Befragung
Sollte beim Wiedererkennen aus einer tatverdächtigen Gruppe die ganze Gruppe in einem Vorgang vorgestellt werden?
Nein, da für den Zeugen dann jede Person tatverdächtig ist
Was ist das Gesichtserkennungsverfahren (GES)?
Abgleich von Portrait-Aufnahmen von Personen mit Bundesbestand ED-behandelter Personen durch den GES-Auswerter.
Die Software errechnet Treffervorschläge, die durch den GES-Erstauswerter manuell visuell abgeglichen werden müssen. Im positiven Fall wird ein Ermittlungshinweis generiert.
Die gerichtsverwertbare Identifizierung erfolgt nur durch LKA
Die GES-Erstauswerter sind primär bei der ZIA angesiedelt.
Wie erfolgt der Lichbildbildvergleich?
Vergleich und Verifizierung von Aufnahmen von Personen anhand biometrischer Merkmale.
Untersuchungsantrag über die KI8 des PP an das LKA. Anschließend Gutachten durch LKA, Sachbearbeiter Fachgruppe 241 KTI
Welche WEV-Methode ist in der Hirarchie auf Platz 1 (also die beste)?
Sequenzierte direkte Wahlgegenüberstellung per Video
Welche Beweisarten gibt es?
Sachverständigenbeweis
Augenscheinsbeweis
Urkundenbeweis
Einlassung des Angeklagten
S-A-U-Z-E
Was ist der Unterschied zwischen dem Wert und der Verwertbarkeit eines Beweismittels?
Wert = Qualität eines Beweises
Verwertbarkeit = rechtliche, strafprozessuale Verwertungsmöglichkeit eines Beweismittels
Unmittelbarer Beweis
Warnehmung eines gesetzlichen Tatbestandsmerkmals.
Der Richter nimmt das Tatbestansmerkmal in der Beweisaufnahme selbst war >> eher selten
Mittelbares Beweismittel
Indizienbeweis ( Schlussfolgerung erfolgt auf Basis tatbestandsferner Tatsachen)
Was ist ein Indiz?
Tatsache, die die Wahrscheinlichkeit für das Voliegen eines Tatbestandsmerkmals beeinflusst
Indizienreihe (Beweisring)
Indizien sind unabhängig voneinander
Was bedeutet Deduktion?
Der Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere
Was bedeutet Induktion?
Der Schluss vom Besonderen auf das Allgemeine
Wie entsteht ein Verdacht?
1. Wahrnehmung eines Ereignisses
2. Abgleich der wahrgenommenen Informationen mit
- polizeilicher-und allgemeiner Lebenserfahrung
- kriminalistischen Erkenntnissen
- kriminologischen Erkenntnissen
Wann liegt ein Anfangsverdacht gem. §152 (2) StPO vor und was ergibt sich daraus?
Wenn zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen.
gem. § 163 StPO Pflicht zur Strafverfolgung
Wann ist der dringende Tatverdacht gegeben?
Wenn nach dem vorläufigen Verfahrensstand auch hohe Wahrscheinlichkeit der Verurteilung besteht.
Hinreichende Tatverdacht
Wenn die Wahrscheinlichkeit der Verurteilung nach Abschluss der Ermittlungen besteht.
Wer ist Verdächtiger?
Wer als Täter oder Teilnehmer einer verfolgbaren Straftat in Betracht kommt
Beschuldigter
Beschuldigter ist, gegen den ein ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde.
Was sind Vorermittlungen?
Prüfung, ob überhaupt ein Anfangsverdacht vorliegt. Behördeninterne Prüfung.
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