Sozialpsychologie 1
Universität Würzburg
Universität Würzburg
Kartei Details
Karten | 131 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.06.2025 / 17.06.2025 |
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Aus zugewiesenen Rollen werden Persönlichkeitseigenschaften:
Elternzeit: über 90% von der Mutter in
Anspruch genommen (2004; BMF)
Korrespondenz-
verzerrung
Soziale Rollen „Fürsorglichkeit“
Siehe dazu z.B. die Studie von Hoffman & Hurst (1990)
Soziale Rolle
Medien (insbesondere TV) = simulierte Erfahrung!
Verzerrungen (Schneider, 2004):
Unterrepräsentation
• Kaum AA in amerikansichen Zeitschriften obwohl sie 15% der
Leser ausmachen (Rothenberg, 1991)
• Latinos: 9% der US Bevölkerung, 1% der Charaktere in US
Shows (Study Shows, 1994)
Stereotye Präsentation
• AA werden in Nachrichten überproportional als Täter
präsentiert (Romer et al., 1998)
• Latinos: 9% der US Bevölkerung, 1% der Charaktere in US
Shows, 16% der Auftritte als Kriminelle (Study Shows, 1994)
Simulierte Erfahrung
• Einfluss durch Familie, Freunde, Lehrer (Stangor & Leary,
2006)
• Soziale Normen legitimieren Stereotype
• Kommunikation über Fremdgruppen: Schematischere
Darstellung (z.B. Thompson, Judd & Park, 2000)
Soziales Lernen
• Stereotype und Vorurteile sind Ausdruck offener oder
versteckter Motive
• Dienen als zur Rechtfertigung von Diskriminierung oder
zur Selbstwertstützung
• Ungenauigkeit resultiert aus der Funktion der
Stereotypisierung und Bewertung
Motivated Reasoning Perspektive
• Stereotype können zur Rechtfertigung
gesellschaftlicher Ungleichheit dienen (z.B. Jost &
Banaji, 1994). Beispiele:
• Sexistische Stereotype rechtfertigen
Geschlechterungleichheit
• Klassenstereotype rechtfertigen
Einkommensunterschiede
• Ethnische Stereotype rechtfertigen „Segregation“
Rechtfertigungseffekte
• Ausgangsthese: Niedriger Selbstwert à Tendenz
Fremdgruppen abzuwerten und Eigengruppe aufzuwerten
(Abrams & Hogg, 1988)
• Vermutete Funktion: Stabilisierung oder Erhöhung des
Selbstwertes durch Abwertung von Fremdgruppen
• Beobachtungen stützen dies nur bedingt (Rubin & Hewstone,
1998):
• Eigengruppenbevorzugung steigert Selbstwert
• Geringer Selbstwert führt nicht konsistent zu stärkerer
Eigengruppenbevorzugung
Selbstwert
• Personenunterschiede:
• Autoritäre Persönlichkeit (Adorno et al., 1950)
• Soziale Dominanzorientierung (Pratto, 1999)
• „Big Five“: Einfluss von Agreeableness (r = -.22) und
Openness (r = -.30) auf Vorurteile in Metaanalyse (Sibley
& Duckitt, 2008)
• Kognitionsbedürfnis hemmt Stereotypisierung (Crawford
& Skowronski, 1998)
• Evolutionspsychologische Perspektive: Stereotype und
Vorurteile als Selektionsvorteil von Gruppenwesen (Schaller
et al., 2010)
• Konflikttheoretische Perspektive: Stereotype und Vorurteile
als unweigerliche Folge von Ressourcenkonflikten zwischen
Gruppen (Sherif, 1966)
Weitere Ursachenfelder
Stereotype können automatisch aktiviert werden z.B. durch:
• kategorieassoziierte Wörter (Wittenbrink et al., 2001)
• Bilder von Gruppenmitgliedern (Judd et al., 2004)
• Nennung der Kategorie in Gesprächen (Greenberg et al.,
1985)
• Ausführung stereotypassoziierter Verhaltensweisen (z.B.
Mussweiler, 2006)
Aktivierung von Stereotypen
Drei Hauptwirkungen:
1. Stereotypkonsistente Interpretation uneindeutiger
2. 3. Information (z.B. Devine, 1989)
Stereotypkonsistentes Verhalten (z.B. Chen & Bargh, 1997)
Stereotypkonsistente Informationssuche (z.B. Johnston &
Macrae, 1994)
Tragen zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen
bei!
Nach Werth & Mayer (2008)
Smith & Mackie (2007)
Wirkung aud stereotypisierende Person
Moderatoren:
• Vorurteilslevel
• Motivation, vorurteilsfrei zu handeln
• Kognitive Kapazität (Ablenkung, Zeitdruck,
Müdigkeit, Sedativa)
• Bewusstsein des Einflusses
• Stimmung
• Macht
Aktivierung und Anwendung
„Stereotype threat: Fear of being
judged in terms of a stereotype and
negatively fulfilling the stereotype.
Stereotype threat leads to poorer
performance on a task.“ (Sutton &
Douglas, 2020; S. 487)
Wirkung auf stereotypisierte Person
Steele und Aronson (1995; Exp. 4)
Quasi UV 1: Ethn. Herkunft der Vpn (afrikanisch, europäisch)
UV 2: „Erinnerung“ der Vpn an Herkunft (ja, nein)
AV: Leistung in „IQ-Test“
--> Schlechtere Leistung
durch Selbststereotypisierung!
Stereotype Threat
• Verringertes Arbeitsgedächtnis (Schmader & Johns, 2003)
• Negative Gedanken (Cadinu et al., 2005)
• Erregung (Ben-Zeev et al., 2005)
• Induktion von Genauigkeitsfokus (Seibt & Förster, 2004)
Wurde mit vielfältigen
Stereotypen
nachgewiesen!
Stereotype Threat - Vermutete Ursache/ Mediatoren
Stereotype Threat Effekte treten vor allem auf, wenn...
• Man sich stark mit der Gruppe identifiziert
• Wenn einem die Gruppenmitgliedschaft bewusst ist
• Wenn man sich stark mit der Leistungsaufgabe identifiziert
• Wenn einem die Stereotyprelevanz der Aufgabe bewusst ist
• Wenn einem das Stereotyp bewusst ist
Neue Metaanalyse (Shewach et al., 2019):
• Unter Laborbedingungen: kleiner signifikanter Effekt (d = -.31)
• Unter realistischen Testbedingungen: kleiner signifikanter
Effekt (d = -.14)
• Nulleffekt, wenn monetäre Belohnung für gute Leistung
geboten wurde
à Phänomen „real“, jedoch womöglich geringere
Bedeutsamkeit in Testsituationen
Stereotype Threat: Moderatoren
Einfluss auf stereotypisierte Person...
• Selbstwertbedrohung
• Attributionale Ambiguität
• Stress und Gesundheit
Stereotype Threat - Weitere Wirkungen
Mensch = Gruppen- und Kulturwesen
Die soziale Natur des Menschen - Entwicklungsgeschichte
• Kooperation & Arbeitsteilung
• Vertrauen & Täuschung
• Koordiniertes Handeln
• Soziales Lernen & Werkzeuggebrauch
• Kultur & kollektives Gedächtnis
• Bindung & soziale Unterstützung
Beispiele = Gruppen- und Kulturwesen
•Absichtserkennung
•Soziale Normen
•Bindungssystem
•Eigengruppenbevorzugung
Psychische Prozesse, die diese Leistungen ermöglichen/ stützen, z.B.
1. Personeneindruck
demgegenüber
-Verhalten
-Aussagen
-Gerüchte
-Aussehen
Soziale Wahrnehmung
Eigenschaften
demgegenüber
1.Geschlecht
2.Alter
3.Herkunft
4.Gewicht
Außerdem Soziale Wahrnehmung
Ursachen:
-Aussehen
-Ähnlichkeit
-Nähe
-Status
Folgen:
-Freundschaft
-Partnerschaft
-Beruf
-Gesundheit
Attraktion und Sympathie
- Everything is relative--- in social judgment (Mussweiler, 2003)
-Nutzen
-Motive
-Standardauswahl
-Vergleichsrichtung
Das Selbst im sozialen Kontext
Kommunikation, Verhalten --> Einstellungen
Sozialer Einfluss
Erlauben Erklärungen und Vorhersagen konkreter Einzelfälle
Allgemeine Gesetzesaussagen zu einem Themenbereich
Kohärente Menge an allgemeinen Gesetzesaussagen zu einem Themenbereich
Theorien
...Experiment/Beobachtung
Prüfung durch…
• Hitze verursacht feindselige Gefühle
• Hitze verursacht feindselige Gedanken
• Feindselige Gefühle und Gedanken verursachen
aggressives Verhalten
Die Hitzetheorie der Aggression (Anderson 2001) Gesetzesaussagen
Nicht direkt beobachtbare Bestandteile einer Theorie
Konstrukte
In Würzburg ist es im Jahresdurchschnitt wärmer als
in Flensburg
• Vorhersage durch Anwendung der Bedingung auf Gesetzesaussage:
In Würzburg tritt pro 1.000 Einwohner im Jahresdurchschnitt mehr
aggressives Verhalten auf
Hitzetheorie Randbedingung
Beobachtung: In Würzburg tritt pro 1.000 Einwohner im
Jahresdurchschnitt mehr aggressives Verhalten auf als in Flensburg.
Wie kann man das erklären?
Die allgemeinen Gesetzesaussagen und die Randbedingung sagen
die Beobachtung vorher = sie erklären die Beobachtung
Hitzetheorie Beobachtung und Fazit
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