Sozialpsychologie 1
Universität Würzburg
Universität Würzburg
Kartei Details
Karten | 200 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.06.2025 / 04.07.2025 |
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• Akzentuierung nicht symmetrisch: Fremdgruppe = stark
homogen
• Mit echten und minimalen Gruppen
Outgroup Homogeneity Effect: „An
exaggerated perception that members of
outgroups are more similar to each other
than members of ingroups.
“ (Sutton &
Douglas, 2020; S. 453)
Effekte auf Wahrnehmung
Beispiel: Park & Judd (1990)
• Vpn: Ingenieur- und BWL Studierende
• AV1: Einschätzung der Verteilung der EG oder FG auf
stereotypen oder gegenstereotypen Dimensionen
• AV2: Einschätzung des % der Zustimmung zu
stereotyprelevanten Aussagen
Beobachtung: FG wird als stereotypkonformer und weniger unterschiedlich beurteilt
Interpretation: Allgemeine Tendenz, Unterschiede bei FG zu unterschätzen
Outgroup Homogeneity Effect - Studie
• Häufigerer und tieferer Kontakt zu Eigengruppe (z.B.
Linville et al., 1989)
• Lernen über IG durch viele Exemplare, über OG durch
wenige prototypische Exemplare (Judd & Park, 1988;
Park, Judd, & Ryan, 1991)
• Intergruppensituationen oft durch Normen homogenisiert
(z.B. Rothbart et al., 1984)
Aber: Vermindertes Wissen greift nicht immer als Erklärung!
• Mehr OHE bei Konflikt (Judd & Park, 1988)
• OHE auch bei minimalen Gruppen (Judd & Park, 1988)
Outgroup Homogeneity Effect: Vermutete Hauptursachen
• Mehr OHE bei Konflikt (Judd & Park, 1988)
• Mehr OHE bei großen als bei kleinen Eigengruppen
(Simon & Brown, 1987)
• Mehr OHE wenn das Urteilsmerkmal die Gruppen (mit-
)definiert (Lee & Ottati, 1993)
Outgroup Homogeneity Effect: Moderatorvariablen
• Eigengruppenmitglieder werden als einem selbst
ähnlicher wahrgenommen (z.B. Chen & Kenrick, 2002)
• Eigengruppenmitglieder werden mehr gemocht (z.B.
Mullen et al., 1992)
• Eigengruppenmitglieder werden sprachlich bevorzugt
(Maass et al., 1989)
Definition Hogg & Vaughan (2008):
„Ingroup favouritism: Behavior that
favours one‘s own group over other
groups“
Ingroup - Favoritism - Definition
• Eigengruppe wird in Verteilungssituationen bevorzugt
• Beispiel: Tajfel & Billig (1973):
- Minimale Gruppen (Bilderpräferenz)
- Punkte-Verteilungsspiel
• Eigengruppe wird in Verteilungssituationen bevorzugt
• Bevorzugung mitunter selbst dann, wenn es absolut weniger
Punkte für Eigengruppe bedeutet (Tajfel et al., 1971)
• E: 11, F: 7 vs. E: 17, F: 17
• Hinweis darauf, dass positive Distinktheit womöglich sehr
wichtig ist
• Womöglich Teilursache für Diskriminierung zwischen
Gruppen (Aber: Beachte positiv-negativ Asymmetrie)
Ingroup - Favoritism - Studie
• Streben nach positiver Distinktheit à IF (Social
Identitiy Theory; Tajfel & Turner, 1986)
• Streben nach Sicherheit à Identifikation à IF
(Uncertainty Reduction Theory, Hogg, 2000)
• Positive Bewertung sozialer Hierarchien à IF (Social
Dominance Theory, Sidanius & Pratto, 1999)
• Wettbewerbsorientierung in realistischen Konflikten à
IF (Sherif, 1966)
ingroup-favoritism: Teilursachen
• Aus SIT folgt:
- A: IF à Selbstwert steigt
- B: Selbstwert niedrig à IF steigt
• Beobachtungen:
- Einige Evidenz für A…
--> aber eher „Gruppenselbstwert“ als individueller
Selbstwert Rubin & Hewstone (1998)
--> aber Mediator evlt. Normbefolgung (ethnozentrische
Gruppennorm) statt SIT-Mechanismus (Iacoviello et
al., 2017)
- Wenig Evidenz für B (bzw. sogar umgekehrt)
Dient IF dazu, den Selbstwert zu steigern / schützen?
• Mehr Identifikation à mehr IF (Branscombe & Wann
1994)
• Kleinere ingroup à mehr IF (Mullen et al. 1992)
• Hoher Status à mehr IF (Brewer & Brown 1998)
• Bedrohung à mehr IF (Brewer 1999)
ingroup-favoritism:%20Moderatoren
Positiv-negativ Asymmetrie (Blanz, Mummendey & Otten,
1995):
• Positive Ressourcen (z.B. Geld): Starke
Eigengruppenbevorzugung
• Negative Ressourcen (z.B. Schmerz): Nur bedingte
Fremdgruppenbenachteilung (z.B. bei Bedrohung)
Black Sheep Effect (Marques et al., 1988):
• Normverletzendes Verhalten von Eigengruppenmitgliedern
wird negativer bewertet als von Fremdgruppenmitgliedern
ingroup-favoritism:Moderatoren II
• Deindividuierung: Tendenz der salienten Norm zu folgen
(Metaanalyse Postmes & Spears, 1998)
• Collective Action: „any action that promotes the interests of
one’s group or is conducted in political solidarity“ (Becker &
Tausch, 2015; p. 3)
• Discontinuity effects: Geringere Kooperation beim Handeln
als Gruppe (Wildschut et al., 2003)
Überblick: Effekte auf Verhalten
Definition „Deindividuation“ Smith & Mackie (2007):
„The psychological state in which group or social
identity completely dominates personal or
individual identity so that group norms become
maximally accessible.“
Deindividuation - Englisch
• Zimbardo (1969): Stärkere Elektroschocks wenn maskiert
• Watson (1973): Feldstudie zeigt größere Gewalt bei
maskierten Kriegern
• Rehm et al. (1987): Mehr Wettbewerbsorientierung wenn
Uniform
• Wildschut et al. (2003): Mehr Wettbewerb zwischen
Gruppen
• Jaffe & Yinon (1979): Mehr Aggression als Gruppe
Deindividuation - Beispiele
Beispielstudie Meier & Hinsz (2004):
• Fragestellung: Sind Menschen in Gruppen aggressiver?
• Cover-Story: Persönlichkeitstest à Konsum scharfer Chili-
Sauce
• Vpn bestimmen Saucenmenge (Aggressionsmaß)
• UV1: „Täter“ Gruppe vs. Individuum
• UV2: „Opfer“Gruppe vs. Individuum
• Beobachtung: Mehr Aggression wenn
in Gruppe bzw. wenn Gruppe bestraft
• Interpretation: Gruppensituation
verstärkt negative Verhaltensweisen
Aggression in/ zwischen minimalen Gruppen
• Deindividuation à Tendenz der salienten Norm zu folgen (Metaanalyse
Postmes & Spears, 1998)
• Positive & negative Verhaltensweisen werden in Gruppensituation
verstärkt (Johnson & Downing, 1979)
Deindividuation - Ergebnis
Mensch = Gruppen- und Kulturwesen
Die soziale Natur des Menschen - Entwicklungsgeschichte
• Kooperation & Arbeitsteilung
• Vertrauen & Täuschung
• Koordiniertes Handeln
• Soziales Lernen & Werkzeuggebrauch
• Kultur & kollektives Gedächtnis
• Bindung & soziale Unterstützung
Beispiele = Gruppen- und Kulturwesen
•Absichtserkennung
•Soziale Normen
•Bindungssystem
•Eigengruppenbevorzugung
Psychische Prozesse, die diese Leistungen ermöglichen/ stützen, z.B.
1. Personeneindruck
demgegenüber
-Verhalten
-Aussagen
-Gerüchte
-Aussehen
Soziale Wahrnehmung
Eigenschaften
demgegenüber
1.Geschlecht
2.Alter
3.Herkunft
4.Gewicht
Außerdem Soziale Wahrnehmung
Ursachen:
-Aussehen
-Ähnlichkeit
-Nähe
-Status
Folgen:
-Freundschaft
-Partnerschaft
-Beruf
-Gesundheit
Attraktion und Sympathie
- Everything is relative--- in social judgment (Mussweiler, 2003)
-Nutzen
-Motive
-Standardauswahl
-Vergleichsrichtung
Das Selbst im sozialen Kontext
Kommunikation, Verhalten --> Einstellungen
Sozialer Einfluss
Erlauben Erklärungen und Vorhersagen konkreter Einzelfälle
Allgemeine Gesetzesaussagen zu einem Themenbereich
Kohärente Menge an allgemeinen Gesetzesaussagen zu einem Themenbereich
Theorien
...Experiment/Beobachtung
Prüfung durch…
• Hitze verursacht feindselige Gefühle
• Hitze verursacht feindselige Gedanken
• Feindselige Gefühle und Gedanken verursachen
aggressives Verhalten
Die Hitzetheorie der Aggression (Anderson 2001) Gesetzesaussagen
Nicht direkt beobachtbare Bestandteile einer Theorie
Konstrukte
In Würzburg ist es im Jahresdurchschnitt wärmer als
in Flensburg
• Vorhersage durch Anwendung der Bedingung auf Gesetzesaussage:
In Würzburg tritt pro 1.000 Einwohner im Jahresdurchschnitt mehr
aggressives Verhalten auf
Hitzetheorie Randbedingung
Beobachtung: In Würzburg tritt pro 1.000 Einwohner im
Jahresdurchschnitt mehr aggressives Verhalten auf als in Flensburg.
Wie kann man das erklären?
Die allgemeinen Gesetzesaussagen und die Randbedingung sagen
die Beobachtung vorher = sie erklären die Beobachtung
Hitzetheorie Beobachtung und Fazit
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