WS Kinder- und Jugendpsychiatrie
Wintersemester Kinder und Jugendpsychiatrie
Wintersemester Kinder und Jugendpsychiatrie
Kartei Details
Karten | 186 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.05.2025 / 04.06.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250501_ws_kinder_und_jugendpsychiatrie
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250501_ws_kinder_und_jugendpsychiatrie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Behandlung intelligenzminderung
- Ausschluss somatischer Begleit-/Grunderkrankungen/ Behandlung dieser
- Psychotherapie
- Modifiziert da auf Intelligenzminderung zugeschnitten
- Verhaltenspläne (Verstärker/entzug)
- DBT (Skillstraining, Wahrnehmen von Gefühlen etc)
- Krisenmanagement (Validieren, keine Diskussionen, klare Anweisungen, Verhaltensanalyse
Psychopharmaka Intelligenzminderung
Bei ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten
- Motorische Unruhe: Stimulanzien, Guanfacin
- Erregungszustände: Antipsychotika
Helfersystem Intelligenzminderung
- Kinder- und Jugendhilfegesetz 2021: zusammenführen von Hilfen aller Behinderungsformen bei Kinder- und Jugendhilfe (Jugendamt)
Hauptsymptome depressive Episode
- Gedrückte Stimmung
- Interesse-/ Freudlosigkeit
- Antriebsstörung
Min. 2 für min. 2 Wochen
Altersabhängige Symptomatik Depression
Kleinkinder (1-4j)
- Somatische Beschwerden
Schulkinder (5-12j)
- Verbalisieren V Traurigkeit, Stimmungslabilität, Zukunftsangst, suizidale Gedanken
Jugendliche
- Zukunftspessimismus, Selbstzweifel, Hypersomnie, Stimmungslabilität, Suizidale Gedanken und Handlungen, Drogen- und Alkoholkonsum
Ätiologie Depression
Psychosoziale Belastungen
- Körperliche Erkrankungen, iatrogene Faktoren
- Veränderte Schlafarchitektur (kürzere REM)
- Persönlichkeitskomponenten
- Neurotransmitterveränderungen (va Noradrenalin, Serotonin)
Exogene Faktoren
- Psychologische Modelle: erlernte Hilflosigkeit, Verstärker-Verlust, schlechter Problembewältigung
- Endokrinologische Faktoren (Schilddrüse, Nebenniere)
- Morphologische Korrelate
Genetische Prädisposition
Lebensereignisse mit hohem Risiko zu Depression
- Nicht nur akute Traumata, auch Lebensveränderungen oder chronische Belastungen können Depressionen auslösen
Depressionen im Jugendalter
- Erhöhtes Risiko im Jugendalter
- Zerebrale Reifungsdissoziation = subkortikale Strukturen (Emotionen) reifen früher als präfrontaler Kortex (Handlungskontrolle)
- Hormonelle Veränderungen
- Identitätsentwicklung: Ich-Abgrenzung vs soziale Integration
Reifungskrisen bei Jugendlichen
- Depressionsnahe Symptome
Begleitsyndrome Depression
- Autoaggressives Verhalten
- Substanzmissbrauch
- Internetsucht
Depression oder Burnout?
- Burnout:
- ICD-10 als Gesundheitsstörung
- Unterschied zu Depression: Beruflicher Kontext
- Burnout kann Prädiktor für Depression sein, aber nicht umgekehrt!
Behandlung depressive Störungen im Kindes- und Jugendalter
- KVT/ Interpersonale Therapie
- Bei Nichterfolg Familientherapie, Antidepressiva (1. Wahl SSRI)
- Bei Nichterfolg Wechsel der Substanzklasse
- Bei Nichterfolg Kombinierte Medikation
SSRI (Antidepressiva)
- Langsames eindosieren!
- Wirklatenz 2-3 Wochen
- Erst kommen Nebenwirkungen, dann die Wirkung
- Cave: Initiale Antriebssteigerung
- Positiv: keine kardiovaskuläre Nebenwirkung
- Große therapeutische Breite
Ungünstige Prognosefaktoren Depression im Kinder- und Jugendalter
Persönlichkeit
- Ängstlichkeit
- Mangelnde Coping-Strategien
Krankheitscharakteristika
- Mehrere Episoden
- Schwere Ausprägung
- Chronifiziefzer Verlauf
- Suizidalität
Komorbidität
- Begleiterkrankungen
- Angststörung
- Substanzmissbrauch
- Verhaltensstörung
Äußere Faktoren
- Niedriger sozialer Status
- Negative Lebensereignisse
- Negativer Emotionsausdruck in der Familie
- Psychiatrische Erkrankung in der Familie
Bipolare affektive Störung
- Min. 2 Phasen Manie und Depression, dazwischen Stabilität
- Manie abrupt 2-5 Monate
- Depression 6 Monate
- Intervalle werden meist kürzer im Verlauf
- Unterteilung:
- (Hypo)manische Episode mit/ohne psychotische Symptome
- Depressive Episode mit/ohne psychotische Symptome
- Medikamentöse Therapie durch "Phasenprophylaktika" und/oder Zweizügel-Therapie mit Neuroleptikum und Antidepressivum
Standardmodell Persönlichkeitsforschung
Big Five/ Ocean Modell: Openness to Experience (Offenheit), Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit), Extraversion, Agreeableness (Verträglichkeit), Neuroticism (Emot. Stabilität)
ICD 10 Definition PS
Deutliche Normabweichubg in mehr als einem der Bereiche: Kognition, Affektivität, Impulskontrolle & Bedürfnisbefriedigung, zwischenmenschliche Beziehungen & Art des Umgangs mit ihnen
Verhalten unangepasst
Leidensdruck, nachteiliger Einfluss auf soziale Umwelt
Normabweichung ist stabil, von langer Dauer, hat im späten Alter oder Adoleszenz begonnen (kein Diagnose vor 18 Lj)
ICD-10 Einteilung PS
Cluster A (Prävalenz 5,7%) - sonderbar: Paranoide PS, Schizoide PS, Schizotype Störung
Cluster B (Prävalenz 1,5%) - dramatisch: Dissoziale, Emotional instabile vom a) impulsiven Typus b) Boderline Typus, Histrionische, sonstige spezifische, narzisstisch
Cluster C (Prävalenz 6,0%) - ängstlich vermeidend: Anankastische/zwanghafte, ängstliche, abhängige
Wodurch entstehen PS nach ICD-10?
Krankheit, Schädigung, Funktionsstörung Gehirn
Psychotrope Substanzen
Andauernde PS nach Extrembelastubg, psychischer Erkrankung etc
Was ist neu an ICD 11 Diagnose?
Nur noch allgemeine Diagnose PS mit dimensionaler Schweregradsiagnostik und Bestimmung des Profils pathologischer Persönlichkeits-Traits
Keine PSKategorien mehr
ICD-11 Kennzeichen PS
Beeinträchtigung von Selbstaspekten, interpersonelle Dysfunktion, spezifische maladaptive Muster die nicht Entwicklungsstand entsprechen, nicht durch anderes erklärt werden, treten in unterschiedlichen Lebenssituationen auf, führen zu erheblichen Leiden oder bedeutsamen Beeinträchtigungen, Probleme müssen mindestens 2 Jahre bestehen, keine Altersbeschränkung
Diagnose Stabilität?
Studie:
PS allgemein --> 56,7%
Borderline PS --> 45,2%
Weshalb Paradigmenwechsel sinnvoll?
Fehlende Schweregradeinteilung, in Praxis häufig kombinierte PS, frühzeitige Chronifizierung verhindern
Ätiologie PS: Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Zusammenspiel genetischer Faktoren, psychischer Eigenschaften & ungünstigen Umweltbedingungen
Persönlichkeitsmuster als letztlich dysfunktionale Coping-Strategien (kurzfristiger Benefit, langfristige Folgen)
Ätiologie PS: Modell der doppelten Handlungsregulation
Jeder Mensch hat Motive und Annahmen (Schemata)
Motive werden enttäuscht --> Versuch, diese indirekt zu befriedigen --> Verhalten, das andere als manipulativ/unecht etc. erleben --> Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen
Prävalenz im Kindes- und Jugendalter
Borderline: 3-5% (ähnlich bei Erwachsenen)
M&W gleich häufig ängstlich-vermeidend, histrionisch, Borderline
Diagnostik PS
Strukturierte klinische Interviews, Selbst- und Fremdbeurteilung, Fragebögen wie AIDA, ICD-11 konforme Tests fehlen
Behandlung und Verlauf Borderline
Psychotherapie, Pharma nur zeitweise in akuten Krisen
Behandlungsziel: Veränderung Verhaltensweisen, Gefühle und Gedanken die belastend sind; bessere Bewältigung; Veränderung ungünstiges Selbstbild/verzerrte Wahrnehmung Umwelt
Komorbiditäten PS
Vorliegen PS hängt mit weiteren psychischen Störungen, Frühberentungen und Suizidrate mit ca 8% zusammen
Diagnostik Borderline Ps
Ab 12 Jahren
Intensivste Ausprägung zwischen 15 und 25 Jahren
-
- 1 / 186
-