7. Stimmungsstabilisatoren und Stimulanzien
Vorlesung vom26.11.2024
Vorlesung vom26.11.2024
Set of flashcards Details
Flashcards | 38 |
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Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 19.01.2025 / 02.02.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250119_7_stimmungsstabilisatoren_und_stimulanzien
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was sind Eigenschaften von Olanzapin (Antipsychotika)
- chemische und pharmakologische Ähnlichkeit zu Quetapin
- auch als Depotspritze erhältlich (Gabe alle 2/3 Wochen genügend)
wie erfolgt die Phasenprophylaxe bei bipolaren Störungen?
- Beratung, Aufklärung und Einwilligung des Patienten bzgl. Behandlung
- vergabe von Medikamenten/Lithium, zusätzlich dazu Psychotherapuie
- evtl. Kombinationtherapie/Umstellung auf anderen Wirkstoff bei nicht ansprechen
- bei nichtansprechen Aufklärung, Einwilligung des Patienten über EKG
- zusätzlich EKG (stimulierung von Nervenzellen im Gehirn)
wann werden Antipsychotike v.A. eingesetzt?
in der Behandlung bzw. Verhinderung manischer Episoden
Definition: Stimulanzien
Stimulanzien sind eine Gruppe von psychoaktiven Substanzen, die eine Stimulation des ZNS bewirken
Wirkung von Stimulanzien bei ADHS?
- Hyperaktivität und Impulsivität gesenkt
- Gedanken gesenkt, Reizschutzlosigkeit gesenkt
- Aufmerksamkeit erhöht
Wirkung von Stimulanzien bei gesunden Menschen?
wirken stimulierend
(im Gegenteil zur Wirkung bei ADHS)
wie wirken Stimulanzien?
- Anstieg von Dopamin und Noradrenalin im synaptischen Spalt
bei Methylphenidat: Dopamin- und Noradrenalinwiederaufnahme gesenkt
bei Amphetamin: Ausschüttung von Dpamin und Noradrenalin erhöht
Was sind UAWs von Stimulanzien?
Kopfschmerzen
Blutdruck- und Pulserhöhungen
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gewichtsabnahme
Mundtrockenheit
Einschlafstörung
wie ist das abhängigkeitspotential bei Stimulanzien?
- Medikamente: Toleranzentwicklung bei bestimmungsgemäßer Anwendung gering
Illegale Substanzen (Kokain und Metamphetamin): hohes Suchtpotential durch viel schnelleres Anfluten im Gehirn --> euphorisierender Effekt
wie sollte die ADHS-Therapie nach Leitlinie erfolgen?
- Immer: Psychoedukation
- Multimodales Behandlungskonzept abgestimmt nach Schweregrad
- Leicht: psychosoziale Intervention (bei Erwachsenen ggf. auch schon Medikation)
- Mittel: intensiviert psychosozial oder Medikation oder Kombination
- Schwer: Pharmakotherapie und parallel ggf. psychosoziale Intervention - bei <6-Jährigen: primär psychosoziale Interventionen
-->Eltern-/Erziehertraining, kindzentrierte Interventionen, Ergotherapie, bei Erwachsenen kognitive Verhaltenstherapie
Was sind Eigenschaften von Dexamfetamin (Stimulanzien)?
- keine Zulassung für Erwachsene
- Rascher Wirkungseintritt (anhalten der Wirkung für 1-2 Std.)
- kaum Interaktionen mit anderen Medikamenten
sind Nicht-Stimulanzien zur ADHS-Behandlung zugelassen?
ja:
- Atomoxetin
- Mittel der Wahl bei komorbider Substanzkonsumstörung - Guanfacin
- nur bei Kindern zugelassen
sind Stimulanzien bei gesunden Menschen Doping fürs Gehirn?
nicht unbedingt:
- Neuroenhancement, verbesserte Aufmerksamkeit & Arbeitsgedächtnis
aber:
- größere Effekte nur bei Schlafentzug bei gesunden
- Wirkung ähnlich wie bei Koffein
Definition: Stimmungsstabilisatoren
- Mittel der Wahl bei der Behandlung von bipolaren Störungen
- beseitigen/dämpfen die starken Stimmungsschwankungen in den Krankheitsepisoden, sowie die Affektlabilität während/zwischen den Episoden
- Ein idealer Stimmungsstabilisator wirkt sowohl in manischen, gemischten als auch depressiven Phasen und verhindert deren Wiederauftreten
- sind eine heterogene chemische und pharmakologische Wirkstoffklasse.
Dafinition: Euthymie
stabile/gesunde Phase (Bipolar)
definition: gemischte Episode
während einer Episode sowohl Manie als auch Depression erfahren
Was sind die Ziele von Stimmiungsstabilisatoren in Bezug auf die Behandlung von bipolaren Störungen?
- Intensität der Episoden abschwächen
- die Zeit zwischen den Episoden möglichst lang halten
was sin die Substanzgruppen von Stimmungsstabilisatoren?
- Lithiumsalze
- Antikonvulsiva
- Antipsychotika
Was sind die Indikationen für Lithiumsalze?
eingesetzt bei:
- bipolarer Störung
- therapieresistenter Depression
- zur Suizidprophylaxe
Was sind die Indikationen für Antikonvulsiva?
werden eingesetzt bei:
- Epilepsie
- bipolarer Störungn (auch stimmungsstabilisierende Wirkung)
Was sind die Indikationen für Antipsychotika?
werden eingesetzt bei:
- schizophrener Psychose
- schizoaffektiver Störung
- bipolarer Störung
- augmentativ auch bei unipolarer Depression
außerdem breite off-label Behandlung (niedrig dosiert) bei:
- Schlafstörung, Unruhe, Impulskontrollstörung, Verhaltensstörung, emotional instabiler Persönlichkeitsstörung, etc.
warum ist Quetiapin eine Allzweckwaffe?
weil es das einzige Antipsychotika, was sowohl in der Akuttherapie, als auch in der Phasenprophylaxe für Manie und Depression wirkt (sonst nur Lithium)
warum ist Lithium seit 1977 ein unentbehrliches Arzneimittel?
- es ist ein Erstlinienmedikament zur Phasenprophylaxe in der Leitlinie zur Behandlung bipolarer Störungen
- Augmentationsbehandlung der therapieresistenten unipolaren Depression
wie erfolgt die Gabe von Lithium?
Eindosierung über 1-2 Wochen
i.d.R. Gabe 2x am Tag
Serumspiegelmessung nach einer Woche im Talspiegel (12 Stunden nach letzter Einnahme)
Wie wirken Lithiumsalze?
Wirkweise ist unsicher aber einige Hypothesen:
- Beeinflussung von Neurotransmittersystemen:
- Reduktion der exzitatorischen Aktivität (Glutamat)
- Erhöhung der inhibitorischen Aktivität (GABA)
- Hemmung von Second-messenger-Systemen
- Neuroprotektive Wirkungen:
- Geringere Volumenreduktion in präfrontaler Kortex, Hippocampus und Amygdala
- Anstieg von Marker für neuronale Intaktheit
- Beeinflussung der Genexpression
was ist die therapeutusche Breite von Lithium?
sehr gering:
0,6-0,8 mmol/l zur reinen Phasenprophylaxe
bis 1,1 mmol/l bei akuter Manie
was sind akute und chronische UAWs bei Lithiumsalzen?
Akute UAW:
- Polyurie
- Polydipsie
- Händetremor
- Durchfall
- Übelkeit
- Müdigkeit
- Muskelschwäche
chronische UAW:
- Gewischtszunahme
- Hypothyreose
- Nierenfunktionseinschränkungen
was sind mögliche Symptome einer Lithiumvergiftung?
(Vgl. Symptome zu viel Alkohol)
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Starker Tremor
- Schwindel, Gangstörungen
- Verwaschene Sprache
- Kognitive Beeinträchtigungen
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