D7
Mitarbeiten bei Wundversorgung
Mitarbeiten bei Wundversorgung
Set of flashcards Details
Flashcards | 102 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Career Studies |
Level | Vocational School |
Created / Updated | 21.07.2024 / 19.09.2024 |
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https://card2brain.ch/box/20240721_d7_lhUw
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Welche Wirkung hat die Nassphase?
- Die Feuchtigkeit wird aus den nassen Kompressen an die Wunde und Wundumgebung abgegeben.
- Die Körperwärme führt zu einer Verdunstung der Flüssigkeit.
- Mittels Kapillarkräften lösen sich Gewebetrümmer und Schadstoffe.
Behandlung von sekundär heilenden Wunden
Trockenphase und deren Wirkung
Hierzu werden trockene Kompressen auf den Wundgrund gelegt und wenn nötig fixiert. Die Dauer der Trockenphase richtet sich nach dem Zustand der Umgebungshaut
- Die trockenen Kompressen saugen die überschüssige Flüssigkeit aus der Epidermis der Wundumgebung auf.
- Gewebetrümmer werden aufgenommen.
- Das mazerierte Gewebe trocknet ab.
Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase
1/5
3- bis 4-lagige nasse Gaze- oder Vlieskompressen werden mit steriler Reinigungslösung in direktem Wundgrundkontakt angebracht. Fixierung evtl. mit Netzverband oder luftdurchlässiger Mullbinde.
Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase
2/5
Während den ersten 5 bis 10 Minuten wird die Flüssigkeit aus dem Umschlag in die Wunde und auf die Umgebungshaut abgegeben. Die Einwirkungszeit der Nassphase ist abhängig vom Wundzustand und von der verwendeten Reinigungslösung
Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase
3/5
Nach ca. 10–15 Min. beginnt die Flüssigkeit durch die Körperwärme zu verdunsten. Dies hat einen reinigenden und kühlenden Effekt.
Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase
4/5
Ab ca. 5–10 Min. lösen sich durch die Verdunstung Gewebetrümmer aus der Wunde und ggf. vorhandene Salbenreste aus der Wundumgebung. Sie werden mittels Kapillarkräften in die Kompressen gezogen.
Wundreinigung – die Nass-Trocken-Phase
5/5
Ggf. erfolgt vor der Trockenphase eine vorsichtige Wischreinigung. Für die Trockenphase werden 2- bis 3-lagige Kompressen in direktem Wundkontakt aufgelegt und evtl. fixiert. Damit wird die überschüssige Feuchtigkeit aus der Wundumgebung aufgenommen. Die Dauer der Trockenphase richtet sich nach dem Hautzustand der Umgebung
Nach was richtet sich der Wahl der Wundauflage?
Die Wahl der Wundauflage richtet sich nach dem Feuchtigkeitsgrad der Wunde. Es wird ein feuchtes Wundmilieu angestrebt, daher gilt, dass trockene Verbandsmaterialien bei feucht-nassen Wunden angewendet und feuchtnasse Materialien bei zu trockenen Wunden eingesetzt werden. Eine Ausnahme sind die trockenen Nekrosen. Diese werden in der Regel trocken verbunden, da durch die Aufweichung eine hohes Infektionsrisiko besteht.
Wahl von Verbandsmaterial bei sekundär heilenden Wunden
- Nasse Wunden
- Feuchte Wunden
- Trockene, offene Wunden
- Feuchtigkeitsentziehende Wund behandlung
- Feuchtigkeitsregulierende Wund behandlung
- Meist feuchtigkeitszuführende Wundbehandlung
Durch was heilen sekundäre Wunden schneller?
Sekundär heilende Wunden heilen durch Feuchtigkeit und Wärme schneller, da Beläge gelöst werden (ausser bei trockener Nekrose). Zudem steigert die Feuchtigkeit die Bildung von Granulations- und Epithelisierungsgewebe. Bei einer trockenen Wunde bleibt das Verbandsmaterial kleben und verletzt beim Entfernen das neue Gewebe.
Behandlung der Wundumgebung
Die Wunde epithelisiert vom Wundrand aus Richtung Wundmitte. Um eine Mazeration des Wundrandes zu verhindern und die Epithelisierung zu fördern, muss der Wundrand vor zu viel Feuchtigkeit geschützt werden. Gleichzeitig dürfen die Wundränder auch nicht zu trocken sein, denn dadurch könnten Hautirritationen (Hautrisse, Schuppung) entstehen. Als Wundrandschutz eignen sich Zink- oder Hautschutzfilm-Cremen
Wichtig bei der Verbandswechsel
Um die Gefahr einer Keimverschleppung zu minimieren, sollten als Erstes primär heilende Wunden verbunden werden. Anschliessend werden kontaminierte, kolonisierte und dann infizierte Wunden versorgt. Wunden, die mit multiresistenten Keimen besiedelt sind, werden immer als Letztes verbunden. Im Folgenden werden die Prinzipien und Materialien, die beim Verbandswechsel zur Anwendung kommen, erläutert
Prinzipien beim Verbandswechsel
1/2
- Die Arbeitsfläche vorgängig mittels Wischdesinfektion desinfizieren.
- Die Materialien auf dem Verbandswagen in sterile und nicht sterile Materialien unterteilen und platzieren.
- Der Verbandswechsel wird unter Einhaltung der Asepsis durchgeführt, um eine Keimverschleppung zu verhindern. Dazu gehört:
- Steriles Material verwenden.
- Das Verfalldatum vor Gebrauch prüfen.
- Fenster und Türen schliessen sowie auf das Bettenmachen im gleichen Raum verzichten, um eine Keimaufwirbelung zu vermeiden.
- Non-touch-Prinzip anwenden: Die Wunde nur mit sterilen Instrumenten oder mit sterilen Handschuhen berühren.
Prinzipien beim Verbandswechsel
2/2
- Während des Verbandswechsels nicht sprechen, ansonsten einen Mundschutz tragen.• Handschuhe zum Selbstschutz tragen, zum Beispiel bei Entfernung des bestehenden Verbandes.
- Den Verbandswechsel rasch durchführen, um eine Auskühlung der Wunde und eine mögliche Keimverschleppung zu verhindern. Exsudationsmenge sowie Grad der Infektion entscheiden über die Notwendigkeit des Verbandswechsels.
- Die Klientin über den Wundzustand informieren.
- Den Verbandswechsel in der betriebsüblichen Wunddokumentation dokumentieren.
Was kann man für den Klienten vor der Wv machen damit es weniger schmerzen hat?
Damit die Klientinnen und Klienten während und nach der Wundversorgung keine Schmerzen haben, wird vor der Wundbehandlung die Analgesiereserve verabreicht.
Wunden können für Menschen sowohl eine physische wie auch eine enorme psychische Belastung sein. Mögliche Beispiele solcher Belastungen sind:
- Unsicherheiten, ausgelöst durch das veränderte Körperäussere
- Verminderung der Selbstständigkeit durch die zunehmende Abhängigkeit, beispielsweise bei der Wundversorgung durch Dritte
- Verminderte Lebensqualität durch Schmerzen und Angstzustände
- Scham aufgrund von übelriechenden Wunden
- Gefahr des sozialen Rückzugs und der verminderten sozialen Interaktionen wegen der reduzierten Mobilität
- Psychische Belastung aufgrund wirtschaftlicher Faktoren wie beispielsweise den Kosten für die Therapie
Definition Wunde
Eine Wunde ist ein pathologischer Zustand, bei dem Gewebe voneinander getrennt und/oder zerstört werden, verbunden mit einem Substanzverlust sowie einer Funktionseinschränkung.
- Definition akute Wunde und beispiele
Eine akute Wunde ist eine Verletzung, die von aussen zugeführt wird und nach kurzer Zeit verheilt.
Akute Wunden sind beispielsweise Schürfwunden, Riss-Quetsch-Wunden, Schnittwunden, Stichwunden, Schusswunden, postoperative Wunden oder leichte Verbrennungen. Kleine akute Wunden heilen nach kurzer Zeit ohne spezielle Therapie komplikationslos ab. Grössere Wunden benötigen für einen komplikationslosen Verlauf oft chirurgische Massnahmen.
Definition chronische Wunde
Eine Wunde, die unter fachgerechter Therapie nicht innerhalb von vier bis zwölf Wochen abheilt, ist eine chronische Wunde.
Grundsätzlich kann aus einer akuten Wunde eine chronische Wunde werden. Häufig ist die Ursache für eine chronische Wunde aber eine Grunderkrankung wie Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen.
Chronische Wunden können nur dann erfolgreich behandelt werden, wenn die vorliegende Grunderkrankung erkannt und therapiert wird.
In welchen Kriterien lassen sich die Wunden nebst chronisch und akut einteilen?
- nach deren Entstehungsursachen
- nach dem Wundheilungsverlauf
- nach der Keimbesiedelung
Je nach Entstehungsursachen werden Wunden in drei Wundarten unterteilt. Die Ursache einer Wunde ist für eine korrekte Wundbehandlung und einen positiven Heilungsverlauf zentral.
Wundart: Traumatische Wunden
Erklärung : Entstehen durch Gewalteinwirkung von aussen, z. B. bei einem Unfall
Mechanische Wunden werden verursacht durch:• Schürfverletzungen• Kratzverletzungen• Schnitt- und Stichverletzungen• Riss- und Bissverletzungen• Quetschverletzungen • Schussverletzungen
Thermische Wunden werden verursacht durch:• Verbrennungen• Erfrierungen• Stromverletzungen
Chemische Wunden werden verursacht durch:• Verätzung durch Säure (z. B. Chlorsäure, Salzsäure)• Verätzung durch Lauge (z. B. Natronlauge)
Strahlenbedingte Wunden werden verursacht durch: Sonnenbrand (UV-Strahlen)
Je nach Entstehungsursachen werden Wunden in drei Wundarten unterteilt. Die Ursache einer Wunde ist für eine korrekte Wundbehandlung und einen positiven Heilungsverlauf zentral.
Wundart: Iatrogene Wunden
Erklärung und Entstehungsursache
Erklärung : Diese Wunden werden unter sterilen Bedingungen zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken verursacht, z. B. bei einer Punktion oder bei einer Operation.
Entstehungsursache: • Operative Einschnitte (Inzisionen)• Punktionen• Laserbehandlung• Strahlentherapie zur Karzinombehandlung • Spalthautentnahme (z. B. Meshgraft)• Amputationen
Erklärung: Entstehen im Zusammenhang mit verschiedenen Krankheitsbildern
Entstehungsursache:
Arterielle Durchblutungsstörungen:• Diabetes mellitus• PAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit)
Venöse Durchblutungsstörungen:• Varizen
Starke Druckeinwirkung: • Dekubitus ab Grad III
Entzündliche Prozesse: • Vaskulitis
Je nach Entstehungsursachen werden Wunden in drei Wundarten unterteilt. Die Ursache einer Wunde ist für eine korrekte Wundbehandlung und einen positiven Heilungsverlauf zentral.
Wundart: Kranheitsbedingte Wunden
Aseptische Wunden
Das sind Wunden, die unter sterilen Bedingungen im Spital bei Eingriffen entstehen, oder Verletzungen, die nicht älter als vier bis sechs Stunden sind. Die Wundränder sind glatt und liegen nahe beieinander. Aseptische Wunden können beispielsweise mittels Naht, Steristrips oder Gewebekleber verschlossen werden, sie weisen keine Entzündungszeichen auf und heilen primär ab
Kontaminierte Wunden
Das sind Wunden, die mit Mikroorganismen besiedelt sind, jedoch keine Entzündungszeichen aufweisen. Die allermeisten Wunden sind kontaminiert. Die Mikroorganismen, die sich auf der Wunde befinden, vermehren sich nicht. Deshalb wird die Wundheilung nicht verzögert.
Kolonisierte Wunden
Das sind Wunden, die mit Mikroorganismen besiedelt sind, die sich weiter vermehren. Die Wundheilung wird dadurch noch nicht negativ beeinflusst. Da sie mit Mikroorganismen besiedelt sind, werden sie offen behandelt und heilen somit sekundär ab.
Infizierte Wnden (septisch)
Das sind Wunden, die mit Mikroorganismen besiedelt sind und extreme Entzündungszeichen aufweisen. Neben den klassischen Entzündungszeichen (Tabelle 7.2) können Wundgeruch und eitriges Exsudat auftreten. Wegen der Infektion ist der Heilungsprozess unterbrochen. Infizierte Wunden werden offen behandelt und heilen sekundär ab.
Wundeinteilung nach Keimbesiedlung und Entzündungszeichen
Welche Wundeinteilung ist fast Keimfrei und hat keine Entzündungszeichen?
Aseptische Wnden, kontaminierte Wunden, kolonisierte Wunden
Wundeinteilung nach Keimbesiedlung und Entzündungszeichen
Welche Entzündungszeichen hat eine infizierte Wunde
Eine infizierte Wunde hat die 5 Typischen Entzündungszeichen und eine hohe Keimbesiedlung.
5 klassische Entzündungszeichen:• Functio laesa• Dolor• Tumor• Calor• Rubor
Weitere mögliche Entzündungszeichen:• Eitriges Wundexsudat• Wundgeruch• Fieber
Definition Wundheilung
Unter Wundheilung versteht man alle natürlichen Vorgänge zur Wundheilung und Wiederherstellung der geschädigten Haut und Strukturen, die therapeutisch unterstützt werden können.
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