Zytologie
Phase 4, Grundbegriffe
Phase 4, Grundbegriffe
Kartei Details
Karten | 66 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 02.06.2023 / 12.09.2024 |
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2 wichtigsten granulomatöse erkrankungen in der lungenzytologie
Tuberculose
Sarkoidose
Unterschiede Tuberkulose und Sarkoidose
Tuberkulose: − chronisch verlaufende Infektionskrankheit durch Mykobakterien − Histologisch: verkäsendes Granulom ▪
Sarkoidose: − immunogene Ursache − Histologisch: nicht-verkäsendes Granulom
Was ist Metaplasie, und wie erkenne ich sie unter dem Mikroskop?
Umwandlung einer differenzierten Zelle über regenerative Zellproliferation in eine andere
Kennzeichen
▪ Verkleinerung der Zelle und Zellstrukturen (Kern, Zytoplasma)
▪ Abrundung von Zytoplasma und Kern
▪ Zytoplasma wird dichter, dunkler, homogener
▪ Zelle verliert ihre ursprüngliche Differenzierung → protektiver Vorgang
Nenne 2 Beispiele wo Metaplasie stattfindet.
Zervixschleimhaut: Plattenepithelmetaplasie in der Umwandlungszone
Bronchialschleimhaut: Plattenepithelmetaplasie bei chronischer Entzündung/Reiz, z.B. Rauchen → Bei Regenerationsprozessen wird aus den Reservezellen eines Zylinderepithels widerstandsfähigeres Plattenepithel gebildet (Struktur- und Funktionsveränderungen!)
Bonus: Urothel: das Übergangsepithel wandelt sich z.B. bei chron. Harnwegsinfekten in Plattenepithel um
Nenne 3 Gutartige Erkrankungen wo Zellveränderungen stattfinden können
Entzündungen
Zysten
Vernarbungen
Wir kennen 3 Arten von benigen Zellveränderungen. Nenne diese
Reaktive Veränderungen, metaplastische Veränderungen, degenerative Veränderungen
Wie gewinne ich Exfoliativmaterial aus der Lunge?
System der tieferen Atemwege (Bronchien, Bronchiolen, Alveolen) − Bürstenabstrich − Bronchialsekret/bronchiale Spülflüssigkeit − Sputum
Alveolarraum, einschliesslich des Lungeninterstitiums − Bronchoalveoläre Lavage (BAL)
Wie gewinne ich Punktionsmaterial aus einer Lunge?
Transbronchiale Nadelaspiration (TBNA)
Heute: Endobronchialer Ultraschall („EBUS“) - gesteuerte FNP über das flexible Bronchoskop
Was sind oppartunistische Erreger?
Befallen hauptsächlich Immungeschwächte Personen.
Was ist ein Exfoliativmaterial?
Exfoliatives Untersuchungsmaterial enthalten abgeschilferte Zellen, welche physiologisch in Körperflüssigkeiten, Sekrete und Spülflüssigkeiten vorkommen. Hier lösen sich Zellen physiologisch von einer Oberfäche. Diese können gezielt oder ungezielt gewonnen werden. Für die weitere Verarbeitung werden die Flüssigkeiten zentrifugiert um Ausstriche aus dem Sediment zu erstellen.
Was ist Punktionsmaterial?
Im Gegensatz dazu werden bei der Feinnadelpunktion (FNP) Zellen mechanisch gewonnen, da sie nicht von selbst abschilfern. Punktiert werden dabei oberflächliche/tastbare Knoten (mit oder ohne Ultraschall) oder im Körperinnern gelegene Läsionen (endoskopisch, CT- oder MRT-gesteuert). Mittels einer feinen Nadel werden Zellen oder kleine Fragmente aus dem Gewebe entnommen. Es können direkt Ausstriche erstellt werden, wie in folgender Abbildung dargestellt:
Ein Tropfen des Nadelinhaltes wird bei aufliegender Nadel auf den Objektträger aufgebracht. Mit einem zweiten Objektträger wird der Tropfen vorsichtig verteilt und ausgestrichen. Nadel nach Möglichkeit immer in NaCl spülen. Beim Mikroskopieren der Ausstriche können weitere Analysen erforderlich sein, so kann das Zellmaterial im NaCl-Röhrchen weiter verarbeitet werden (z.B. als Zellblock oder FACS-Analyse).
Für was ist PAP die Abkürzung?
Routinefärbung nach Papanicolaou (PAP-Färbung)
Ursprünglich entwickelt, um zyklusbedingte Veränderungen des Vaginalepithels darzustellen. Heute: Methode der Wahl in gesamter zytologischer (Tumor)Diagnostik.
Voraussetzung: Feuchtfixation! ▪ Succedane Mehrfachfärbung (Farbstoffe werden nacheinander angeboten) ▪ Eine schlechte Färbung kann mit Salzsäure-Alkohol entfärbt werden (aufsteigende und absteigende Alkoholreihe beachten) und neu gefärbt werden
Was ist die PAP-Färbung für eine Färbung?
Succedane Mehrfachfärbung Farbstoffe werden nacheinander angeboten
− Hämatoxylin: Kernfarbstoff
− Orange G: Zytoplasmafarbstoff
− Polychrom EA: Zytoplasmafarbstoff
– mehrfach färbend − Bestehend aus: Lichtgrün, Eosin Y und Bismarckbraun
Vorteile der PAP-Färbung?
− Kontrastreiche Darstellung des Kernchromatins − Transparente Zytoplasmafärbung − In dünnen Ausstrichen bleiben Schleim, Fibrin und Blut weitgehend transparent − OTs können beliebig oft nachgefärbt werden
Nachteile der PAP-Färbung?
Nachteile : − Schnelles Ausblassen − Zytoplasmastrukturen weniger gut darstellbar
Vorteile der MGG
Vorteile − Differenzierte Zytoplasmafärbung (→ hämatologische Zytologie) − eosinophile G. und Mastzellen leichter zu erkennen als in PAP-F. − Diff-QuikTM-Schnellfärbung (5 Min): ähnlich wie MGG − Schnelldiagnostik, Orientierung bzw. Repräsentativitätskontrolle
Nachteile der MGG
Nachteile − Chromatinstruktur weniger gut darstellbar als in der PAPFärbung − Schleim färbt sich dunkelblau − Zellen wirken wegen Trockenfixation grösser, teils polymorpher
Nenne eine Spazialfärbung und wofür sie benutzt wird
PAS: Nachweis von Schleimsubstanzen
− Ziehl-Neelsen: Nachweis von säurefesten Stäbchen (Tuberkulosebakterien)
− Berlinerblau: Nachweis von Eisen
− Grocott: Nachweis von Pilzen
Warum muss man bei blutigen Sedimenten Ausstriche von der oberen Zellschicht machen?
Bei blutigen Sedimenten ist Vorsicht geboten, weil sich die diagnostischen Zellen (Entzündungszellen und Tumorzellen) in der oberen Zellschicht befinden. Die Erythrozyten sind wegen ihrem Eisengehalt schwerer und sinken nach der Zentrifugation nach unten.
- Was sind Nukleolen und in welchen Zellen sind sie besonders gut erkennbar?
Nukleolen (Kernkörperchen) ▪ = Produktionsstätte der ribosomalen RNA (rRNA), enthalten viel RNA und Proteine
▪ Intensive Farbstoffbindung durch hohe Moleküldichte (kein Heterochromatin!)
▪ Die Grösse gibt Hinweis auf die Stoffwechselaktivität der Zelle: - Prominent: in sekretorisch oder metabolisch aktiven Zellen (z.B. Hepatozyten), unreifen Zellen und langsam wachsenden Tumorzellen - Kaum erkennbar: in stoffwechselarmen, vollständig differenzierten Zellen (z.B. Plattenepithelien) - Gutartig: rund, gleichmässig, gleich grosse Nukleolen - Bösartig: rund oder entrundet, im Zellbild unterschiedliche Grössen
In welchen Zellen erscheint die Kernmembran durch Chromatinanlagerung oft verdichtet?
In stoffwechselaktiven Zellen, auch in Tumorzellen erscheint die Kernmembran durch Chromatinanlagerung oft verdichtet
- Was versteht man unter dem Zytoskelett?
Zytoskelett = das Baugerüst der Zelle und besteht aus Strukturproteinen, die der Zelle Form und Festigkeit verleihen. Das Zytoskelett ermöglicht die Stabilisierung und Migration der Zelle sowie den intrazellulären Transport. Es durchläuft einen ständigen Auf- und Abbau. Man unterscheidet: ▪ Mikrotubuli (Ø 25nm): - in Zentriolen, Kinozilien, Spindelapparat, Transportschienen - Mitosegifte verhindern die korrekte Zellteilung: z.B. Zytostatika bei Chemotherapie ▪ Intermediärfilamente (Ø 10nm): - sind Gewebe/Organ spezifisch → verschiedene Gruppen: Zytokeratine (Epithelzellen), Vimentin (Bindegewebe), Desmin (Muskelzellen), Neurofilmanete (Nervenzellen), Kernlamine (Zellkern)
- Epithelien zeigen an der apikalen Seite der Zelle eine Differenzierung ihrer Oberfläche, die mit ihrer spezifischen Funktion in Zusammenhang steht. Nennen Sie 2 Beispiele:
Mikrovilli/Bürstensaum: - sind unregelmässig geformte Zytoplasmaausstülpungen - Innengerüst: aus Aktinfilamenten - dienen der Oberflächenvergrösserung (Bürstensaum), z.B. im Darmepithel ▪ Kinozilien / Flimmerhaare: - sind bewegliche Basalknötchen und dienen dem Transport (z.B. Sekreten, Eizelle) - Innengerüst: aus Mikrotubuli, z.B. im Bronchialsystem, Tubenepithel ▪ Stereozilien / Stereovilli: - sind starre gleichmässig dicke Zytoplasmaaustülpungen (büschelförmig) - Innengerüst: aus Aktinfilamenten, z.B. Hörzellen, Nebenhodengang ▪ Crusta: - =apikale Verdichtung des Zytoplasmas der Deckzellen des Urothels - kommt durch Filamentbündel und eingelagerte Membranvesikel zustande (enthalten Uroplakine → für mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit)
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