Zytologie

Phase 4, Grundbegriffe

Phase 4, Grundbegriffe


Fichier Détails

Cartes-fiches 66
Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 02.06.2023 / 12.09.2024
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20230602_zytologie
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20230602_zytologie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Zähle 2 Beispiele für ein Punktionsmaterial auf.

Was ist ein Exfoliativmaterial?

Exfoliatives Untersuchungsmaterial enthalten abgeschilferte Zellen, welche physiologisch in Körperflüssigkeiten, Sekrete und Spülflüssigkeiten vorkommen. Hier lösen sich Zellen physiologisch von einer Oberfäche. Diese können gezielt oder ungezielt gewonnen werden. Für die weitere Verarbeitung werden die Flüssigkeiten zentrifugiert um Ausstriche aus dem Sediment zu erstellen. 

Was ist Punktionsmaterial?

Im Gegensatz dazu werden bei der Feinnadelpunktion (FNP) Zellen mechanisch gewonnen, da sie nicht von selbst abschilfern. Punktiert werden dabei oberflächliche/tastbare Knoten (mit oder ohne Ultraschall) oder im Körperinnern gelegene Läsionen (endoskopisch, CT- oder MRT-gesteuert). Mittels einer feinen Nadel werden Zellen oder kleine Fragmente aus dem Gewebe entnommen. Es können direkt Ausstriche erstellt werden, wie in folgender Abbildung dargestellt:

Ein Tropfen des Nadelinhaltes wird bei aufliegender Nadel auf den Objektträger aufgebracht. Mit einem zweiten Objektträger wird der Tropfen vorsichtig verteilt und ausgestrichen. Nadel nach Möglichkeit immer in NaCl spülen. Beim Mikroskopieren der Ausstriche können weitere Analysen erforderlich sein, so kann das Zellmaterial im NaCl-Röhrchen weiter verarbeitet werden (z.B. als Zellblock oder FACS-Analyse).

Für was ist PAP die Abkürzung?

Routinefärbung nach Papanicolaou (PAP-Färbung)

Ursprünglich entwickelt, um zyklusbedingte Veränderungen des Vaginalepithels darzustellen. Heute: Methode der Wahl in gesamter zytologischer (Tumor)Diagnostik.

Voraussetzung: Feuchtfixation! ▪ Succedane Mehrfachfärbung (Farbstoffe werden nacheinander angeboten) ▪ Eine schlechte Färbung kann mit Salzsäure-Alkohol entfärbt werden (aufsteigende und absteigende Alkoholreihe beachten) und neu gefärbt werden

Was ist die PAP-Färbung für eine Färbung?

Succedane Mehrfachfärbung Farbstoffe werden nacheinander angeboten

− Hämatoxylin: Kernfarbstoff

− Orange G: Zytoplasmafarbstoff

− Polychrom EA: Zytoplasmafarbstoff

– mehrfach färbend − Bestehend aus: Lichtgrün, Eosin Y und Bismarckbraun

Vorteile der PAP-Färbung?

− Kontrastreiche Darstellung des Kernchromatins − Transparente Zytoplasmafärbung − In dünnen Ausstrichen bleiben Schleim, Fibrin und Blut weitgehend transparent − OTs können beliebig oft nachgefärbt werden

Nachteile der PAP-Färbung?

Nachteile : − Schnelles Ausblassen − Zytoplasmastrukturen weniger gut darstellbar

Vorteile der MGG

Vorteile − Differenzierte Zytoplasmafärbung (→ hämatologische Zytologie) − eosinophile G. und Mastzellen leichter zu erkennen als in PAP-F. − Diff-QuikTM-Schnellfärbung (5 Min): ähnlich wie MGG − Schnelldiagnostik, Orientierung bzw. Repräsentativitätskontrolle

Nachteile der MGG

 Nachteile − Chromatinstruktur weniger gut darstellbar als in der PAPFärbung − Schleim färbt sich dunkelblau − Zellen wirken wegen Trockenfixation grösser, teils polymorpher

Nenne eine Spazialfärbung und wofür sie benutzt wird

PAS: Nachweis von Schleimsubstanzen

− Ziehl-Neelsen: Nachweis von säurefesten Stäbchen (Tuberkulosebakterien)

− Berlinerblau: Nachweis von Eisen

− Grocott: Nachweis von Pilzen

Warum muss man bei blutigen Sedimenten Ausstriche von der oberen Zellschicht machen?

Bei blutigen Sedimenten ist Vorsicht geboten, weil sich die diagnostischen Zellen (Entzündungszellen und Tumorzellen) in der oberen Zellschicht befinden. Die Erythrozyten sind wegen ihrem Eisengehalt schwerer und sinken nach der Zentrifugation nach unten. 

 

  1. Was sind Nukleolen und in welchen Zellen sind sie besonders gut erkennbar?

Nukleolen (Kernkörperchen) ▪ = Produktionsstätte der ribosomalen RNA (rRNA), enthalten viel RNA und Proteine

▪ Intensive Farbstoffbindung durch hohe Moleküldichte (kein Heterochromatin!)

▪ Die Grösse gibt Hinweis auf die Stoffwechselaktivität der Zelle: - Prominent: in sekretorisch oder metabolisch aktiven Zellen (z.B. Hepatozyten), unreifen Zellen und langsam wachsenden Tumorzellen - Kaum erkennbar: in stoffwechselarmen, vollständig differenzierten Zellen (z.B. Plattenepithelien) - Gutartig: rund, gleichmässig, gleich grosse Nukleolen - Bösartig: rund oder entrundet, im Zellbild unterschiedliche Grössen

In welchen Zellen erscheint die Kernmembran durch Chromatinanlagerung oft verdichtet?

In stoffwechselaktiven Zellen, auch in Tumorzellen erscheint die Kernmembran durch Chromatinanlagerung oft verdichtet

  1. Was versteht man unter dem Zytoskelett?

Zytoskelett = das Baugerüst der Zelle und besteht aus Strukturproteinen, die der Zelle Form und Festigkeit verleihen. Das Zytoskelett ermöglicht die Stabilisierung und Migration der Zelle sowie den intrazellulären Transport. Es durchläuft einen ständigen Auf- und Abbau. Man unterscheidet: ▪ Mikrotubuli (Ø 25nm): - in Zentriolen, Kinozilien, Spindelapparat, Transportschienen - Mitosegifte verhindern die korrekte Zellteilung: z.B. Zytostatika bei Chemotherapie ▪ Intermediärfilamente (Ø 10nm): - sind Gewebe/Organ spezifisch → verschiedene Gruppen: Zytokeratine (Epithelzellen), Vimentin (Bindegewebe), Desmin (Muskelzellen), Neurofilmanete (Nervenzellen), Kernlamine (Zellkern)

  1. Epithelien zeigen an der apikalen Seite der Zelle eine Differenzierung ihrer Oberfläche, die mit ihrer spezifischen Funktion in Zusammenhang steht. Nennen Sie 2 Beispiele:

Mikrovilli/Bürstensaum: - sind unregelmässig geformte Zytoplasmaausstülpungen - Innengerüst: aus Aktinfilamenten - dienen der Oberflächenvergrösserung (Bürstensaum), z.B. im Darmepithel ▪ Kinozilien / Flimmerhaare: - sind bewegliche Basalknötchen und dienen dem Transport (z.B. Sekreten, Eizelle) - Innengerüst: aus Mikrotubuli, z.B. im Bronchialsystem, Tubenepithel ▪ Stereozilien / Stereovilli: - sind starre gleichmässig dicke Zytoplasmaaustülpungen (büschelförmig) - Innengerüst: aus Aktinfilamenten, z.B. Hörzellen, Nebenhodengang ▪ Crusta: - =apikale Verdichtung des Zytoplasmas der Deckzellen des Urothels - kommt durch Filamentbündel und eingelagerte Membranvesikel zustande (enthalten Uroplakine → für mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit)

  1. Zellen können mithilfe von Membranproteinen und dem Zytoskelett untereinander Verbindungen aufbauen. Wo ist der Zell-Zell-Kontakt besonders ausgeprägt?

Solche Verbindungen sind besonders dort ausgeprägt, wo Zellen dichte Verbände bilden → Epithelgewebe.

  1. Das Epithel kann in Oberflächen- und Drüsenepithel unterschieden werden. Nennen Sie vier verschiedene Formen des Oberflächenepithels und zählen sie jeweils 2 Beispiele auf!

a) Einschichtiges plattes Epithel: Alveolarepithel, Endothel, Mesothel

b) Einschichtiges isoprismatisches (kubisches) Epithel: Drüsenausführungsgänge

c) Einschichtiges hochprismatisches (Zylinder-)Epithel: Magen, Darm, Tube

d) Mehrreihiges hohes (Zylinder-)Epithel: respiratorisches Flimmerepithel

e) Übergangsepithel/Urothel: Harnblase, Harnleiter, Nierenbecken

f) Mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel: Mundschleimhaut, Ösophagus, Vagina

g) Mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel: Epidermis

Was ist das Mesenchym?

=bilden das nicht epitheliale Gewebe, dessen verzweigte Zellen ein lockeres Schwammwerk bilden (Binde- und Stützgewebe). Sie bilden Pseudoverbände, Haufen von quer übereinander liegenden Zellen, Gruppen oder isolierte Zellen

  1. Was brauchen Sie um einen Zellblock herzustellen? 

Zellsediment, Plasma, Thrombin

Endometriumzellen, hoher Plattenepithelaufbau

Döderleinzytolyse

Dödelreinflora, hoher Plattenepithelaufbau

Atrophie, Parabasalzellen im kohäsiven Verband

Partielle Atrophie, Pfeil: Parabasalzellen

Endozervikale Zylinderzellen (Seitenansicht, Aufsicht), Schleim, Granulozyten

Plattenepithelmetaplasie, hoher Plattenepithelaufbau

Zylinderzellen 1, Superfizialzellen 2, Intermediärzelle 3, hoher Plattenepithelaufbau

Thin-Prep: Monolayer, hoher Plattenepithelaufbau 

Entzündung, vergrösserte Kerne, Halo

Entzündung, Mischflora

Clue Cells, Gardnerella Vaginalis

Aktinomyzes

Candida

Trichomonaden

Clue Cells, Mischflora

Entzündung, Zellen mit Halo

Candida Sporen, 

Herpes- Infektion

Plattenepithel-Metaplasie

Granulozyten, Mischflora