Block 12 Professionalisierung
Careum HF Pflege
Careum HF Pflege
Kartei Details
Karten | 63 |
---|---|
Lernende | 24 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.04.2022 / 13.05.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20220421_block_12_professionalisierung
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20220421_block_12_professionalisierung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Komponente einer pflegerischen Entscheidung (EBN als Problemlösungsprozess)
EBN wird auch als Problemlösungsprozess beschrieben, heisst übersetzt «wissenschaftlich begründete Pflege» und basiert auf 4 Punkten:
- Bedürfnisse der Patienten
- Erfahrung des Pflegepersonals (interne Evidenz)
- Belegbares wissenschaftliches Pflegewissen (externe Evidenz)
- Bedingungen der Umgebung
Expertise der Pflegenden --> Erfahrungswissen, Pflegediagnosen
Ziele & Vorstellungen der Pflegebedürftigen --> Individuelle Vorstellungen & Wünsche, Biografie
Ergebnisse der Pflegeforschung --> Externe Evidenz, Studien bester Qualität
Umgebungsbedingungen und externe Anreize --> Materialien, Vergütung, Gesetze
APN/ANP
Eine Advanced Practice Nurse ist eine registrierte Pflegefachperson, welche sich Expertenwissen, Fähigkeiten zur Entscheidungsfindung bei komplexen Sachverhalten und klinische Kompetenzen für eine erweiterte pflegerische fachspezifischen (z.B. Neurologie) Praxis angeeignet hat. Die Charakteristik der Kompetenzen wird vom Kontext und/ oder den Bedingungen des jeweiligen Landes geprägt, in dem sie für die Ausübung ihrer Tätigkeit zugelassen ist. Ist eine Pflegeexpertin
Ein Masterabschluss (Master in nursing Science) gilt als Voraussetzung
Definition ANP
Advanced Nursing Practice (ANP) ist ein übergeordneter Begriff, der eine erweiterten pflegerische Praxis beschreibt, welche von Universitäten ausgebildeten Pflegefachpersonen (Maser- oder Doktorat) APN ausgeführt wird.
„Unter ANP wird eine auf Individuen, Familien und Gruppen ausgerichtete Pflegepraxis, in der nach neusten Erkenntnissen betreut wird; Forschungsergebnisse umgesetzt werden, und pflegerische Angebote entwickelt und ausgewertet werden verstanden“. Am Schluss ein P, für die Praxis.
ANP ist nicht die Person, sondern die erweiterte Tätigkeit, die die APN macht
Definiton Theorien & Pflegemodelle & Pflegekonzepte
Theorien
- Bestehen aus miteinander logisch verknüpften Aussagen aus dem bereich der Pflege, zB Selbstpflege-Defizit nach Orem
- Dienen als theoretische grundlage und schaffen ein gemeinsamses Pflegeverständnis
- Beschreiben, was Pflege ist und welche Aufgabe Pflege hat
- Formulieren Hinweise oder Regeln für die Pflegepraxis
- Stellen Hypothesen oder Fragestellungen für die Pflegeforschung auf
- Werden auch als konzeptuelle Modelle bezeichnet
Pflegemodelle
- Werden aus Pflegetheorien abgelitet. Tragen zu einem besseren Verständnis der Wirklichkeit bei. Werden auch als Theorien mittlerer Reichweiten beziechnet (zB Selbstpflege/Dependenzpflege)
- Machen aussagen über Mensch, Gesundheit und Krankheit, Pflege, Umwelt/Umgebung
- Beschreiben Pflegeverständnis
- Sind die Basis für die Entwicklung einrichtungsspezifischer Pflegekonzepte
Pflegekonzepte
- Gelten als kleinste Bausteine einer Theorie oder eines Modells (zB Konzept der Selbstpflegeerfordernisse)
- Beinhaltet Aussagen zum jeweiligen Pflegemodell, Pflegesystem oder Pflegeprozess
- Formulieren Teilziele und geben verbindliche Pflegemassnahmen für die Praxis vor
- Müssen realistisch, nachprüfbar und ergebnissorientiert sein
- Empirische Konzepte beschreiben beobachtbare/messbare Phänomene (zB Schmerz, Mobilität)
- Abstrakte Konzepte beschreiben nicht beobachtbare/messbare Phänomene (zB Lebensqualität, Wohlbefinden)
Reichweite von Theorien & Schwerpunkte
Reichweiten von Pflegetheorien
- Grosse Reichweite – Sind abstrakt und umfangreich, beschreiben was Pflege einzigartig macht und definieren Pflege auf wissenschaftlicher Basis
- Theorien mittlere Reichweite – Auch Pflegemodelle genannt. Betrachten einzelne Pflegesituationen und Pflegehandlungen, können in der Praxis angewendet werden, geben aber keine konkreten Massnahmen vor
- Kleine Reichweite – Auch als Konzepte bezeichnet, sind situationsbezogen und praxisnah, beschränken sich auf Praxisgebiert und geben zielorientierte Pflegemassnahmen vor.
Schwerpunkte von Theorien grosser Reichweite
- Bedürfnistheorien (Was tun pflegende?) – Erkennen von Bedürfnissen und helfen die Bedürfnisse zu befriedigen. Besteht ein Bedürfnisdefizit, kann die Pflege dieses übernehmen.
- Interaktionstheorien (Wie tun Pflegende das, was sie tun?) – Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen Pflegende und Patienten. Die Beziehung zwischen Pflegenden und Patienten fördert den Heilungsprozess, zB Peplau und Orlando
- Ergebnistheorien (Welches Ziel verfolgen Pflegende bei dem, was sie tun?) – Patienten befinden sich in einem Ungleichgewicht mit ihrer Umgebung. Pflegende unterstützen sie bei der Wiederherstellung und Stabilisierung.
Das Roper-.Logan-Tierney-Model (RLT)
Grundlagen
- Das Pflegemodell basiert auf dem Modell des Lebens, das auf ein Modell der Pflege überragen wird.
- Es betont die Individualität der Lebensgestaltung eines Menschen und unterstützt eine an den individuellen Bedürfnissen ausgerichtete Pflege.
Die 5 zentralen Konzepte vom Modell des Lebens
1.12 Lebensaktivitäten:
- Für eine sichere Umgebung sorgen
- Kommunizieren
- Atmen
- Essen und trinken
- Ausscheiden
- Sich sauber halten und kleiden
- Regulieren der Körpertemperatur
- Sich bewegen
- Arbeiten und spielen
- Seine Geschlechtlichkeit leben
- Schlafen
- Sterben
2.Lebensspanne:
- Die Lebensphase nimmt Einfluss auf das Verhalten und die Ausgestaltung der Lebensaktivität
3.Abhängigkeits-/Unabhängigkeits-Kontinuum
- Je nach Lebensphase wo man sich befindet, ist es nicht möglich die Lebensaktivität selbstständig auszuführen
4.Einflussfaktoren:
- Biologische: Anatomische und physiologische Aspekte
- Psychologische: Intellektuelle und emotionale Aspekte
- Soziokulturelle: Soziale, religiöse, ethische usw
- Umgebungsfaktoren: Klima, Wohnsituation, sauberes Wasser usw
- Wirtschaftspolitische: politische, finanzielle und wirtschaftliche Lage im Land
5.Individualität im Leben:
- Wie, wo, wann und wie oft ein Mensch die Lebensaktivitäten ausleben möchte, gestaltet er individuell nach seinen Bedürfnissen
Pflegemodell
Roper, Logan und Tierney übertragen die im Modell des Lebens beschriebenen Konzepte auf die Lebensaktivitäten und beschreiben ihre Wechselwirkung auf das Pflegemodell
Theorie der interpersonalen Beziehung in der Pflege von Hildegard Peplau
Grundlagen
- Thematisiert insbesondere kommunikatives Handeln im Pflegeprozess un die Interaktion zwischen Pflegenden und Patienten
- Versucht zu beschreiben, wie die Beziehung zwischen Pflegenden und Patienten aussehen sollte
- Beschreibt vier Phasen sowie die Rollen wie eingenommen werden
- Eignet sich überall in der Pflegepraxis, besonders aber in der psychiatrischen Pflege
Phasen und Rollen zwischen Pflegeperson und Patient
- Orientierungsphase:
- Beginnt wenn der Patient die professionelle Hilfestellung zur Klärung eines gesundheitlichen Problems sucht
- Pflegepersonen unterstützen Patient dabei, das Problem besser zu erkennen und eigen Möglichkeiten auf
- Patienten sind dabei aktiv, stellen viele Fragen
- Pflegepersonen und Patienten sind zunächst Fremde. Die Zusammenarbeit führt in den Übergang zur Identifikationsphase
- Identifikationsphase:
- Patient beginnt sich mit der Bezugsperson zu identifizieren
- Pflegeperson lässt jegliche Gefühle von Patient zu, dies ermöglicht eine engere Zusammenarbeit und ermöglichen ein persönliches Wachstum
- Werden gefühle wie Abhängigkeit oder Hilflosigkeit hervorgerufen, sehen Patienten die Pflegenden oft als Ersatz von Mutter, Schwester oder ähnlichem
- Pflegepersonen sollten diese Rollen erkennen und annehmen, damit die Beziehung positiv gestalltet werden kann
- Identifikations und Ablösung überschneiden sich in der Nutzungsphase
- Nutzungsphasen
- Patienten schwanken in dieser Phase oft zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit. Dies kann die Stimmung schnell wechseln
- Pflege beantwortet in diese Phase alle Fragen, berät sie im Umgang mit aufkommenden Gefühlen und fördern gesundheitliche Erfahrungen
- Die Rolle als Berater und Lehrender erfordert hohe kommunikative Kompetenz
- Sehr wichtig ist, dass die Pflegende hier einen demokratischen Führungsstiel benützt
- Ablösungsphase
- Der Patient kann zunehmend wieder für sich selbst sorgen, entwickelt Selbstständigkeit und wird durch die Pflegeperson unterstützt
- Die Beziehung zwischen Pflegeperson und Patient bewegt sich also in einem Kontinuum, an dessen Ende beide in der Lage sein sollten, als Erwachsene zu handeln
Ziel der evidenzbasierten Pflege
Das vorrangige Ziel von Evidence-based Nursing ist es, eine Grundlage zu schaffen, um Pflegebedürftigen die beste und wirksamste Pflege zukommen zu lassen. Die pflegerische Handlung soll nicht allein auf Traditionen, Überlieferungen oder auf Erfahrung, sondern auch auf wissenschaftlichen Belegen beruhen. Bei einer pflegerischen Entscheidung sind neben den wissenschaftlichen Belegen, denen besonderes Gewicht zukommt, das bereits vorhandene Wissen und die praktischen Erfahrungen, also die Expertise der Pflegenden, in Verbindung mit ihrem intuitiven Verständnis der Situation zu berücksichtigen.
Wissenschaftliche Ergebnisse rascher ordnen, prüfen und in ihrer Aussagekraft für den Einzelfall abschätzen zu können, ist das Ziel evidenz begründeter Pflege.
Das heißt, empirisch (auf Erfahrung und Beobachtung) fundiertes wissenschaftliches Wissen kann den Pflegenden professionelle Einzelfall-Entscheidungen nicht abnehmen, es kann sie aber bei diesen Entscheidungen unterstützen.
Pflegeinterventionen können zudem nur dann ein- bzw. durchgeführt werden, wenn der Patient mit den anzuwendenden Interventionen einverstanden ist, deren Durchführung unterstützt und die nötigen Ressourcen vorliegen: Dies umfasst die benötigten Geräte oder Verbrauchsmaterialien ebenso wie die erforderlichen personellen Strukturen und organisatorischen Gegebenheiten. (Bruggner-Häner, 2013)
Arbeitsorganisation/ Arbeitsplanung
Alpen-Methoden & Eisenhower-Prinzip
Alpen-Methode
A: Arbeit – Welche Arbeiten stehen an?
L: Länge – Wie lange dauern die einzelnen Arbeiten?
P: Puffer – Pufferzeit einrechnen
E: Entscheidung – Delegationsmöglichkeit und Prioritätensetzung (Eisenhower-Methode)
N: Nachkontrolle – Sind alle, inkl. Delegierten Arbeiten erledigt worden? (Reflexionsmethode)
Prioritätensetzung nach Eisenhower-Methode
Arbeiten werden in A, B, C und D eingeteilt
A = Wichtig und dringend, zB Notfälle
B = Wichtig aber nicht dringend, zB VW
C = Dringend aber nicht wichtig, zB Wasserflasche bringen
D = weder dringend noch wichtig
Kriterien zur Prioritätensetzung:
Diagnostik:
- zB Blutentnahme nüchtern, Vitalzeichen bis zur Visite
Präventiv:
- zB Wie oft täglich mobiliseren,
Therapeutisch:
- zB Medis und Infusionen
Patienten spezifisch:
- zB Pat will ausschlafen, will vor dem Morgenessen gewaschen werden
Strukturell,
- zB Visiten, Essenszeiten, allgemeine Fixpunkte
5 Kriterien zur Delegation & die 4 C's + 5 W's
- Richtige Aufgabe: Kann diese Aufgabe jemandem Vom Team abdelegiert werden?
- Richtige Bedingung: Weiss das Team, wie man diese Aufgabe richtig durchführt?
- Richtige Person: Wird die Aufgabe am richtigen Patienten durchgeführt?
- Richtige Anleitung: Wird überprüft ob die delegierte Aufgabe verstanden wird?
- Richtige Beaufsichtigung: Werden kritische Ereignisse geklärt oder weitergeleitet?
Beispiel BD-messen delegieren.
Die 4 C’s der Kommunikation:
- Clear (klar)
- Consice (knapp)
- Correct (korrekt)
- Complete (komplett)
5 W’s im Bezug auf Delegation:
- Was soll getan werden?
- Wer soll es tun?
- Warum soll er es tun?
- Wie soll sie es tun?
- Wann soll er es tun?
Definition Pflegevisite
Mit der Pflegevisite strebt man eine partnerschaftliche Beziehung an. Er wird in den Pflegeprozess einbezogen, sodass er Entscheidungen über seine Behandlung und Pflege fällen kann. Während der Pflegevisite wird nur mit dem Patienten kommuniziert. Die Pflegefachfrau kann in dem Gespräch die Ziele erklären, sodass dem Patienten bewusstwird, dass er sich an seiner Pflege beteiligen kann. Es wird während dem Schichtwechsel mit 2 Pflegefachpersonen durchgeführt.
Die Pflegevisite ist ein Instrument zur internen und externen Qualitätssicherung. Sie beurteilt die Ergebnisqualität des Pflegeprozesses und legt Maßnahmen im kontinuierlichen Verbesserungsprozess fest.
Vorteile & Nachteile & Handlungsschritte der Pflegevisite + Geschichtlicher Zusammenhang
Vorteile der Pflegevisite:
- Vertrauen und Beziehung zwischen Patient und Pflege wird gestärkt.
- Stress und Verunsicherung können abgebaut werden
- Informationen aus erster Hand, Keine Interpretationen
- Konstruktiver Austausch
- Zeitsparend, da nicht das ganze Team anwesend sein muss
Nachteile
- Rapport mit dem ganzen Team werden geschätzt, da das die einzige Zeit ist in der das ganze Team zusammenkommt und auch Druck ablassen kann.
Handlungsschritte bei der Pflegevisite
- Sich vorstellen
- Nach Befinden fragen
- Pflegedokumentation benutzen
- Pflegediagnosen überprüfen
- Aktiv zuhören
- Sprache anpassen
- Ressourcen erfragen
- Pflegeziele und Massnahmen überprüfen
- Wünsche erfragen und Fragen klären
- Pat. über weiteres geschehen informieren
Zusammenhang Geschichte und Pflegevisite
Die Haltung hat sich mit der Zeit verändert. Früher dachte man, man wisse was das Beste für den Patienten ist. Heute wird eine gemeinsame Entscheidungsfindung angestrebt. Die Adhärenz hat sich entwickelt. (sog. Paradigmenwechsel)
Reflexion
Instrumente
Instrumente:
- Portfolio
- Reflexion von Pflegesituationen (wwws in Skillsunit Schritt 4)
- Regelkreis des Problemlösungsprozesses/Pflegeprozess
- Skillsanalyse: Reflexionsprozess
- Stufen der Pflegekompetenz nach Meier und Fiechter
- Stufen der Pflegekompetenz nach Benner
- Pflegemodelle/Pflegetheorien/Pflegediagnosen
- Reflexionskreis nach Gibbs
- Sechs Schritte der EBN Methode
Reflexion
Phase 1-7 (1,2,3,4)
Phase 1: Bewusst wahrnehmen
- Nehmen sie sich bei jeder Phase der Reflexion ihre Gedanken, Gefühle und ihr Wissen bewusst war, die ihr Handeln, ihre Entscheidung und ihr Verhalten beeinflussen, und halten sie diese fest.
Fragen sie sich:
- Weshalb ist diese Pflegesituation bedeutsam für sie?
- Weshalb haben sie diese Pflegesituation besonders gut gemeistert?
- Weshalb ist diese Pflegesituation besonders anspruchsvoll?
Fragen zu ihrer Person:
- Welche Gedanken kamen mir dabei auf?
- Wie fühlte ich mich in dieser Situation?
- Welche Rolle hatte ich in dieser Situation?
Fragen zum Patienten:
- Weshalb ist die Situation so belastend für den Pat
- In Welchem Lebensalter befindet sich der Pat?
- Was sind die Gefühle und Bedürfnisse des Pat?
Phase 2: Pflegesituation beschreiben
- Beschreiben sie nun die Situation so detailliert wie möglich
Phase 3: Pflegesituation analysieren
- Lesen ihre Beschreibung noch einmal durch
- Stellen sie sich folgende Fragen
Fragen zur Situation:
- Was lief anders als sonst?
- Hatte ich schon einmal Ähnliches erlebt?
- Was war hinderlich und was förderlich?
- Welche Theorie, welches Modell könnte helfen die Situation besser zu verstehen
Fragen zu mir:
- Was wollte ich erreichen?
- Was beeinflusste mein Denken und Handeln
- Welches Wissen hilft mit in dieser Situation?
- Wie beurteile ich mein Handeln, mein Verhalten?
Fragen zum Patienten
- Was ist bei diesem Patienten anders als sonst
- Welche Rolle spielen Angehörige?
- Welches sind psychologische Einflussfaktoren?
- Welche sind krankheitsbedingte, biologische Einflussfaktoren?
Fragen zum Kontext:
- Was war in diesem Kontext anders als sonst
- Was war hinderlich und was war förderlich?
Phase 4: Zusammenhänge und Lösungen suchen
Fragen sie sich:
- Welche Zusammenhänge bestehen zwischen der Situation, der Patientin, ihren Angehörigen, den Pflegenden und dem Kontext
- Wie beeinflussen sich diese gegenseitig
Reflexion
Phase 1-7 (5,6,7)
Phase 5: Einsichten festhalten
Fragen zu Einsichten:
- In welchen Bereichen konnten aufgrund der Reflexion Einsichten gewonnen werden, sodass die ausgewählte Pflegesituation nun besser verstanden wird?
- Welche offenen Fragen habe ich noch?
- Welche Schritte müssen aufgrund der Reflexion eingeleitet werden?
- In welchen Bereich muss ich nach externen Ressourcen sichen, um mehr Klarheit zu bekommen?
Halten sie ihre Einsichten sowie Fragen fest
Phase 6: Reflexionsprozess evaluieren
- Welche Erkenntnisse habe ich aus dem Reflexionsprozess gewonnen?
- Was konnte ich dadurch lernen?
Phase 7: Lernzuwachs festhalten
Reflexionszyklus nach Gibbs
Beschreibung - Was ist passiert?
Gefühle - Was haben sie gedacht/gefühlt?
Evaluation - Was war gut/schlecht an der Erfahrung
Analyse - Was bedeutet die Situation? Was macht Sinn?
Schlussfolgerung - Was hätte man anders machen können?
Konsequenzen - Wenn es nochmals passiert- was würde man anders machen?
Geschichte der Pflege
1 Jh.
ab 5 Jh.
12 & 17 Jh.
1 Jh. Urchristen betrachten Pflege als selbstverständlichen Teil der christlichen Nächstenliebe
Ab 5 Jh. Nonnen & Mönche sind zuständig für die Pflege in den Klöstern + für die Heilkunde. Pflege bestand damals v.a. aus Beten & Busse tun
12 Jh. Ausserhalb der Klöster entstehen Hospitäler/Herbergen für kranke Findelkinder & Hilfsbedürftige. & es gab erstmals eine Bezahlung sog. Lohnkrankenwärter.
17 Jh. Katholische Pflegeorden entstehen. Leben in sog. Mutterhäusern und werden in Hospitäler entsant.
Geschichte der Pflege → Entwicklung von Pflege als Beruf
1782, 1836, ab 1845
1782: 1. Krankenwärterschule wird von Franz Anton May gegründet. Nach 3. Monaten erhielt man das Examen
1836: Kaiserwerther Diakonie wird gegründet → ledige, bürgerliche Frauen verpflichteten sich für 5 Jahre als Diakonissen. Sie erhalten Unterricht in Anatomie, Arzneimittel & pflegerischen Tätigkeiten
ab 1845: Florence Nightingale (nächste Karte)
Florence Nightingale
- Geboren in Florenz am 12.5 1820
- absolvierte im Jahr 1845 ein 3 Monatiges Praktikum in Krankenhaus & hospitierte in der Kaiserwerther Diakonie
- Im Krimkieg pflegte sie britische Soldaten im Auftrag der Regierung
- Sie lief nachts immer mit einer Laterne herum ("Lady with the Lamp")
- 1859 veröffentlicht sie das Buch "notes of nursing" , war wegweisend für die Ausbildung & das Pflegeverständnis
- Gilt als 1. Pflegetheorie
- 1860 gründete sie in London die erste Schwesternschule Englands die "Nightingale Training School of Nurse"
- Der Fokus lag vorallem auf der Hygiene
Geschichte der Pflege
1863, 1883
1863: In der Schweiz wird das rote Kreuz mit angeschlossener Pflegeschule gegründet
1883: in DE wird die gesetzliche Sozialversicherung eingeführt, Zahl der Krankenhäuser verdoppelt sich.
Neben den Schwestern des roten Kreuzes und den Diakonissen arbeiten vermehrt Frauen gegen Bezahlung, die sog. "wilden Schwestern". Es hiess damals, dass es so nicht dem Ideal der christlichen Nächstenliebe entspricht.
Geschichte der Pflege
1903
Agnes Karll
1903: die "wilde Schwester" Agnes Karll fordert eine 3-jährige Ausbildung für Pflegerinnen
→Sie gründete die 1. Berufsorganisation DE's woraus sich der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe entwickelt hat
→1 Jahr später wird der International council of Nurses gegründet mit dem Ziel welweit eine qualitativ hochwertige Pflege zu erreichen
→1907 war Agnes K. präsidentin des ICN
Geschichte der Pflege
1906
1900-1914
Ab 1918
1923, 1926
1906 Preussen führt Vorschrift über staatliche Prüfung von Pflegepersonen ein. Pflege ist nun gesetzlich anerkannter & geregelter Beruf
1900-1914 Pflegekräfte arbeiten in 12 bis 36-Stunden-Schichten. Viele geben den Beruf wieder auf
ab 1918 8h Tag wird eingeführt
1923 10h-Tag wird wieder erlaubt
1926 letztes Heiratsverbot für freie Schwestern entfällt
Geschichte der Pflege in der Schweiz
Die Schweiz kannte zu Beginn des 19 Jh. keine eigenständigen Mutterhäuserverbände
Im Zuge der Ausbreitung von katholischen Orden & der Diakoniebewegung erfolgte mitte des 19 Jh. eine Ablösung der Lohnwärtersystems
Ende des 19 Jh. Reform von ärztlicher Seite, an der Spitze der Reformbewegung: Anna Heer als Vertreterin des schweizerischen gemeinnützigen Frauenvereins (SGFV) & der Arzt Walter Sahli als Vertreter des schweizerischen Zentralverbandes vom roten Kreuz (SRK)
Sahli schlägt vor zur Schaffung eines Standes von ausgebildetem freiberuflichen Krankenpflegepersonal bei dem die Religion keine Rolle spielt
Zusammenarbeit SRK & SGFV ab 1898 →1900 schloss sich SGFV dem SRK an
1899 erste konfessionell unabhängige schweizerische rot-kreut-Pflegerinnen Schule Lindenhof in Bern
1901 schweizerische Pflegerinnenschule mit Frauenspital in Zürich
1908 3 Jahre Ausbildung ist Voraussetzung
Wichtige Namen in der Geschichte der Schweiz
- Anna Heer (1863-1918) → erste schweizer Chirurgin, will Bildung umgestalten
- Ida Schneider (1869-1916) → Pflegefachfrau, Oberin , Freundin von Anna Heer
- Marie Heim-Vögtlin (1845-1916) → erste schweizer Ärztin, erste Frau an der Uni, gründet mit Anna Heer ein Spital von Frauen für Frauen
Definition Arbeit
→Ist eine zweckbestimmte Tätigkeit zue Befriedigung materieller oder geistiger Bedürfnisse
→Ist eine Leistung & Gegenleistungsbeziehung
Geschichte der Pflege
21 Jh.
- Bezeichungen wurden angepasst
- Lohn wurde angepasst wie auch Lohngleichheit
- Mehr Weiterbildungsmöglichkeiten
- Auch Männer sind häufiger in der Pflege zu sehen
- Religion hat überhaupt keinen Einfluss mehr
- Pflegeinitiative wurde angenommen
Definition Beruf
- Tätigkeiten mit dazugehörigen Rechten & Pflichten
- Die, der Mensch im Rahmen der Sozialordnung als dauernde Aufgabe ausführt
- Öffentlich anerkannte wirtschaftlich orientierte Tätigkeit, die ein bestimmtes, durch Ausbildung erworbenes Wissen, voraussetzt
Definition Profession
→Im sozial historischer Sicht werden Berufe wie Pfarrer,Ärzte oder Juristen zusammengenommen, die zentralwertbezogene Leistungen für die Gesellschaft erbringen & dabei einer Handlungslogik folgen, die sie anderen Berufen gegenüber heraushebt
→Erfüllt Aufgaben, die für den Fortbestand der Gesellschaft insgesamt notwendig sind
Merkmale einer Profession
- Die Berufsangehörigen sind in ihrer Praxis an bestimmte Verhaltensregeln gebunden --> Code of ethics, code of conduct
- Organisation in einem Berufsverband mit Selbstverwaltung und Disziplinargewalt --> Selbstkontrolle durch Berufsverbände und Interessenvertretung
- Die Arbeit der Berufsangehörigen dient der Gesellschaft und nicht privater Interessen
- Aufnahme der Tätigkeit setzt das Bestehen einer Prüfung auf akademischen Niveau voraus
- Wissenschaftliches Sonderwissen und Fachsprache
- Autonomie --> Persönliche und sachliche Entscheidungsfreiheit und Gestaltungsfreiheit --> Unabhängigkeit, berufliche Freiheit oder Eigenständigkeit
- Selbstkontrolle durch Berufsverbände und Interessenvertretung
Kompetenzenstufen nach Patricia Benner
1. Neuling/Anfänger
Wenig bis gar keine Erfahrung im Praxisfeld, benötigen zunäst Regeln und konkrete Anweisungen, die Orientierung geben. Objektive Kriterien wie Vitalzeichenwerte können auch ohne Erfahrung erkannt werden jedoch die nicht über Messdaten möglichen Beobachtungskriterien bedürfen einer gewissen Erfahrung. Der gesamte Überblick fehlt und der Fokus liegt auf einzelnen Aspekten
2. Fortgeschrittener Anfänger
Haben bereits erste Erfahrungen gesammelt und wenden formulierte Richtlinien über z. B. die Beobachtung und Einschätzung des zu pflegenden Menschen an. Allerdings verfügen sie noch nicht über die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Somit benötigen sie Unterstützung beim Setzen von Prioritäten und eventuell bei der Einordnung.
3. Kompetent Pflegende
Kompetent Pflegende planen Pflegesituationen und reflektieren ihr Handeln. Meistens arbeiten sie schon bis zu 3 Jahre im selben Berufsfeld und setzen selbstständig Prioritäten. Sie fühlen sich beruflichen Aufgaben und Anforderungen gewachsen. Sie denken und handeln in „vollständigen Handlungen“. Allerdings fehlt es ihnen im Vergleich zu erfahrenen Pflegenden noch an Schnelligkeit und Flexibilität.
4. Erfahrene Pflegende
Erfahrene Pflegende nehmen eine Pflegesituation auf Grundlage früherer Erfahrungen ganzheitlich wahr und reagieren auf drohende Veränderungen. So nimmt ein erfahrener Pflegender etwa Veränderungen an zu pflegenden Menschen umgehend wahr und leitet auf seiner Erfahrung beruhend geeignete pflegerische Maßnahmen ein. Der Kern des Problems wird schnell erfasst, unerhebliche Möglichkeiten werden ausgeschlossen und Prioritäten gesetzt. Pflegende in dieser Stufe lassen sich von Maximen sowie ihrer pflegerischen Wahrnehmung und Erkenntnis leiten.
5. Pflegeexperten
Pflegeexperten verfügen über einen großen Erfahrungsschatz und brauchen für ihr Handeln keine Maxime mehr. Vielschichtige Problemstellungen werden direkt erkannt und intuitiv ohne lange Analyse erfasst. Dadurch und durch ein hohes pflegerisches Urteilsvermögen können sie zu pflegende Menschen einschätzen und situativ notwendige und geeignete Handlungen durchführen sowie ihre Kollegen beraten.
Berufs- und Pflegeverständnis
Vier Handlungsfelder der Pflege
- Präventive Pflege
- Kurative Pflege
- Rehabilitative Pflege
- Palliative Pflege
-
- 1 / 63
-