Allgemeine Psychologie Würzburg WS21/22 Kontrollfragen Motivation & Emotion
Alle Kontrollfragen der Vorlesungen Motivation & Emotion Stand WS 21/22 Die meisten Fragen übernommen aus der Kartei von Fridolin Protz. Die Kartei sollte vollständig sein.
Alle Kontrollfragen der Vorlesungen Motivation & Emotion Stand WS 21/22 Die meisten Fragen übernommen aus der Kartei von Fridolin Protz. Die Kartei sollte vollständig sein.
Kartei Details
Karten | 285 |
---|---|
Lernende | 14 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.02.2022 / 01.06.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20220204_allgemeine_psychologie_wuerzburg_ws2122_kontrollfragen_motivation_emotion
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20220204_allgemeine_psychologie_wuerzburg_ws2122_kontrollfragen_motivation_emotion/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Wie kann man positive Effekte von Glück auf die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und soziale Vernetzung erklären?
107/96
Wirkmechanismen:
(1) Broaden-and-build Theorie (erweitert Horizont, bessere Ressourcen, bessere Gesundheit, und wieder von Vorne)
(2) Positive soz. Resonanz
(3) Gesundheitsförderliche biologische Effekte (z.B. Entspannung)
Was ist eine hedonistische Tretmühle? Erläutern Sie dazu die Studie von Brickman und Kollegen (1978) mit Befragungen von Lottogewinnern und querschnittsgelähmten Unfallopfern.
108/97
Adaptation der Lebenszufriedenheit an veränderte Umstände nach stark positiven und negativen Lebensereignissen
Befragung von Lottogewinnern und querschnittsgelähmten Unfallopfern (Brickman et al., 1978
-> Alle ähnliche Glückserwartung für Zukunft
=> Habituations- und Kontrasteffekte (Setpoint-Theorie)
Wie wirken sich soziale Vergleichsprozesse auf das subjektive Wohlbefinden aus? Erläutern Sie dazu die Untersuchung von Flügen mit erster und zweiter Klasse von DeCelles & Norton (2016).
109/98
Verbessertes SWB nach Vergleichen mit weniger glücklichen Personen oder mit Personen, denen es genauso schlecht geht (Abwärtsvergleiche) bzw. schlechteres SWB nach Vergleichen mit glücklicheren Personen (Aufwärtsvergleiche)
Vergleichsprozesse in Flugzeugen als sozialer Mikrokosmos
- Wahrscheinl. von „Air Rage“ steigt in Flugzeugen mit 1. Klasse um das 3-Fache
- Front Boarding (Gang durch 1st Class) erhöht Wahrscheinl. einer „Air Rage“ in Economy Class um das 2-Fache und in der 1st Class um das 11-Fache
=> Angenommener Moderator: wahrgen. soz. Statusunterschiede
Welche Ansatzpunkte gibt es für glückssteigernde Maßnahmen?*
110/99
Ansatzpunkte:
- Durchbrechen der hedonistischen Adaptation
- Readjustierung des Referenzpunkts
Strategien (Auswahl):
- Investment in Erfahrungen (experiential purchases)
- Auskosten von Momenten (savoring)
- Dankbarkeit (gratitude)
- Achtsamkeit (mindfulness)
=>„Herbeizwingen“ von Glück funktioniert nicht bzw. hat tendenziell sogar den gegenteiligen Effekt (Ford & Mauss, 2014)
Warum werden Personen, die ihr Glück „herbeizwingen“ wollen, dadurch häufig sogar noch weniger glücklich?
111/100
„Herbeizwingen“ von Glück funktioniert nicht bzw. hat tendenziell sogar den gegenteiligen Effekt
- Unrealistische Standards an sich selbst
- abschieben der Verantwortung für persönl. Glück an Andere
- Verzerrungen (Geld macht gar nicht glücklich)
- Leben nicht mehr im Moment (für zukünftiges Glück)
Kann man sich Glück kaufen? Erläutern Sie relevante Forschung zu dieser Frage.
112/101
Experiential Purchases (je mehr Geld immer wirksamer)
=> i.d.R. Unterschätzt
Wirkfaktoren:
- erschwerte Hedonist. Adaption [einzigartiger Moment]
- Identitätsstiftende Funktion
- erschwerte soziale Vergleiche und pos. soziale Resonanz
Warum machen Investitionen in glückssteigernde Momente glücklicher als vergleichbare Investionen in materielle Dinge? Sind „experiential purchases“ immer besser als materielle Käufe? *
113/102
Experiential Purchases (je mehr Geld immer wirksamer)
=> i.d.R. Unterschätzt
Wirkfaktoren:
- erschwerte Hedonist. Adaption [einzigartiger Moment]
- Identitätsstiftende Funktion
- erschwerte soziale Vergleiche und pos. soziale Resonanz
Erläutern Sie beispielhaft fünf verschiedene Strategien, mit denen ein „Auskosten“ (Savoring) von positiven Momenten gesteigert werden kann.
114/103
Mit anderen Teilen
Selbst -Gratulieren (zur Kenntnisnahme persönl. Erfolg)
Memory building (bewusst positive Erinnerungen aufbauen)
Comparimg (Vergleich zu ungünstigen Situationen)
Behavioral expression (Lachen, Umarmen...)
Spielverderber Denken vermeiden (wie könnte es besser sein)
Erklären Sie die Wirksamkeit einer Dankbarkeitsübung am Beispiel der Studie von Emmons & McCullough (2003). Wie kann man den positiven Effekt von Dankbarkeit auf das subjektive Wohlbefinden erklären?
115/104
Counting your blessings: 1x pro Woche/10 Wochen lang
-> Aufschreiben von (Gratitude/Hassle/Event)
Dankbarkeit steigert körperliches und emotionales subjektives Wohlbefinden
-> kein Effekt bei 3x in der Woche; hier lästige Pflicht
Wirkmechanismen
- Durchbrechen der hedon. Adaption
- Positiver Fokus unterstützt Savoring
- Positive soziale Resonanz
Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen kindlichen Temperamenten und Emotionalität im Kindes- und Erwachsenenalter.
117/106
Temperamente prägen die Persönlichkeitsentwicklung
Schüchternheit (Inhibition) mit 4-6J ist prädiktiv für sozialen Entwicklungsstand mit 23J
(Latenz zu: erste Beziehung; erster Vollzeitjob)
Intensität des Lächelns auf Jahrbuchfotos im Alter von 20J korreliert mit SWB im Alter von 50J
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Emotionalität und den Big Five Persönlichkeitsfaktoren?
118/107
Neurotizismus − Negativer Bias und erhöhte Sensibilität für Bestrafung
– Angst, Feindseligkeit, Depression
Extraversion − Positiver Bias und erhöhte Sensibilität für Belohnungen
− Freude, Enthusiasmus, Aufregung
Verträglichkeit − Soziale Emotionen (Sympathie, Liebe, Dankbarkeit, Vertrauen)
Was ist Optimismus und was ist (defensiver) Pessimismus? Was unterscheidet einen defensiven Pessimismus von einem herkömmlichen Pessimismus?
119/108
Persönlichkeitsvariable die bestimmt wie sehr Menschen generell positive Erwartungen an die Zukunft haben
O. haben mehr positive Erlebnisse, bessere psych. und phys. Gesundheit, besseres Coping, bessere soziale Beziehungen
Defensiver Pessimismus:
Antizipatorische Strategie, setzen defensiv niedriger Erwartungen, um Selbstwertverlust bei Versagen zu verhindern.
D.P. regt Auseinandersetzung mit Ängsten an und wirkt dadurch angstlösend (= defensive Coping-Strategie
D.P. performen besser in Aufgaben & haben mehr Selbstvertrauen, wenn sie bei ihrer def. Coping-Strategie bleibe
=> Es gibt keine “one-size-fits-all” Strategie!
Welche Fähigkeiten kennzeichnen eine „emotionale Intelligenz“? Kann emotionale Intelligenz trainiert werden?
120/109
Wahrnehmen, Benutzen, Verstehen, Regulation von Emotionen
Ja;
Emotion Coaching parenting Style
Social and Emotional Learning Programme (RULER; CASEL)
=> 10% Verbesserung in Fähigkeiten
Worin unterscheidet sich eine „anspruchsvolle“ Gesprächsführung von einer „validierenden“ Gesprächsführung? Welche Gesprächsführung ist für die psychotherapeutische Praxis sinnvoll?
128/110
bei längerfristiger Erholung von Emotionaler Belastung:
besser anspruchsvoll als validierend (Ja versteh ich, genau)
− Klärung der kognitiven Grundlagen und der (latenten) motivationalen Antriebe von Gefühlen und Emotionen
− Sensibilisierung für Unterschiede, alternative Sichtweisen, ungeprüfte Voraussetzungen, Einstellungen, Attributionsfehler ...
− Funktionale Beziehungsgestaltung
Erläutern Sie zentrale Fragen der Motivations, - Volitions- und Emotionspsychologie mit eigenen Beispielen
(1)
1. Warum tun wir, was wir tun? ("Warum studiere ich?")
- Motivationspsychologie
2. Wie tun wir das, was wir wollen?? ("Wie beende ich
erfolgreich mein Studium?") - Volitionspsychologie
3. Emotionen: Was? Woher? Kontrolle?
- Emotionspsychologie
Erklären Sie das Wechselwirkungs-Modell der modernen Motivationspsychologie. Welches Ergebnis der klassischen Studie von Le Magnen (1967) stützt dieses Modell?
(2)
Motivation als Wechselwirkung (Interaktion) zw. Situation und Person.
Le Magnen Studie: Variationseffekte bei der Einnahme von Kalorien durch Ratten. Unabhängig von Hunger nehmen die Tiere bei varriierendem Angebot mehr Kalorien auf.
Erläutern Sie grundlegende Probleme, mit denen sich die Motivationspsychologie beschäftigt.
(3)
1. Motivklassifikation (inhaltlich, Motivkataloge)
2. Motivgenese (Entstehung, Entwicklung, Änderung)
3. Motivmessung (Erfassung individueller Variationen)
4. Motivanregung (welche Anregungsbedingungen?)
-------
5. Wechsel & Wiederaufnahme der Motivation. (Abgrenzung im Verhaltensstrom etc.)
6. Motivierte Zielgerichtetheit & Motivationskonflikt. (Zielgerichtetheit Teil motivierten Verhaltens; Konflikte zw. verschiedenen Handlungszielen)
7. Selbstregulat. Zwischenprozesse der Motivation. (hypoth. Zwischenprozesse zur Rekonstruktion v. Motivation in einzelnen Phasen der Verhaltens)
8. Motivationswirkungen (Manifestationen in. beobachtbarem Verhalten & Resultate)
Was ist "Affective Computing"?
(4)
Maschinelle Verarbeitung von Emotionen; Optimierung von Mensch-Computer-Systemen
Was ist Gegenstand der Motivationspsychologie?
(5)
Erklären ergebnisorientierten, zielgerichteten Verhaltens (Handelns)
-> Richtung (Wahl), Intensität (Anstrengung), Beginn & Ende (Latenz), Dauer (Persistenz)
Motive sind theoretische Konstrukte zur Erklärung intraindividueller Stabilität und interindividueller Variabilität. Erläutern sie die Aussage.
(6)
Länger bestehende Motive erklären die Stabilität des Verhaltens einer Einzelperson. Variationen der einzelnen Motivationen zwischen den Individuen erklären wiederum die Unterschiedlichkeit des Verhaltens mehrerer Personen.
Welche Unterschiede bestehen zw. wissenschaftlichen & alltagspsychologischen Erklärungen von zielgerichtetem Verhalten?
(7)
Alltag:
Zuschreibung (!) v. Gründen / Charaktereigenschaften; Zirkularität / mangelnder. Erklärungswert
Wissenschaft:
Erklären: (!) Ursache-Wirkungs-Beziehungen (allgemeingültig)
-> wenige grundlegende Motive, situative Anregungsbedingungen, unabh. Erfassung v. Motiv & Verhalten, empirische Prüfung
Erläutern Sie die Heider-Simmel-Illusion. Welche alltagspsychologischen Prozesse werden hier aktiv?
(8)
Bewegte Objekte und Linien werden als handelnde und fühlende Individuen interpretiert, die miteinander interagieren.
-> reine Zuschreibung von Außen
Was unterscheidet Motive von Trieben?
(9)
Motiv:
zeitl. stabile Wahrnehmungs- & Bewertungsdisposition
Inhaltsklasse v. Handlungszielen (z.B. Macht, Leistung)
Anregungdurch situative Hinweise (Anreize)
Trieb:
Aktivierende Anspannung
Reduktion wird befriedigend / lustvoll erlebt
Welcher Zusammenhang besteht zw. Bedürfnissen & Anreizen?
(10)
Bedürfnis:
Mangelzustand / Wachstumsorientierung
(Physiologisch, psychologisch & sozial)
Anreiz:
Individueller "Wert" eines Objekts / einer Situation
affektive Reaktion auf bedürfnisrelevante Reize
(Intrinsisch: Tätigkeits- / extrinsisch: Ergebnisanreize)
Was ist ein Ziel?
(11)
Anstreben eines Endzustands durch einen Verhaltensakt (Mittel)
Hierarchische Gliederung in Ober- & Unterziele
Mit welchen konzeptuellen Problemen hat die Motivationspsychologie zu kämpfen?
(12)
1. Terminologische Verwirrung
2. Problem der Motivklassifikation
3. Richtiger Abstraktionsgrad (welche Hierarchiestufe?)
4. Gefahr der Zirkularität (Motiv <-> Verhalten)
Erläutern Sie zwei allgemeine Prinzipien der Verhaltensregulation.
(13)
Hedonismus:
Streben nach Lust, Vermeiden von Unlust, günstige Affektbilanz durch Selbstregulation
Homöostase:
Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtszustandes, Regelkreis (IST- Wert vs. SOLL-Wert)
Erläutern Sie den Unterschied zwischen motivationspsychologischen Druck- & Zugvariablen
(14)
Druck: angetrieben (Instinkt, Trieb, Emotion)
Zug: angezogen (Ziele, Anreize)
Was sind direkte & indirekte Messverfahren der Motivationspsychologie und was messen sie?
Warum ist die Unterscheidung zw. expliziten & impliziten Motivanteilen für eine Verhaltensvorhersage wichtig?
(15)
Expliziter Motivanteil: bewusst, verbalisierbar
-> direkte Messverfahren (Fragebögen etc.)
Impliziter Motivanteil: unbewusst, zeigt sich. bei selbstinitiierter Handlung in. Interpretationsspielraum
-> indirekte (projektive) Messverfahren (Rorschach-Test, Thematischer Apperzeptionstest TAT etc.)
Verhaltensvorhersage: ?
-
- 1 / 285
-