Medizinische Grundlagen II
Psychopharmakologie
Psychopharmakologie
Kartei Details
Karten | 261 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 20.01.2022 / 20.01.2022 |
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Vitamin E ?
Vitamin E ist nach neueren Studien bei dementiellen Erkrankungen nicht sicher wirksam
Medikamentöse Therapie: Welches M. wird bevorzugt
-heute wird in nahezu allen Einrichtungen Rivastigmin bevorzugt -> Kann als Pflaster appliziert werden und ist sehr verträglich
1x/Tag
(-hat auch Zulassung für Parkinson-Demenz)
Häufigste Nebenwirkung bei cholinergen Medikamenten
Übelkeit
Medikamente:
Kontraindikationen
Schwere Leberinsuffizienz, schwere Niereninsuffizienz
- Magengeschwüre, Krampfanfälle, Asthma, Synkopen ,
Herzrhythmusstörungen, Myokardinfarkt ,...
Memantine - Nebenwirkungen?
Verwirrtheit, Kopfschmerz
Antidementiva- klinische Wirkung- Was verbindet alle?
-Sie können den beschleunigten kognitiven Abbau verzögern
-nach etwa 6 Monate sind die meisten Patienten wieder auf Ausgangsniveau angekommen (Veschiebung der Kurve um ca 1/2 Jahr)
___
Normes Altern: langsamer Decline
Alzheimer- Erkrankung: deutlicher Knick (kognitiver Abbau)
Antidementiva: Können Phasenverschiebung bewerkstellen
-> Gewünschter Effekt: Entschleundigung -> "disease- modifying therapies"
Dilemma der Antidementiva- Perspektiven
seit 2002 keine neuen Medikamente mehr zugelassen
Über 99% ohne Erfolg; momentan keine Kandidaten, die aus der Forschung hervorstechen
Aducanumab
- Medikament in USA beantragt
- passive Immunisierung gegen Amyloid (Plaques)
- Plaquereduktion schon früh nachgewiesen, klinische Bedeutung fraglich
-erst Abbruch, nach Zwischenauswertung "Kehrtwende" beu klinischen Studien
-höchste Dosierung: in einer von zwei parallel laufenden Studien gewisse Verlangsamung des Fortschreitens der Demenz
- Effekt: 0,6 Punkte auf MMST (Vorteil 18%)
- beträchtliche Nebenwirkungen; bis zu 1/3 Hirnödem
- in USA wird Zulassung beantragt
Antidementive- Perspektiven
Empfehlungen?
Empfehlungen
Multi-target Strategien
Staatliche Unterstützung für multilaterale Kooperationen
β-Amyloid (Aβ): Theorie seither weitgehend enttäuschend
Modifikationen der Aß-Theorie, Neurotransmitter- und tau
Protein-Hypothesen einbeziehen Erprobung und Einsatz älterer Medikamente und von Phytotherapeutika in neuen Indikationen (Demenz)
Tau-orientierte Medikamente: Immuntherapien, MikrotubuliStabilisatoren, Tau-Aggregationsinhibitoren, Protein-Kinase Inhibitoren
--> 20 Mio Betroffene weltweit (AD), nur geringe therapeutische Fortschritte
Vorgehen bei der Behandlung
- Einschleichendes Aufdosieren (start low, go slow)
- Unterschiede v.a. bei der Verträglichkeit (z.B. Pflaster)
- AChE- Inhibitoren: leichte bis mittelgradige Demenz
- wahrscheinlich keine Langzeitprognose- Änderung
- Ausreichend lange Behandlung nötig (>3 Monate)
- Entscheidend: psychosoziale Betreuung der Patienten und ihre Angehörigen
- Gesamtbehandlungsplan (internistisch, psychiatrisch, psychosozial!)
ANtidementiva- Praxis
Indikation
- Diagnose und ggf. Kontrollen durch
- Betreuungsperson zur Unterstützung und Compliance- Sicherung
- mindestens leichtgradige Dmeenz vom Alzheimer- Typ
- Beginn so früh wie möglich
- bei schwerer Demenz derzeit nur Memantine zugelassen
- Antidementiva bei rein vaskulärer Dmeenz noch "off-label"
- bei gemischten Formen indiziert
- bei Parkinson- Demenz: Rivastigmin Zulassung
- bei DLB und FTD als Heilversuch vertretbar
Antidementiva- Praxis
Therapiedauer
individuell, Monate bis Jahre
Antidementiva Praxis
Wechsel / Therapieende / Verträglichkeit
Wechsel: empirische Befunde rechtfertigen Versuch, v.a. auf Rivastigmin
- positive Befunde für Kombination von Donepezil + Memantine
Therapieende: Progression, MMSE <10 als Anhaltspunkt, Unverträglichkeit
Verträglichkeit: initial v.a. gastrointestinale und kardiale Nebenwirkungen
- im Verlauf sind v.a. Bradykardie, Operationen u.a. limitierend
Gesamtbehandlungsplan Dementielle Erkrankungen
3 Säulen
Lebensqualität / Autonomie
3 Säulen
1) Beratung/Begleitung (Patienten, Angehörige); Nicht- medikamentöse Therapien; Vernetzte integrierte Versorgung
2) Antidementiva- Inhiboren; Memantine /// gingo biloba; Folsäure/Vitamine
3) Andere Psychopharmaka (Antidepressiva, Neuroleptika, andere)
Dementielle Erkrankugen- Zusammenfassung
Def.
- Alltagsrelevante Abnahme der kog. Funktionen länger als 6 Monate
- Nicht erklärbar durch andere psychische Störungen (z.B. Depression)
Demenzformen und Epidemiologie
- Häufigste Form: Alzheimer- Demenz: 60-70%, 1% der 65J., x2 alle 5 Jahre
-Klinsicher Verlauf und Pathophysiologie der Alzheimer Demenz (Abeta42)
Diagnostik vor Therapie:
1. Demenzsyndrom: Anamnese, Untersuchung, Screening, Bildung
2. Differentialdiagnostik: Ursachensuche, ÜberprüfungU/ Evaluation
Therapieansätze:
Aufklärung- Beratung- Therapie- Begleitung
- Demenz (Alzheimer- Erkrankung): Acetylcholinesterasehemmer, Memantine
- bis 80% Begleitsymptome (Angst, Depression, psychotische Symptome, Schmerzen)
- internistische Begleiterkrankungen
- Gesamtbehandlungsplan: medikamenös und nicht medikamentöse
Meilensteine
- Beginn der psychiatrischen Pharmakotherapie: Synthese von Chloralhydrat und der Einsatz dieser Substanz als Beruhigungsmittel bei erregten Psychose- Kranken in der Berliner Charité -> Erster Einsatz
-Synthese der Barbiturate und ihre Einführung als Hypnotika
- Gegen Ende des 19. JH hat Kraeplin die Wirkung verschiedener Genuß- und Arztneimittel auf einfache psychische Vorgänge untersucht.
Neben Alkohol und Tee befasste er sich auch mit Morphium und Chloralhydrat.
Mit diesen Studien wurde er zum Begründer des Ausdrucks "Pharmakopsychotherapie"
- Mit Chlorpromazin (Neuroleptikum, 1952) und Imipramin (Antidepressivum) als spezifisch wirkende Psychopharmaka begann dann die Ära der modernen Pharmakopsychiatrie: Psychopharmaka wurden zu "Arzneimittel für psychisch Kranke"
Aktuell:
Psychopharmaka sind psychotrope Substanzen, ...
- die vor allem die Aktivität des ZNS beeinflussen
- eine Wirkung auf psychische Funktionen ausüben, also Affekt, Antrieb, Kognition und integrativ- exekutuve Hirnfunktionen beeinflussen
- Sie wirken also mehr oder weniger gezielt auf gestörte neurophysiologische, neurobiochemische und hormonale Stoffwechselprozesse im Gehirn und normalisieren primär zentralnervöse, sekundär auch periphere Fehlregulationen
- Im weitesten Sinne jede Substanz, die in die Regulation zentralnervöser Funktion eingreift und seelische Ablaufe modifiziert ("psychotroper Effekt"), ein Psychopharmakon
Einteilungsmöglichkeiten der Psychopharmaka
1. Chemische Struktur: Problem: chemisch ähnliche Substanzen können stark unterschiedliche Wirkung haben
2. Wirkmechanismus: Problem: Wirkung der Substanzen im Gehirn und insbesondere Wechselwirkungen auf die Balance der Transmittersysteme sind nicht völlig aufgeklärt.
Es gibt keine Wirkung nur an einem Ort alleine
3. Klinische Wirkung: Erfahrung bzg. der Wirkung: Sedierend, aktivierend. Problem: eher erfahrungs- als theoriegeleitet
4. Tradition: Antikonvulsiva, Antidepressiva....
#1 Chemische Struktur
Beispiel: Antidepressiva
Aufgrund ihrer chemischen Struktur lassen sich folgende Substanzklassen unterscheiden.
1. "klassische" trizyklische Antidepressiva (TZA)
2. modifizierte trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva,
3. chemische andersartige Antidepressiva,
4. Phytopharmaka (pflanzliche Stoffe, z.B. Johanniskraut)
#2 Wirkmechanismus
Tabelle: Pharmakologische Einteilung von Antidepressiva
Monoaktive Substanzen:
MAO- Hemmer -> Mono-amino-oxidase-hemmung
SSRI -> 5-HT-Wiederaufnahmehemmung (Serotonin)
SNRI -> Na-Wiederaufnahme-hemmung (Noradrenalin)
Dual wirksame Substanzen:
TZA -> Na- und 5-HT- Wiederaufnehmehemmung
NaSSA -> NA- und spezifische- 5-HT-Rezeptorblockade
SSNRI -> NA-und-5-HT- Wiederaufnahme- Hemmung
SNDRI -> DA- und NA- Wiederaufnahme- Hemmung (Dopamin+NA)
#3 Klinische Wirkung
Anti-depressiva-Einteilung nach klinischer Wirkung
Aktivierend: MAO- Hemmer, Desipramin, Nortriptylin, SSRI,...
Neutral: Imipramin, Clomipramin
Sedierend: ...
Aktuell übliche Einteilung der Psychopharmaka
Antidepressiva
Stimmungsstabilisierer (Mood stabilizer, Phasenprophylaktika)
Neuropleptika/ Antipsychotika
Tranqulizer/ Anxiolytika (beruhigend, angstlösend)
Hypnotika
Antidementiva (Nootropika) - wirken nicht gegen Demenz, aber Symptome
Psychostimulanzien
Entzugs- und Entwöhnungsmittel
Ein anderer klinisch- praktischer Einteilungs- Gesichtspunkt ist die Unterscheidung von ....
-Psychopharmaka zur Akut- Therapie
-Psychopharmaka zur Rezidivprophylaxe (Rückfallverhütung)
Untersuchungen zur Überprüfung der WIrkeigenschaften sowie die Entwicklung neuerer Substanzen weisen daruf hin, dass....
- die Übergänge zwischen vielen Psychopharmaka fließend sein können
- Wirkeigenschaften zum Teil dosisabhängig sind
- exakte Abgrenzungen zwischen den einzelnen Psychopharmakagruppen nicht immer möglich sind
Verabreichung
(daraus resultiert verschiede Verarbeitung der Stoffe)
1. Peroral ("durch den Mund")
- Variante: sublingual (unter Zunge)
2. Parenteral ("am Darm vorbei")
a) Intravenös, intraarteriell
b) intramuskulär
c) subkutan (unter Haut)
d) ...
1. Inhalation
2. Nasal
3. Rektal (Zäpfchen)
4. Transdermal (Über Haut->Salbe)
Wenn Körper in Stoff...
2 Bereiche, mit denen man sich beschäftigt - Welche?
Pharmakokinetik
Pharmakodynamtik
Pharmakokintetik
- Def. + Was gehört dazu?
Def. Gesamtheit aller Prozesse, denen ein Aztneistoff im Körper unterliegt (geht nicht um Wirkung)
Dazugehörig: Absorption, Verteilung, Biotransformation, Elimination
Pharmakodynamik
Def. + was gehört dazu?
Definition: Lehre über die Wirkung von Arzneistofen im Organismus
Dazugehörig:
- Wechselwirkung mit Rezeptoren
- Beeinflussung der Enzymaktivität
- Beeinflussung spannungsabhängiger Ionenkanäle
- Beeinflussung von Transportsystemen
- Hemmung von Biosynthesen in Mikroorganismen
Pharmakokintetik
- Wieso wichtig?
- Informationen zur optimalen Therpiegestaltung -> Wirksamkeit erreichen (und z.B. Nebenwirkungen)
- Festlegen, Erreichen und Erhalten therapeutischer Spiegel
- Vergleich von Zubereitungsformen gleicher Wirksubstanzen (z.B. Kapseln, die sich erst im Magen auflösen/Substanz im Membranpartikel eingepackt/ ...)
- Beschreibung und Beurteilung pharmakokinetischer Interaktionen (Balance finden)
Beispiel: Verabreichungsform und Konzentration
(Verläufe)
Infusion: geht langsam los, dauert etwas bis Spiegel erreicht ist,: wird versucht zu halten
Intravenöse Applikation: Sofort hohe Konzetration, die dann langsam abfällt (kein Anstieg)-
orale Applikation: Konzentration nimmt schnell zu, flacht über zeit wieder ab
Multiple Applikation: Zackenverlauf;Nachspritzen: Konzentration steigt immer schnell ab, dann wieder hoch
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