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Medizinische Grundlagen II

Psychopharmakologie

Psychopharmakologie


Kartei Details

Karten 261
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.01.2022 / 20.01.2022
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Meilensteine 

- Beginn der psychiatrischen Pharmakotherapie: Synthese von Chloralhydrat und der Einsatz dieser Substanz als Beruhigungsmittel bei erregten Psychose- Kranken in der Berliner Charité -> Erster Einsatz 

-Synthese der Barbiturate und ihre Einführung als Hypnotika


- Gegen Ende des 19. JH hat Kraeplin die Wirkung verschiedener Genuß- und Arztneimittel auf einfache psychische Vorgänge untersucht. 
Neben Alkohol und Tee befasste er sich auch mit Morphium und Chloralhydrat. 
Mit diesen Studien wurde er zum Begründer des Ausdrucks "Pharmakopsychotherapie"

- Mit Chlorpromazin (Neuroleptikum, 1952) und Imipramin (Antidepressivum) als spezifisch wirkende Psychopharmaka begann dann die Ära der modernen Pharmakopsychiatrie: Psychopharmaka wurden zu "Arzneimittel für psychisch Kranke"

Aktuell: 
Psychopharmaka sind psychotrope Substanzen, ...

- die vor allem die Aktivität des ZNS beeinflussen

- eine Wirkung auf psychische Funktionen ausüben, also Affekt, Antrieb, Kognition und integrativ- exekutuve Hirnfunktionen beeinflussen 
- Sie wirken also mehr oder weniger gezielt auf gestörte neurophysiologische, neurobiochemische und hormonale Stoffwechselprozesse im Gehirn und normalisieren primär zentralnervöse, sekundär auch periphere Fehlregulationen 

- Im weitesten Sinne jede Substanz, die in die Regulation zentralnervöser Funktion eingreift und seelische Ablaufe modifiziert ("psychotroper Effekt"), ein Psychopharmakon

Einteilungsmöglichkeiten der Psychopharmaka

1. Chemische Struktur: Problem: chemisch ähnliche Substanzen können stark unterschiedliche Wirkung haben

2. Wirkmechanismus: Problem: Wirkung der Substanzen im Gehirn und insbesondere Wechselwirkungen auf die Balance der Transmittersysteme sind nicht völlig aufgeklärt. 
Es gibt keine Wirkung nur an einem Ort alleine
 

3. Klinische Wirkung: Erfahrung bzg. der Wirkung: Sedierend, aktivierend. Problem: eher erfahrungs- als theoriegeleitet

4. Tradition: Antikonvulsiva, Antidepressiva....

#1 Chemische Struktur

Beispiel: Antidepressiva

Aufgrund ihrer chemischen Struktur lassen sich folgende Substanzklassen unterscheiden.

1. "klassische" trizyklische Antidepressiva (TZA)
2. modifizierte trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva,

3. chemische andersartige Antidepressiva, 

4. Phytopharmaka (pflanzliche Stoffe, z.B. Johanniskraut)

#2 Wirkmechanismus

Tabelle: Pharmakologische Einteilung von Antidepressiva

Monoaktive Substanzen: 

MAO- Hemmer -> Mono-amino-oxidase-hemmung

SSRI -> 5-HT-Wiederaufnahmehemmung (Serotonin)

SNRI -> Na-Wiederaufnahme-hemmung (Noradrenalin)

Dual wirksame Substanzen:

TZA -> Na- und 5-HT- Wiederaufnehmehemmung

NaSSA -> NA- und spezifische- 5-HT-Rezeptorblockade

SSNRI -> NA-und-5-HT- Wiederaufnahme- Hemmung

SNDRI -> DA- und NA- Wiederaufnahme- Hemmung (Dopamin+NA)

#3 Klinische Wirkung
Anti-depressiva-Einteilung nach klinischer Wirkung

Aktivierend:  MAO- Hemmer, Desipramin, Nortriptylin, SSRI,...

Neutral: Imipramin, Clomipramin

Sedierend:  ...

Aktuell übliche Einteilung der Psychopharmaka

Antidepressiva

Stimmungsstabilisierer (Mood stabilizer, Phasenprophylaktika)
Neuropleptika/ Antipsychotika
Tranqulizer/ Anxiolytika (beruhigend, angstlösend)
Hypnotika

Antidementiva (Nootropika) - wirken nicht gegen Demenz, aber Symptome
Psychostimulanzien

Entzugs- und Entwöhnungsmittel

Ein anderer klinisch- praktischer Einteilungs- Gesichtspunkt ist die Unterscheidung von ....

-Psychopharmaka zur Akut- Therapie

 

-Psychopharmaka zur Rezidivprophylaxe (Rückfallverhütung)