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5. Semester - PFO, Schmerz

Osteopathie

Osteopathie


Kartei Details

Karten 51
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.01.2022 / 22.01.2022
Lizenzierung Keine Angabe
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Nenne eine Definition von Schmerz.

Ein abnormales und schmerzhaftes Gefühl, das durch die Stimulation von Nervenenden in empfindlichen Organen oder Regionen entsteht. Schmerz ist auch in erster Linie eine Sinneswahrnehmung, die den Körper davor warnt, dass ein Schaden eingetreten ist.

Wie ist das Kontinuum des Schmerzes? Wie wird es eingeteilt?

akuter Schmerz (<3-6 Monate):

  • Hat eine Schutzfunktion (nützlich - Alarm)
  • Allgemein sichtbare Läsion (sichtbar): Fraktur, Entzündung, Mikrotrauma, ...
  • Einzel-Faktor (z.B. Fraktur)
  • Kürzlich
  • Angst
  • Reaktionsverhalten
  • Kurative, spezifische Behandlung (z.B. Manipulation)
  • Akute Schmerzen sind lebensnotwenige Warnsignale, die durch Verletzungen der Gewebe erzeugt werden. Sie dienen ebenfalls den Heilungs- und Reparaturprozessen nach Verletzungen.

Chronischer Schmerz (>/= 3-6 Monate):

  • Hat keine schützende (destruktive) Funktion
  • Beeinträchtigung von Gesundheit und Funktion
  • Heilung von Abwesenheit/abgeheilter Läsion
  • Multifaktoriell (Psyche, Emotion)
  • Vorherige (> 6 Monate)
  • Depression
  • Verhalten gelernt
  • Somatisch-psycho-soziale Rehabilitationsbehandlung: Dekonditionierung von Patienten in ihrem täglichen Leben

Psychoemotionale, multifaktorielle, teamorientierte Behandlung

 

  • Chronische Schmerzen sind KEINE verlängerten akuten Schmerzen! Sind Schmerzkrankheiten ohne biologische, protektive Regulationsfunktion.

 

Wie funktioniert die Schmerzleitung? Was ist der Unterschied von akutem und chronischen Schmerz in der Schmerzverarbeitung?

Schmerzleitung über Tractus Spinothalamicus zu somatosensoriellem Cortex, dort Integration und Modulation --> Komportement verändert sich

Ziel: situationsgerechtes Verhalten über den somatosensorischen Kortex

Im Unterschied zur akuten Schmerzverarbeitung sind die affektiven/kognitiven Verarbeitungsmechanismen im Cortex verändert (hypertroph). Als Folge davon ergibt sich ein persistierender Schmerz, der nicht mehr aufgrund eines Stimulus verursacht wurde. Die initiale Läsion ist geheilt!

Was ist der Unterschied zwischen akutem und chronischem Schmerz?

  • Akut: Monofaktoriell, kürzlich, hilfreicher Alarm, Angst, reaktives Verhalten, kurative Behandlung
  • Chronisch: Multifaktoriell, alt (> 6 Monate), destruktiv, Depression, erlerntes Verhalten, rehabilitative Behandlung (somatotropisch-psycho-sozial)

Welche Arten von Schmerzen gibt es?

  • Nozizeptiver Schmerz
    • Schmerzen, die durch entzündliche oder nicht entzündliche Reaktion auf einen schädlichen Reiz verursacht werden (akute Schmerzen, dumpfe Schmerzen, pulsierende Schmerzen)
  • Neuropathischer Schmerz
    • Schmerzen, die bei einer primären Läsion oder Dysfunktion im peripheren oder zentralen Nervensystem auftreten (brennende Empfindung, brennende Schmerzen, Allodynie, Hyperalgesie, Parästhesien, Färbungen)
  • Gemischte Schmerzen
    • Die beiden Schmerzarten bei vielen Erkrankungen nebeneinander bestehen (Bandscheibenvorfall, Schmerzen tumoralen Ursprungs)

Beschreibe den nozizeptiven Schmerz

  • Der schmerzhafte Bereich befindet sich typischerweise in der Läsion - oft als pulsierend, dumpf oder steif beschrieben.
  • Ein sensorisches Erlebnis, das auftritt, wenn bestimmte periphere Sinnesneuronen (Nozizeptoren) auf schädliche Reize reagieren.
  • In der Regel zeitlich begrenzt und verschwindet mit der Heilung des verletzten Gewebes (z.B. Knochenbrüche, Verbrennungen und Prellungen)
  • Kann auch chronisch sein (z.B. Osteoarthritis)
  • Spricht auf konventionelle Analgetika an

Beschreibe inflammatorische und mechanische Schmerzen.

Inflammatorische Schmerzen

  • Schmerzhaftes nächtliches Erwachen
  • Frühe und anhaltende Morgensteifigkeit (1h) --> Abfall des Cortisols am frühen Morgen -> mehr Schmerzen
  • Verringert sich mit der Mobilisierung
  • Oft artikulär
  • Rheumatische Erkrankungen: Entzündungs-/Autoimmunerkrankungen wie Bechterev/ PR

Mechanische Schmerzen

 

  • Steigt mit der Aktivität
  • Im Ruhezustand vermindert
  • Kein Aufwachen in der Nacht
  • Evtl. Leichter, kurze Steifheit. Etwas Bewegung tut gut, aber nicht zu viel.
  • Z.B. Arthrose, osteopathische DS

 

Beschreibe das epikritische System. (Tractus spinothalamicus anterior)

  • grosse Fasern
  • Propriozeption: Berührung, Druck und Vibration --> Aα & Aβ
  • Myelinisiert (Schwannzellen) --> schnell
  • Homolaterale aufsteigende Fasern zur Medulla oblongata (SL) --> Kreuzung im Hirnstamm
  • Verbunden mit Empfängern (Pacini, Meissner, Merkel, Ruffini, Muskelspindel, Golgi)
  • Niedrige Stimulationsintensität: niedrige Depolarisationsschwelle (für Erregung ist nur kleiner Stimulus nötig)
  • Interindividuelle Wahrnehmung ziemlich ähnlich