Substanzmissbrauch
Careum Block 06
Careum Block 06
Kartei Details
Karten | 24 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 21.11.2021 / 23.06.2025 |
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Bedeutet Sucht immer Abhängigkeit?
Nein. Konsumenten können zwar abhängig, aber nicht süchtig sein, und Menschen können nach einem Verhalten süchtig, aber nicht von einer Substanz abhängig sein.
Definition Abhängigkeit
Unbeherrschbares Verlangen, sich eine bestimmte Substanz immer wieder zuzuführen oder eine bestimmte Tätigkeit immer wieder auszuführen, obwohl man sich selbst oder anderen schadet.
Definition Sucht
Übermässiges Verlangen Substanzen zu konsumieren trotz schädlichen Auswirkungen. Sucht entsteht, wenn willentliche Verhaltensweisen in zwanghafte Verhaltensschemata abgleiten.
Definition Missbrauch
Übermässiger Konsum einer Substanz, sodass es zu körperlichen und psychosozialen Schäden kommt.
Wie wird der Substanzmissbrauch unterteilt, bzw. klassifiziert?
- Stoffgebunde Substanzen
- Stoffungebungene Substanzen
- Psychische Abhängigkeit
- Physische Abhängigkeit
Was sind stoffungebundene Substanzen?
- Spielsucht
- Arbeitssucht
- Ess-Sucht
Was sind stoffgebundene Substanzen?
Legal
- Koffein
- Nikotin
- Alkohol
Illegal
- Cannabis
- Kokain
- Heroin
Was ist eine psychische Abhängigkeit?
Übermächtiges, unwiderstehliches Verlangen, eine bestimmte Substanz/ Droge wieder einzunehmen (Lust-Erzeugung oder Unlust-Vermeiden).
- Verminderte Kontrolle bez. Zeitpunkt und Menge des Konsums
- Vernachlässigung anderer Aktivitäten (Beruf, Hobbys, Soziale Kontakte)
Was ist eine physische Abhängigkeit?
Ist charakterisiert durch Toleranzentwicklung (Dosissteigerung) sowie das Auftreten von Entzugserscheinungen.
Definition nicht stoffgebundene Abhängigkeit
Zwanghaftes Verhalten oder Tätigkeit, welche die Lebensführung der Betroffenen beherrscht und zum Verfall der sozialen, beruflichen und familiären Beziehung führt.
Wie wirkt sich die nicht stoffgebundene Abhängigkeit aus?
- Die starke innere Anspannung und Unruhe der Betroffenen wird fixiert
- Ein innerer Reizhunger kann gestillt werden
- Der Realität kann entflohen werden
Was sind die Folgen einer nicht stoffgebundenen Abhängigkeit?
- Isolation
- Finanzielle Schwierigkeiten
Welche Arten von nicht stoffgebundenen Abhängigkeiten gibt es?
- Ess-Sucht
- Spielsucht
- Dranghaftes Stehlen (Kleptomanie)
- Kauf-Sucht
- Arbeits-Sucht (Workaholic)
Definition stoffgebundene Abhängigkeit
Abhängigkeit von suchterzeugenden Stoffen mit psychoaktiver Wirkung, Rauschmittel und Alkohol
Was für Arten von Drogen gibt es (Unterteilung)?
Bewusstseinsaktivierende Substanzen
- Legale Drogen (Kaffee, Nikotin, Alkohol in kleinen Mengen)
- Aufputschmittel (Amphetamine, Kokain, Ecstasy)
- Schnüffelstoffe (Äther, Klebstoffe, Chloroform)
Bewusstseinsverengende Substanzen
- Anxiolytica und Narkotika (Benzodiazepine)
- Alkohol in grossen Mengen
- Opiate (Heroin, Morphium)
Bewusstseinsverändernde Substanzen
- Cannabis und Cannabinoide
- LSD (Lysergsäurediethylamid)
Was sind die Ursachen für einen Substanzmissbrauch?
Substanz
- Verfügbarkeit
- Suchpotenz
- Dosis, Applikationsart
- Wirkung (Euphorisierung, Angstlösung, Kontaktförderung, Enthemmung)
Milieu
- Unvollständige Familie "Broken Home"
- Elterliches Vorbild
- Erziehungsfehler
- Gruppenzwänge
- Umfeld
- Konsumgesellschaft
- Konfliksituationen
Persönlichkeit
- Genetische Bedingung
- Neurotische Entwicklung
- Erlerntes Verhalten
- Niedrige Frustrationsschwelle
- Selbstbewusstsein
Wie ist der Verlauf, dass sich eine Sucht entwickelt?
- Schädlicher Gebrauch
Übermässiger Konsum mit körperlichen und psychosozialen Schäden
- Gewöhnung (Toleranzentwicklung)
Im Belohnungszentrum bildet sich ein sogenanntes Suchtgedächtnis aus. Es bewirkt, dass jemand auch nach langer Abstinenz schnell rückfällig werden kann. Zudem gewöhnen sich Körper und Psyche an den Kick - der Süchtige braucht eine immer höhere Dosis, um denselben Belohnungseffekt zu erzielen.
- Abhängigkeit mit Kontrollverlust (Craving)
Steht das Suchtmittel nicht zur Verfügung, stellen sich ein starkes Verlangen (Craving) und Entzugserscheinungen ein (Substanzabhängig). Der Süchtige kann nur schwer oder gar nicht mehr kontrollieren, ob, wann und welche Mengen er das Suchtmittel konsumiert.
Wie ist die Pathogenese einer Sucht?
- Sucht-assoziierte Reize
- Starke Dopaminausschüttung
- Starkes Verlangen (Craving)
- Erhöhte Motivation für suchtbezogenes Verhalten
- Dominanz der Sucht-assoziierten Reizen gegenüber natürlichen Reizen
- Einengung der Wahrnehmung auf Sucht-assoziierte Reize
- Vernachlässigung anderer Aktivitäten
- Bahnung automatischer Reiz-Reaktions-Ketten
- Verhaltensweisen werden erlernt
- Chronifizierung von Abhängigkeit
Was sind die physiologischen Symptome eines Substanzmissbrauches (allgemein)?
- Konzentrationsstörungen
- Nervosität
- Schlafstörungen
- Panikattacken
- Krampfanfälle
- Herzrasen
- Frieren/ Schweißausbrüche
- Gereiztheit
- Unruhe
- Übelkeit
- Appetitmangel
- Gewichtsverlust
- Gleichgewichtsstörungen
- Unkontrolliertes Zittern
Was sind die psychologischen Symptome eines Substanzmissbrauches?
- Interessensverlust/ Desinteresse
- Stimmungsschwankungen
- Gleichgültigkeit
- Beschönigung und Bagatellisierung des Konsums
- Verheimlichungstendenzen
- Angstzustände
- Depressive Verstimmung
- Nervosität
- Konzentrationsschwäche
- Halluzinationen
- Orientierungsstörungen
- Suizidgedanken
Was sind die Folgen eines Substanzmissbrauches?
- Herz-Kreislauf-Probleme
- Lähmung
- Nieren- und Leberversagen
- Finanzielle Probleme
- Schädigung des Immunsystems
- Depression oder andere psychische Störungen
- Persönlichkeitsveränderungen
- Soziales Umfeld
- Praktischer Lebenskontext (Wohnen, Arbeit, Freizeit)
Was ist das Therapieziel bei einem Substanzmissbrauch?
In der Regel die Abstinenz, wenn dies nicht möglich ist → kontrollierter Konsum
Was ist die Voraussetzung für den Erfolg einer Therapie?
Der Betroffene muss anerkennen, dass er süchtig ist und motiviert, sein, sich von seiner Abhängigkeit zu befreien.
Was sind Pflegeinterventionen bei einem Patienten mit einem Suchtproblem?
- Auf Entzugssymptome achten
- Allenfalls engmaschige Überwachung (Monitoring)
- Linderung der Entzugssymptome (Rücksprache mit Arzt)
- Allenfalls medikamentöse Beruhigung
- Talking down: Beeinflussung von intoxikierten Patienten durch Gespräche, damit sie von ihrer Erlebniswelt Abstand nehmen können
- Auf psychotische Symptome achten: Realitätsverlust, Sprunghaftigkeit, Versonnenheit
- Pflegemassnahmen orientieren sich an den individuellen Erlebens- und Verarbeitungsweisen
- Flexible Unterstützung
- Psychische Stabilisierung
- Auf Substanzen in der Umgebung achten (Alkohol à Desinfektionsmittel, Medikamentenhortung, usw.)
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