Demenz-Pflege
Careum Block 06
Careum Block 06
Kartei Details
Karten | 63 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 21.11.2021 / 10.06.2024 |
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Was sind Pflegemassnahmen wenn ein dementer Patient sich anklammert oder immer hinterher läuft?
- Verständnis bei Mitpatienten und Angehörigen wecken
- Betreuung auf möglichst viele Pflegenden verteilen (Belastung)
- Patient in möglichst viele Tätigkeiten auf der Station einbinden
Was sind Pflegemassnehmen wenn ein dementer Patient schreit oder vortwährend ruft?
- Patient nicht mit Fragen überhäufen
- Schmerzursache abklären
- Versuchen herauszufinden was den Patienten bedrückt (Angst, Durst, Harndrang)
- Vermehrte körperliche Stimulation (Massieren, passive Dehnübungen)
- Betreuung auf mehrere Personen verteilen (Belastung)
- Nicht über den Patienten lustig machen oder nachahmen
- Gesellschaft anbieten
Wie reagieren wir bei sexuellen Übergriffen von dementen Patienten?
- Patient erklären, dass seine Annäherungsversuche nicht erwünscht sind
- Annährungsversuche nicht persönlich nehmen
- Andere Pflegekraft schicken
Wie soll grundlegend mit dementen Patienten seitens der Pflege umgegangen werden?
- Verständnis haben, dass der Patient in seiner eigenen Welt lebt, seine Gefühle ernst nehmen
- Ruhig und geduldig bleiben, möglichst gelassen auf Gefühlsausbrüche reagieren
- Richtiges Verhalten durch Worte, Berührung oder ein Lächeln loben
- Unangepasstes Verhalten nicht kritisieren
- Verbliebene Fähigkeiten sinnvoll nutzen, ohne zu überfordern
- Überforderung löst häufig Angst aus.
- Bei störendem und gefährlichem Verhalten sanft umlenken/ablenken
- Übermässige Kontrollen und Verbote vermeiden
- Alltägliche Dinge vereinfachen
- Schuhe mit Klettverschluss, Hosen mit Gummibund
Warum kann sich bei dementen Patienten die Körperpflege schwierig gestalten?
- Verändertes Selbsterleben bei der Körperpflege
- Körperhygiene wird oft nicht mehr wahrgenommen
- Abläufe werden nicht mehr auf sich bezogen
- Handlungenerschrecken da Wasser, Tücher, Kleider nicht mehr als eigene erkannt werden
Was sind Pflegemassnahmen bei dementen Patienten bei schwierigkeiten bei der Körperpflege?
- Frühere Abläufe durch minimale Aufforderungen triggern
- Hände zuerst mit Wasser in Berührung bringen
- Anleiten beim Ankleiden in kleinen Schritten
- Nur den Schritt, nie das Ganze erklären
- Unterbrechen, Pausen machen
- Nicht korrigieren
- Kleine Auswahl - visuell auswählen lassen
Was für Pflegemassnahmen kennen Sie bei dementen Patienten bezüglich Sturzprävention?
- Bewegung fördern (Gruppenspaziergang, Frühgymnastik, Hockergymnastik)
- Musik und Tanz führen zu Besserung von motorischer Unruhe, räumlicher Desorientiertheit und Sprachfähigkeit
- Seh- und Hörhilfen von Angehörigen bringen lassen
- Stolperfallen entfernen (Teppichkanten, grosse statt kleine Topfpflanzen)
- Hilfsmittel (Rollator)
- Richtige Einstellung des Gehstocks
- Rutschfestes Schuhwerk und zweckmässiger Kleidung
- Gehtraining
- Nachtlicht im Zimmer (Akkomodationsstörung)
- Sturzhosen
- Orientierungshilfen anbringen
- Immer wieder Sitzgelegenheiten einbauen
Was für Pflegemassnahmen kennen Sie bei dementen Patienten bezüglich Orientierung geben?
- Konstante Bezugspersonen, Einbeziehen von Angehörigen
- Gut sichtbare Uhren, Tür- und Namensschilder, Symbole an Türen
- Aufhängen eines Tages- oder Wochenplans
- Pinnwand für Erinnerungsnotizen
- Keine grossen Veränderungen vornehmen
- Gut ausgeleuchteten Räume ohne Schattenbildung
- Einfache Checklisten (z. Bsp. im Bad) zur Unterstützung von Eigenständigkeit und Erinnerung
- Biographiearbeit: Familienfotos, Lieblingsmusik, Lieblingsbücher)
Was ist bei der Kommunikation mit dementen Patienten zu beachten?
- Im Blickfeld des Patienten kommunizieren (Sichtfeld ist eingeschränkt)
- Patient mit seinem Namen ansprechen
- Kurze, einfache Sätze
- Eindeutige Fragen stellen, keine Entscheidungsfragen
- Das Gesagte durch Gesten, Berührung oder Blicke unterstützen
- Zeit zum Sprechen lassen, wenn dem Pat. das Wort nicht einfällt
Was sind Pflegemassnahmen bei Urin-oder Stuhlinkontinenz bei dementen Patienten?
- Toilettentraining
- Inkontinenzhilfen
Was könnte der Grund sein dass demente Patienten zu wenig Trinken?
- Gespür für Durst geht verloren
- Durstgefühl kann nicht in Worte gefasst werden
- Angst vor dem Einnässen
- Schluckbeschwerden
- Sparsamkeit
- Vorhandene Getränke können nicht geöffnet oder erreicht werden
- Das Trinken geht vergessen
Was sind Pflegemassnahmen wenn demente Patienten zu wenig trinken?
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Ziel 2l pro Tag)
- Lieblingsgetränk oder etwas Besonderes (z. Bsp. Mango Schorle)
- Bei Koordinationsschwierigkeiten Patient unterstützen (Getränk an den Mund führen)
- Regelmässiges Anbieten von Getränken zwischendurch
- Trinkrituale, Trinksprüche, Zuprosten
- Getränk Eindicken bei Schluckbeschwerden
- Gemeinsam mit Patient eine Tasse Tee trinken
- Keine abgestandene Getränke stehen lassen
Was sind Pflegemassnahmen um den Patienten bei der Nahrungsaufnahme zu unterstützen/Motivieren?
- Essbiografie (Vorlieben, Abneigungen)
- Essen gut würzen (aber nicht zu scharf oder zu salzig)
- Ausgewogene Ernährung (Ballaststoffreich, vitaminreich)
- Gleichbleibende Essenszeiten
- Rituale: Gebet, Essensgong
- Den Patienten bei der Essenszubereitung mithelfen lassen
- Essensduft verbreiten (Kaffeeduft, Suppe abdecken)
- Pat. frühzeitig in den Speisesaal bringen
- Atmosphäre (Schön gedeckter Tisch)
- Ruhige Atmosphäre schaffen (keine Ablenkungen)
- Brot nicht in Stücke schneiden, besser eine Scheibe in die Hand geben
- Pat. vergessen leicht das Essen
- Löffel nicht in die Suppe tauchen
- Pat. sieht nur noch den Stiel – kann ihn nicht mehr identifizieren
- Lockere Gebisse mit Haftcrème versehen
- Bei Vergiftungsideen Joghurt z. Bsp. vor den Augen des Pat. öffnen
- Besteck nach Fähigkeit wählen, ggf. Fingerfood
- Bei Bewegungsdrang: Imbiss-Stationen
Mit welchen Pflegemassnahmen können wir bei dementen Patienten den Tag-Nacht-Rhythmus födern?
- Schlafphasen am Tag vermeiden
- Viel Bewegung am Tag
- Keine aufputschende Getränke oder Diuretika am Abend
- Keine angstauslösende Filme oder aufwühlende Ereignisse am Abend
- Nicht zu früh ins Bett gehen lassen
- Einschlafrituale (individuell anpassen)
- Ggf. leichte Nachtmedikation (Verordnung)
- Beruhigende Waschung am Abend
- Einreibung mit Ölen, Dufttherapie (Lavendel, Kamille)
- Störende Faktoren beseitigen (Raumtemperatur, Lichteinfall)
- Beim nächtlichen Wachwerden an Toilettengang denken, Getränk anbieten
- Nur zum Schlafen ins Bett gehen (nicht zum Lesen)
- Ab 24 Uhr keine Sedativa mehr à Überhang am nächsten Tag
- An Entzugssymptome denken (Einnahme von Schlafmittel zu Hause)
- An schlafstörende Medikamente denken
- Tagsüber Rollläden offen Halten
- Biografische Schlafgewohnheiten beachten (Nachtarbeit früher)
Welche Pflegemassnahmen wenden wir bei bettlägerigen, dementen Patienten an?
- Pneumonieprophylaxe
- Dekubitusprophylaxe
- Kontrakturenprophylaxe
Welche Pflegekonzepte kennen Sie bezüglich der Demenzpflege?
- Ich-schonende Pflege
- Basale Stimulation
- Personenzentrierter Ansatz nach Tom Kitwood
- Realitätsorientierungstraining -ROT
- Biografiearbeit
- Milieutherapie → Snoezelenräume
Wie sieht der Pflegeansatz bei der Ich-schonenden Pflege aus?
- Beobachtung des Ausmasses
- Allgemeine Anrede- und Redeformen nutzen (Allgemeines Wissen ist noch im Gedächtnis)
- Guten Morgen
- Jetzt ist es Zeit zum Essen
- Jetzt ist es Zeit den Mantel anzuziehen
- Wasser ist zum Waschen da
- Ein Pullover gibt warm - Anpassen der persönlichen Umgebungsgestaltung
- Pflegehandlungen als Sinneserfahrung gestalten
Nenne die 5 Ich-Formen und deren Bedeutung
- Ich-Identität
Ich bin der Gleiche im Verlauf des Lebens - Ich-Vitalität
Ich bin lebendig - Ich-Aktivität
Ich bin eigenständig im Vernehmen und Handeln - Ich-Konsistenz
Ich bin einheitlich und zusammenhängend - Ich-Demarkation
Ich bin abgegrenz von anderen Dingen und Wesen
Wie zeigen sich die 5 Ich-Störungen anhand der 5 Ich-Formen
Ich-Identität
- Pat. kann sein Spiegelbild nicht mehr erkennen
- Pat. reagiert nicht mehr auf seinen Namen
Ich-Vitalität
- Leerer Blick
- In sich versunken
- Von der Energie anderer abhängig
Ich-Aktivität
- "Was soll ich jetzt tun"
- Rufen oder schreien
- Zielloses umherwandern
- Stereotype Handlungen
Ich-Konsistenz
- "Ich habe schon gegessen" - obwohl es nicht stimmt
Ich-Demarkation
- "Die Tischnachbarin schaut mich böse an"
- Beziehen Geräusche, Gespräche auf sich
- Können sich nicht mehr abgrenzen
Was verursachen Ich-Störungen?
Angst und Unruhe
Was ist die Basale Stimulation?
Basale Stimulation ist eine Kommunikationsmöglichkeit zur Förderung von Menschen, deren Wahrnehmung beeinträchtigt ist.
Was ist das Ziel der basalen Stimulation?
- Aktivieren der Wahrnehmung
- Stimulieren der Sinne
Welche Stimulationarten kennen Sie bei der basalen Stimulation?
Taktil-haptisch
Über gezielte Berührungen wird der Tastsinn angeregt
Visuell
Über optische Reize wird die visuelle Wahrnehmung stimuliert
Auditiv
Über Klang und Musik wird der Hörsinn angeregt
Olfaktorisch
Der Geruchssinn wird durch Düfte angeregt
Gustatorisch
Der Geschmackssinn wird durch Geschmacks-Stoffe angeregt
Vibratorisch
Vibration hat das Ziel Körpertiefe und -fülle zu erfahren und führt zu mehr Stabilität
Was ist der Pflegeansatz beim personenzentierten Anstatz nach Tom Kitwood?
- Die Person und ihre Bedürfnisse stehen an erster Stelle, nicht die Krankheit oder die Therapie.
- Es geht um die Person mit Demenz
- Die Bedürfnisse von kognitiv intakten Menschen und Menschen mit Demenz unterscheiden sich kaum
- Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass Menschen mit Demenz ihre Bedürfnisse oft nicht so direkt äussern können.
- Zentrale Bedürfnisse verbergen sich häufig hinter den sogenannten «herausfordernden Verhaltensweisen»
Was ist das Ziel des personenzentrierten Anstatzes von Tom Kitwood?
Dem Patienten das Gefühl geben …
- Etwas Wert zu sein
- Etwas bewirken zu können
- Kontakt zu anderen Menschen haben und dazuzugehören
- Von Sicherheit, Urvertrauen und Hoffnung
Welche Aspekte kommen in der "Blume" von Tom Kitwood vor?
Im Zentrum ist die Liebe
- Bindung
- Trost
- Identität
- Beschäftigung
- Einbezieung
Welche drei Aspekte beinhaltet der pesonenzentrierte Ansatz nach Tom Kitwood?
- Zugangswege
- Bedürfnisse
- Positive Arbeit mit verwirrten Menschen
Was bedeutet der Aspekt "Zugangswege" im personenzentrierten Anstatz nach Tom Kitwood?
- Berichte alter Menschen
- Zuhören bei Äusserungen im Alltag/ in der Gruppe
- Beobachten anderer Menschen mit ähnlichen Merkmalen
- Rollenspiel im Team
Was bedeutet der Aspekt "Bedürfnisse" im personenzentrierten Anstatz nach Tom Kitwood?
- Bindung an Bezugsperson
- Trost
- Liebe
- Partner sein im Pflegeprozess
- Sinnvolle Beschäftigung
- Erhalt oder Wiederfinden der eigenen Identität
Was bedeutet der Aspekt "Positive Arbeit mit verwirrten Menschen" im personenzentrierten Anstatz nach Tom Kitwood?
- Person als einzigartig anerkennen
- Verhandeln über Bedürfnisse
- Zusammenarbeit
- Spielen
- Sensorische, bzw. sinnbezogene Interaktion
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