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KJH - Einführung in die Kinder- und Jugendhilfe

Lernkarten für das Seminar "Einführung in die Kinder- und Jugendhilfe" im Modul Kinder- und Jugendhilfe an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach im Studiengang Soziale Arbeit (Studienrichtung: Rehabilitation)

Lernkarten für das Seminar "Einführung in die Kinder- und Jugendhilfe" im Modul Kinder- und Jugendhilfe an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach im Studiengang Soziale Arbeit (Studienrichtung: Rehabilitation)


Kartei Details

Karten 9
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 16.09.2021 / 29.11.2021
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20210916_einfuehrung_in_die_kinder_und_jugendhilfe_2_und_3_semester
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Warum ist die Kinder- und Jugendhilfe eine moderne Dienstleistung?

Jedes Kind/Jugendliche:r bzw deren Familie kann Leistungen in Anspruch nehmen, wenn sie möchten.

Es gibt einen Anspruch auf eine Leistung (Rechte); Leistungen sind von der Problemlage abhängig; es ist kein Grund nötig (z.B. Kitaplatz).

Bei besonderen Leistungen (bspw. Hilfe zur Erziehung) ist eine Überprufung des Anspruchs nötig.

SGB VIII: Rechtsansprüche, die man ggü. dem Staat hat. 

Was ändert sich an der pädagogischen Haltung, wenn sich das Bild vom Kind ändert?

  • Blick auf Kompetenzen und Stärken
  • individuelle Entwicklung wird beachtet und es wird dementsprechend gehandelt

Immer, wenn sich das Bild vom Kind ändert, muss auch das Handeln dementsprechend angepasst werden. 

Warum ist die Familie ein bedeutender Bildungs- und Wirtschaftsfaktor?

  • viele Eltern können Kinder während Pandemie nicht unterstützen
    (Motivation, Wissen, Zeit fehlt)
  • Ungleichheit durch Schule wird verstärkt; Lehrer erwarten Unterstützung
    der Eltern
  • Kinder bei Bildung selbst unterstützen (Zuhause); Nachhilfekosten steigen
  • Bildung der Eltern überträgt sich auf die Bildung der Kinder (Abitur wirkt
    anders als kein Abschluss)
  • Finanziell intakte Familien konsumieren intensiv und quantitativ (Nahrung,
    Kleidung etc.) → wirtschaftsstärkend ; tägliche und notwendige Ausgaben
  • Eher Kaufen, statt selbst herstellen
  • Das natürliche Recht der Familien: (SGB §8) kann der Staat nicht widerrufen,
    sonst Verfassungsbruch → Erziehungspflicht, Erziehungsverantwortung
     

Was ist unter Elternrecht zu verstehen und worin bestehen die Pflichten der Eltern?

Diskutieren Sie, welche Rechte dem Staat zukommen, in das Erziehungsrecht von Eltern einzugreifen!
 

Elternrecht:

  • Pflege und Erziehung → natürliche Recht
  • Erziehungsrecht entspricht gleichzeitig der Erziehungspflicht
  • Pflicht: Schutz und Geborgenheit, emotionale Stabilität (Liebe), Sozialisationsort, Übermittler von Moralen, sozialen Kompetenzen, Erziehungsverantwortung, entwicklungsfördernde Funktion, Wohl des Kindes

 

Eingriff in das Elternrecht:

  • Gewalttätige Erziehung
  • Kindeswohlgefährdung (Kindeswohl hat höhere Priorität als Elternrecht)
  • Stärkung der Erziehungskompetenz

Was ist Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe?

Das Erziehungsrecht/-pflicht der Eltern bzw. Sorgeberechtigten soll gefördert und Entwicklungsrisiken der Kinder und Jugendlichen sollen vermieden bzw. ausgeglichen werden (z.B. durch Beratungs- und Unterstützungsangebote).

Woran scheitert die Kinder- und Jugendhilfe?

  • keine Schutzkonzept in den Einrichtungen für grenzüberschreitendes Handeln
  • Stigmatisierung von Kindern/Jugendlichen als „Nichterziehbar“ oder „Nichttherapierbar“ und dadurch Begründung von grenzüberschreitenden und menschenverachtenden Verhaltens- und Behandlungsweisen (Konzepten)
  • altes Gedankengut der Erziehung →Partizipation nicht umsetzbar mit solchen Kindern
  • keine auf den Einzelfall bezogenes Handeln →Abhandlungen von einzelnen Hilfen, in der Hoffnung, dass sie funktionieren
  • Kindeswohl wird vorgeschoben, aber nicht in Verbindung mit den Kinderrechten gebracht
  • Handlungsdruck, welcher auf den Sozialarbeitern lastet

Persönliche Rechte von Kindern und Jugendlichen:

  • Entfaltung der Persönlichkeit
  • Unantastbarkeit der Würde des Menschen
  • Recht auf Bildung
  • Recht auf Glaubens- und Bekenntnisfreiheit
  • Recht auf Information und freie Meinungsäußerung
  • Recht auf Wahrung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses
  • Recht auf Eigentum
  • Selbständigkeit und Selbstverantwortung
  • Interessenvertretung
  • Petitionsrecht

Was ist das Drei-P-Modell?

  • Protection: Schutzrecht vor Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung; das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung; das Recht auf Leben
  • Provision: Förderrrechte auf bestmögliche Gesundheit und soziale Sicherung, auf Bildung und Freizeit
  • Participation: Rechte, die die Subjektstellung des Kindes betonen; Informations-, Mitwirkungs-, Anhörungs- und Beteiligungsrechte in allen Kinder betreffenden Angelegenheiten