Neurologische Notfälle
Anatomie, Physiologie und Pathologie
Anatomie, Physiologie und Pathologie
Fichier Détails
Cartes-fiches | 60 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 24.08.2021 / 29.08.2021 |
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Morbus Parkinson
Pathophysiologie
- Untergang regulierender Anteile des Mittelhirns
- Dopamin-Mangel (Botenstoff im Gehirn)
- Balance im motorischen System geht verloren
- Bewegungsabläufe sind gestört
Symptome
- langsamer schlurfender Gang
- gebeugte Haltung
- Arme schwingen nicht mit
- sich wiederholende Bewegungen
- Ruhetremor (Zittern)
- Rigor (erhöhter Muskelgrundtonus)
- Problem, willkürliche Bewegungen in Gang zu setzen und zu Ende zu führen = Akinesie
Therapie
- mildernd:
- Gabe von L-Dopa als Vorstufe vom Dopamin
- Krankengymnastik (spez. Gehstörungen)
Prognose
- langsam fortschreitender Verlauf
- 25 % innerhalb 5 Jahren arbeitsunfähig
- etwa 20 Jahre bis zur völligen Hilflosigkeit
- zusätzlich Demenz und Merkschwäche
Morbus Parkinson im RD
- Die gezeigten Beschwerden sind real vorhanden, sie können nicht mit Willenskraft unterdrückt werden
transiente globale Amnesie (TGA)
→ kompletter Gedächnis Ausfall, retro oder anterograd
→ harmlos, hält ca. 24h an
→ ungefährlich solange keine weiteren Symptome dabei sind
→ ins Spital zur Untersuchung und Ausschluss von DD
Hirntumore
- Tumor mit Ursprung im Hirngewebe (primär)
- als Metastase (z.B. Bronchial-Ca, Melanom)
- sind auch bei geweblicher Gutartigkeit durch ihre Raumforderung oft bösartig
- bei Kinder nach Leukämien die häufigste Form von Neubildungen
Symptome
- (je nach Ort):
- Hörstörungen ( Hörnerv )
- Sehstörungen ( Sehnerv )
- Sprachstörungen
- Kopfschmerzen
- Schwindel, Erbrechen
- Müdigkeit
- Krampfanfälle
- psychische Veränderungen ( Frontalhirn )
- Ausfall der Vitalfunktionen (Hirnstamm)
CVI
- Akute neurologische Defizite durch eine Minderperfusion
- Gefässeinengung, Verschluss oder Embolie bei Arteriosklerose 85% und 15% arterielle Blutungen
- Penumbra erhalten!
Symptome
- Sehstörungen, Blickdeviation
- Schluckstörungen
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Übelkeit, Erbrechen
- Dysarthie, Broca (motorisch) oder Wernicke (sensorisch) Aphasie
- Synkopen
- Bewusstseinsstörung
- Urininkontinenz
A. cerebri anterior
- Bewusstsein, Bein, Urininkontinenz, eingeschränktes Urteilsvermögen
A. cerebri media (häufigste)
- Stamm, Kopf, Arme, Aphasie, Blickdviation, Neglect (Aufmerksamkeitsstörung, nimmt Körperhälfte nicht wahr obwohl andere Sinne funktionieren)
A. cerebri posterior
- beeinflusst Denkprozess, trübt ein, reduzierte Gesichtsfelder
A. vertebrobasilaris
- Schwindel, Synkopen, Ataxie, Fehlfunktion der Hirnnerven
Cincinnati Prehospital Stroke Scale, FAST
- Face: Gesichtslähmung (Zähne zeigen oder lächeln lassen)
- Arm: Armbewegung (Augen schliessen und beide Arme für 10 Sekunden geradeaus strecken lassen Handfläche nach oben)
- Speech: Abnormale Sprache
→ 1x pos. ist die Wahrscheinlichkeit bei 72%, alle drei = > 85%
- Ischämische Attake (TIA)
- Symptomdauer <1 h (innert 24h) und einen unauffälligen Befund im MRT
- Klassifikation präklinisch nicht möglich
- Warnsignal, 10% innert 90 Tagen CVI, meist inner den ersten 2 Tagen
Massnahmen
- Bodycheck spez.: Verletzungen nach Sturz
- wenn bei Bewusstsein:
- hyperton: 15 - 30° Oberkörperhochlagerung
- hypoton: Flachlagerung auf dem Rücken
- Fixieren und Abpolstern der gelähmten Extremitäten
- Monitoring, EKG, Temperatur, BZ
- Hilfe bei Erbrechen (Achtung Aspirationsgefahr bei Schluck-Lähmung)
- Schneller Transport!
- Blutdrucksenkung bei > 220/120 um max 20%, MAD mind 60 mmHg
- bei Hypotonie RRsyst. >=100 mmHg anstreben ( Infusion, ggf. Katecholamine z.B. Dopamin über Perfusor)
→ Lysetherapie innert 4.5 h (i.v.), innert 6h (i.a)! Achtung Kontraindikationen
Epiduralhämtom
→ Ansammlumng zwischen innerem Schädelknochen und Dura mater
Traumatologische Verletzung der Arterien im Epiduralraum → Masseneffekt mit hohem Druck, Schädelfraktur. Ateria meningea media → 80% temporoparietalen Region, 10% frontal/okkzipitalen Region. 2/3 arteriel, 1/3 venös bedingt. durck den starken Druck = Hirnmassenverschiebung und Herniation. 3. Hirnnerv → kontralaterale Hemiparese und ipsilaterale Pupillenerweiterung.
Symptome
- Bewusstseinsverlust
- eintrüben
- luzides Intervall (symptomfreier Intervall (dekompensiert)
- starke Kopfschmerzen
- erbrechen
- Ausfälle
- Trauma
- Schwindel
- Schwäche
- einseitig erweiterte Pupille (akkomodationsstörung III. oclomotorius → kein Engstellen mehr)
- Cushing Triade (Hypertonie, Bradykardie, unregelmässiges Atemmuster)
Therapie
- ABC Therapie, nicht zu viel Flüssigkeit, HWS Sicherung, Intubation, CT
- systolischer BD bei 80-90 mmHg
Subduralhämatom
→ Ansammlung zwischen Dura mater und Arachnoidea. Akut (Verletzung bis 3d später), subakut (3d bis 2 Wochen) oder chronisch (2-3 Wochen).
→ Riss der Brückenvenen (zwischen Blutgefässen der Grosshirnrinde und venösem Sinus). Subakut: geronnenes Blut im Subduralraum kann wieder verflüssigen. Chronisch: Blutbestandteile sind zersetzt = seröse Flüssigkeit bleibt im Subduralraum.
Ursache
- direktes Trauma, Contre-Coup (Shaken-Baby), akute Dezeleration, stumpfe Kopftrauma, Verminderung der Hirnmasse (Alter, chronisch)
Symptome
- vorübergehende Bewusstseinsverlust
- Amnesie
- asymptomatisch
- Persönlichkeitsverlust
- erhöhter ICP (KopfSZ, Sehstörung, Übelkeit, Erbrechen (Vagus))
- Hemiparese
- Hemiplegie
- Schwäche
→ Risiko: Pat mit Blutgerinnungsmedikamenten, Alkoholiker, geriatrische Patienten
Therapie
- ABC stabilisieren, Begleitverletzungen, HWS stabilisieren, Traumazentrum, Neurochirurgie
Subarachnoidalblutung
→ Arterien auf der Oberfläche des Gehirns in den Subarachnoidalraum zwischen Pia mater und Arachnoidea, häufig in den Ventrikeln (Reizung) → Meningismus → ICP steigt erst später, wegen der Verteilung in den Ventrikeln
Ursache
- Trauma (Autounfall), zerebrale Aneurysmas, arteriovenöse Malformation, blutender Tumor, Hypertonie
→ Risiko: Alter Hypertonie, Rauchen, Arteriosklerose
Symptome
- Schlagartige und heftige Kopf SZ
- Bewusstseinsverlust
- meist hyperton
- A. cerebri media:
- Krampfanfälle
- motorische Defizite
- Übelkeit und Erbrechen
- Nacken SZ
- Photophobie
- Sehstörung
- Schwäche
- Nystagmus
Stadien
- leichte Kopf SZ, mit/ohne Meningismus
- schwere KopfSZ, keine neurologische Ausfälle
- leichte neurologische Ausfälle
- vermindertes Bewusstsein, fokales Defizit
- Koma, mit/ohne Strecksynergien
Therapie
- ABC stabilisieren
- nicht zu häufige BD Messung → steigert ICP
- CT oder MRI
- Lumbalpunktion
- schneller Transport
- Oberkörper 30° erhöhen
- Analgesie, Sedation
- Schock → Volumen und Vasopressoren
- Tranexam bei GCS < 8
Intrazerebrale Blutung
→ Hämorrhagischer Schlaganfall: kleine Arterien rupturieren und bluten durekt ins Hirngewebe. Hohe Mortalität
→ Risiko: Antikoagulanzien, Hyperton, Arteriosklerose, Kokain, Amphetamin, Rauchen
→ Lokalisation: Thalamus, Putamen, Zerebellum, Hirnstamm (direkte Schädigung oder indirekt durch Überdruck)
Ursache
- Aneurysma
- Hypertonie
- spontane Ruptur
- Trauma
Symptome
- erhöhter ICP
- Übelkeit
- Erbrechen
- Bewusstseinsstörung
- Koma
- Atemstörung
- Tod
- KopfSZ
- Krampfanfall
- Hypertonie
- steifer Nacken
- fokal-neurologisches Defizit
- Probleme mit Gehen und feinmotorik
- Schwindel (Vertigo)
- abnormale Augenbewegung
- Midline-Shift
Therapie
- schneller Transport
- ABC stabilisieren
- Infusion
- EKG Veränderungen
- BD senken
- MRI/CT
→ FAST siehe CVI
Meningitis
→ Entzündung der weichen Hirnhäute + Liquor
Symptome
- (hohes) Fieber
- Meningismus (Photophobie, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit)
- Erbrechen/Übelkeit
- Vigilanzminderung
- Reizüberempfindlichkeit, Verwirrung
- Krampfanfälle
- Hirnnervenlähmungen
Kinder
- Schüttelfrost
- vorgewölbte Fontanelle
- verminderter Muskeltonus
- paradoxe Reizbarkeit (alleine Ruhig, auf den Armen schreiend)
Weg der Erreger
- Infektion via Blutweg durch Viren, Bakterien, Mykosen (Pilze) oder Protozoen
- infektiös bis nicht infektiös
- Fortleitung aus angrenzenden Strukturen (Nebenhöhlen, Mittelohr)
- offenes SHT
akute eitrige Meningitis
- bakteriell verursacht
- kurze Anamnese
- hohes Fieber
- rasche Entwicklung Hirndrucksymptomatik
- Übelkeit, Erbrechen
- deutliche Nackensteifigkeit bis zur Rückwärtsbeugung von Kopf und Rumpf
- ohne Antibiotika-Therapie meist tödlich oder bleibende geistige Schäden, schnelle Start Therapie
Meningokokken- Meningitis
- perakute Sepsis 1/3 aller Infektionen
- Besondere Form des septischen Schockes = Waterhouse Friderichsen Syndrom Einblutungen in die Nebennierenrinde
- Infolge der Sepsis kommt es zu hämorrhagischen Nekrosen der beiden Nebennieren
- schnelle Therapie, endet schnell letal
- junge Männer im Militär (isolation)
- petechiale Hautblutungen, Gerinnungsstörung, auch grosse Einblutungen und Exanthem
- rasche Verschlechterung des AZ (Blässe, Erbrechen, Durchfall, Schock), vorallem bei Kindern
- sofortige Gabe einer Antibiotika
- hohe Letalität
- weltweit, jedes Alter, besonders Kinder in den ersten beiden LJ oder zwischen 15-19 j.
- Komplikation: anhaltende Nekrosen mit Behinderung oder Amputation der betroffenen Extremitäten
Anamnese und Untersuchung
- Erkrankungsbeginn
- Erkältungen
- SHT
- Zeckenstich
- Aufenthalt in der Sonne
- Exanthem, Petechien
- Nackensteifigkeit
- Nervenfunktionen
Therapie
- Infektionsschutz
- AB Rozephin → Rücksprache im Spital
- Lumbalpunktion
Enzephalitis
Definition
- Entzündung des Gehirns mit Ausfällen durch Viren, schädigt Hirnparenchym
- gutartiger Verlauf
- am schlimmsten mit Herpes simplex Enzephalitis
- bei Verdacht Virostatikum
- 25% letal
Symptome
- Benommenheit
- Halluzinationen
- Bewußtlosigkeit, verminderte Vigilanz
- spastische Paresen
- Hirnnervenausfälle
- zerebrale Krampfanfälle
- Diagnostik via Liquorpunktion
- Übelkeit und Erbrechen
- Grippe, Erkältung
- vegetative Dysfunktion (zb Bradykardie)
- Myalgien
- hohes Fieber
- Lethargie
- KopfSZ, Photophobie
- Desorentiertheit
- Verhaltensveränderungen
- motorische und sensorische Defizite
Enzophalopathie
- Zerebrale Funktionsstörung
vielseitige Ursachen
- FSME, Borreliose, Menschen oder Tierbisse
- Hepatische Enzephalopathie: Ansammlung von Ammoniak, bei gestörter Entgiftung bei Leberversagen oder hepatischen Erkrankungen du
- Urämische Enzephalopathie: Niereninsuffizienz oder Nierenversagen mit Veränderung des pH Werts und Hirnödem
- Vergiftungen, metabolische Ursachen, HIV, Sepsis, hypertensive Notfälle
- Wernicke-Enzephalopathie: Thiaminmangel, Symptomtrias:
- Bewusstseinsstörung
- Gangunsicherheit (Ataxie)
- Augenmuskellähmung (Ophtalmoplegie)
- → Ursache längjahriger Alkoholabhänigkeit
→ Virus verbreitet sich via Blutbahn und dringt erst dann in das ZNS ein
Klinische Bild hängt von der Grunderkrankung ab
- Kopf SZ, Vigilanzstörung, Delir, psychische Veränderungen sind zu erwarten
- Myklonien (unwillkürliche Zuckungen einzelner Muskeln) und Krampfanfälle sind möglich
Therapie
- Selbstschutz!
- Hydrozephalus
- erhöhter ICP
- Hirnbiopsie
Myelitis
→ Entzündung des Rückenmarks
- schlaffe Paresen
- herabgesetzte bis aufgehobene Eigenreflexe
Nervenverletzung im peripheren Nervensystem
- Axon und Markscheide verletzt aber Zellkörper intakt bleibt, können Schwann-Zellen unter günstigen Umständen eine neue Markscheide bilden
- Es bildet eine erneute Aussprossung des Axonstumpfes und eine Regerneration des Axons
Entscheidend ist der Schweregrad der Nervenläsion
- Neuropaxie
- Anatomischen Unterbrechung und spontanen Rückbildung der Symptome
- Axonotmesis
- Schädigung mit erhaltener Hülle
- Neurotmesis
- Durchtrennung des kompletten Nerves
- Sofortige motorische und sensible Ausfälle sorgt
- Mikrochirurgisch kann eine Nervennaht versucht werden
Nervenverletzung des ZNS
- Durchtrennung von Axonen zb bei Rückenmarksverletzung
- Sind bisher irreparabel
Spinaler Schock
→ Verletzung des Rückenmarks
Symptome
- plötzlicher Ausfall von vegetativen, motorischen und sensorischen Funktionen
Lähmungen
- Alle Impulse des zentralen motorischen Systems (Impulse der Pyramidenbahnen, extrapyramidalen Bahnen und der Schaltkreise der Muskelreflexe) enden an den motorischen Vorderhornkreise des Rückenmarks
- Diese stellen die peripheren motorischen Neurone (2. Motoneuron) dar, die zentralen Neuronen (1. Motoneuron) für die Willkürmotorik im primären motorischen Rindenfeld liegen
Periphere Lähmung
- Schädigung im Bereich der 2. Motoneurone (Läsionen motorischer Vorderhornzellen)
- Können keine Impulse mehr zu den Muskeln geleiten
- Die Unterbrechung der Reflexbögen führt zum Verlust des Muskeltonus, Muskeln sind schlaff und gibt Atrophie
- Rein periphere Lähmung = immer schlaffe Lähmung
- Zb Poliomyelitis, Vorderhornzellen werden durch Viruszellen zerstört
Zentrale Lähmung
- Ausfall des 1. Motoneuron, Pyramidenbahnläsion
- Schaltkreis für Muskelreflexe sind erhalten, Ruhetonus ist durch Ausfall hemmender Impulse exrapyramidalen Fasern gesteigert
- Die gelähmten Muskeln setzen passive Bewegungen einen erhöhten Wiederstand entgegen und atrophieren nicht = spastische Lähmung
Ursachen
- Schlaganfälle
- Zerebralparesen (O2 Mangel unter Geburt)
- Plegie oder Paralyse:
- Vollständig aufgehobene Bewegungsfähigkeit der betroffenen Muskeln
- Parese:
- Verminderte, aber nicht aufgehobene Bewegungsfähigkeit betroffener Muskeln
Querschnittlähmung
- Überwiegend zentrale Lähmung mit peripherem Anteil
- Unterbrechung des Rückenmarks mit konsekutivem Ausfall aller sensiblen Empfindungen und willkürlicher Bewegung en unterhalb des Schädigungsort
- Durch Pyramidenbahnläsion resultieren zentrale spastische Lähmungen mit gesteigerten Eigenreflexen
- Höhe der Schädigung, durch die Zerstörung der motorischen Vorderhornzellen zu peripheren, schlaffen Lähmungen und Ausfall der Reflexe
- Naben Sensibilität und Willkürmotorik könne auch vegetative Funktionen betroffen sein (Blase, Darm, Sexualtrieb, Hautdurchblutung, BD, Tempi)
- Ausmass ist von der Höhe abhängig
- Oberhalb C6 Lähmung aller vier Extremitäten, Ateminsuffizienz (Diaphragma N phrenicus Höhe C3-C6), Tetraplegie
- Unterhalb von Th1 ist der plexus brachialis, nur Beine betreffend Paraplegie
schützende anatomische Strukturen
- ZNS = Gehirn und Rückenmark
- Gehirn aus Nervengewebe, der weissen und grauen Hirnsubstanz (je nach Lage und Funktion)
- Gehirn im Schädel in Zerebrospinalflüssigkeit → CSF, Liquor cerebrospinalis
- Liquor ist eine transparente, leicht gelbliche Flüssigkeit, dienst als Stossdämpfer für das Gehirn
- besteht aus Wasser, Proteinen, Salzen und Glukose
- Pia mater liegt direkt an dem Gehirn an, weiche Membran (Mutter)
- stark vaskularisiert, Gefässe versorgen Hirn und Rückenmarksoberfläche
- Arachnoidea ist in der Mitte, vernetzt aus Kollagen und Elstinfasern (spinnennetzähnlich)
- Liquor zirkuliert zwischen der Spinnwebshaut und der Pia mater → Subarachnoidalraum
- Schutz vor mechanischen Verletzungen und bildet immunologische Abschirmung
- Liquor zirkuliert zwischen der Spinnwebshaut und der Pia mater → Subarachnoidalraum
- Dura mater direkt am Schädelknochen, enthält Arterien, welche den Schädel versorgen
- besteht aus zwei Faserschichten
- Epiduralraum besteht zwischen Schädel und Dura mater
- Dubduralraum besteht zwischen der Dura mater und der Arachnoidea
Arterien des Gehirns
- Gehirn braucht konstante Perfusion mit O2 und Glukose → keine Speichermöglichkeit
- 4 Hauptarterien:
- zwei vordere innere Karotisarterien (A. carotis)
- zwei hintere Wirbelarterien (A. vertebralis)
- A. vertebralis gehen innderhalb der Schädelbasis in die Basilararterie (A. basilaris) über
- versorgt Zerebellum (Kleinhirn) und Hirnstamm
- A. basilaris teilt sich und vereinigt sich mit den inneren Karotisarterien zum Circulus arteriosus
- der zerebrale Blutfluss wird unanhängig vom BD reguliert und den metabolischen Anforderungen durch Konstriktion und Dilatation der zerebralen Gefässe angepasst
- dies klappt solange der zerebrale Perfusionsdruck (entspricht ca. dem systolischen BD) zwischen 60 und 160 mmHg befindet
- → wichtig einen BD über 60-70 und kleiner 160 mmHg (minus den ICP) zu haben
- Hypokapnie verursacht zerebrale Vasokonstriktion → verminderte Perfusion → verringerter ICP
- Hyperkapnie verursacht zerebrale Vasodilatation → gesteigeter ICP
- Blut-Hirn-Schranke
- Kapillaren haben spezielle Auskleidung, für eine Schutzbarriere zwischen Blut und extrazellulären Flüssigkeiten
- verhinder Übertritt bestimmter Substanzen, Bakterien, Toxinen, Proteinen sowie AK oder AB
- O2, Wasser und Glukose sind zugelassen und werden aktiv transportiert
- Kopfverletzungen und bestimmte Infektionen beschädigen die BHS und erzeugen dadurch häufig eine sekundäre Hirnverletzung
Zerebrum (Grosshirn)
- besteht aus einem Kortex ( unterteilt in Lappen) und einem Subkortex
- Kortex = Grosshirnrinde oder graue Substanz
- rechte und linke Hemisphäre
- zur funktionellen Steuerung der Gegenseite des Körpers
- Loben/Lappen:
- Frontal → steuert Motorik, bestimmte Persönlichkeit und organisiert Denk und Sprachvermögen
- Parietal → interpretiert persönliche Empfinden
- Temporal → speichert Langzeitgedächtnis und verarbeitet Geräusche
- Okzipital → Sehvermögen
Höhere Funktionen (Sitz des Bewusstseins)
- Bewusstseinsempfindungen
- Selbstbewusstes Handeln
- Wollen
- Kreativität
- Gedächtnis
Drei unterschiedliche Strukturen
- Grosshirnrinde: dünne, äussere Schicht aus grauer Substanz, hat Auffaltungen und Furchen. Hirnwindungen = Gyrus, Furchen = Sulcus
- Leitungsbahnen: innere weisse Substanz
- Grosshirnkerne: Anhäufungen von grauer Substanz in der Tiefe
Zerebellum (Kleinhirn)
→ Koordiniert Bewegungen, Gleichgewicht und Körperhaltung
Kleinhirn als Koordinationssystem
- Reguliert mit dem Grosshirn und des extrapyramidalen Systems die Grundspannung der Musklen und stimmt Bewegungen auf einander ab
- Durch die Infos des Vestibularorgan sorgt es für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts
- Wird immer über Kleinhirnbahnen des Rückenmarks aus peripheren Rezeptoren über Muskel und Gelenkstellungen informiert = Tiefensensibilität
- Auch mit der absteigenden Pyramidenbahn verbunden und reguliert willkürliche Bewegungen, koordiniert Zielmotorik, ohne sie direkt auszulösen
Dienzephalon (Zwischenhirn)
- Schaltstelle zwischen Grosshirn und Hirnstamm
- beinhaltet Thalamus und Hypothalamus
- Thalamus → graue Substanz verbindet Reizleitung zwischen Rückenmark und Grosshirnrinde, beherbergt grossen Teil vom retikulären aktivierenden System (RAS) → zuständig für das Aufwachen (Schlaf-Wach-Rhythmus). Verbindung zum limbischen System, damit Grosshirnrinde und das Bewusstsein nicht von Signalen überflutet werden, wirkt der Thalamus wie ein Filter
- Hypothalamus → Aufrechthaltung der Homöostase im Körper, über die Hypophyse verbindet er das sympathische und parasympathische Nervensystem
- Messung Körpertemperatur durch Thermorezeptoren
- Kontrolle Wasserhaushalt durch osmotische Rezeptoren
- Überwachung Kreislauf- und Blasenfunktion, Gastrointestinaldruck über Hormon und andere Rezeptoren
- Steuerung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme über Durst-, Sättigungs- und Hungerzentrum
- Entstehung von Gefühlen wie Wut und Aggression
- die Hormone des Hypothalamus stimulieren oder hemmen die Ausschüttung der Hypophyse, die den Rhythmus, Durst und Hunger sowie andere Funktionen regulieren
Hirnstamm
- besteht aus Medulla oblongata, Mittelhirn und Pons
- Medulla oblongata → kontrolliert physiologiesche Grundfunktionen (Atmung, Herzfrequenz usw.)
- Mittelhirn → Regulierung des Sehens, Höhrens und Bewegungen des Körpers
- Pons → verbindet Zerebellum mit der Medulla oblongata und ist an Körperhaltung und Bewegung sowie Schlaf beteiligt
Limbisches System
- besteht aus zwei Strukturen: Amygdala und Hippokampus → System ist am präfrontalem Kortex des Frontallappens angeschlossen
- limbische System wird primitives Hirn genannt, da es viele grundlegende Überlebensinstinkte und viele der Verhaltensrreaktieonen kontrollier, welche die Haupteigenschaften unserer Persönlichkeit ausmachen (zb ob wir positiv oder negative Eingestellt sind)
- auch für intensive Gefühle → Angst, Freude, Frustation, Beklemmung, Spannung, Ärger, Wut, sexuelles Verlangen, Appetit, den Wunsch oder die Fähigkeit, sich zu binden und das Speichern unserer emotionalen Erinnerungen → verbunden mit vegetativen Reaktionen und Verhaltensweisen
- es erlaubt uns, Ereignisse während ihres Ablaufes zu interpretieren und hilft uns Folgeen von HAndlungen oder Ereignissen vorauszusehen
- Die Rindenanteile des limbischen Systems gehen aus dem Riechhirn (auch Riechkolben und Tractus olfactorius)
- Die enge Beziehung von Gerüchen und Emotionen bei Tieren ist noch heute bei den Menschen vorhanden (kann jmd. Nicht riechen)
- Über den Hypothalamus beeinflusst das limbische System viele Organfunktionen zb Durchfall, BD Anstieg, Tachykardie vor Prüfungen
- Limbische System = übergeordnete Zentrale der endokrinen, vegetativen und emotionalen Regulation = Visceral brain
Liquor
Liquor
- Klare, farblose Flüssigkeit, füllen Hohlräume im Gehirn und den Subarachnoidalraum aus
- Ca 150 ml
- Durchströmt Ventrikel in den Subarachnoidalraum, wo er von den Arachnoidalzotten in das Venensystem abgeleitet wird
- Ein Teil gelangt über die Spinalnervenscheiden in das Blutsystem zurück
- Durch das Liquor wird das Nervengewebe gestützt, sowie durch ein Wasserkissen vor der Schwerkraft, schädigender Stosseinflüsse, Reibung, Druck geschützt
- Durch interstitielle Flüssigkeit am Stoffaustausch zwischen Blut und Nervengewebe beteiligt
- Enthält Nährstoffe für das Hirn aus dem Blut und transportiert Stoffwechselprodukte aus dem Nervengewebe ab
Liquorräume
- Ventrikel = kleine Räume, in denen sich das Liquor befindet, wo ständig durch das Kapillarnetz innerhalb der Ventrikel produziert wird
- Äussere Liquorräume:
- Subarachnoidalraum und Zisternen (Erweiterung des Suabrachnoidalraumes) umschliessen das Gehirn und Rückenmark
- Innere Liquorräume:
- Ventrikelsystem des Gehirns und Zentralkanal im Rückenmark
- Seitenventrikel (Ventrikel 1 und 2) sind lang gestreckt, bogenförmige Hohlräume in der Grosshirnhemisphären, mit dem 3. Ventrikel in Verbindung
- 3. Ventrikel liegt spaltförmig im Zwischenhirn und gelangt über den schmalen Verbindungskanal im Mittelhirn in den 4. Ventrikel über
- 4. Ventrikel setzt sich in den Zentralkanal des Rückenmarks fort, hat noch zwei kleine seitlichen Öffnungen und eine mittlere Öffnung zum Subrachnoidalraum
- Dadurch stehen innere Liquorräume mit den äussern in Verbindung
Blut-Liquor-Schranke
- Pia mater stülpt sich in zottenartigen Kapillargeflechten in die Ventrikel vor = Plexus choroidei
- Damit keine schädlichen Stoffe aus dem Gehirn zum Nervengewebe gelangen, Barriere
- Die Grenzmembran wird von Gliazellen und Anteilen der Pia mater gebildet
- Grosse klinische Bedeutung, da sie nur von wenigen liquorgängigen Medikamenten passieren kann
- Durch zb entzündliche Veränderungen (Menigitis) erhöht sich die Blut-Liquor-Permeabilität pathologisch
Aufgaben und Organisation des Nervensystem
- Erfassung, Auswertung, Speicherung und Aussendung von Informationen
- Mit Hormonsystem Regelung alles Organsysteme und Gesamtorganismus, Anforderungen der Umwelt anpasst
- Rezeptoren bermerken Veränderungen im Körper und Aussenwelt
- Afferente Nervenfasern übermitteln Infos an Zentren
- Werden verarbeitet und Antwort via
- Efferente Nervenfasern als Reaktion
- Sonstige Aufgaben
- Wahrnehmung Sinnesreize, Gefühlsqualität = Empfindungen (Angst, Freude,..)
- Speichern von Infos = Gedächtnis
- Aus Infos neue Handlungsmuster entwerfen = Kreativität
- Motivation und Antrieb = Handlungsimpulse ohne äusseren Reiz
- Über sich selbst nachzudenken = Bewusstsein
- Rhythmen für Leistungs- und Erhohlungsphasen
Aufbau einer Nervenzelle
- Zellkern, Zytoplasma und Zellorganellen
- Im Zytoplasma Eisweisssynthese und gesamte Zellstoffwechsel
- Im Zytoplasma:
- Nisselschollen sind Anhäufungen von freien Ribosomen und rauem endoplasmatischem Retikulum
- Neurofibrillen sind feine stützende Fasern
- Zellteilung nur bei der Entwicklungszeit des Nervensystems, vor und kurz nach der Geburt, danach können sie nicht ersetzt werden
Dendriten
- Kurze, verzweigte Ausstülpungen des Zytoplasmas
- Nehmen Erregungsimpulse der Zellen auf und leiten sie zum Zellkörper
- Mehrere Dendriten aber nur ein Axon
Axon
- Längliche Ausstülpung des Zytoplasmas, entspringen dem Axonhügel (Verbindungsstelle zum Zellkörper)
- Dünne, kabelartige Fortsätze weiter und teilen sich am Ende in viele Endverzweigungen
- Als Efferente Fortsätze leiten sie Impulse bis zu 100 m/s weiter zu anderen Neuronen oder Muskelzellen
- Länge von wenigen mm bis zu über einen Meter
Typen: Multipolare, Bipolare, Unipolare und Pseudounipolare Neurone
Synapsen
- Axone üebrtragen Impulse weiter zu den Dendriten der nächsten Neuronen
- Am Ende des Neurons befindet sich 10 000 Synpasen
- An den Synapsen hat es viele präsynaptische Endknöpfe als Schaltstelle, an denen Neurotransmitter (Überträgerstoffe) gespeichert werden
Neuron
- Zur Erregungsbildung und Erregungsleitung
- Hochspezialisiert aber keine primitiven Fähigkeiten mehrkönnen sich nicht selbststützen, immunologisch schützen oder ernähren, dies machen die Gliazellen
- Werden von Genen gesteuert
- Eigenschaften:
- Nach Gehirnwachstumsphase nicht mehr teilen
- Besitzen Dendriten und Axone, zur Aufnahme von Kontrakt mit anderen Zellen, haben meist tausende Synapsen mit anderen Nervenzellen
- Zellmembran erzeugt elektrische Signale, welche mit Hilfe von Botenstoffen und Rezeptoren Signale empfangen (können noch wenig andere Zellen auch)
- Gibt afferente (hinführende) zum ZNS und efferente (wegführende) Neurone von Gehrin und Rückenmark zu den Zielnerven
- Bilden innerhalb der ZNS grosse Verflechtungen untereinander = Interneurone
Nervengewebe besteht aus zwei Haupttypen von Nerven Zellen: Neuron und Gliazellen
Gliazellen
- Funktion: Stütz-, Ernährungs- und immunologische Schutzfunktion
- 5-10fache mehr als Neurone
- Haben Zellteilung
- 4 Arten:
- Astrozyten: sternförmig, mit vielen Fortsätzen. Bilden im Gerhirn und Rückenmark stützendes Netzwerk für Neuronen. Nach Verletzung bilden einen narbigen Ersatz = Glianarbe. Stehen auch mit Kapillaren eng in Verbindung und beeinflussen Übergang von Stoffen, schützen Neuronen von schädlichen Stoffen = Blut-Hirn-Schranke. Fettlöslichkeit (Lipophilie) ist entscheidend: Wasserlösliche Stoffe (Hydrophilie) können die Schranke kaum durchqueren, im Gegensatz zu (Lipophilie). Wichtig bei Medikamenten, Blut-Hirn-Schranke wird bei Fieber und Gehirn- und Hirnhautentzündung viel durchlässiger
- Oligodendrozyten: bilden im ZNS die Markscheiden, im PNS die Schwann-Zellen, die die elektrische Isolierung übernehmen
- Astozyten und Oligodenrozyten werden auch als Makrogliazellen bezeichnet
- Mikrogliazellen: kleine bewegliche Zellen, wehren im ZNS Krankheitserreger durch Phagozytose ab, auch Gehirn Makrophagen genannt
- Ependymzellen: kleiden mit einer einlagigen Zellschicht die Liquorräume in Gehirn und Rückenmark aus
Markscheide
- In der PNS wird jedes Axon von Schwann-Zellen umhüllt (spez. Gliazellen)
- Axon und umgebende Schwann-Zellen = Nervenfaser
- 1/3 aller Nervenfasern wickelt sich die Schwanzelle mehrfach um das Axon herum und bildet eine dicke Hülle aus Fett-Eiwiess Geschmisch = Myelin
- Myelinummantelung = Markscheide oder Myelinscheide
- Durch diese elektrische Isolierung erhöht sich die Übertragungsgeschwindigkeit für ausgehende Nervensignale
- Hohe Leistungsgeschwindigkeit = dicke Markscheide = Markhaltige Nervenfasern
- Kleinere Leistungsgeschwindigkeit = dünne Markscheide = Marklose Nervenfasern
- Im ZNS wird Myelin von Oligodendrozyten gebildet, gleich wie bei PNS
- Wenn hohe Übertragungsgeschwindigkeit erforderlich ist, hat es kurze Abschnitte mit einem normalen, dünnen Durchmesser = Ravier-Schnürringe
- Bei diesen Abschnitten tritt das elektrische Nervensignal mit der Interzellulärensubstanz in Kontakt, was im Verhältnis viel Zeit braucht
- In den Myelinschichten ist es von dem Interzellulärensubstanz getrennt, sodass die elektrischen Signale sprunghaft von einer zu nächsten Ravier-Schnürringe ausbreitet, spart Zeit = saltatorischer Erregungsleistung
- Bei der Geburt nur wenige Beriche myelinisiert, die Ausbildung erfolgt während der ganzen Kindheit
Nervenfaser und Nerven
- Axon und Myelinscheide = Nervenfasern
- Nervenfasern vom ZNS zu Peripherie = efferente Nervenfasern
- Versorgen Skelettmuskulatur
- = motorische Nervenfasern
- Nervenfasern zum ZNS = afferente Nervenfasern
- Leiten Infos von Sinneszellen oder Organen
- = sensible oder sensorische Nervenfasern
- Bündel von mehreren Nervenfasern, gemeinsam in Bindegewebshüllen eingebettet bilden einen Nerv
- Kann sich mehrere Male aufteilen oder mit anderen Nerven vereinigen
- Im PNS können Nervenfasern nur motorisch oder sensibel, in Nerven können motorische und sensible Fasern verlaufen = gemischte Nerven
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