Motivation & Emotion
Fragenkatalog SS21 Eder Uni Würzburg
Fragenkatalog SS21 Eder Uni Würzburg
Set of flashcards Details
Flashcards | 281 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 04.07.2021 / 22.01.2025 |
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Erläutern Sie beispielhaft fünf verschiedene Strategien, mit denen ein „Auskosten“ (Savoring) von positiven Momenten gesteigert werden kann.
- Soziales Teilen: pos. Erlebnisse mit anderen Menschen teilen, in dem sie dabei sind oder man es ihnen erzählt soz. Bindung bzw Befriedigung des soz. Bedürfnisses als Verstärker der positiven Gefühle
- Aktives Erinnerungen-bilden: für sich selbst ein „Album“ mit schönen Momenten zusammenstellen, die man später bewusst abrufen kann und darüber positive Gefühle entstehen (kann entweder nur im Kopf sein oder aber auch als Fotoalbum, Tagebuch…)
- Selbst-Beglückwünschung: eigene (kleine) Erfolge anerkennen und auch feiern (und nicht immer nur an die nächste Herausforderung denken, sondern Stolz auf sich sein, was man schon alles geschafft hat/wie gut man die Aufgabe gemeistert hat)
- Aufmerksamkeit/Achtsamkeit verbessern: Aufmerksamkeit auf bestimmte Stimuli richten, um sie wirklich wertzuschätzen (im Alltag geht vieles auch schnell mal verloren) --> die kleinen Dinge sehen und sich darüber freuen
- Vergleiche: bei soz. Vergleichen eher Abwärtsvergleiche mit Leuten, die es nicht so gut haben wie man selbst --> sich/eigene Situation positiver sehen oder auch Vergleiche von Erinnerungen, dass man pos. Erinnerungen mit weniger guten vergleicht und sich auch bewusst macht, was man alles schon überstanden hat
Erklären Sie die Wirksamkeit einer Dankbarkeitsübung am Beispiel der Studie von Emmons & McCullough (2003). Wie kann man den positiven Effekt von Dankbarkeit auf das subjektive Wohlbefinden erklären?
- Vpn in drei Gruppen und sollen 1xpro Woche für 10 Wochen etwas aufschreiben
- UV: was die Gruppen aufschreiben sollen
- Dankbarkeitsgruppe: bis zu fünf Dinge aufschreiben, für die sie dankbar sind
- Stressgruppe: bis zu fünf Dinge aufschreiben, die lästig/nervig/unangenehm waren
- Kontrollgruppe: bis zu fünf Ereignisse aufschreiben, die in den letzten Tagen passiert sind
- AV: Lebenszufriedenheit, Optimismus für die nächste Woche, körperliche Symptome (zB Stress), körperl. Betätigung
- Ergebnisse: Dankbarkeitsgruppe bei Lebenszufr., Optimismus und körperl. Betät. höher als die anderen Gruppen; körperliche Symptome waren niedriger als bei den anderen
- Dankbarkeit steigert körperl. und emot. SWB
- ABER: kein Effekt, wenn 3x pro Woche, weil es dann meist Pflichtcharakter bekommt
- Wirkmechnismen
- Durchbrechen der hedonischen Adaption: Wertschätzung von einzelnen (auch evtl. nur kleinen) Momenten --> man gewöhnt sich nicht daran
- Positiver Fokus unterstützt Savoring: bewusste Wertschätzung erhöht pos. Gefühle
- Pos. soz. Resonanz: verstärkt pos. Gefühle
Erläutern Sie das Intention-Attention-Attitude Modell der Achtsamkeit. Welche psychologischen Prozesse vermitteln den Einfluss von Achtsamkeit auf das subjektive Wohlbefinden?
- Geht darum, wie man auf Stress reagiert
- Wichtig: Konzentration auf eine momentane Empfindung und wertfreie Exploration dieser Empfindung
- Normale Stressreaktion:
- Intention: Emotion loswerden/minimieren
- Attention: externe Stressoren, direkt bewerten und einteilen (wenn nötig vermeiden)
- Appraisal: reduzierte Lebensqualität
- Reaktion/Emotionen: Traurigkeit, Wut, Frustration
- Achtsame Reaktion
- Intention: nichtwertende Exploration der eigenen Emotionen/subj. Empfindungen
- Attention: externe Stressoren, momentane Empfindungen (nichtwertend!)
- Appraisal: Herausforderung, Möglichkeit für Einblicke in die eigene Gefühlswelt, evtl. pos. Dinge an den momentanen Gefühlen
- Reaktion/Emotionen: Neugierde, Akzeptanz; Impulse akzeptieren und bewusst entscheiden, wie man in der Situation handeln will bzw damit und mit den Impulsen umgehen will
- Psychologische Prozesse
- Aufmerksamkeit auf die momentane Situation und dabei Interozeption
- Parallel dazu nichtwertende Akzeptanz und Decentering (Situation von außen betrachten)
--> mehr Zeit für Bewertung/Appraisal
-->Bewertung nicht so fest bzw. Neubewertung auch mgl (evtl. auch kreative neue Sichtweisen)
-->weniger physiologische Symptome zB bei Stress (auch für die Zukunft)
--> Ablösung von reaktiven Gewohnheiten (evtl. bis Gewohnheit komplett weg ist)
Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen kindlichen Temperamenten und Emotionalität im Kindes- und Erwachsenenalter.
- Temperament mit Einfluss auf Persönlichkeitsentwicklung zB wie sehr man neue Umgebungen exploriert, mit Stress/neuen Situationen umgeht etc.
- Bsp. eingeschätzte Schüchternheit (Inhibition) im Alter von 4-6 Jahren mit Vorhersagekraft für sozialen Entwicklungsstand mit 23 Jahren (rom. Beziehung & Arbeit)
- Aber nicht generalisieren auf soziale Kompetenz, sondern eher die Arten der Beziehungen, die die verschiedenen Leute mit untersch. Temperamenten haben
--> Temp. mit längerfristigem Einfluss auf das spätere Leben
- Genaue Wirkmechanismen noch nicht bekannt
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Emotionalität und den Big Five Persönlichkeitsfaktoren?
- Enger Zusammenhang, Big Five als „Grundausstattung“ mit dem man auf die Welt kommt --> starker Einfluss auch auf die Entwicklung
- Neurotizismus: negativer Bias, höhere Sensibilität für (Signale für) Bestrafung
- Emotionen eher negativ: Angst, Feindseligkeit, Depression
- Extraversion: positiver Bias, höhere Sensibilität für Belohnungen
- Emotionen eher positiv: Freude, Enthusiasmus, Geselligkeit, Aufregung (pos.)
- Verträglichkeit: mehr Fokus auf soz. Emotionen und Bez., also wie sehr und schnell man Sympathie, Liebe, Dankbarkeit, Vertrauen etc. entwickelt und ausdrückt
Was ist Optimismus und was ist (defensiver) Pessimismus? Was unterscheidet einen defensiven Pessimismus von einem herkömmlichen Pessimismus?
- Optimismus: zeitl. stabile Persönlichkeitseigenschaft, die das Ausmaß zeigt, zu dem Menschen generell positive Erwartungen an deren Zukunft haben
- Positive Folgen: haben mehr pos. Erlebnisse, bessere psych. & phys. Gesundheit, besseres Coping & soz. Beziehungen
- Mögliche negative Folgen
- Enttäuschungs-Hypothese: nicht alle hohen positiven Erwartungen werden erfüllt werden können --> evtl starke Anfälligkeit für Enttäuschung wegen zu hoher Erwartungen
- Engagement-Hypothese: durch pos. Denken sich nicht/erst sehr spät von einem Ziel loslösen, das nicht erreichbar ist --> zu viel Zeit&Energie „verschwendet“
- Defensiver Pessimismus: antizipatorische Strategie, bei der man die eigenen Erwartungen möglichst niedrig setzt bevor man in eine Situation hineingeht, so dass die Enttäuschung/negativen Folgen für den Selbstwert bei einem mögliche Misserfolg nicht zu groß sind
- Pos. Folgen: bessere Leistung und mehr Selbstvertrauen bei Aufgaben, wenn sie bei dieser Strategie bleiben
- Unterschied zum normalen Pessimismus: Anregung zur Auseinandersetzung mit den Ängsten --> man fragt sich nicht nur, was schiefgehen kann, sondern auch warum das schiefgehen kann (Problem analysieren) --> kann auch angstlösend wirken (bei normalem Pessimismus nicht vorhanden)
- Aber wichtig: Strategie immer abh. von der Person und Situation! Nicht die eine Strategie ist für alle die beste
Welche Fähigkeiten kennzeichnen eine "emotionale Intelligenz"? Kann emotionale Intelligenz trainiert werden?
- Emot. Intelligenz: Fähigkeit, eigene Gefühle und die von anderen zu erkennen, zu unterscheiden und die Infos zu nutzen, um das eigene Denken und Handeln anzupassen
- 4 Fähigkeiten
- Wahrnehmen von Emot. von sich und anderen (auch unterscheiden)
- Benutzen von Emot. zB als Heuristiken für schnelle Urteile (Intuition)
- Verstehen von Emot.: woher sie kommen, was sie auslöst, welche Auswirkungen sie haben etc.
- Regulation von Emot.: neg. Aff. minimieren, pos. Aff. maximieren, Ausdurck von Emot. etc.
- Training von EQ auch möglich und kann Gesundheit, soz. Bez., berufl. Erfolg etc. verbessern (korrelativ!)
- zB für Kinder bzw. deren Eltern ein Training, dass Eltern ihren Kindern beibringen, wie man mit Emotionen umgeht, wie man sie in Konflikten äußert bzw. mit Konflikten umgeht etc.
- auch Trainingsporgramme für Schulen, die zwar nur kleine Effektstärken haben, aber trotzdem etwas bewirken können
Was ist unter einer Regulation von Emotionen zu verstehen?
- Alle Wege über die Personen Einfluss darauf nehmen, welche Emotionen sie haben, wann sie diese haben und wie sie diese erleben und ausdrücken
- Könnte auch Emotionen anderer miteinbeziehen (aber evtl dann Def. zu weit)
Welche Antriebe/Gründe gibt es für eine Emotionsregulation?
- Hedonistische Ziele: Lust maximieren, Unlust minimieren
- Instrumentelle Ziele: bestimmte Zustände herbeirufen, weil sie nützlich sind (--> aufgabenbedingte Anforderungen) zB Konzentration und Anspannung bei einer Prüfung
- (Pro-) Soziale Ziele: empathische Anteilnahme (man will sich mit den Gefühlen der anderen Person auseinandersetzen; man will ihr helfen) oder eben keine Empathie zeigen aus Selbstschutz; Eindrucksmanagement etc.
Erklären Sie an einem praktischen Beispiel grundlegende Strategien der Emotionsregulation. Welche Strategien setzen an den Bedingungen vor der Emotionsentstehung und welche Strategien an den Bedingungen nach der Emotionsentstehung an?
- Insgesamt 5 Strategien nach Gross&Thompson; Beispiel einer Person mit sozialer Phobie
- 4 Strategien vor der Emotionsentstehung
- Situationsauswahl: Phobiker vermeidet Situationen, in denen er Angst haben könnte (geht aber nicht immer, manchmal muss er in Interkation treten)
- Situationsmodifikation: Situation (zB Interaktion) erträglicher machen, indem er vieles online erledigt zB shopping, aber auch Kommunikation mit anderen
- Aufmerksamkeitssteuerung: angstmachende Facetten bewusst strategisch vermeiden oder sich davon ablenken zB von Menschen wegschauen, Abstand halten, möglichst wenig Interaktion
- Kognitive Umbewertung (Reappraisal): an Kognitionen arbeiten, sodass zB Interaktion mit anderen Menschen nicht mehr als Bedrohung/angsterregend gesehen wird (manchmal dafür Therapie nötig)
- 1 Strategie nach der Emotionsentstehung
- Reaktionsmodulation: schon vorhandene Emotionen regulieren/unterdrücken (manchmal auch intensivieren) zB Phobiker will nicht, dass andere sehen, dass er Angst hat tut so, als hätte er keine Angst und führt smalltalk mit anderen, obwohl es ihm sehr unangenehm ist
Können Personen negative Empfindungen wie z.B. Schmerz ausblenden/ignorieren? Beschreiben Sie dazu Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Leventhal et al. (1979).
- Können es nicht komplett ausblenden, aber sich etwas davon ablenken, sodass der Schmerz als weniger schlimm (im Vgl. zu anderen Menschen) wahrgenommen wird
- Aufbau: Vpn sollen ihre Hand in Eiswasser halten
- UV: Fokus auf sens. Empfindungen in der Hand vs. auf ganzheitliche Empfindungen (Emotionen) im Körper vs. keine Instruktionen (Kontrollgruppe)
- AV: Schmerzempfinden
- Ergebnisse: KG und ganzheitliche Empf. etwas gleich hoch und höher als bei Fokus auf sens. Empf. in der Hand
- Erklärung: Konzentration auf sens. Empfindung als Ablenkungsstrategie bei bei der Emotionsregulation (Schmerz mit emotionaler Komponente)
Beschreiben Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Lazarus et al. (1965) zur kognitiven Emotionsregulation bei der Betrachtung furchteinflößender Filme.
- Aufbau: Vpn sehen furchtauslösende Filme von Arbeitsunfällen und bekommen vorher Kommentar, aus welcher Perspektive sie den Film anschauen sollen
- UV: Vorweg-Kommentar
- Leugnend: sagen, dass die Videos nur fake sind, das Blut nur Kunstblut ist etc
- Intellektualisierend: rationalisierend, Vpn sollen Videos aus Perspektive anschauen, wie man Arbeitssicherheit erhöhen könnte/was man verbessern könnte
- Neutral: kein inhaltlich relevanter Kommentar (KG)
- AV: physiologische Reaktion, gemessen durch Veränderung der Hautleitfähigkeit
- Ergebnis: alle zeigen Reaktionen bei den Unfällen (Peaks, wenn die Unfälle passieren), aber mit unterschiedlicher Stärke: KG > Leugnung > Intellektualisierung
- Intensität systematisch reduziert
- Erklärung: kognitive Umbewertung der Situation
Welchen Einfluss hat eine Unterdrückung von emotionalen Reaktionen auf den emotionalen Zustand der Person? Beschreiben Sie Studien, die (unerwünschte) Nebenwirkungen einer Reaktionskontrolle belegen.
- Unterdrückung reduziert Intensität v.a. des positiven emotionalen Erlebens und weniger/nicht des negativen Erlebens (eig nicht das, was man will)
- Unerwünschte Nebenwirkungen in verschiedenen Bereichen
3 Studien
- Erhöhte kardiovaskuläre Aktivität
- Problem: chron. Defensive Angstunterdrückung (repressors) erhöht Risiko für kardiovask. Erkrankungen durch ständige Anstrengung durch erhöhte Aktivität
- Studie: Vpn schauen ekelerregenden Film (Armamputation)
- UV: Suppression vs. Reappraisal (obj. Betrachtung) vs. keine Instruktion (KG)
- AV: Ekel-Rating, physiol. Maße (Blutdruck)
- Ergebnisse: Ekel-Rating nur sign. Niedriger bei Reappraisal, nicht bei Suppression
Blutdruck kein großer Unterschied bei Reappraisal und KG, aber Suppression höher als die anderen (--> höhere symp. Aktivität)
- Kognitive Kosten
- geringere Aufmerksamkeit auf die Situation durch Fokus auf Suppression
- Studie: Vpn schauen Film, in dem eine unangenehme Situation gezeigt wird
- UV: Suppression vs. keine Instruktion
- AV: Erinnerungsleistung an Details aus dem Film und Confindence darin
- Ergebnisse: bei Suppression sowohl schlechtere Erinnerungsleistung als auch geringere Confidence darin
- Erklärung: Suppression benötigt kogn. Ressourcen --> weniger Aufmerksamkeit für andere Details übrig
- Soziale Kosten
- Mimik als wichtige soziale Komponente bei Interaktion geht verloren
- Studie: Vpn schauen einen verstörenden Film, danach Diskussion mit anderer Vpn
- UV: Suppression vs. Reappraisal (obj.) vs. keine Instruktion (KG)
- AV: neg. & pos. Expressivität, Reaktionen auf Partner, Ablenkung von der Konversation, Blutdruck des Gesprächspartners
- Ergebnisse
- neg. & pos. Expressivität: bei beiden geringer als bei KG
- Reaktionen auf Partner nur bei Suppression geringer
- Ablenkung nur bei Suppression stark erhöht
- Blutdruck des Partners bei Reappraisal geringer als KG, bei Sup. Höher
- andere Person angespannt, weil sie merkt, dass etw. nicht stimmt/andere Person etw. unterdrückt
Ist geteiltes Leid, halbes Leid? Erläutern Sie dazu Aufbau und Ergebnisse der Studie von Zech & Rimé (2005).
- Aufbau: Vpn sollen sich an das negativste Lebensereignis erinnern, das sie noch immer bewegt
- UV: Fokus während des Gesprächs auf Emotion / Fakten / alltägl. Dinge (KG)
- AV: subj. Nutzen des Gesprächs; eingeschätzte emotionale „Erholung“ (Emotionsrating) über mehrere Messzeitpunkte (vor Test, 1 Woche nach Test, 1 Monat nach Test) hinweh
- Ergebnisse:
- subj. Nutzen bei Fokus auf Emotion oder Fakten beides höher als KG, Emotion noch ein bisschen höher als Fakten --> starker Glaube an Nutzen
- ABER keine Verbesserung durch emotionale Aussprache: emot. Erholung ist gleich stark, egal über was geredet wurde
- Erklärung: Placebo-Effekt (durch starken Glauben, dass es hilft), Interaktion, Habituation
- Fazit: über Probleme sprechen hilft ein bisschen, aber Effekt nicht sehr stark
Worin unterscheidet sich eine „anspruchsvolle“ Gesprächsführung von einer „validierenden“ Gesprächsführung? Welche Gesprächsführung ist für die psychotherapeutische Praxis sinnvoll?
- Validierend: eher im Alltag zu finden, Gesprächspartner zeigt Verständnis, Empathie, Mitleid etc.
- Anspruchsvoll: eher herausfordernd zB Annahmen und Erwartungen hinterfragen
- Psycholog. Gesprächsführung
- Klärung der kogn. Grundlagen und (latenten) motivationalen Antrieben von Gefühlen und Emotionen
- Sensibilisierung für Unterschiede, alternative Sichtweisen, ungeprüfte Voraussetzungen, Einstellungen, Attributionsfehler
- Funktionale Beziehungsgestaltung: Therapeut nicht Kumpel, sondern hat professionelle Position (distanziert und wohlwollend), Problem und Person stehen im Vordergrund und die Arbeit, das Problem zu lösen
- Psycholog. Gesprächsführung
Erläutern Sie zentrale Fragen der Motivations- und Volitionspsychologie mit eigenen Beispielen.
Motivation
- Frage nach den Gründen unseres Handelns
- Warum tun wir das was wir tun?
- Ergebnisorientiertes und zielgerichtetes Handeln
- Beispiel: Motivation für ein Studium
Volition
- Was ist nötig für das Handeln?
- Wie tun wir das, was wir wollen?
- Selbstregulation, Zielabschirmung und Handlungsplanung
- Beispiel: Selbstregulation für das Lernen an einem Sommertag / Generell Lernen
Erklären Sie das Wechselwirkungs-Modell der modernen Motivationspsychologie. Welches Ergebnis der klassischen Studie von LeMagnen (1967) stützt dieses Modell?
Wechselwirkungsmodell
- Motivation = Ergebnis der WW zwischen Person (innere Faktoren) & Situation (äußere Faktoren)
- Motiv
- zeitl. stabile Wahrnehmungs- und Bewertungsdispositionen (Strukturierung)
- Inhaltsklasse von Handlungszielen
- Anregung durch passende situative Hinweise (Anreize)
- Hypothetische Konstrukte Motiv & Anreiz --> Motivation --> Verhalten
- verschiedene Motive, die durch thematisch passende Anreize angeregt werden
- Zusammenspiel der Person- und Situationsfaktoren erzeugen Motivation
- zB Hunger + Eisdiele --> Motivation: Eis essen --> Verh.: Eis konsumieren
LeMagnen Studie: Nahrungsvariation und Fressverhalten von Ratten
- UV: Ratten bekommen 4x gleiches Futter / 4 untersch. Futterarten (versch. Geschmack)
- AV: Konsumverhalten
- Ergebnis: mehr Konsum bei Mischmenü
- Erklärung: Motiv gleich, Anreiz variiert --> Variation erzeigt höhere Fressmotivation/-verhalten)
Erläutern Sie die grundlegenden Probleme, mit denen sich die Motivationspsychologie beschäftigt
Motiv
- Motivklassifikation (Klassen, Anzahl, Kataloge?)
- Motivgenese (Entstehung, Änderungen einzelner Motive)
- Motivmessung (Erfassung indiv. Unterschiede in den Ausprägungen)
- Motivanregung (motivspez. Anregungsbedingungen der Situation)
Motivation
- Wechsel und Wiederaufnahme der Motivation (Abgrenzung, Wechsel, Nachwirkung früherer Motivation)
- motivierte Zielgerichtetheit und Motivationskonflikt (wonach wird gestrebt, mehrere Ziele gleichzeitig haben)
- selbstregulatorische Zwischenprozesse (Rekonstruktion von Motivation in einzelnen Phasen des Verhaltens, Anfang und Ende eine Phase?)
- Motivationswirkungen (Worin äußert sich Motivation?)
Was ist der sexuelle Reaktionszyklus?
4 Phasen der Erregungsmotivation
- Erregungsphase
- Plateauphase
- Organsmusphase
- Rückbildungsphase
Was ist der Gegenstand der Motivationspsychologie?
Definition
- Wann beginnt Verhalten, wodurch wird es energetisiert, aufrechterhalten , gerichtet, gestoppt
- Befassung mit zugrundeliegenden Ursachen & Effekten
Erklärung von motivspezifischen ergebnisorientiertem, zielgerichtetem Verhalten (Handeln)
- Richtung (Wahl)
- Intensität (Anstrengung)
- Beginn (Latenz)
- Dauer (Persistenz)
Motivation konkret; keine Motivation ohne Verhalten
Motive sind theoretische Konstrukte zur Erklärung von intraindividueller Stabilität und interindividueller Variabilität. Erläutern Sie diese Aussage.
Motive erklären Ursache - Wirkung Beziehungen
Motive mit
- intraindiv. Stab: gleiche Person mit gleichem Verhalten in versch. Situationen (zB starkes Leistungsmotiv)
- interindiv. Var.: versch. Personen in ähnl. Situationen unterschiedlich (zB versch. stark anstrengen)
Welche Unterschiede bestehen zwischen wissenschaftlichen und alltagspsychologischen Erklärungen von zielgerichtetem Verhalten?
Alltag: Zuschreibung von Gründen, Berschreibung von Einzelpersonen, mangelnder Erklärungswert und Zirkularität
Wissenschaft: Ursache-Wirkung-Beziehungen (allgemeingültig)
- Motive als theoretische Konstrukte zur Erklärung
- intraindiv. Stab
- interindiv. Var.
- wenige grundlegende Motive (Äquivalenzhypothesen)
- Spezifikation situativer Anregungsbedingungen
- empirische Prüfung von Theorien motivationaler Vermittlungsprozesse (Experiment, Korrelation)
Erläutern Sie die Heider-Simmel Illusion. Welche alltagspsychologischen Prozesse werden hier aktiv?
Video, in dem sich geometrische Figuren bewegen soll von Vpn beschrieben werden
- anstatt Beschr. auf Wahrnehmungsebene (zB Kreis bewegt sich im Rechteck) Beschr. auf Verhaltensebene (zB laufen, flüchten etc. --> Unterstellung von Intentionen
- Beschr. auf sozialer Ebene / von sozialen Kausalitäten (zB großes Dreieck eifersüchtig)
Alltagspsy. Prozesse: spontane/automatische Zuschriebung von Intentionen und soz. Absichten (Theory of mind)
Was unterscheidet Motive von Trieben?
Motiv
- zeitl. stabile Wahrnehmungs- und Bewertungsdisposition (Strukturierung)
- Inhaltsklasse von Handlungszielen
- Anregung durch passende situative Hinweise (Anreize)
- bleibt zeitli. länger bestehen als ein Trieb
Trieb
- aktivierende Anspannung (Energetisierung)
- Reduktion als befriedigend und lustvoll erlebt (Trieb an sich eher als unangenehmes Gefühl, das sich anstaut)
- kaum verwendetes Konstrukt
- im Gegensatz zu Motiven eher kurzfristig
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Bedürfnissen und Anreizen?
Bedürfnis
- (momentane) Mangelzustände und Wachstumsorientierung
- (stabile) phys., pys., soz. Bedürfnisse (ähnelt Motiv)
Anreiz
- "Wert" eines Objekts oder einer Situation für eine Person (pos./neg.)
- affektive Reaktion auf bedürfnisrelevante Reize
- Unterteilung in (intrisische) Tätigkeits- und (extrinsische) Ergebnisanreize
--> kein Anreiz ohne Bedürfnisse: Je stärker der Anreiz, desto stärker wird das Bedürfnis wahrgenommen
Was ist ein Ziel?
- Anstreben eines pos. bewerteten Endzustands (Umweltänderung) durch einen Verhaltensakt (Mittel)
- Hierarchisch in Ober- und Unterziele organisiert
- meist aktiv (verbunden mit Handlung), aber auch passiv
Mit welchen konzeptuellen Problemen hat die Motivationspsychologie zu kämpfen?
terminologische Verwirrung
- Abgrenzung von Motiv, Trieb, Bedürfnis, Emotion etc.
Problem der Motivklassifikation
- Anzahl?
Richtige Abstraktionsgrad
- welche Hierarchiestufe? (Handlung/Aktion/Bewegun...)
Gefahr der Zirkularität
- Motive aus Verh. erschlossen <--> Motive erklären Verhalten
Erläutern Sie die 2 allgemeinen Prinzipien der Verhaltensregulation
Hedonismus
- Streben nach Lust und Vermeiden von Unlust
- günstige Affektbilanz durch Selbstregulation
- kurzfristiges Zurücknehmen für langfristiges Lustempfinden (Kosten-Nutzen) zB Marshmallow-Test
Homöostase
- Aufrechterhaltung eines Gelichgewichtszustands
- Verringerung einer Diskrepanz zwischen Ist- und Soll-Wert (Regelkreis)
Erläutern Sie den Unterschied zwischen motivationspsychologischen Druck- und Zugvariablen
Druck: angetrieben von innen (passiv, unterworfen), zB Instinkte, Triebe, Emotionen
Zug: aktiv von außen gezogen (selbstentscheidend) zB Anreize, Ziele, Sollwerte
dazwischen: Kraft (Feldtheorie)
Wie kann Motivation und ihre Stärke gemessen werden?
Verhalten
- Aufmerksamkeit
- Anstrengung, Persistenz
- Latenz
- Wahlverhalten
- Auftretenswkt
- Ausdrucksverhalten
- spezielle Verhaltensreaktionen
physiologische Maße
- Hirnaktivität, neurochemische Vorgänge
- hormonelle Aktivitäten
- kardiovaskuläre Aktivitäten
- Elektrodermale Aktivitäten
- Skelettmuskulatur
- Augenbewegung
direkt
- Selbstberichte, Fragebögen
- bewusste, verbalisierte Präferenzen
- Messung von expliziten Motivanteilen
projektiv
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