Altklausuren Klinische Psychologie
Offene und Geschlossene Fragen
Offene und Geschlossene Fragen
Kartei Details
Karten | 222 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.06.2021 / 30.07.2024 |
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Eine sehr schlanke junge Frau kommt in einem kurzen T-Shirt und einem hochroten Kopf im Dezember zu Ihnen. Um welches Störungsbild könnte es sich handeln? Wie nennt man den Mechanismus und welche weiteren Arten gibt es? Bei dem Störungsbild wird eine ??? Bias ??? Therapy empfohlen. Welchen Effekt hat sie?
Anorexia Nervosa -> Auto-Addiction-Modell
Was besagt das Zweifaktorenmodell von Connor?
(1) Negatives Körperbild & übermäßige Beschäftigung
(2) Gestörte Selbstregulation (Affekt, Selbstwert, Bindungsunsicherheit)
können einzeln zu Diätverhalten / zu anderen psychischen Störungen führen, die Kombi aus beidem führt zu Essstörung.
Welche dopaminergen Dysfunktionen sind jeweils charakteristisch für Anorexie, Bulimie und Binge Eating Störung?
AN: Sensitivierung
BN: Desensitivierung, aber vermutlich zuerst Sensitivierung
BES: Sensitiverung
Was besagt die Reward contamination theory bei AN?
- Primäre Belohnungen werden als aversiv, Bestrafungen als belohnend erlebt
- Striatale Dopaminausschüttung führt bei AN-Patienten zu Angst statt zu Freude
- Hungern ist positiv verstärkter Mechanismus
- Fazit: restriktives Essverhalten ist nicht Ausdruck von Anhedonie
Was besagt die Belohnungsdefizithypothese bei Adipositas?
- Hyporesponsive Belohnungssystem
- mehr Nahrungsaufnahme nötig, um Belohnenden Effekt zu erhalten
- Hunger erhöht selektiv die Aktivierung des Belohnungssystems
Nenne therapeutische Elemente der KVT für Essstörungen
- Psychoedukation
- Problemanalyse
- Normalisierung des Essverhaltens
- Bearbeitung zu Grunde liegender Problembereiche
- Kognitive Techniken
- Behandlung der Körperschemastörung
- Rückfallprophylaxe
Nennen Sie grundlegende Ziele der Therapie bei Essstörungen
1. Normalisierung von Essverhalten und Gewicht
2. Bearbeitung der zugrundeliegenden Problembereiche
3. Verbesserung der Körperwahrnehmung und Akzeptanz
Was ist das transdiagnostische Modell?
- Beschäftigt sich mit der großen Ähnlichkeit in der Kernpathologie von AN, BN sowie nicht näher bezeichneten Essstörungen -> häufiger (auch mehrmaliger) Diagnosewechsel
- Annahme: transdiagnostische, aufrechterhaltende Mechanismen (wobei Anzahl aktiver Faktoren individuell variieren kann)
- Dysfunktionales System zur Bewertung des Selbst (auf Leistung, Essen, Figur ausgerichtet)
- Geringe Toleranz -> auch emotional
- Strenges Diäthalten, Kontrolle des Gewichtes
- Instabile emotionale Verarbeitung
- Überbewertung von Leistung/ Perfektionismus
- AN: Starvation Syndrom
- BN: Essanfall und kompensatorische Maßnahmen -> wirkt sich wiederum negativ auf die Selbstbewertung aus
- -> Emotionsregulation
- Zudem: Betonung der in der VT zu berücksichtigenden Aspekten
- Unterstützung zum Entwurf eines angemessenen, individuellen Therapieplans
Ist eine Körperbildtherapie wirksam?
- Spiegel- und Videokonfrontation:
- Exposition Ekel/Angst durch Konfrontation soll mit wiederholter Exposition reduziert werden; Entdeckung positiver Aspekte am eigenen Körper
- neutrale Selbstbeschreibung: v.a. bei adipösen Patienten à Ablösung von Selbstbewertung
- Körperbezogene interaktionelle Übungen -> Rückmeldung durch andere; positive Erfahrungen mit dem eigenen Körper machen
- Wirksamkeit von Konfrontation ist belegt; interaktionelle Übungen noch nicht
Nennen Sie die Kernbereiche Interpersoneller Therapie
- Trauer aufgrund des Verlusts einer Person
- Interpersonelle Rollenkonflikte aufgrund unterschiedlicher Beziehungserwartungen
- Rollenwechsel
- Interpersonelle Defizite, die zu Isolation oder unbefriedigenden Beziehungen führen
Sind Selbsthilfegruppen bei allen Essstörungen wirksam?
Am effektivsten bei motivierten Patienten mit leichter Symptomatik und wenig Komorbiditäten
Bulimie: kein Effekt reiner Selbsthilfe, ca. 20% symptomfrei durch angeleitete Selbsthilfe
Anorexie: Verkürzung von Klinikaufenthalten
Binge Eating: hohe Effektstärke für angeleitete Selbsthilfe
Was ist das zentrale Ergebnis der Stepped Care Studie von Mitchel et al., 2011?
- Gestufter Ansatz mit initialer Selbsthilfe langfristig wirksamer als KVT
- Arm 1: angeleitete Selbsthilfe; bei Nichtansprechen Fluoxetin, bei Nichtansprechen KVT
- Arm 2: KVT und bei Nichtansprechen Fluoxetin
- Ergebnis: nur ca. halb so viele Patienten der Selbsthilfe brauchten Medikament verglichen mit KVT-Patienten
Welche neuen Therapieansätze gibt es auf physiologischer Ebene?
Vagus-Nerv-Stimulation (VNS) führt zu Gewichtsverlust und verändert Food Craving
Transkranielle Magnetstimulation (TMS)/Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) verhindert Food Cravings und verringert Essenskonsum
Definiere Stress auf drei Arten und nenne jeweils die dazugehörigen Autoren
1. Reaktionsorientierter Ansatz (Vertreter: Selye) -> Stress als unspezifische Reaktion auf eine Auslenkung der Balance körperlicher und psychischer Funktionen
2. Reizorientierter Ansatz (Vertreter: Holmes und Rahe, Caplan) - Stress als Reiz = Stressor = Anforderungen aus dem Umfeld eins Individuums (physikalisch, körperlich oder sozial)
3. Transaktionaler Ansatz (Vertreter: Lazarus) -> Stress als Transaktion zwischen Person und Umwelt -> Stress entsteht, wenn eine Person eine Situation oder ein Ereignis als herausfordernd/ bedrohend oder schädigend einschätzt (primary appraisal) und die Anforderungen als die eigenen Ressourcen beanspruchend oder übersteigend wahrnimmt (secondary appraisal)
Nennen Sie die vier Copingstrategien nach Schwarzer und Knoll
1. Reaktives Coping = Bewältigung eines bereits eingetretenen Ereignisses
2. Antizipatorisches Coping = Beühung, mit einer zukünftigen Bedrohung umzugehen
3. Proaktives Coping = Aufbau von Widerstandsressourcen, um künftigen Stress besser bewältigen zu können
4. Präventives Coping = Gsundheitsverhalten, um Krankheiten vorzubeugen
TSST a) welche zwei Aufgaben beinhaltet er?
1. Freie Rede (Bewerbungsgesrpäch)
2. Rechenaufgabe (Subtraktion rückwärts in 17er Schritten)
TSST b) nach wie vielen Minuten ist der Cortisolspiegel am höchsten?
Cortisolspiegel ist nach ca. 20 Minuten am höchsten, Rückgang auf normales Level nach ca. 1h
(ACTH Spiegel ist am höchsten sofort nach Durchführung des Tests)
TSST c) nach wie vielen Minuten ist der ACTH Spiegel am höchsten?
Direkt nach Durchführung des Tests (1 Minute)
Nenne die Copingstrategien von Lazarus
- Problemmzentriert
- Emotionsfokussiert
- Bewertungsorientiert (bewertet die Belastung eher als Herausforderung, wodurch Ressourcen frei werden, um angemessen zu reagieren)
Beschreiben Sie das generelle Anpassungssyndrom nach Selye
Beschreibt eine unspezifische köprerliche Stressreaktion auf verschiedene Reize, bestehend aus 3 Phasen
1. Alarmreaktion = initiale Reaktion auf Stress, Fight-or-Flight Reaktion, Sympathikusaktivierung -> erhöhte Aktiviertheit des Körpers durch vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen
2. Widerstandsphase = Aktivierung physiologischer Reaktionssysteme zum Umgang mit andauerndem Stressor, Wiederherstellung der Homöostase -> langsamer Abbau der ausgeschütteten Stresshormone, Rückgang zum Normalzustand
3. Erschöpfungsphase = Versagen der Reaktionssysteme nach anhaltendem oder wiederkehrendem Stressor, Copingfähigkeit sinkt, Erschöpfung der Ressourcen und Krankheitsanfälligkeit
Klassifizieren sie STress anhand von Intensität, zeitlicher Ausdehnung und Betroffenheit
Intensität: Makro- oder Mirkostress
Zeitliche Ausdehnung: Akut oder Chronisch
Betroffenheit: Persönlich oder universell
Beschreiben Sie die Studie von Breedlove & Watson (2013) zu Hormonantworten auf Stress
- Fallschirmspringen
- Baseline Messung
- Anfänger reagieren körperlich stark -> zeigt starke STressreaktion
- Stressreaktion (Hormonkonzentration) geht bereits ab dem zweiten Sprung zurück
- ab dem 5. Sprung ist die Hormonkonzentration vergleichbar mit Baseline Messung
- -> Neuartige Reize sind stark stressauslösend verglichen mit bekannten Reizen
Welche Stressachsen kennen Sie? Erklären Sie jeweils den Ablauf
1. Hypothalamus‐Hypophysen‐ Nebennierenrinden‐Achse [HPA]
- Stressoren stimulieren die Freisetzung des adrenocorticotropen Hormons (ACTH) aus dem Hypophysenvorderlappen
- ACTH löst die Freisetzung von Glucocorticoiden aus der Nebennierenrinde aus
- Glucocorticoide sind für Auswirkungen der Stressreaktion verantwortlich
- Funktion
- Ausschüttung von Cortisol
- Energiebereitstellung
- Einfluss auf Gehirn (Kognition und Emotion)
- Einfluss auf Immunsystem: Entzündungshemmend, immunsuppressiv
2. Sympathisch‐Adrenerg‐ Medulläre Achse [SAM]
Sympathisches Nervensystem à Nebennierenmark à Noradrenalin und Adrenalin
Funktion:
- Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin im Nebennierenmark
- Funktionssteigerung kardiovaskuläres System
Erklären Sie Homöostase, Allostase und Allostatic Load
Homöostase
Homöostase = Tendenz eines Organismus, einen ausgeglichenen und konstanten inneren Zustand aufrecht zu erhalten
Allostase = Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen, um Homöostase unter Belastung aufrecht zu erhalten -> Prozess der Stabilitätserreichung
Allostatic Load = negative physiologische Konsequenzen durch die chronische Aussetzung flukutierender oder erhöhter neuronaler oder endokriner Reaktionen, hervorgerufen durch wiederholte chronische Stressoren
Wie kann Stress physiologisch und psychologisch gemessen werden?
physiologisch
- Basale Kortisolwerte in Speichel, Blut oder Haar
- Stressreaktivität nach physiologischen oder psychologischem Stressor
- Funktionstüchtigkeit der Stressachse nach pharmakologischer Stimulation
psychologisch
- TICS: Trier Inventar zum chronischen Stress
- PSS: Perceived STress Scale
- SRS: Stressreaktivitätsskalen
- PASA: Primary Appraisal Secondary Appraisal
- SEBV: Skala zur Erfassung des Bewältigungsverhaltens
Welche Diagnosen gibt es in Bezug auf Stress? Wie unterscheiden sich diese?
1. Akute Belastungsreaktion (F43.0)
- tritt unmittelbar nach außergewöhnlicher psychischer/physischer Belastung auf
- dauert Stunden oder Tage an
2. Posttraumatische Belastungsreaktion (F43.1)
- Nach Konfrontation mit Ereignis außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalem Ausgang
- Dauer ist unbeschränkt, Störung tritt häufig zeitlich verzögert auf
3. Anpassungsstörungen (F.43.2)
- Identifizierbare psychosoziale Belastung von einem nicht außergewöhnlichen oder katastrophalem Ausmaß, Beginn innerhalb eines Monats
- Dauer: Wochen, jeddoch weniger als 6 Monate
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