Altklausuren Klinische Psychologie
Offene und Geschlossene Fragen
Offene und Geschlossene Fragen
Kartei Details
Karten | 222 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.06.2021 / 30.07.2024 |
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Definiere Stress auf drei Arten und nenne jeweils die dazugehörigen Autoren
1. Reaktionsorientierter Ansatz (Vertreter: Selye) -> Stress als unspezifische Reaktion auf eine Auslenkung der Balance körperlicher und psychischer Funktionen
2. Reizorientierter Ansatz (Vertreter: Holmes und Rahe, Caplan) - Stress als Reiz = Stressor = Anforderungen aus dem Umfeld eins Individuums (physikalisch, körperlich oder sozial)
3. Transaktionaler Ansatz (Vertreter: Lazarus) -> Stress als Transaktion zwischen Person und Umwelt -> Stress entsteht, wenn eine Person eine Situation oder ein Ereignis als herausfordernd/ bedrohend oder schädigend einschätzt (primary appraisal) und die Anforderungen als die eigenen Ressourcen beanspruchend oder übersteigend wahrnimmt (secondary appraisal)
Nennen Sie die vier Copingstrategien nach Schwarzer und Knoll
1. Reaktives Coping = Bewältigung eines bereits eingetretenen Ereignisses
2. Antizipatorisches Coping = Beühung, mit einer zukünftigen Bedrohung umzugehen
3. Proaktives Coping = Aufbau von Widerstandsressourcen, um künftigen Stress besser bewältigen zu können
4. Präventives Coping = Gsundheitsverhalten, um Krankheiten vorzubeugen
TSST a) welche zwei Aufgaben beinhaltet er?
1. Freie Rede (Bewerbungsgesrpäch)
2. Rechenaufgabe (Subtraktion rückwärts in 17er Schritten)
TSST b) nach wie vielen Minuten ist der Cortisolspiegel am höchsten?
Cortisolspiegel ist nach ca. 20 Minuten am höchsten, Rückgang auf normales Level nach ca. 1h
(ACTH Spiegel ist am höchsten sofort nach Durchführung des Tests)
TSST c) nach wie vielen Minuten ist der ACTH Spiegel am höchsten?
Direkt nach Durchführung des Tests (1 Minute)
Nenne die Copingstrategien von Lazarus
- Problemmzentriert
- Emotionsfokussiert
- Bewertungsorientiert (bewertet die Belastung eher als Herausforderung, wodurch Ressourcen frei werden, um angemessen zu reagieren)
Beschreiben Sie das generelle Anpassungssyndrom nach Selye
Beschreibt eine unspezifische köprerliche Stressreaktion auf verschiedene Reize, bestehend aus 3 Phasen
1. Alarmreaktion = initiale Reaktion auf Stress, Fight-or-Flight Reaktion, Sympathikusaktivierung -> erhöhte Aktiviertheit des Körpers durch vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen
2. Widerstandsphase = Aktivierung physiologischer Reaktionssysteme zum Umgang mit andauerndem Stressor, Wiederherstellung der Homöostase -> langsamer Abbau der ausgeschütteten Stresshormone, Rückgang zum Normalzustand
3. Erschöpfungsphase = Versagen der Reaktionssysteme nach anhaltendem oder wiederkehrendem Stressor, Copingfähigkeit sinkt, Erschöpfung der Ressourcen und Krankheitsanfälligkeit
Klassifizieren sie STress anhand von Intensität, zeitlicher Ausdehnung und Betroffenheit
Intensität: Makro- oder Mirkostress
Zeitliche Ausdehnung: Akut oder Chronisch
Betroffenheit: Persönlich oder universell
Beschreiben Sie die Studie von Breedlove & Watson (2013) zu Hormonantworten auf Stress
- Fallschirmspringen
- Baseline Messung
- Anfänger reagieren körperlich stark -> zeigt starke STressreaktion
- Stressreaktion (Hormonkonzentration) geht bereits ab dem zweiten Sprung zurück
- ab dem 5. Sprung ist die Hormonkonzentration vergleichbar mit Baseline Messung
- -> Neuartige Reize sind stark stressauslösend verglichen mit bekannten Reizen
Welche Stressachsen kennen Sie? Erklären Sie jeweils den Ablauf
1. Hypothalamus‐Hypophysen‐ Nebennierenrinden‐Achse [HPA]
- Stressoren stimulieren die Freisetzung des adrenocorticotropen Hormons (ACTH) aus dem Hypophysenvorderlappen
- ACTH löst die Freisetzung von Glucocorticoiden aus der Nebennierenrinde aus
- Glucocorticoide sind für Auswirkungen der Stressreaktion verantwortlich
- Funktion
- Ausschüttung von Cortisol
- Energiebereitstellung
- Einfluss auf Gehirn (Kognition und Emotion)
- Einfluss auf Immunsystem: Entzündungshemmend, immunsuppressiv
2. Sympathisch‐Adrenerg‐ Medulläre Achse [SAM]
Sympathisches Nervensystem à Nebennierenmark à Noradrenalin und Adrenalin
Funktion:
- Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin im Nebennierenmark
- Funktionssteigerung kardiovaskuläres System
Erklären Sie Homöostase, Allostase und Allostatic Load
Homöostase
Homöostase = Tendenz eines Organismus, einen ausgeglichenen und konstanten inneren Zustand aufrecht zu erhalten
Allostase = Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen, um Homöostase unter Belastung aufrecht zu erhalten -> Prozess der Stabilitätserreichung
Allostatic Load = negative physiologische Konsequenzen durch die chronische Aussetzung flukutierender oder erhöhter neuronaler oder endokriner Reaktionen, hervorgerufen durch wiederholte chronische Stressoren
Wie kann Stress physiologisch und psychologisch gemessen werden?
physiologisch
- Basale Kortisolwerte in Speichel, Blut oder Haar
- Stressreaktivität nach physiologischen oder psychologischem Stressor
- Funktionstüchtigkeit der Stressachse nach pharmakologischer Stimulation
psychologisch
- TICS: Trier Inventar zum chronischen Stress
- PSS: Perceived STress Scale
- SRS: Stressreaktivitätsskalen
- PASA: Primary Appraisal Secondary Appraisal
- SEBV: Skala zur Erfassung des Bewältigungsverhaltens
Welche Diagnosen gibt es in Bezug auf Stress? Wie unterscheiden sich diese?
1. Akute Belastungsreaktion (F43.0)
- tritt unmittelbar nach außergewöhnlicher psychischer/physischer Belastung auf
- dauert Stunden oder Tage an
2. Posttraumatische Belastungsreaktion (F43.1)
- Nach Konfrontation mit Ereignis außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalem Ausgang
- Dauer ist unbeschränkt, Störung tritt häufig zeitlich verzögert auf
3. Anpassungsstörungen (F.43.2)
- Identifizierbare psychosoziale Belastung von einem nicht außergewöhnlichen oder katastrophalem Ausmaß, Beginn innerhalb eines Monats
- Dauer: Wochen, jeddoch weniger als 6 Monate
Beschreiben Sie einen Versuch zu gelernter Hilflosigkeit
- Lernphase: EG Elektroschocks/KG Schocks mit Fluchtillusion (yoked control)
- Testphase: Schocks mit Fluchtmöglichkeit
- Ergebnis: EG zeigt motorische Defizite (Bewegungslosigkeit oder -stereotypien) & assoziative Defizite (kein Vermeidungslernen, Leistungsabfall in Lern- und Konzentrationsaufgaben)
Erläutern Sie die Stressimpfung nach Meichenbaum
1. Informationsphase
2. Übungsphase
- Erlernen allgemeingültiger Copingstrategien
- Konfrontation mit Stressor
3. Anwendungsphase
- In vivo Umsetzung
- Umgang mit Misserfolg
Sind Programme zur Stressbewältigung wirksam? Auf welche Faktoren wrken sie?
Wirksamkeit: Metaanalyse von Kaluza (1997) untersuchte 36 evaluierte Programme
- Negative Befindensaspekte sowie Ärger‐ und Feindseligkeitsreaktionen konnten deutlich reduziert werden (mittlere Effektstärken), während für die subjektive Belastungswahrnehmung sowie somatische Parameter kleine Effektstärken berichtet wurden.
- Längere Interventionen (mehr als 10 Stunden) erwiesen sich insgesamt als erfolgreicher als kurze
Nennen Sie drei stressabhängige Beschwerden
Verspannungen
Verdauungsbeschwerden
Kopfschmerzen
Wie kann man Stress klassifizieren?
Zeitliche Ausdehnung: Akut oder chronisch
Inensität: Makro oder Mikrostress
Betroffenheit: Persönlich oder universell
Welche zentrale Wirkung hat eine hohe Glukokortikoidkonzentration im Hippocampus?
- Hohe Dichte der Glucocorticoidrezeptoren im Hippocampus
- Es wurde nachgewiesen, dass Stress die dendritischen Verästelungen im Hippocampus reduziert -> reduziertes Hippocmapusvolumen
- Die adulte Neurogenese im Hippocampus einschränkt
- Struktur mancher hippocampaler Synapsen verändert und
- die Leistung in hippocampusabhängigen Aufgaben stört
- wahrscheinlich vermittelt durch höhere Glucocorticoidspiegel
Nennen Sie drei Inhalte von Stressbewältigungsprogrammen
- Psychoedukation: Information über Stress und Coping
- Übung verschiedener Copingstrategien, Aufbau eines flexiblen Repertoires an funktionalem Coping
- Diagnostik von dysfunktionalen, stressrelevanten Gedanken und Verhaltensweisen
Wovon ist die Wirkung von Stressreizen abhängig?
von der subjektiven Vewertung durch den Betroffenen -> Situation wird hinsichtlich ihrer Bedrohlichkeit und der Verfügbarkeit von Bewältigungsmöglcihkeiten bewertet
Nach dem Diathese-Stress-Modellen ist die Störungsentstehung eine Fumktion von welchen drei Komponenten?
der allgemeinen Anspannung
den aktuellen Stressoren und ihrer Kumulation
der subjektiven Toleranzschwelle
Experimenteller Stress führt zu einer Natriumretention, die langfristige Folgen für den Blutdruck hat
Trier Stress Test induziert Stress auch über mehrere Stunden
Bei PTBS und Depression überhöhtes Cortisol.
Stress beeinflusst über SAM und HPA das Immunsystem
Tierexperimentelle Studien zeigen, dass das Immunsystem die Entstehung einer Depression und Abhängigkeit bei Stress vermitteln kann
Tierstudien zeigen: soz. Stress macht abhängig und depressiv.
Coping beginnt mit einer Destabilisierung des psychischen Systems und zielt darauf ab, eine neue Homöostase zu finden
Das ursprünglich als generell angesehen Stressadaptationssyndrom ist eigentlich sehr spezifisch vom Kontext und von den Stressreizen und Bewältigungsverhaltensweisen abhängig.
Stressmanagementtraining reduziert Kortisollevel vor Brustkrebs-OP
Im Hippocampus befinden sich viele Rezeptoren für Stresshormone.
Hohes Hippocampusvolumen gilt als Risikofaktor für PTBS
Allostatic Load ist eine Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen, um Homöostase unter Belastung aufrecht zu erhalten.
Miller assoziiert die Persönlichkeitseigenschaften Monitoring und Blunting mit Coping.
Nach dem transaktionalen Stressmodell wird die neurovegetative Regulation in erster Linie von genetischen Faktoren beeinflusst.
Die Folgen von sozialem Stress können die Wahrscheinlichkeit, eine Angststörung zu entwickeln, reduzieren.
Der Trier Social Stress Tests (TSST) induziert Stress ohne kognitive Belastung.