Lunge - Atmen (Multimorbidität Skript 1)
Definitionen, Fachausdrücke, Symptome, Therapien
Definitionen, Fachausdrücke, Symptome, Therapien
Set of flashcards Details
Flashcards | 23 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | Other |
Created / Updated | 16.04.2021 / 18.04.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20210416_lunge_atmen_multimorbiditaet_skript_1
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20210416_lunge_atmen_multimorbiditaet_skript_1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Definition Husten
Husten ist ein Symptom, die Ursache muss ärztlich abgeklärt werden.
Der Husten wird reflektorisch ausgelöst bei Kontakt der Luftwege mit Fremdstoffen. Der Husten ist somit
ein physiologischer Schutzreflex, um die Atemwege frei zuhalten und den lebenswichtigen Gastaustausch
in der Lunge zu gewährleisten.
Achtung: Hustenreiz kann auch durch extrapulmonale Reize hervorgerufen werden, z. B. durch ein
chronisches Zurückfliessen von Magensäure in die Speiseröhre (gastro-ösophagealer Reflux).
Hustenarten
- Trockener Husten: Husten ohne Auswurf
- Produktiver Husten: Husten mit eitrigem Sputum (Auswurf)
- Hämoptoe = Bluthusten oder Blutspucken
Wichtig für die Praxis
Die Hustenart kann auf die Ursache hinweisen, hingegen hat keine Lungenkrankheit nur „ihren spezifischen
und alleinigen Husten“. Zur Diagnostik braucht es zusätzlich Laboruntersuchungen wie auch bildgebende
Verfahren (Röntgen, CT).
Was ist eine Pneumonie?
Lungenentzündung
Definition Pneumonie
Akute oder chronische Lungenentzündung mit Befall des Alveolarraumes und / oder des Interstitiums (=Lungenzwischengewebe)
Ursachen Pneumonie
- Virale Infekte
- Bakterielle Infekte
- Aspiration (führt zu Schädigung von Bronchien und Lungen, was eine bakterielle Besiedlung begünstigt. z.B. Schluckstörung und dann kommt Nahrung in Lunge)
Symptome Pneumonie
- Husten
- Hohes Fieber, Schüttelfrost (Achtung: ältere Menschen können auch „Fieber fei“ eine Pneumonie erleiden)
- Atemnot
- Thoraxschmerz
- Tachypnoe (erhöhte Atemfrequenz, über 20/Min.)
- Tachykardie (erhöhte Pulsfrequenz, über 100/Min.)
Eine Pneumonie ist eine schwere, oft lebensbedrohliche Krankheit in jedem Lebensalter.
Ältere Menschen können auch „Fieber frei“ eine Pneumonie erleiden, was die Diagnostik erschwert.
Therapie Pneumonie
Bekämpfung der Ursache (Antiniotika)
Definition Asthma bronchiale
Das Asthma bronchiale ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Bei entsprechend veranlagten Personen führt die Entzündung zu anfallsweiser Luftnot infolge einer Verengung der Atemwege (Bronchialobstruktion) hervorgerufen durch:
- Verkrampfung der Bronchialmuskeln (Bronchospasmus)
- Vermehrte Produktion von zähem Bronchialschleim (Hypersekretion)
- Entzündliche Schleimhautschwellung (Schleimhautödem)
Ursachen Asthma bronchiale
- Allergien (sind die häufigste Ursache)
- Äussere Reize (Kälte, Anstrengung)
- Medikamente (z. B. Aspirin)
Aber auch ohne nachweisbare Ursachen kann ein Mensch unter Asthma bronchiale leiden
Symptome / Asthma-Typen / Arten von Asthma
- Hustenasthmatiker: Betroffene leiden nicht unter Atemnot, sondern „nur“ unter Husten, meist einem trockenen Husten
- Atemnotasthmatiker: Achtung: Die subjektiv empfundene Atemnot korreliert nicht mit dem Schweregrad der Bronchialobstruktion
- Schwerer Asthmaanfall: Die Bronchialobstruktion führt zu länger dauernder Hypoventilation
und somit zum generellen Sauerstoffmangel, was Erschöpfung, Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit
hervorruft. Ohne rasche Therapie kann die betroffene Person daran versterben.
Therapie Asthma bronchiale
Die Grundzüge der Asthmatherapie sind Entzündungshemmung und Bronchodilatation. Wenn möglich
sollten die Wirkstoffe lokal verabreicht werden, d. h. durch Inhalation. Da es sich um eine chronische
Krankheit handelt, ist eine regelmässige Therapie notwendig. Nur bei leichtem, saisonal durch Pollenallergie
ausgelöstem Asthma genügt die „saisonale Inhalationstherapie“.
Definition COPD = chronic obstructive pulmonary disease
COPD ist eine fortschreitende Lungenerkrankung mit irreversibler Obstruktion der Atemwege.
Ursachen COPD
- Rauchen ist die häufigste Ursache.
- Umweltverschmutzung (z. B. Feinstaub)
Symptome COPD
- Chronischer Husten mit Auswurf
- Atemnot
- Verminderte körperliche Belastbarkeit
- Rezidivierende Lungenentzündungen
Arten von COPD
Chronische Bronchitis: chronisch überschiessende Schleimproduktion in den Bronchien, welche zu chronischem produktiven Husten führt.
Lungenemphysem: Die chronische Obstruktion der Bronchien führt zur irreversiblen Erweiterung und Destruktion der kleinsten Luftwege und Lungenbläschen, sodass die Lunge ihre Hauptaufgabe, nämlich den Gasaustausch nicht mehr gewährleisten kann (respiratorische Insuffizienz).
Therapie COPD
Das wichtigste Therapeutikum ist der Nikotinstopp.
In frühen Krankheitsstadien werden Bronchodilatatoren, im fortgeschrittenen Verlauf zusätzlich entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Auch hier sollen wenn möglich die Medikamente mittels Inhalation verabreicht werden.
Im Endstadium sind die Betroffenen wegen der fortgeschrittenen Lungenzerstörung auf Sauerstoffgabe
angewiesen. Mittels Anreicherung der Sauerstoffkonzentration der Einatmungsluft kann in den noch
verbliebenen funktionstüchtigen Lungenbläschen die Sauerstoffabgabe ans Blut verbessert werden.
Definition Aspiration / Bolusaspiration
Steckenbleiben eines Nahrungsbissen im Bereich des Rachens mit Verschluss des Luftröhreneinganges.
Aspiration: kleine und grosse Stücken
Bolusaspiration: grosses Stück
Symtome Bolusaspiration
- Plötzliche Unruhe und Atemstillstand während des Essens
- Betroffene Person kann rasch „blau“ werden
- Bewusstlosigkeit tritt innerhalb von Minuten ein
Ursache Bolusaspiration
Hastiges Einatmen, Reden oder Lachen während des Essens
Typische Boli (MZ Bolus)
Primärmassnahmen bei einer Bolusaspiration (in Antwort sind auch Sekundärmassnahmen aufgeführt)
- Sofort Mund reinigen: Mit (behandschuhten) Finger Nahrungsresten soweit wie möglich entfernen.
Falls betroffene Person nicht wieder spontan atmet
1. Klopfen zwischen den Schulterblättern
2. Am flach liegenden Menschen – analog der Herzmassage – einen kräftigen, senkrechten Druck auf das untere Drittel des Brustbeines geben
Diese ersten Hilfemassnahmen sind lebensrettend! Falls damit der Bolus nicht entfernt werden kann, kommt jede weitere Hilfe zu spät. Deshalb darf keine Zeit mit Suche nach Arzt/Ärztin oder Rettungsdienst verloren gehen. Die ersten anwesenden Personen haben die einzige Chance für die Rettung. Achtung: Der Heimlich-Handgriff wird wegen Gefahr ernster, innerer Verletzungen nur noch im äussersten Notfall praktiziert, wenn alle andern Massnahmen nicht nützen.
Sekundärmassnahmen: Sauerstoffgabe (2 – 4 l/min), sobald der Patient wieder spontan atmet.
Ursachen und Symptom Aspiration von Nahrungsmittelteilchen in die Trachea (Trachea = Luftröhre)
Ursache:
- Schluckprobleme (z. B. nach cerebrovaskulärem Insult)
- Hastiges Essen bei normaler Schluckfähigkeit
Symptom:
- Akuter Hustenanfall während des Essens oder Trinkens
Rezidivierende (wiederkehrende) Aspirationen erhöhen die Gefahr für Pneumonie (Aspirationspneumonie)
Betagte Menschen können durch eine solche Hustenattacke ohnmächtig werden und evtl. vom Stuhl stürzen.
Primär- und Sekundärmassnahmen Aspiration von Nahrungsmittelteilchen in die Trachea
Primärmassnahmen:
- Beobachten, Stützen, kein Klopfen auf den Rücken
- Warten mit Essen und Trinken bis Anfall vorbei ist.
Sekundärmassnahmen:
Beobachten, in welcher Situation sich die betroffene Person verschluckt, damit geeignete Nahrungsmittel und günstigste Körperposition gewählt werden können. Arzt/Ärztin informieren.
-
- 1 / 23
-