Mikrobiologie 2. Semester - ZHAW
Mikrobiologie im 2. Semester des Studiums Biotechnologie an der ZHAW Wädenswil. Es wird keine Verantwortung für Vollständigkeit und Richtigkeit der Kärtchen übernommen. Fragen und Anregungen bitt an silvannessler@gmail.com.
Mikrobiologie im 2. Semester des Studiums Biotechnologie an der ZHAW Wädenswil. Es wird keine Verantwortung für Vollständigkeit und Richtigkeit der Kärtchen übernommen. Fragen und Anregungen bitt an silvannessler@gmail.com.
Kartei Details
Karten | 131 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.03.2021 / 20.10.2023 |
Weblink |
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Was sind telemorphe Arten und wie vermehren sie sich? Was ist die gegensätzliche Form davon?
- telemorphe Arte vermehren sich sexuell
- Anamorphe Aren hingegen vermehren sich auschliesslich asexuell
Was passiert bei der asexuellen Fruchtifikation?
Die asexuelle Fruchtifikation beschreibt die Fruchtkörperbildung von Pilzen, die sich nicht sexuell vermehren. Diese Art von Pilzen wird auch als die anamorphe Form bezeichnet. Es gibt verschiedene Arten von Sporen.
Welche Arten von Sporen gibt es bei der asexuellen Fruchtifikation?
- Konidiosporen
- einzeln oder verkettet und auf Konidienträgern insertiert, Konidienträger sind sehr formenreich
- Sporangiosporen
- Entwicklung der Sporen in Sporenbehältern, den Sporangien, vorkommend bei den Zygomyceten
- Zoosporen
- begeisselte Sporen, können sich im Wasser/Wasserfilm fortbewegen, können auf asexuellem oder sexuellem Weg entstehen
- Arthrosporen
- enstehen durch zerbrechen von Hyphen
- Chlamydosporen
- Entstehen innerhalb von Hyphen und auch durch Sprossung, sind von einer dicken Wand umgeben
Was versteht man unter der sexuellen Fruktifikation?
Sie beschreibt die Fruchtkörperbildung von teleomorphen Pilzen (sich sexuell vermehrenden Pilzen). Es werden dabei durch Meiose Sporen gebildet, die anschliessend Verschmelzen. Sexuell gebildete Sporen bilden oft die Überdauerungsform von Pilzen.
Welche Prozesse laufen bei der sexuellen Vermehrung von teleomorphen Formen ab?
- Plasmogamie: Verschmelzung der Protoplasten (kleinste selbständig lebensfähige morphologische Einheit bzw. das Plasma) zweier Pilzhyphen
- Karyogamie: Verschmelzung beider haploider Zellkerne
- Zygotenbildung: Plasmo- und Karyogamie ergibt eine diploide Zelle.
- Meiose: Rekombination und Bildung haplioder Kerne
Welchen Namen haben sexuelle Pilzsporen?
- Zygosporen (Zygomycota)
- Ascosporen (Ascomycota)
Was ist der Unterschied zwischen Gametangiogamie und Gametogamie ?
Gametangiogamie :
- Verschmelzung zweier Gametangien zu Beginn der sexuellen Fruktifikation
Gametangien sind Behälter, in denen die Gameten gebildet werden
Gametogamie:
- Verschmelzung zweier Gameten (Keimzellen, meiosisch erzeugte Zellen) zu Beginn der sexuellen Fruktifikation
Welche Eigenschaften haben Zygomyceten?
- Namensgebung durch die Bildungsart der Sporen (Zygosporen)
- schnell wachsend, bilden septierte Hyphen
- Verderb bei Obst, Brot, Starterkulturen bei asiatischen Produkten
- mesophil, einige psychrophil
- Bildung von Sporangiensporen (asexuelle Fruchtifikationsorgane)
Wie verläuft die asexuelle Vermehrung von Zygomyceten?
Beim Auskeimen der Sporen bildet sich zunächst ein Luftmycel, das sich in eine Rhizoide ("Wurzel") umwandelt, wenn es auf Substrat trifft. Über den Rhizoiden bilden sich Sporangienträger. Diese sind teilweise von Querwänden unterteilt. Sie setzten bei Berührung Sporen frei. In den Hyphen kommt es zudem zu Chlamydosporen, die nach freiwerden ebenfalls neue Pilzthalli bilden können.
Wie verläuft die sexuelle Vermehrung von Pilzen?
- zwei kompatible Mycelien treffen aufeinander. Es bilden sich Zygophoren, die sich mit Cytoplasma und Kernen anreichern und sich mit einer Querwand von der Trägerhyphe abtrennen.
- Diese sogenannten Gametangien verschmelzen (Gametangiogamie)
- Das Zygosporangium vegrössert sich und es reift eine Dauerspore heran. Einige Kerne verschmelzen nach einer gewissen Zeit.
- Ein einzelner diploider Kern bringt durch Meiose vier Tochterzellen hervor, wovon eine ein Sporangium bildet.
- Die Sporangiensporen sind alle genetisch gleich.
Was sind Ascomyceten?
- Art von Pilze (Schlauchpilze)
- Umfasst die Hälfte der bekannten Pilze
- vielfältige morphologische und physiologische Eigenheiten
- Hyphen sind septiert (ausser Hefen)
Was ist ein Ascus?
Ein Ascus ist das Organ, in dem die sexuellen Fruchtifikationsformen gebildet werden.
Wie verläuft die vegetative Entwicklung von Ascomyceten?
Beginnt mit der Keimung der Spore zur Keimhyphe, die sich zu einem vielverzwigten, mehrzelligen, septierten Mycel entwickelt.
Wie funktioniert die asexuelle Fruchtifikation von Ascomyceten?
Es entwickeln sich zunächst Konidienträger. An diesen entstehen Sterigmen, auf denen perlschnurartig die Konidien angeordnet sind. Es gibt viele Konidien pro Mycel. Die Sporen sind asexuell, können also ohne Befruchtung eine Hyphe bilden.
Wie läuft der Prozess der Hefevermehrung ab?
- Fortpflanzung durch Sprossung
- Tochterzelle stülpt sich aus der Mutterzelle heraus und nimmt dabei einen Teil der Kernsubstanz mit
- Entweder abgeschnürt oder Zellverband
- Die Zellverbände werden Pseudomycel oder Sprossmycel genannt
Welche Sicherheitsvorkehrungen werden in einem Mikrobiologielabor getroffen und wie werden sie angewendet?
- Gewährleisten von Ordnung und Sauberkeit
- Türen müssen während den Arbeiten geschlossen sein
- Essen, Rauchen, Trinken etc. ist verboten. Lippenstift aufzutragen ebenfalls
- Genug Bewegungsfreiheit am Arbeitsplatz
- Schutzkleidung ist zu tragen
- Platten und Röhrchen werden immer beschriftet
- Verschüttete Flüssigkeiten sofort reinigen, Hände und Oberflächen desinfizieren
- Bei Arbeiten mit pathogenen muss unter der Biohazard Workbench gearbeitet werden
- Für das Zentrifugieren Keimhaltiger Flüssigkeiten sind verschliessbare Röhrchen einzusetzten
- Materialien, die in Kontakt mit Keimen war, wird rücksterilisiert
- Nach Abschluss der Arbeiten wird der Arbeitsplatz und die Hände mit Alkohol desinfiziert
Welche Massnahmen müssen in einem Notfall (Keime in Nase, Auge, Hautwunde) getroffen werden?
Keime in Nase
- In Papiertaschentuch durch die Nase ausatmen, dabei die Luft durch den Mund holen, auch später.
- Hals-Nasen-Ohren Arzt aufsuchen
Keime in Auge
- Auge nicht reiben
- Auge von der Nasenwurzen her nach aussen ausgiebig unter fliessendem Wasser (oder Augendusche) mit weichem Strahl spülen
- Augen dabei weit spreizen und nach allen Seiten bewegen lassen
- Augenarzt aufsuchen
Keime in Hautwunde
- Wunde ausbluten lassen, schlecht blutende Wunden mit Vakuumpumpe aussaugen
- Wunde mit Keimfreiem Verband abdecken
- Arzt aufsuchen
Definieren sie folgende Begriffe:
- Reinigung
- Desinfektion
- Sterilisation
Welche Arten gibt es für diese Begriffe?
Reinigung:
- Sammelbegriff für das Aufrechterhalten und Wiederherstellen von Reinheit
Desinfektion:
- Reduktion von pathogenen Mikroorganismen durch mechanische oder chemische Verfahren
- Desinfektion mit Alkoholen, Halogenen, Peroxiden oder Ozon
- Wirksamkeit der Desinfektionsmittel wird von Reinigungsmitteln (verschiebung des pH) oder durch tiefe Temperaturen herabgesetzt
Sterilisation:
- Abtötung alles MO einschliesslich deren Sporen zur Keimfreiheit
- Sterilisation mit feuchter Hitze: 121 °C während 15 - 20 Minuten mit Sattdampf, oft für Nährmedien und wässrige Lösungen
- Sterilisation mit trockener Hitze: längere Einwirkungszeiten als mit feuchter Hitze, meist für Gefässe oder Gerätschaften
- Einwirkugnszeit von etwa 2 Stunden bei 160 bis 180 °C
- Chemische Sterilisation: mit mirkobioziden Gasen, Natronlauge, Wasserstoffperoxid oder Ozon
Welche Methoden zur Sterilitätsprüfung gibt es?
konventionelle Steriltests:
- Sterilisierte Gegenstände werden nach der Sterilisation mittels kulturellen Nachweismethoden auf die sterilität überprüft
- eventuell werden nicht alle Keime erfasst
Steriltest mit Bioindikatoren
- Einsatz eines thermoresistenten Keims, auf den das Sterilisiergut nach der Sterilisation untersucht wird
Steriltest mit Farbumschlag
- Klebebänder verändern mit ausreichender Hitzeeinwirkung die Farbe
- Geben jedoch nur an, dass die Temperatur erreicht worden ist und nicht, ob alle Keime effektiv abgetötet wurden
Was bedeutet steriles Arbeiten und wie wird es in der Praxis angewendet?
- Arbeiten mit MO soll in einem keimarmen Labor oder einer Impfkabine erfolgen
- Zugluft im Labor ist zu vermeiden, regelmässige Desinfektion von Oberflächen und der Luft (UV-Bestrahlung)
- Ränder von Glasgefässen müssen vor- und nach Gebrauch abflammen (mit Ausnahme von Flaschen mit Plastikdichtung)
- Gefässe nur so lange geöffnet lassen wie nötig
- Stopfen und andere Geräte, die noch gebraucht werden nie auf den Tisch ablegen
Nach welchen 3 Kriterien werden die Nährmedien eingeteilt?
- Konsistenz
- Zusammensetzung
- Verwendungszweck
Welche Eigenschaften haben Nährmedien und wofür werden sie eingesetzt?
- flüssig/fest
- flüssige Nährmedien sind z. T. komplexe Medien (enthalten organische Bestandteile, Zusammensetzung ist meistens nicht genau bekannt),
- Sie werden für die Anreicherung von Bakterien, die Überprüfung von Reinkulturen oder die Gewinnung grösserer Zellmengen benutzt
- feste Nährmedien werden für die Keimzahlbestimmung oder die Gewinnung, Überprüfung oder Aufbewahrung von Reinkulturen benutzt
- flüssige Nährmedien werden mit Agarbeigabe oder Gelatine in feste Form gebracht
Welche Eigenschaften haben feste Nährmedien und wofür werden sie eingesetzt?
- feste Nährmedien werden für die Keimzahlbestimmung oder die Gewinnung, Überprüfung oder Aufbewahrung von Reinkulturen benutzt
- flüssige Nährmedien werden mit Agarbeigabe oder Gelatine in feste Form gebracht
Wie ist die Zusammensetzung von komplexen und synthetischen Medien? Was ist der Unterschied zwischen Minimal- und Vollmedien?
- synthetische Medien enthalten aussschliesslich chemisch exakt definierte Bestandteile in bekannter Konzentration (z.B. Zucker, Alkohole, Fettsäuren und Stickstoffquellen)
- Komplexmedien enthalten ein oder mehrere organische Bestandteile, deren chemische Zusammensetzung nicht genau bekannt ist
- Minimalmedien enthalten die unbedingt notwendigen Stoffe, Vollmedien enthalten dagegen noch weitere Verbindungen, die jedoch nicht überlebensnotwendig sind, das Wachstum aber fördern. Ein komplexes Medium ist immer ein Vollmedium
Welche Verwendungszwecke gibt es für Nährmedien? In welche Verwendugnszwecke werden sie unterteilt?
- Es wird zwischen Universalnährmedien, Selektivnährmedien und Differenzialnährmedien unterschieden
- Universalmedien sind Komplexmedien, die für eine Vielzahl von MO geeignet sind
- Selektivnährmedien werden für die weitgehende Isolierung von bestimmten MO oder MO-Gattungen eingesetzt. Es gibt flüssige und feste Selektivnährmedien (für Anreicherung oder Isolierung)
- Differenzialnährmedien reagieren mit Stoffwechselprodukten und verändern dadurch ihre Farbe
Wie wird BHI-Bouillon in die Kriterien der Nährmedien eingeteilt?
Wie wird PC Agar in die Kriterien der Nährmedien eingeteilt?
Malz - Agar
Wie werden Bakterien angezüchtet?
Für die Anzucht von Bakterien können viele verschiedene Nährmedien eingesetzt werden:
- Bouillonkultur
- Plattenausstrich
- Gusskultur
- Schüttelkultur
- Agarschrägkultur
Die verschiedenen Bebrühtungsarten haben dabei unterschiedliche Ziele. Die Bebrühtung erfolgt in einem Brutschrank, in welchem Temperatur, Zeit und eventuell Sauerstoffverhältnisse angepasst werden können. Platten werden meistens mit dem Deckel nach unten bebrühtet.
Wie werden Bakterien gelagert?
Es gibt verschiedene Aufbewahrungsmethoden für Bakterien. Man unterscheidet dabei zwischen Referenzstämmen (Mo mit ganz bestimmten Eigenschaften wie z.B. Candida albicans), Stammkulturen (Subkultur eines Referenzstammes) und Gebrauchskulturen (Subkulturen von Stammkulturen)
Die Referenzstämme können u.a aus folgenden Stammsammlungen bezogen werden
- ATCC: American Type Culture Collection
- DSM: Deutsche Sammlung von Mikroorganismen
- CBS: Centralbureau voor Schimmelcultures
Dort werden die MO entweder Trockenkonserviert (Gefriertrocknung, auf Silikagel oder Gelatineblättchen) oder Gefrierkonvserviert (Stickstoff oder Glasperlen bei -70 °C). Die MO überleben dabei zwischen 10 und 30 Jahren.
Für kurzfristigere Aufbewahrung eignen sich auch Schrägagarkulturen, Agarstrichkulturen oder die Konservierung unter Paraffinöl.
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