Karteikarten
Fichier Détails
Cartes-fiches | 25 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Droit |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 25.11.2020 / 26.09.2024 |
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Was ist das Spezialgebiet der "forensische Psychiatrie"?
Nach heutigem Verständnis ist das Spezialgebiet der Psychaitrie fachspezifische Begutachtung und Behandlung psychisch kranker Rechtsbrecher.
Was sind die Aufgaben der forensischen Psychiatrie?
- objektive Beratung von Juristen
- Beantwortung von Fragen, die ausserhalb juristischer Kompetenz liegen
- medizinisches psychiatrisches Fachwissen transparent und möglichst klar vermitteln
- medizinische Einschätzungen (z.B. Diagnosen) geben und auf Rechtsbegriffe anwenden
Was ist der Unterschied zwischen dem medizinischen und juristischen Krankheitsbegriff?
Medizinischer Krankheitsbegriff: hebt auf natürliche krankheitseinheiten ab, die durch Ursache, Symptomatik, Verlauf und Therabierbarkeit definiert sind.
Juristischer Krankheitsbegriff: Ausprägung einer Störung und Ausmass der Funktionseinschränkungen stehen im Vordergrund
Was ist das Ziel der therapeutischen Massnahmen?
Ziel ist die Besserung der legalprognose und somit die Verringerung der Rückfallgefahr. Dazu wird eine störungs- und deliktsorientierte Behandlung vorgenommen.
Welche Arten von Therapien gibt es?
- Psychotherapie: Einzelgespräche, Gruppengespräche
- Pharmakotherapie: Neuroleptika, Antidepressiva, Moodstabilizer, antiandrigene Behandlung/Hormonpräparate
- Soziotherapie: soziales Umfeld des Insassen wie Familie, Bezihung und Beruf, Nutzung von nachstationären sozialpsychiatrischen Einrichtungen wie Drogenberatung bzw. Abgabestellen, Wohnheime, andere Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen etc.
Wann ist eine Massnahme angezeigt (StGB)?
Wenn ein Zusammenhang zischen der Straftat und der psychischen Störung vorliegt und die Rückfallgefahr erhöht ist.
Welche Arten der Durchführung nach StGB gibt es?
- Ambulante Massnahmen in Freiheit
- Ambulante Massnahmen in Haft
- Stationäre Msssnahmen
- Verwahrung
Was bedeutet Psychopathie?
Psychopathie ist eine schwere Form der Persönlichkeitsstörung. Nicht jeder, der an einer Persönlichkeitsstörung leidet ist auch automatisch ein Psychopath. Es gibt 4 Bereiche, die zeigen wie sich Psychopathie äussert. In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass Täter, welche auf der PCL Skala mit vielen Punkten abschneiden eine sehr hohe Rückfallgefahr auweisen.
Welche 4 Bereiche zeigen, wie sich Psychopathie äussert?
- Interpersonal: Oberflächlicher Charme, gute Konversation, überhöhtes Selbstbild, krankhaftes Lügen
- Affektiv: Unfähigkeit Reue zu empfinden, Fehelnde Empathie, übernimmt keine eigene Verantwortung
- Lebensstil: ist impulsiv, hat keine langfristigen Ziele, handelt unverantwortlich
- Antisozial: Geschichte von Impulsivität, antisozialem Verhalten in der Jugend und im Erwachsenenalter
Was bedeutet Befund und psychopathologuscher Befund?
- Befund bezeichnet medizinisch relevante, körperliche oder psychische Erscheinungen, Gegenheiten, Veränderungen und Zustände eines Patienten, die durch Facheprsonal als Untersuchungsresuktat erhoben werden. Dies geschieht durch unterschiedlichste Untersuchungsmethoden und Hilfsmittel und die Ergebnisse werden auf verschiedenste Weise dokumentiert.
- Der psychopathologische Befund soll eine intersubjektiv und interkulturell kommunikable Erfassung, Beschreibung und Bennenung von psychisch abnormen Erlebens- und Verhaltensweisen ermöglichen. Er dient dem Erkennen, Beschreiben und Dokumentieren abweichenden Erlebens und Verhaltens, ausgehend von subjektivem Erleben und beobachtbarem Verhalten des Patienten.
Was sind psychopathologische Symptome?
Es sind kleinste Beschreibungseinheiten abweichender psychischer Phänomene.
Was für eine Bedeutung hat der psychopathologische Befund für die Diagnose?
Die Erstellung eines präzisen, vollständigen psychopathologischen Befundes ist unverzichtbar und von allerhöchster Bedeutung für eine zutreffende Diagnose in der Psychiatrie. Der psychopathologische befund ist quasi ein Querschnitt, der einen bestimmten Zeitpunkt zeigt. Auch die explizite Frage nach Suizidalität gehört zu jeder Exploration, die zur Feststellung eines vollständigen psychopathologischen Befundes führen soll. Weiter gehört der Verlauf der Symptomatik im Längsschnitt dazu, also wie lange etwas dauert. Dazu kommt noch eine organische Abklärung, um bspw. eine Alkoholerkrankung zu erkennen. Hat man über den psychopathologischen Befund Klarheit, ist es kein weiter Weg mehr, zur zutreffenden Diagnose und im nächsten Schritt zur passenden Therapie zu kommen, die sich ihrerseits nicht nur an der Diagnose orientiert, sondern sehr stark ebenfalls am psychopathologischen Befund, vor allem an der Ausprägung der einzelnen Auffälligkeiten.
Was sind Bewusstseinsstörungen?
Bewusstsein ist das Wissen um sich selbst und seine Welt. Es ist die Fähigkeit, seine Umwelt und andere Personen wahrzunehmen und mit ihnen in Kontakt zu treten / zu kommunizieren. Voraussetzungen dafür sind Wachheit (Vigilanz) und Bewusstseinsklarheit (Luzidität).
Es gibt quantitative Störungen (hyperviligant, z.B. Drogenrausch). Quantitative Störungen beziehen sich auf den Wachheitsgrad; wach, benommen,somnolent (schläfrig), soporös (schlafähnlicher Zustand, durch Schmerzreize weckbar), komatös (schlafähnlicher Zustand, nicht mehr weckbar).
Und es gibt auch qualitative Störungen (veränderte Bewusstseinsklarheit) wie bspw. Bewusstseinseinengung (Fixierung auf ein bestimmtes Erleben = Vorhang mehr oder minder geschlossen), Bewusstseinseintrübung (mangelnde Klarheit = Bühne im Nebel), Bewusstseinserweiterung (Gefühl gesteigerten Erlebens u. ewreiterter Wahrnehmung).
Was sind Orientierungsstörungen?
Orientierung meint Bescheidwissen über Zeit, Ort, Situation und Person. Störung wird als Desorientierung bezeichnet und kann einzelne pder alle Aspekte umfassen.
Örtlich: Person weiss nicht, wo sie sich gerade befindet.
Zeitlich: Unfähigkeit aktuelles Datum, Wochentag etc. anzugeben.
Situative Umgebung: die gegenwärtige Situation in ihrer Bedeutung für die eigene Person kann nicht erfasst werden (z.B. als Patient im Spital zu sein).
Wissen um die eigene Person: die aktuelle lebensgeschichtliche Situation der eigenen Person (Name, Alter etc.) kann nicht angegeben werden.
Was sind Aufmerksamkeit- und Gedächtnisstörungen?
- Aufmerksamkeit: Auffassung + Konzentration
- Aufassung = Fähigkeit, Wahrnehmungen in ihrer Bedeutung zu begreifen und sinnvoll miteinander zu verbinden, i.w.S. auch in den Erfahrungsbereich einzubauen. Störung: Auffassung kann falsch oder verlangsamt sein. Prüfung: Sprichwörter erklären, z.B. ein Apfel fällt nicht weit vom Stamm. dem Patienten wird es u.U. schwer fallen zu erklären, was mit dem übertragenden Bild gemeint ist.
- Konzentration = Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd einer Tätigkeit oder einem Thema zuzuwenden. Störung ist eine verminderte Fähigkeit davon. Pürfung mittels Rechenaufgaben, z.B. immer 7 abziehen.
- Gedächtnis: Merfähigkeits- und Gedächtnisstörung
- Mehrfähigkeitsstörung = Frische Eindrücke können nicht über eine Zeit von ca. 10 Min. gemerkt werden. Prüfung: man nennt 3 Begriffe, welche von der Person wiederholt werden. Nach 10 Min. fragt man danach.
- Gedächtnisstörung = Fähigkeit ist nicht gegeben Eindrücke und Erfahrungen längerfristig (länger als 10 Min.) zu speichern bzw. Erlerntes aus Gedächtnis abzurufen. Prüfung: Lebensgeschichtliche Angaben. Es kann vorkommen, dass Patienten Erinnerungslücken mit Einfällen ausfüllen, die von Betroffenen selbst als Erinnerungen gehalten werden (Konfabulation). Dies ist häufig bei Demenzkrankend der Fall.
Was sind Befürchtungen und Zwänge?
- Misstrauen
- Wahrnehmungen werden ängstlich-unsicher auf die eigene Person bezogen
- anderen Menschen wird eine feindseelige Haltung unterstellt
- Hypochondrie
- mit gesteigerter Aufmerksamkeit werden körperliche Phänomene ängstlich-sorgenvoll beobachtet oder überbewertet
- patient glaubt bereits aufgrund seiner Symptome, eine bestimmte Krankheit zu haben
- Phobien
- Angst vor bestimmten Situationen/Objekten, die meist Vermeidungsverhalten zur Folge haben
- Zwangsdenken
- immer sich gegen inneren Widerstand aufdrängende Gedanken/Vorstellungen, die als unsinnig erlebt werden
- lassen sich nicht oder nur schwer unterbinden
- Zwangshandlung
- müssen immer wieder gegen inneren Widerstand ausgeführt werden, werden als unsinnig erlebt
Wa sind Denkstörungen formal?
Wie wist der Gedankenablauf --> Veränderungen des Gedankenablaufs hinsichtlich Geschweindigkeit. Kohärenz (ohne Zusammenhang), Stringenz (zielgerichtet, Schlüssigkeit). Zeigen sich meist in der Sprache, z.B.
- gehemmt
- verlangsamt (führt zu zähflüssigem Gesprächsverlauf)
- eingeengt (auf ein Thema9
- Gedankendrängen (Gedanken jagen durch den Kopf, viele Einfälle, ist den Gedanken ausgeliefert)
- Ideenflüchtig (von einem Thema zum anderen)
- Inkohärent (Denken kann von aussen nicht nachvollzogen werden, Sätze sind zusammengewürfelt)
- Neologismen (Neuschöpfung von Worten, die es so nicht gibt)
Was sind Gendakenstörungen inhaltlich -> Whan?
Entsteht auf dem Boden einer allg. Veränderung des Erlebens. Imponiert als Fehlbeurteilung der Realität, die mit erfahrungsunabhängiger Gewissheit auftritt und an der mit subjektiver Gewissheit festgehalten wird. Es handelt sich um eine unkorrigierbare Beurteilung der Realität, die der Erfahrung und Überzeugung anderer Menschen widerspricht. Wahngedanken sind jedes Denken, welches die Wahnkriterien erfüllt.
- Wahneinfall tritt plätzlich auf
- Wahnstimmung: die wahnhafte Überzeugung entwickelt sich allmälich aus einer Wahnstimmung heraus. Es ist eine besondere Atmosphäre des Erwartungsvollden.
- Wahnwahrnehmung: reale Sinneswahrnehmungen erhalten abnorme Bedeutung, es kommt zu einem falschen Urteil über reale Wahrnehmung.
- Wahndynamik: Intensität der affektiven Anteilnahme am Wahn, starke Dynamik spricht für eine eher floride Symptomatik, heringe dynamik --> abgeklungene Produktivität.
- Systematisierter Wahn: wenn die Vorstellung in jeglicher Beziehung vollkommen absurd erscheint
Inhalte von Wahn
- Beziehungswahn
- Beeinträchtigung- und Verfolgungswahn
- Einversuchtswahn
- Schudlwahn
- Verarmungswahn
- hypochondrischer Wahn
- Grössenwahn
Was sind Sinnestäuschungen?
- Illusionen: verfälschte wirkliche Wahrnehmungen (Reizquelle wird verkannt)
- Halluzinationen: Abwesenheit einer Reizquelle, Halluzinationen auf mehreren Sinnesgebieten möglich, Phoneme (Stimmen hören), optische Halluzinationen (Blitze, Lichter etc.) Körperhalluzinationen (kalte behaarte Hand legt sich auf Körper), Geruchs- und Geschmackshalluzinationen
- Pseudohalluzinatione: Trugcharakter der Wahrnehmung wird erkannt
Was sind Ich-Störungen?
Ich-Störungen = Entfremdungserlebnisse
Darunter versteht man Störungen
- Des Gefühls des Erlebens von Personen und Umwelt: Derealisation ( Personen, Gegenstände und Umgebung erscheinen unwirklich, fremdartig oder räumlich verändert)
- des Einheitserlebens im Augenblick, der Intensität im Zeitverlauf und der Ich-Umwelt-Grenze: Depersonalisation (Störung des Einheitserlebens der Person im Augenblick oder der Intensität der Zeit des Lebenslaufs)
- der Ich-Haftigkeit aller Erlebnisse: Fremdbeeinflussungserlebnisse (Gedankenausbreitung, Gedankenentzug, Gedankeneingebung)
Was sind Antreibs- und psychomotorische Störungen?
Beispiele:
- Antriebsarm: Mangel an Energie und Initiative
- Antriebsgesteigert: Zunahme an Energie und Initiative
- Motorisch unruhig: Bewegungsunruhe
- Mutistisc: Wortkargheit bis hin zum Nichtsprechen
- Logorrhoisch: Sprechen ist kaum zu bremsen
Was gibt es sonst noch für Störungen?
- Sozialer Rückzug
- soziale Umtriebigkeit: Vermehrung von Kontakten
- Aggressivität: Aggressionstendenzen und -handlungen
- Suizidalität: Suizidgedanken und - handlungen
- Selbstbeschädigung: Selbstverletzung ohne Suizidabsicht
- Mangel an Krankheitsgefühl: Patient fühlt sich nicht krank
- Mangel an Krankheitseinsicht: Patient erkennt seine krankhafte Erelebens- und Verhaltenweisen nicht als krnakheitsbedintt an
Wann sind psychopathologische Symptome ausreichend um eine Krankheit zu bejahen?
Eine Krankheit liegt vor, wenn die Symptome genug häufig und über hinreichend lange Dauer auftreten, sowie die Betroffene oder seine soziale Umgebung belsatet sind. Symptome haben einen grösseren diagnostischen Wert, wenn sie in einer bestimmten Konstellation auftreten.
Wie lässt sich ein Syndrom beschreiben?
Syndrome sind eine Kombination bestimmter Symptome, sind nicht spezifisch für eine bestimmte Störung
Spezielle Syndrome:
- depressive S.
- Paranoid-halluzinatorisches S.
- Zwangss.
- organischer Psychos.
- Manisches S.
- Schizoaffektives S.
- Angsts.
- Entzugss.
- Suizidales S.
In welche Gruppen wird Schizophrenie unterteilt?
4 grosse Gruppe:
- Positiv-Symptomatik: es sind Symptome da, die nicht da sein sollten (z.B. Stimmen hören, die Nase ist absurd gross etc.)
- Negativ-Symptomatik: es sind Sachen nicht da, die da sein sollten (z.B. Antrieb, Motivation, soziale Interaktion)
- Affektive Störungen: z.B. Angst, Depression, Manie, inadäquater Effekt (z.B. beim Tid eines Menschen lachen)
- Kognitive Störungen (chronisch): Störungen in der Informationsvorbereitung sind oft schon Jahre vor Ausbruch der Krankheit vorhanden.
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