APSY II Motivationspsychologie
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 139 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 10.11.2020 / 26.12.2024 |
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Beschreiben Sie das Vorgehen und die Ergebnisse der Untersuchung von Gollwitzer & Kinney (1989) zum Einfluss eines deliberativen vs. implementativen mind-sets auf das Phänomen der Kontrollillusion. Erklären Sie das Ergebnis mithilfe des Rubikonmodells der Handlungsphasen
- die Bewusstseinslage der VP wurde entweder als abwägend (deliberativ) oder planend (implementativ) geprimed.
- AV: Probanden drücken auf Schalter, von dem sie nicht wissen, inwiefern er eine Lampe kontrolliert und unabhängig davon, ob sie drücken oder nicht drücken, ist die Wahrscheinlichkeit in einer Bedingung immer 25% (25-25 Problem), dass die Lampe aufleuchtet, in der anderen Bedingung 75% (75-75 Problem)
- gemessen wird in Abhängigkeit von der Bedingung und dem mind-set der Probanden, inwieweit die Probanden glauben, mit einem Tastendruck die Wahrscheinlichkeit des Aufleuchtens der Lampe erhöhen zu können (entspricht dem Grad der Kontrollillusion)
- Generell zeigte sich, dass die Vpn bei einem 75-75 Problem eine höhere Kontrollillusion hatten.
- Jedoch gab es auch einen deutlichen Unterschied zwischen den mind-sets abwägend und planend. Die VP des planenden mind-sets zeigten konstant eine deutlich höhere Kontrollillusion. Dieses Ergebnis galt besonders für das 75-75 Problem.
- Im Sinne des Rubikonmodells findet in der motivationalen Bewusstseinslage des Abwägens eine unvoreingenommene und offene Informationsverarbeitun g> Vpn mit dem mind-set elriegen durch Objektivität zu geringerer Wahrscheinlichkeit der Kontrollillusion
- In der volitionalen Bewusstseinslage des Planens findet hingegen eine parteiische und fokussierte Verarbeitung statt. > Die Vpn sind demzufolge viel subjektiver, sodass hier eine Kontrollillusion stärker ausgeprägt ist.
Was versteht man genau unter "Realisierungintentionen"? Worin unterscheiden sie sich von sogenannten "Zielintentionen"?
Zielintentionen
- sind abstrakt und orientieren sich an ihrer Wünschbarkeit
Realisierungintentionen
- konkret, spezifizieren zusätzlich Zeit, Ort und Ausführung eines bestimmten Verhaltens
- wenn-dann-Pläne
--> förderlich für eine effiziente Umsetzung zielbezogenen Verhaltens- Verpassen von günstigen Gelegenheiten verhindert werden
- auch in kritischen Situationen kommt es zu einer schnellen und automatischen Verhaltensaktivierung.
- Durch das Fassen solcher Vorsätze werden bestimmte Situationen mit entsprechenden Handlungstendenzen fest assoziiert.
- Der Unterschied zwischen den Aussagen „Ich will mehr Sport treiben“ und „Ich will jeden Montag um 18 Uhr eine Stunde im Park joggen.“ liegt also zum einen im Grad ihrer Konkretheit und zum anderen in ihrer Spezifikation von Zeit, Raum und Modus.
Warum sind Realisierungsintentionen effektiver für die Zielverfolgung als Zielintentionen? Erläutern Sie vermittelnde Prozesse einer Vorsatzwirkung mit einem Beispiel.
Bei Realisierungsintentionen bestimmen im Gegensatz zu Zielintentionen auch volitionale Prozesse das Verhalten. Es gibt dabei drei vermittelnde Prozesse der Vorsatzwirkung. Das soll an folgender Realisierungsintention erklärt werden: „Ich will jeden Montag um 18 Uhr eine Stunde im Park joggen.“
- Realisierungsintentionen führen zu einer chronische Aktivierung der im Vorsatz spezifizierten Situation, was zu erhöhter Aufmerksamkeit und besserem Gedächtnis führt.
- Im Jogging-Beispiel werden zum entsprechenden Zeitpunkt am Montag Nachmittag die im Gang stehenden Joggingschuhe stärker ins Blickfeld geraten als sonst und man wird sich besser daran erinnern können, wohin man das letzte Mal die Sportuhr gelegt hat.
- Zudem folgt eine automatische Initiierung der im Vorsatz vorgenommenen Handlung. Die Handlung wird also unverzüglich, effizient und ohne bewusstes Wollen durchgeführt. Durch den Wenn-Dann-Plan, wird die Dann-Reaktion automatisch initiiert, wenn die Wenn-Bedingung aktiviert ist.
- Montags um 18 Uhr wird man automatisch im Stadtpark zu Joggen beginnen können. Man ist nach einiger Zeit beinahe darauf konditioniert, kurz vor 18 Uhr seine Jogging-Schuhe anzuziehen und laufen zu gehen.
- Außerdem entwickelt sich eine Automatisierung der Realisierung zielfördernden Verhaltens und damit auch ein verringerter Verbrauch kognitiver Ressourcen, da eine Planung wegfällt.
- Wenn man jeden Montag um 18 Uhr im Park Joggen geht, wird man sich keine anderen Termine zu diesem Zeitpunkt einplanen; außerdem weiß man mit der Zeit, wo die Joggingschuhe stehen und wie man laufen muss, um nicht ständig an einer roten Ampel warten zu müssen.
- Eine Ausnahme gibt es jedoch bei starken Habits, bei denen implementation intentions weniger wirksam sind
Wirken Realisierungsintentionen immer gleich gut? Wann sind Vorsätze wirksam, wann weniger effektiv? // Welche Vorsätze sind gut gefasst, welche weniger gut?
Moderatoren, die sich auf die Wirkung von Realisierungsintentionen auswirken:
- Zielschwierigkeit
- bedingt die Größe der Vorsatzwirkung.
- Je schwieriger es ist, ein zielförderndes Verhalten zu initiieren, desto größer ist die Vorsatzwirkung.
- Zielbindung (Commitment),
- Die Vorsatzwirkung setzt generell eine hohe Zielbindung voraus. Wenn es kein Commitment gibt, dann hat ein Implementation Intention keine Wirkung. Das zeigte sich z.B. bei Frauen, die häufiger zur Brustkrebsvorsorge gehen sollten. Ein Vorsatz war nur dann wirksam, wenn die Vorsorge generell als sinnvoll betrachtet wurde.
- Aktivierung der Zielintention
- Ein übergeordnetes Ziel muss zu einem geplanten Zeitpunkt psychologisch aktiviert sein, damit eine Realisierungsintention wirken kann. Wenn es mit einem anderen Ziel interferiert, wird die Effektivität gesenkt, da man das Ziel evtl. einfach vergisst.
Wie wirken sich prädezisionale und postdezisionale Bewußtseinskagen auf Prozesse der Dissonanzreduktion aus? Beschreiben Sie dazu die Studie von Harmon-Jones & Harmon-Jones (2002)
Haben den Einfluss von Mindsets auf die Dissonanzreduktion untersucht. (Ob die Dissonanzreduktion auch von planerischen und abwegenden Mindsets beeinflusst werden)
Dissonanzreduktion: Wenn man sich für eine Alternative entscheidet, entwertet man alle anderen Alternativen (Einstellungsstabilisierender Effekt)
Probanden mussten eine schwierige Entscheidung treffen
UV: Mindsets > planerisch vs. abwägend vs. neutral (Kontrollgruppe)
AV: Bewertung der Alternativen (prä und postdezisional)
Ergebnis: Bei der Kontrollgruppe hat eine Abwertung der Alternativen im Sinne der Dissonanzreduktion stattgefunden
Dies Abwertung war etwas schächer ausgeprägt bei einem abwägendem (deliberative) Mindset
und am stärksten ausgeprägt bei einerm planerischem (action oriented) Mindset, das wirkt dann auch motivational und unterstützend
Was ist der sexuelle Reaktionszyklus?
Beinhaltet 4 Phasen:
1) Erregungsphase
2) Plateauphase
3) Orgasmusphase
4) Rückbildungsphase + Refraktärphase nach der Orgasmusphase = Nicht empfänglich für sexuelle Reize z.B. bei jungen Männern kürzer
Bei Freuen (ganz unterschiedlich z.B. mutliple Orgasmen) und Männern (schneller) unterschiedlich
Aber Grundstruktur der vier Phasen ähnlich
> Zeigt, dass Motivation dynamisch und komplex ist
Wie kann Motivation bzw. ihre Stärke gemessen werden?
Auf Verhaltensebene:
1) Aufmerksamkeit (Konzentration, Aufgabenfokus)
2) Anstrengung (Krafteinsatz, Verhaltensintensität)
3) Latenz (Zeitspanne bis zur Aktion)
4) Persistenz (Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen)
5) Wahlverhalten (Handlungspräferenzen)
6) Auftretenswahrscheinlichkeit (Häufigkeit eines Verhaltens)
7) Ausdrucksverhalten (fazial, postural, vokal)
8) spezielle Verhaltensreaktionen (Speichelfluss, penile Erektion)
Auf physiologischer Ebene:
1) Hirnaktivitäten (z.B. mesolimbisches System)
2) Neurochemische Vorgänge (Neurotransmitter)
3) Hormonelle Aktivitäten (Kortisol, Grehlin)
4) Kardiovaskuläre Aktivitäten (Herzratenveränderung)
5) Elektrodermale Aktivitäten (Hautleitfähigkeit)
6) Augenbewegungen (Pupillengröße, Fixationsdauer)
7) Skelettmuskulatur (kinematische Parameter, Muskeltonus)
Verbale Messmethoden:
1) direkte Meßverfahren
2) indirekte Meßverfahren
Welche grundlegenden Motivationsdefizite können unterschieden werden. Nennen Sie für jedes einzelne Motivationsproblem eine mögliche Intervention zur Behebung des Problems.
4 verschiedene Motivationsprobleme:
1) Vollstädniges Motivationsdefizit (Wird ein Ergebnis erzuegt?) > Interessenförderung
2) Anreizdefizit (Hätte das Ergebnis sich lohnende Folgen?) > Imaginatiosntraining
3) Wirksamkeitsdefizit (Ist das Ergebnis hinreichend beeinflussbar?) > Reappraisaltraining: Folgen werden sichtbar gemacht nd attribuiert
4) Voilitionsdefizit (Habe ich genügend Selbstregulationskompetenz?) > Training der Selbstregulation
Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen der Formatio reticularis im menschlichen Gehirn.
- Säulenartige Struktur im Hirnstamm (Netz von Neuronen, das den Hirnstamm bis hin zum Tecmentum des Mittelhirns durchläugt)
- Locus Coreleos (Noadrengere Kerne) und setotonerge Raphekerne
- Hat eine großräumige aktivierende Funktion, aber auch desaktiverende Funktionen
- Aufsteigende retikuläre Aktiierungssystem: Akivierung der Hirnrinde = Zustände der Wachheit und Aktivierung
- Steuerung der wichtigsten Körperfunktionen (Atmung, Schlucken, Kreislauf)
- Absteigende Impulse (Vegetativum, Muskelapparat), Sakkadensteuerung) > Motorische Kernfunktionen
- Gate keeper: Beeinflusst schon was bewusst wird und was weiter verarbeitet wird
Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen des Hypothalamus im menschlichen Gehirn.
-Über dem Hirnstamm angesiedelt: Ansammlung von Kerngebieten
- Inferior ist die Hypophyse
- Hypothalamischen Kerne + Hypophyse regeln die Hormonabgabe (Regulation des ANS)
- Zentrale Umschaltstelle zwischen Gehirn und Körpeperipherie (Die Hypophyse regt durch die Synthetisierung der Hormone weitere Drüsen im Körper an)
- Regulation motivationaler Zustände (z.B. Essen, Schlaf, Sexualität)
Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen des orbitofrontalen Kortex im menschlichen Gehirn.
- Liegt über den Augen direkt
- Repräsentation des subjektiven Werts von Belohnungen
- Sensorische Integration und ab einem bestimmten Punkt der Verarbeitung werden diese Werte dann abstrahiert
> Es entstehen multimodale, komplexere Abstraktionen und es wird eine reward value representation, eine Belohnung gebaut und dort gibt es eine common currency eine gemeinsame Währung für den Vergleich von Belohnungen
- Zentral, wenn man eine Auswahl treffen muss zwischen verschiedenen Belohnungen, die sensorisch ganz verschieden sind
Zusammengefasst:
- Vergleiche zwischen verschiedenartigen Belohnungen
- Updating von Belohnungswerten (Bsp. Salzmangel, dann wird Salz bei Ratten als Belohnung wahrgenommen wird)
- Erwartungsabgleich und Einleitung von Verhaltenskorrekturen
- Wichtig auch für moralische Entscheidungen (wo abstrakte Werte eine Rolle spielen)
Was versteht man unter einer „pulsativen Hormonfreisetzung“?
- Keine kontinuierliche Freisetzung, sonder die Freisetzung von Hormomnen geschieht in größeren Schüben mehrmals am Tag
- Kann auch reaktiv erfolgen auf spezifische Ereigisse der Unwelt
Welchen Einfluss haben Sexualhormone auf das Sexualverhalten?
- Hypothalamus und Hypophysenachse regen die Freisetzungd und Synthetisierung von Östrogen, Androgene und Gestagene an
- Diese werden im Körpergewebe freigesetzt und wirken durch den Blutkreislauf wiederum auf das Gehirn
- Es handelt sich um einen Kreislauf
- Verhalten wird durch Sexualhormone die auf das Gehirn wirken beeinflusst
- Neonatale Testosteronexposition verstärkt Wachstum des sexuell dysmorphen Nucleus (medial präoptisches Areal beim Mann) > Unterscheidet zwischen Frauen und Männern
- Entfernung der Hoden oder der Eierstöcke reduziert das sexuelle Verlangen (aber keinen Einfluss auf die sexuelle Orientierung)
- Aufnahme sexueller Aktivitäten setzt eine ausreichende Menge Sexualhormone voraus (ansonsten Asexuell) > direkter Zusammenhang
Erläutern Sie eine „konditionierte Hormonreaktion“ am Beispiel von Testosteron.
Bei einer konditionierten Hormonreaktion handelt es sich auf eien Hormonreaktion, die schon in Erwartung auf ein Ereignis geschieht:
Bei Männern konnte schon in Erwartung ein Gespräch mit einer attraktiven Frau zu führen, ein Testosteronanstieg gemessen werden können (Speichelprobe)
- Erlernte Sexualität: Lernprozesse spielen eine große Rolle, kein rein bioloischer, reflexiver Ablauf
Was ist der Unterschied zwischen sexueller Identität, sexueller Orientierung und sexuellem Verhalten?
-Konzeptuelle Trennung ist sinvoll
-Sexuelle Identität: Wie wir uns selbst sehen und ob wir unser Geschlecht / sex als Mann oder Frau, uns als etwas dazwischen, Transexuelle Person sehen > es gibt kein alles oder nichts prinzip, kein binäres denken ist verankert > dimensionale Sichtweise
- Sexuelle Orientierung: Homosexuelle, Bisexuelle > nicht gebunden an ein Geschlecht
- Sexuelle Verhalten: Wird von Geschlechterrollen beeinflusst und ist aber nichts biologisch fixiertes
> Vielschischtige Beeinflussung
Erläutern Sie zentrale Fragen der Motivations-, Voilitions-, und Emotionspsychologie mit eigenen Beispielen
Motivationspsychologie: Warum tun wir das, was wir tun? Es geht also um das Wollen einer Person und der Erklärung von ergebnisorientiertem, zielgerichtetem Verhalten.
Beispiel: Warum willst du nach dem Abi ein Studium beginnen?
Volitionspsychologie: Wie tun wir das, was wir wollen? Hier geht es um das Können und um die Umsetzung von Zielen in die Tat. (Selbstregulation, Zielabschirmung, Handlungsplanung etc.)
Beispiel: Wie schaffe ich es mehr Sport zu treiben?
Emotionspsychologie: Erfasst 4 Fragen bzgl. Emotionen
1) Was sind Emotionen? (Definition)
2) Wozu haben wir sie? (Zweck)
3) Wie entstehen sie? (Genese)
4) Wie können wir sie kontrollieren? (Kontrolle)
Beispiel: Am Beispiel der Angst wird also gefragt, was Angst ist, warum wir sie haben, wie sie entsteht und wie man sie kontrolliert.
Es geht um das Erleben
Erklären Sie das Wechselwirkungs-Modell der modernen Motivationspsychologie. Welches Ergebnis der klassischen Studie von Le Magnen (1967) stützt dieses Modell?
- Motivation ist das Ergebnis einer Wechselwirkung (Interaktion) zwischen Situation und Person
- die Person hat verschiedene Motive, während die Situation verschiedene Anreize bietet, dabei entsteht eine Motivation, die in einem Verhalten mündet (Motiv, Anreiz, Motivation hierbei hypothetische Konstrukte > wir unstellen etwas, können es uns nur erschließen)
Le Magnen (1967)
- Ratten wurde eine Standard-Labor-Nahrung in 4 Geschmacksrichtungen vorgesetzt. Zuerst wurden alle Geschmacksrichtungen gleich gemocht.
- Daraufhin wurde an mehreren Tagen für vier mal 20 min die Nahrungsaufnahme beobachtet.
- An einigen Tagen variierte man den Geschmack der Nahrung, an anderen wiederum nicht (UV) - Wenn Ratten eine höher Variation der Nahrung vorfinden, verändert sich ihr Verhalten: Sie nehmen mehr Nahrung auf, als wenn sie nur eine
Geschmacksrichtung bekommen würden. Das Motiv ist zwischen den Tagen gleich (Hunger), der Anreiz verändert sich aber, was zu einer
Veränderung des Verhaltens führt.
Erläutern Sie grundlegende Probleme, mit denen sich die Motivationspsychologie beschäftigt.
Motive:
Motivklassifikation:
- Inhaltliche Klassifiaktion angestrebter Handlungsziele, Aufstellung von Motivkatalogen (Welche Motive gibt es eigentlich?)
Motivgenese:
- Entstehung, Anfänge, Entwicklung und Änderung einzelner Motive (Sind Motive erworben/angeboren? Können wir besteimmte Motive anerziehen, z.B. Leistungsmotivation?)
Motivmessung:
- Verfahren zur Erfassung individueller Unterschiede in der Ausprägung einzelner Motive (direkte und indirekte Methoden, Wie können wir unbewusste Motive erschließen?,...)
Motivanregung:
- Eingrenzung und Differenzierung der motivspezifischen Anregungsbedingungen der Situation (durch welche Situationen werden Motive angeregt? Was sind die motivspezfiscihen Anregungsbedingungen?)
Motivationen:
- Wechsel und Wiederaufnahme der Motivation (Abgrenzung v. Verhaltensabschnitten, Motivationswechsel, Wiederaufnahme/Nachwirkung einer früheren Motivation)
- Motivierte Zielgerichtetheit und Motivationskonflikte (Zielgerichtetheit=allg. Merkmal motivierten Handelns; z.B. zwischen Zielen, wie Lang- vs Kurzzeitziele)
- Selbstregulatorische Zwischenprozesse der Motivation in den einzelnen Phasen des Verhaltensabschnitts (zB Wählen>Planen>Ausführen>Evaluation)
- Motivationswirkungen (vielfältige Manifestationen von Motivation im beobachtaren Verhalten, zB hinsichtl. Intensität, Dauer)
Was ist der Gegendstand der Motivationspsychologie?
Ergebnisorientiertes, zielgerichtetes Verhalten (Handlungen), keine Gewohnheiten, keine Reflexe
> zugrunde liegende Gründe und Motivationen erfassen
Wichtig zu untersuchen: Verhalten (Handeln)
- Richtung (Auswahl von Handlungen)
- Intensität (Anstrengungen für das Zielerreichen, z.B. beim Training)
- Beginn und Ende (Latenz, Länge)
- Dauer (Persistenz)
Besonders hoher Erklärungsbedarf bei auffälligem, normabweichendem Verhalten
Motivation kann sehr unterschdl. definiert werden > Fragen, wie Verhalten initiiert, aufrechterhalten, gelenkt und beendet wird (Prozesse der Verhaltenssteuerung)
n
Motive sind theoretische Konstrukte zur Erklärung von intrainidividueller Stabilität und intraindividueller Variabilität
- wissenschaftl. Motivationspsychologie versucht, Ursachen und Effekte motivationalen Handelns zu erklären.
► Motive als theoretische Konstrukte zur Erklärung von:
- Intraindivudeller Stabilität (warum zeigt die Person in unterschiedlichen Situationen das gleiche Verhalten?)
- Interindividueller Variabilität (Warum zeigen unterschiedliche Personen in gleichen Situationen anderes Verhalten?)
► Mit dem Wissen über ein Motiv einer Person kann eine Erklärung für ein Verhalten in einer Situation geliefert werden, da Motive affektbezogen sind (Motive entsprechen einer erhöhten Bereitschaft, motivthematisch passende Elemente von Situationen zu identifizieren und auf diese in charakteristischer Weise zu reagieren)
► Motive sind zeitlich stabil
► Ein Motiv als Wahrnehmungs- und Bewertungsdisposition einer Person führt so zu intraindividuellen Stabilität.
► Da Personen jedoch unterschiedliche Motive haben, ergibt sich Variabilität zw Individuen in einer Situation
Welche Unterschiede bestehen zw. wissenschaftlichen und alltagspsychologischen Erklärungen von zielgerichtetem Verhalten?
Alltag
- Zuschreibung von Gründen des Verhaltens einer Einzelperson (Verstehen)
- Person XY ist "ehrgeizig", "verspielt" etc.
> Menschen neigen eher zu personeller Attribution anstatt Gründe des Verhaltens in der Situation zu suchen - oft mangelnder Erklärungswert und Zirkularität (von Verhalten auf Motive geschlossen und umgekehrt)
Wissenschaft (Erklären: Ursache-Wirkungsbeziehung, allgmeingültig))
- Motive als theoretische Konstrukte zur Erklärung von:
Intraindivudeller Stabilität (warum zeigt die Person in unterschiedlichen Situationen das gleiche Verhalten?)
Interindividueller Variabilität (Warum zeigen unterschiedliche Personen in gleichen Situationen anderes Verhalten?)
- Beschränkung auf wenige grundlegende Motive = Äquivalenzhypothese; gleiche Motive für unterschiedliches Verhalten
- Spezifikation situativer Anregungsbedingungen
- unabhängige Erfassung von Motiven und zu erklärendem Verhalten
- Empirische Überprüfung von Theorien motivationaler Vermittlungsprozesse:
- direkte Manipulation der Vermittlungsprozesse
- Messung kognitiver und affektiver Begleitprozesse (z.B. durch Befragung)
Erläutern Sie die Heider-Simmel Illusion. Welche alltagspsychologischen Prozese werden hier aktiv?
Zeigten 1944 Studierenden einen Film, in dem sich drei geometrische Figuren bewegen
Studieren sollten beschreiben, was sie gesehen hatten: Liebesgeschichte zwsichen dem kleinen Dreieck und dem Kreis, das große Dreieck wurde als besitzergreifend beschrieben
> Geschichten gingen weit über das physikalisch abgebildete hinaus
> Erkannten im bedeutungslosen Treiben eine Handlung
> Beschriebung auf versch. Ebenen (Wahrnehmung, Funktion, Sozial)
> Jedem Handeln wird ein Motiv und jedem Handelnden eine Emotion unterstellt
> Nicht nur den Menschen, sondern auch Zeichnungen/Figuren wird ein motivationales und emotionales Erleben zugeschrieben
Was unterscheidet Motive von Trieben?
Motiv:
- zeitlich stabile Wahrnehmungs- und Bewertungsdisposition
- Inhaltsklasse von Handlungszielen (z.B. Macht, Leistung, Anerkennung)
- Anregung durch passende situative Hinweise (Anreize)
Trieb:
- Aktivierende Anspannung, dessen Reduktion als befriedigend und lustvoll erlebt wird (im Gegensatz dazu hat das Motiv keine energetische Konzentration und es geht auch nicht darum, etwas loszuwerden)
- (wiederholbar, aber nur punktuell zu gewissen Zeitpunkt wirksam > Motiv ist zeitl. stabil
- Handlungsinitiierende Druck-Variable)
> EIn Motiv ist eine Disposition, ein Trieb eine handlungsinitiierende Druck-Variable
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Bedürfnissen und Anreizen?
Bedürfnis (need)
- Mangelzustände und Wachstumsorientierung (z.B. Anerkennung, Selbstverwirklichung)
- Physiologische, Psychologische und soziale Bedürfnisse
Anreiz (incentive)
- "Wert" eines Objekts oder einer Situation für eine Person (affektiver Wert)
- (intrinsische) Tätigkeitsanreize (etwas machen, um der Sache willen) und (extrinsische) Ergebnisanreize (Geld)
- Ein Anreiz ist die affektive Reaktion auf bedürfnisrelevante Reize (Bedürfnis, die Gesundheit zu fördern, kann also in Abhängigkeit davon, ob der Anreiz eines gesunden Essens oder einer sportlichen Tätigkeit überwiegt, in verschiedenen Handlungen münden. Sie können jedoch auch im Kontrast zueinander stehen (Bedürfnis: Hunger vs. Anreiz: Essen macht dick) und Diskrepanzen im Verhalten bewirken)
= Bedürfnisse legen fest, welche Aspekte einer Situation zum Anreiz werden
► Bedürfnisse und Anreize= zwei Aspekte, die bei der Motivationsentstehung zusammenspielen und sich gegenseitig in ihrer Wirkung auf der Verhaltensebenen beeinflussen
Was ist ein Ziel?
- Anstrebung einer positiv bewerteten Umwelt-Veränderung (Endzustand) durch einen Verhaltensakt (Mittel)
- hierarchisch in Ober- und Unterziele organisiert (zB Hunger > einkaufen, kochen,..)
- Oberziel: Sättigung
- Unterziel: EInkaufen, Essen, Kochen
optional dazu sagen:
- kognitve Komponenten vob Motiven (>internal)
- Zugvariablen (Personen werden von Zielen angezogen)
- spezifisch, bewusst repräsentiert, handlungsleitend
- nehmen Einfluss auf die Wahrnehmung, Denken, affetiv-motivationale Reaktionen und Bewertungen sowie Fuktionsweise des Organismus
Mit welchen konzeptuellen Problemen hat die Motivationspsychologie zu kämpfen?
- Terminologische Verwirrung in Form einer unklaren Abgrenzung der Begriffe Motiv, Trieb, Bedürfnis, Emotion etc.
- Problem der Motivklassifikation + Frage nach der Anzahl von Motiven
- Frage nach dem richtigen Abstraktionsgrad: Welche Hierarchiestufe wird betrachtet?: Die Ebene von Handlungen, Aktionen oder Bewegungen?
- Gefahr der Zirkulariät: Motive werden aus der Verhalten erschlossen, während diese Motive jenes Verhakten wiederum erklären sollen
> Schluss ist trivial und empirisch gehaltsleer
Erläutern Sie zwei allgemeine Prinzipien der Verhaltensregulation.
Unterscheidet das Prinzip des Hedonismus von dem der Homöostase
Hedonismus: Menschen streben nach Lustmaximierung und Unlustvermeidung
> Günstige Affektbilanz wird durch Selbstregulation erreicht. So ist z.B. beim Gratifikationsaufschub Vorausdenken wichtig, um kurzfrisitg Unlust für langfrisitge Lust in Kauf zu nehmen
> Gegenargument: Echte Altruismus
Homöostase: Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtzustandes.
> Durch die Verringerung einer Diskrepanz zwischen einem IST- und einem (optimalen) SOLL- WERT in einem Regelkreis kann z.B. der Blutzuckerspiegel über eine antagonistische Wirkweise zwischen Glucose und Insulin konstant Gehalten werden.
> Jener optimaler Soll-Wert kann dabei angeboren, erlernt oder kulturell erzogen sein
Erläutern Sie den Unterschied zwischen motivationspsychologischen Druck- und Zugvariablen.
Druck-Variablen: Motivationspsychologische Variablen, die von innen Verhalten antreiben
Aus dem Organismus selbst kommender Druck (push), der das Verhalten von innen anschiebt
Dazu gehören z.B.: Instiknkte, Triebe und Emotionen (psychodynamische Theorien)
Zug Variablen: Haben von außen eine anziehende Wirkung auf die Person
Von außen auf den Organismus wirkende Kärfte, die diesen in eine bestimmte Richtung ziehen (pull)
Bsp.: Anreize (Erwartungs-mal-Wert) und Ziele (Attributionstheorien)
> Zwischen diesen beiden Variablen findet sich eine Spannung bzw. Kraft (Feldtheorien)
Druck-Idee: historisch
Zug- Variablen: Moderne Forschung
Was sind direkte und indirkrete Messverfahren der Motivationspsychologie und was messen sie? Wieso sit diese Unterscheidung für eine Verhaltensvorhersage wichtig?
Motive: Bewusst oder unbewusst + werden durch verschiedene Messverffahren erhboben
> Beide können Verhalten beeinflussen + müssen getrennt untersucht werden, damit eine Vorhersage beide Bereiche abdeckt
Explizite Motivanteile: Sind bewusste, verbalisierbare Vorleiben und Handlunsgpräferenzen + werden durch direkte Messverfahren gemessen
Bsp.: Selbstberichte, Fragebögen (z.B. Ziele bezgl. der Wichtigkeit anhand von Aussagen bewerten > Personality Research Form
Implizite Motivanteile: Unbewusste, affektive Vorlieben und Reaktionsformen, die der reflektierten Selbstbeobachtung nicht unmittelbar zugänglich sind
> Zeigen sich in Situationen, die Freiraum für spontane, selbstinitiierte Handlungen und Interpretationen lassen
Messen: Durch indirekte (projektive) Maessverfahren, beidenen mehrdeutige, interpretatiosnoffene Reizvorlagen gegeben und die Interpretation, die durch die Motive beeinflusst wird, analysiert werden
> Reizvorlage regt die Motive der Person an und beeinflusst die Wahnehmung und Deutung so, dass die Motivstruktur erkennbar wird
Bsp.: Rorschach-Test, thematische Apperzeptionstest (TAT), Multi-Motiv-Gitter (MMG)
Direkte und indirekte Verfahren: Unterschieden sich fundamental voneinander + Ergebnisse zeigen häufig wenig Übereinstimmung
Trennung ist wichtig aufgrund der Unterscheidung von expliziten und impliziten Motivanteilen
(+ Der indirekte Zugang: Geschützt gegen Störeinflüsse)
Beschreiben Sie den Thematischen Auffassungstest und nennen sie methodische Mängel des TAT. Mit welchem Verfahren können diese Mängel beseitigt werden?
Thematsiche Auffassungstest (TAT): Indirektes Messverfahren, um implizite Motivanteile zu erfassen
> 10 Geschichten zu Bildtafeln erfassen (lassen mehrdeutige Interpretationen zu)
> Aus Textinhalt + bestimmten Kriterien kann Rückschluss auf Motive getroffen werden (Bsp. Unterscheidung nach starkem Leistungs- oder Anschlussmotiv je nach Geschichte erkenntlich)
> Für die systematische Kodierung der Antworten als Indikator der drei Hauptmotive: Von Winter normierter Auswertungsschlüssel
Methodische Mängel: Geringe Auswertungsobjektivität + geringe Reliabilität
Alternative: Multi-Motiv-Gitter (MMG)
> semi-projektives Verfahren: Zu 14 dargestellte Lebenssituationen, ein Satz von Aussagen angebeoten, in dem sich wichtige Komponenten von Motiven wiederpsiegeln
> Aufgabe: Ausmaß der Zustimmung zu den jeweiligen Aussagen
> 6 Motivkennwerte können ermittelt werden: Motive für Anschluss, Leistung und Macht erfasst, in ihrer aufsuchenden (Hoffnung) und ihrer meidenden (Furcht) Ausrichtung
+ Antwortkategorien für mehrere Motive + Fülleritems = hohe Retest-Reliabilität (r> .80)
+ Keine Verfäschung durch soziale Erwünschtheit
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