Beschaffung, Produktion & Logistik
FFHS BSc Betriebsökonomie - Modul BWL5
FFHS BSc Betriebsökonomie - Modul BWL5
Kartei Details
Karten | 159 |
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Lernende | 14 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.08.2020 / 20.04.2025 |
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Wie funktioniert das Just-in-Time-Prinzip?
Just-in-Time-Prinzip („produktionssynchrone Beschaffung“): Rohmaterialien, Halbfertigprodukte oder Fertigprodukte werden (erst) dann bereitgestellt, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Ein derartiges Bereitstellungskonzept reduziert Lagerbestände beim Unternehmen im Extremfall auf sehr geringe Reichweiten.
Welche Nachteile ergeben sich häufig bei einem verfahrensorientierten Fertigungslayout?
- Produktionsplanung und Kapazitätsbestimmung werden erschwert
- zu viele und zu lange Transporte
- hohe Umlaufbestände
- viele Handhabungsprozesse an einem Werkstück
- lange Durchlaufzeiten
- Probleme der Fehlerermittlung und -beseitigung
- unregelmäßige Materialflüsse
- unübersichtliche Fertigung: Die räumliche Trennung von aufeinander folgenden Fertigungsschritten verhindert Abstimmung und Kommunikation zwischen Mitarbeitern unterschiedlicher Bereiche.
Nennen Sie Vorteile einer U-förmigen Maschinenanordnung.
- größere Übersichtlichkeit: Die Werker haben alle Maschinen im Blickfeld
- geringerer Flächenbedarf durch bedarfsgerechte Teilebereitstellung direkt an das Band bzw. an den Ort der Fertigung (Montage, Vorfertigung etc.). Hierdurch können „Doppelarbeiten“ und Aufgaben, die keine oder nur eine geringe Wertschöpfung haben wie z.B. das Ein- und Auslagern vermieden werden;
- mögliche Entkopplung von Materialfluss und Arbeitsfolge des Arbeiters. Die Kapazität der Gruppe kann in einem Bereich durch den verstärkten Einsatz von Mitarbeitern flexibel gestaltet werden. Die Zyklen der Mitarbeiter sollten möglichst gleich lang sein (Balancing).
Worin liegt der große Vorteil des Kanban begründet?
Der große Vorteil von Kanban liegt darin, dass es die Produktion eines Unternehmens überwacht, indem es den gesamten Güterfluss kontrolliert, steuert und regelt.
Welche Aufgaben werden im Rahmen der Distributionslogistik erfüllt?
Die Distributionslogistik umfasst alle Waren- und Informationsflüsse von der Fertigstellung der Waren bis zur Annahme der Waren durch die Kunden. Moderne Distributionslogistik ist mehr als Warenverteilung. Die Distributionslogistik sollte alle Aufgaben, die mit den Material- und Warenflüssen zusammenhängen, übernehmen.
Nennen Sie Organisationseinheiten, die beim Verkauf und beim physischen Weg der Ware vom Produzenten zum Endverbraucher beteiligt sind.
Unternehmenseigene oder unternehmensfremde Organisationseinheiten, die beim Verkauf und beim physischen Weg der Ware vom Produzenten zum Endverbraucher beteiligt sind, bilden einen Distributionskanal. Beteiligte Organisationseinheiten können Niederlassungen des Herstellers, Verkaufsagenten, Großhändler, Versandhandel, eigene Geschäfte des Herstellers oder Einzelhändler sein.
Welche Kostengrößen sind bei der Bestimmung der optimalen Distributionsstruktur relevant?
- Kosten der Lagerung: Je mehr Lager ein Unternehmen unterhält, desto höher werden die Lagerkosten für Miete, Instandhaltung, Lagerhilfsmittel, Datenverwaltung, Handhabungskosten etc.
- Bestandskosten: Je mehr Lager ein Unternehmen unterhält, desto höher werden die Bestände und damit verbunden die Bestandskosten.
- Transportkosten zu den Lagern: Je mehr Lager ein Unternehmen unterhält, desto mehr Transport hin zu den einzelnen Lagern und vor allem auch zwischen den Lagern fällt an.
- Auslieferungskosten von den Lagern zum Kunden: Bei einer mehrstufigen Lagerstruktur sinken die Auslieferungskosten.
Nennen Sie Argumente für die Zentralisierung der Lagerhaltung. Welche Entwicklungen könnten dem entgegenstehen?
Betriebsgrößenvorteile und eine bessere Bestandsdisposition und eine erhebliche Bestandsreduzierung können in der Regel zu deutlichen Gesamtkostenvorteilen führen. Allerdings kann die Veränderung der Rahmenbedingungen, z.B. die EU-Erweiterung oder steigende Transportkosten dazu führen, dass der Zentralisierungstrend sich verlangsamt oder sogar umkehrt. Eine Überprüfung der Lagerstrukturen und der Lagerstandorte muss ohnehin unternehmensindividuell durchgeführt werden.
Wie unterscheiden sich einstufiges und zweistufiges Cross-Docking?
Beim einstufigen Cross-Docking kommissionieren die Lieferanten ihre Ware filialbezogen vor. Durch die Vorkommissionierung vermindert ein einstufiges Cross-Docking die Auslastung der Lkws. Deswegen ist es für lange Distanzen häufig nicht wirtschaftlich. Beim zweistufigen Cross-Docking werden die Waren vom Lieferanten artikelrein angeliefert und im Cross-Docking-Lager auf die Filialen verteilt. Hierfür unterscheidet man zwei Strategien: Beim „Pick to Zero“ werden die Paletten vollständig gelehrt. Alternativ können die Restbestände in ein Zwischenlager eingelagert werden.
Was sind wesentliche Herausforderungen für die elogistik?
- steigendes Sendungsaufkommen
- kleinere Sendungs- bzw. Losgrößen
- hohe Anforderungen an die Lieferzeit
- die Auslieferung an die Haustür des Endkunden (Last-Mile-Problematik)
- Viele Rücksendungen, da der Kunde die Waren in der Regel nicht vorher ausprobieren bzw. physisch begutachten kann.
Welche Aufgaben werden im Rahmen der Entsorgungslogistik erfüllt?
Langfristige Aufgaben:
- Planung der Verfahren für Transport und Lagerung von Abfall- und Recyclingstoffen
- Planung der Verfahren für die Rückführung von Material und Waren
kurzfristige Aufgaben:
- Leergutsteuerung
- Transportmitteleinsatzplanung
- Verpackungsplanung
- Sammlung und Trennung von Abfall, Materialien, Produkten
Mit welchen Objekten beschäftigt sich die Entsorgungslogistik?
- Abfall: Bewegliche Sachen, deren geordnete Entsorgung zur Wahrnehmung des Allgemeinwohls, insbesondere des Schutzes der Umwelt, erforderlich ist (objektiver Abfallbegriff)
- Abluft: Nicht gefasste gasförmige Stoffe
- Abwasser: Stoffe, die in Gewässer, Kanalisationen oder Kläranlagen eingeleitet werden
- Leergut: Verpackungen und Transporthilfsmittel, deren Wiederverwendung vorgesehen ist
Nennen Sie Organisationsformen für die Realisierung von Entsorgungssystemen.
Die Logistik versucht, die hinsichtlich der Entsorgungsstrukturen gestellten Anforderungen durch den Aufbau kreisförmiger Material- und Warenflüsse zu bewältigen. Es gibt zwei Arten von Systemen, die unternehmensspezifisch, branchenspezifisch oder branchenübergreifend aufgebaut werden können. Nach Art des Systems wird unterschieden in:
- Mehrwegsysteme: Die Verwertung von Materialien und Waren wird durch Wiederverwendung sichergestellt.
- Zyklische Einwegsysteme: Die Verwertung von Materialien und Waren wird durch Recycling oder Verwertung auf gleicher oder niedrigerer Stufe gewährleistet.
Welche Vorteile hat ein Unternehmen durch die Implementierung des Paradigmas der Flussorientierung?
Die flussorientierte Gestaltung des Unternehmens lässt sich nur dann effizient und effektiv realisieren, wenn alle Teilbereiche der Führung abgestimmt zusammenwirken. Hauptvorteile der Flussorientierung im Unternehmen sind:
- Erhöhung der Reaktionsfähigkeit bei unternehmerischen Entscheidungen
- erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit des Unternehmens auf veränderte Umweltbedingungen
Versuchen Sie eine Systematisierung flussbezogener Information vorzunehmen
Es kann generell zwischen flussbezogenen Strukturmerkmalen, Prozessmerkmalen und Leistungsmerkmalen unterschieden werden. Diese flussbezogenen Merkmale dienen als Ausgangspunkt des Informationsbedarfs für die Kontrolle der Umsetzung des Flussprinzips im Unternehmen. Im Folgenden werden Beispiele für relevante Informationen zur Bewertung der einzelnen Kriterien angeführt:
Tabelle vgl. Lösungen :-(
Welche unterschiedlichen Bedeutungen haben die Begriffe „Beschaffung“, „Produktion“ und „Logistik“?
- In der betriebswirtschaftlichen Forschung und Lehre bezeichnen Beschaffung, Produktion und Logistik Spezielle Betriebswirtschaftslehren.
- In der Unternehmenspraxis benennen sie entweder die betrieblichen Funktionen oder die betrieblichen Funktionsbereiche (Organisationseinheiten), in denen Material und Waren beschafft, produziert, gelagert, transportiert und umgeschlagen werden.
Erläutern Sie den Unterschied zwischen Sach- und Formalzielen und nennen Sie die vier Kategorien von Formalzielen.
Das allgemeine Sachziel des Unternehmens erstreckt sich auf die Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen mit dem Ziel der Bedürfnisbefriedigung. Daraus folgen spezielle Sachziele, die angeben, welche Produkte hergestellt und am Markt verkauft werden sollen.
Formalziele geben an, wie die Sachziele eines Unternehmens erreicht werden sollen (= Handlungskriterien für die Leistungserstellung).
- Wirtschaftliche Ziele
- Technische Ziele
- Soziale Ziele
- Ökologische Ziele
Definieren Sie den Begriff „Nachhaltiges Wirtschaften“ und erläutern Sie nötige Handlungen in Unternehmen, Politik und Gesellschaft, um die Nachhaltigkeit zu steigern.
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, dass den Bedürfnissen der heutigen Generation dergestalt Rechnung getragen werden sollte, dass die Möglichkeit künftiger Generationen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, nicht gefährdet wird.
- Unternehmen sind gefordert, Nachhaltigkeit als strategische Herausforderung zur Integration von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielen zu erfassen. Ein wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang ist „Corporate Social Responsibility“, der freiwillige Maßnahmen von Unternehmen zusammenfasst.
- Auf politischer Ebene sind konsistente Rahmenbedingungen für die nachhaltige Entwicklung notwendig.
- Die Gesellschaft und somit jedes Individuum soll Konsum- und Verhaltensmuster hinterfragen. Dazu sind nicht nur Information und Bildungsarbeit erforderlich, sondern auch die Entwicklung von Verhaltensangeboten.
Ordnen Sie Beschaffung, Produktion und Logistik in das Schema der Speziellen Betriebswirtschaftslehren nach Jürgen Weber ein.
Die Speziellen Betriebswirtschaftslehren Beschaffung und Produktion gehören zu den Funktionenlehren. Logistik ist – wie das Supply Chain Management – den Metaführungslehren zuzuordnen. Lagerung und Transport gehören zu den Funktionenlehren.
Warum wird Logistik als Querschnittsfunktion bezeichnet?
Gegenstand der Speziellen Betriebswirtschaftslehre der Logistik sind sowohl Funktionen wie
Lagerung und Transport als auch Funktions- und Führungsteilsysteme koordinierende
Aktivitäten.
Welche betriebswirtschaftlichen Entwicklungsstufen sind wesentlich für die
Entwicklung von Beschaffung, Produktion und Logistik?
Die Entwicklung läuft von der Funktionsspezialisierung über die Produkt- und
Kundenspezialisierung zur Prozessorientierung.
Die Funktionsspezialisierung ist maßgeblich von den Ökonomen Adam Smith und Frederick Winslow Taylor geprägt und strebt Effizienz durch Arbeitsteilung an. In der Produkt- und Kundenspezialisierung werden die Produkte individualisierter, den Bedürfnissen der jeweiligen Kunden angepasst. Die Prozessorientierung bewältigt die steigenden Anforderungen an Präzision, Schnelligkeit und Flexibilität mittels durchgängiger Waren- und Informationsströme über die einzelnen Funktionsbereiche und Unternehmensgrenzen hinaus.
Welche Transformationsebenen lassen sich im Unternehmen unterscheiden?
In Unternehmen lassen sich drei Transformationsebenen unterscheiden. Neben der bonetären Ebene (Güterebene) gibt es die monetäre Ebene (Finanzebene) und die dispositive Ebene (Informations- Planungs- und Entscheidungsebene).
Welche Arten von Strömen unterscheidet man auf der Güterebene?
Die Güterebene (bonetäre Ebene) behandelt den Fluss von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Zulieferteilen, Waren, Halbfertig- und Fertigprodukten innerhalb eines Unternehmens und zwischen Unternehmen. Dieser Güterfluss wird auch als Realgüterstrom bezeichnet.
Wozu dienen interne Verrechnungspreise auf der monetären Ebene?
Interne Verrechnungspreise dienen dazu, die Leistungen einer Abteilung an andere Abteilungen desselben Unternehmens abzurechnen.
Wie läuft die integrierte Absatz-, Produktions- und Beschaffungsplanung (Sales and Operations Planning) ab?
Ausgehend vom Produktprogramm erfolgt im Rahmen der integrierten Absatz-, Produktions- und Beschaffungsplanung (Sales and Operations Planning, S&OP) die laufende Abstimmung zwischen Plänen der leistungsverwertenden Absatzbereiche sowie der leistungserstellenden Bereiche Beschaffung, Produktion und Logistik. In der Absatzplanung werden auf Basis von Prognosen und/oder vorliegenden Bestellungen die zukünftigen Verkaufsmengen der Produkte unter Berücksichtigung verfügbarer Ressourcen in der Produktion (v.a. Maschinen und Mitarbeiter) festgelegt. Die Bedarfsplanung ermittelt auf Basis geplanter Verkaufsmengen und bestehender Lagermengen Art und Menge benötigter Materialien und Baugruppen. Die Produktionsplanung gestaltet in einem mehrstufigen Prozess das Produktionsprogramm und sorgt dafür, dass Maschinen und Mitarbeiter bestmöglich eingesetzt werden. Die Beschaffungs- und Bereitstellungsplanung stellt sicher, dass das Produktionsprogramm umgesetzt werden kann. Dazu werden die erforderlichen Materialien und Baugruppen zu möglichst geringen Kosten beschafft und durch die Logistik termingerecht bereitgestellt.
Welche Vorgänge löst die interne Anforderung der Produktionsabteilung (z.B. nach Rohstoffen) im Unternehmen und beim Lieferanten bei auftragsbezogener Beschaffung und Produktion aus?
Die interne Anfrage löst nach nötigen Rückfragen eine externe Anfrage der Beschaffungs-abteilung beim Lieferanten aus. Der Lieferant seinerseits versorgt die Beschaffungsabteilung mit Informationen zum gewünschten Material und erstellt entsprechende Angebote. Eine entsprechende Meldung darüber geht an die Produktionsabteilung. Die Auftragsbestätigung und Rechnung des Lieferanten komplettieren den Beschaffungsprozess auf der dispositiven Ebene.
Welche Managementebenen lassen sich im Unternehmen unterscheiden?
- Strategisches Management (Top-Management):
Umfasst Grundssatzentscheidungen der betrieblichen Leistungserstellung. Strategische Entscheidungen sind langfristig. - Taktisches Management (Middle Management):
Konkretisierung der getroffenen startegischen Entscheidungen. Es ist Aufgabe der taktischen Planung, Ressourcen des Unternehmens so anzupassen, dass Ziele erreicht werden. Der Zeitraum ist mittelfristig. - Operatives Management (Lower-Management):
Trifft kurzfirstige Entscheidungen zur Umsetzung der Rahmenplanung.
Was bedeutet Faktorkombination?
Im Rahmen der Faktorkombination werden die Produktionsfaktoren kombiniert. Mit einem Input (Material, Maschinen, Personal, etc.) wird ein Output (Sachgüter und/oder Dienstleistungen) geschaffen.
Welche zusätzlichen Faktoren werden im erweiterten System der Produktionsfaktoren berücksichtigt?
Das umfassende System der Produktionsfaktoren erweitert die klassischen Produktions-faktorensysteme um Informationen, Objektfaktoren und Zusatzfaktoren.
Objektfaktoren: Z.B. bereitegstellte Halbfertigprodukte, zu transportierendes Gut
Subjektfaktor: Mensch
Zusatzfaktor: Faktoren, die für die Erstellung eines Produkts unentgeltlich oder entgeltlich eingesetzt werden, insbesondere Dienstleistungen, die von Betriebsfremden erbracht werden: z:B. Nutzung der materiellen Infrastruktur (Verkehrsinfratsruktur)
Was sind Betriebsmittel?
Alle Einrichtungen und technischen Anlagen, die für den betrieblichen Leistungsprozess notwendig sind. Sie bilden keinen Bestandteil des Fertigerzeugnisses.
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