Klinische & Interventionspsychologie Master
Uni Würzburg
Uni Würzburg
Kartei Details
Karten | 286 |
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Lernende | 14 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 29.06.2020 / 19.02.2023 |
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Was versteht man unter dem psychologischen Parkinson-Effekt?
- minimale soziale Stressoren > starke Effekte auf motorische Symptome
- Bewegungsblockaden in kritischen Momenten
- Stress verstärkt Dyskinesen (Bewegungsstörungen)
Wie setzt sich der Stress Teufelskreis bei Parkinson zusammen?
- stress-erhöhende Gedanken und Selbstanweisungen
- Anspannung/Angst/Ärger
- körperliche Anspannung
- Verstärkung der Parkinson-Symptome
Beschreibe die Komponenten der Verhaltensanalyse anhand von Freezing bei Parkinson.
- externe Situation = räumliche Enge
- interne Situation = Stress
- >führt zu Wahrnehmungsprozess/innere Verarbeitung = Anspannung und Angst
- >Verhalten = Freezing
- > führt zu externene Konsequenzen= Defizit in Bewegungssteuerung, z.B. nicht durch Tür gehen zu können
- und internen Konsequenzen = negative Gedanken, Ärger
Bei Parkinson steht Angst im Zusammehang mit Freezing und Off-Phasen, während die Schwere der Erkrankung nur gering mit Angst korreliert. Richtig oder falsch?
richtig
Bei der psychotherapeutischen Behandlung von Parkinson ist das Ziel, den sozialen Handlungsspielraum aufrechtzuerhalten und die erkrankungsbezogene Belastungserleben zu reduzieren. Dabei wird unter anderem auch auf Informationsvermittlung gesetzt, da die Fähigkeit über dei Erkrankung zu sprechen unmittelbar angstreduzierend wirkt. Richtig oder falsch?
richtig
Was gibt es für körperbezogenen Maßnahmen bei Parkinson?
- PMR
- Habit-Reversal-Techniken zur Tremorkontrolle
- Deblockierungsmethoden bei Freezing z.B. Zählstrategie
Welche vier Erkrankungen kann man durch Verhaltensänderung verhindern (mind 70%)?
- Diabetes Typ 2
- koronare Herzerkrankung
- Dickdarmkrebs
- Schlaganfall
Was ist der führende Faktor für Sterblichkeit?
Bluthochdruck - ca. 13% weltweiter Todesfälle
Was sind die Hauptrisikofaktoren für Krankheitslast und Mortalität weltweit?
- Bluthochdruck
- Untergewicht in der Kindheit
- Umweltbedingte Risikofaktoren (verunreinigtes Wasser, Hygiene etc)
- niedriger Anteil an Obst und Gemüse, Bewegungsmangel, Alkohol- und Tabakkonsum, hoher BMI, hoher Cholesterinspiegel, hoher Blutzuckerspiegel, hoher Blutdruck
- ungeschützter Geschlechtsverkehr
- Tabak
- Übergewicht und Adipositas
Personen die eine Major Depression haben und gleichzeitig Antidepressiva nehmen, haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht. Richtig oder falsch?
falsch
- Major Depression kein Risikofaktor für Übergewicht
- SSRI Einnahme geht mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht einher
- kein Effekt trizyklischer Antidepressiva
Bei Frauen wirken physische Aktivität und gesunde Ernährung protektiver vor KHK als bei Männern. Richtig oder falsch?
richtig
- Diabetes, Blutdruck und Rauchen stellen bei Frauen größere Risikofaktoren dar
- Depressivität, psychosozialer Stress und Migräne sind unterschätze Risikofaktoren
Schlaganfälle sind die 3 häufigste Todesursache. Nenne die 3 Formen von Schlaganfällen
- ischämisch: Blutgefäßvererngung
- hämorrphagisch: geplatztes Gefäß
- Subarachnoidalblutung: Aneurysma (Ausweitung der Arterie)
Die Einnahme von Antidepressiva nach einem Schlaganfall reduziert die körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen und reduziert die Mortalität. Richtig oder falsch?
richtig
Hauptkorrelat bei Depression: Einschränkung bei den activities of daily living
Bei der neurologischen Rehabilitation gibt es in allen Phasen eine psychologische Behandlung und ein speziell evidenzbasiertes Therapiemodul für Phase D. Richtig oder falsch?
richtig
außer in Phase A keine psychologische Behandlung möglich
Bei Schlaganfällen wird das Vorliegen von kognitiven Defiziten häufig unterschätzt/nicht berichtet. Außerdem kommt es bei Schlaganfallpatienten häufig zu einem organisch bedingten unzureichenden Störungsbewusstsein. Richtig oder falsch?
richtig
3 Dimensionen von Stress?
- Intensität (Makro vs. Mikrostress)
- zeitliche Ausdehnung ( akut vs. chronisch)
- Betroffenheit (universell vs. persönlich)
auch: Qualität (eustress vs. distress), Vorerfahrung (Neuigkeit vs. Bekanntheit), psychologische und physische Konsitution (Persönlichkeit), Kontrollierbarkeit, Vorhersehbarkeit, soziale Unterschützung, Ausgangszustand
>subjektive Einschätzung von Stress entscheidend
Welche 3 Ansätze zu Stress gibt es? (Definition)
- Reizorientierten Ansatz: Stress als Reiz (Stressor): physikalisch, körperlich, sozial
- Reaktionsorientierter Ansatz: Stress als Reaktion: Auslenkung der Balance körperlicher und psychischer Funktionen (Homöostase)
- Transaktionaler Ansatz: Stress als Transkation zwischen Person und Welt (dynamischer Ansatz), Bewertung jeder Situation hinsichtlich Bedrohlichkeit und Bewältigungsressourcen
Was versteht man unter Homöostase, Allostase und Allostatic Load?
Homoöstase ist das Anstreben eines (physiologischen) Gleichgewichtszustand
Allostase ist die Anpasung an wehselnde Umweltbedingungen (Anpassungsmechanismen), um die Homöostase unter Belastung aufrechtzuerhalten
Allostatic Load meint überschießende und chronische Anpassungsreaktionen - führt langfristig zu einer geringeren Stressreaktion (=negativ)
Erkläre das generelle Anpassungs- und Adaptionssydrom nach Seyle und wie dieser Stress definiert
Stress ist ein subjektiv erlebte Belastung und unspezifische Antwort des Organismus auf die Störung des homöostatischen Gleichgewichts und als den Versuch, dieses Gleichgewicht herzustellen
1. Alarmreaktion: fight-or-flight-Reaktion, Sympathkusaktivierung
2. Widerstandsphase
3. Erschöpfungsphase
- Wahrnehmung eines Stressor > Anpassungsreaktion
- nach Anspannungsphase sollte eine Entspannungsphase folgen
- viele Stressoren in kurzen zeitlichen Abständen führen zum Anstieg des Erregungsniveaus
- kurzeitiger Stress führt zu Energiemobilisierung, langfrister Stress zu Schädigung & Tod
Erkläre das Transaktionale Stressmodell nach Lazerus und wie dieser Stress definiert
Stress ensteht, wenn eine Person eine Situation als herausfordernd, bedrohend oder schädigend einschätzt (primary appraisal) und durch innere und äußere Bedingungen gestellten Anforderungen als die eigenen Ressourcen übersteigend wahrnimmt (secondary appraisal)
Jede Situation muss hinsichtlich ihrer Bedrohlichkeitund Verfügbarkeit von Bewältigungsmöglichkeiten bewertet
- Umweltreize/Stressoren > Wahrnehmungsfilter (Auswahl), dieser ist abhängig von der Person
- kognitive Bewertung:
- primäre Bewertung: Interpretation des Stressors als positiv vs. irrelevant vs. stressreich (Verlust, Schaden, Bedrohung)
- sekundäre Bewertung: Analyse der verfügbaren Bewältigungsmöglichkeiten
- Bewätigung (Coping): problemzentriert vs. emotionszentriert
- Neubewertung (Reappraisal)
Erkkäre die zwei Achsen der Stressreaktion
1) Sympathische Nervensystem
- Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin (Nebennierenmark)
- Funktionssteigerung der inneren Organe, v.a. kardiovaskuläre System
- Aktivierungsvorgänge fight-or-flight
2) HPA-Achse
- Ausschüttung von Cortisol (Nebennierenrinde)
- Energiebereitstellung
- Einfluss auf Gehirn (Emotion & Kognition) >langfrister STress und erhöhte Kortisolkonzentration kann zum Absterben von Neuronen (Atrophie) im Hippocampus führen (v.a. CA3-Region)
- Einfluss auf Immunsystem: entzündungshemmend, immunsuppressiv
Wie verläuft die Kortisol- und ACTH Ausschüttung beim TSST und wie kann diese moduliert werden?
- höchster ACTH-Wert nach 1 Minute (nach TSST)
- höchster Kortisolwert nach 20 Minuten (nach TSST)
- nach ca. 1 STunde sind Kortisol und ACTH wieder auf Ausgangsniveau/Baseline (Stress wird nicht über mehrere Stunden induziert
- bei sozialer Unterstützung - niedrigere endokrine (Kortisol-) Werte und psychische Stressantwort (Angst- und Stresratings)
- Interaktion Oxytocin + soziale Unterstützung > nochmals niedrigere Stressreaktion
Was passiert bei der kurzfristen und langfristigen Stressantwort?
kurzfristig:
- Anstieg des Blutzuckerspielges
- Blutdruckanstieg
- Ansteigen der Atemfrequenz
- erhöhter metabolischer Umsatz
- erhöhte Aufmerksamkeit
- erniedrigte Verdauungs- und Nierenaktivität
- Unkonzentiertheit, Interessenverlust, erhöhte Alkohol- und Nikotinkonsum
langfristig:
- erhöhte renale Natrium- und Wasserrückresorption
- gesteigertes Blutvolumen
- erhöhter Blutdruck
- erhöhter Blutzuckerspiegel
- Immunsuppression
- Depressivität, Schlafstörungen, Diabetes, Magengeschwüre
- >hohe Glukokortikoidkonzentration wirkt immunsupressiv und entzündungshemmend
Was versucht Stress im Hippocampus?
- Hippocampus hat viele Rezeptoren für Stresshormone (erhöht selekt. Aufmerksamkeit für Stressreize)
- neurotoxische Wirkung von Katecholaminen (primär= Noradrenalin & Dopamin, sekundär = Adrenalin)
- bei Stress verringert sich zelluläre Erregbarkeit und Neurogenese (ähnlich auch bei Amgydala und PFC)
- Glukokortikoide zerstören hippocampale Neuronen
- geringe Hippocampusvolumen als Risikofaktor für PTBS
- Kriegsveteranen mit PTBS haben stärkere Hippocampusatrophie als Kriegsveteranen ohne PTBS
Führt sozialer Stress zu einem erhöhten Adrenalin- und Noradrenalinausschüttung?
Psychischer Stress und Erkältung korrelieren positiv
Welche psychischen Erkrankungen können durch Stress ausgelöst werden und wie werden sie voneinander abgegrenzt?
- akute Belasungsreaktion: unmittelbar nach Belastung, Dauer: Tag/Stunden
- posttraumatische Belastungsstörung: nach Konfrontation außergewöhnlichen Ereignis, uneingeschränkte Dauer, tritt oft zeitverzögert auf
- Anpassungsstörung: psychosoziale Beaslung nach einen nicht außergewöhnlichen Ereignis, Dauer: Wochen (weniger als 6 Monate)
Wie wirkt sich eine gestörte HPA-Achse bei Depresion und PTBS aus?
Depression
- mehr Cortisol und CRH
- verringerte Rückmeldung zum Thalamus/Hypophyse
PTBS
- weniger ACTH und Cortisol
- verstärkte Rückmeldung zum Thalamus/Hypophyse
- CRH verstärkt
Wie hängt Stress und Epigenetik zusammen?
Was ist ein Risikofaktor, der die Wahrscheinlichkeit erhöht an einer PTBS zu erkranken?
kleines Hippocampusvolumen
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