Premium Partner

Differenzielle Psychologie

Theoretische Ansätze

Theoretische Ansätze


Kartei Details

Karten 63
Sprache Deutsch
Kategorie Deutsch
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 24.05.2020 / 18.09.2022
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20200524_differenzielle_psychologie
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20200524_differenzielle_psychologie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was ist im Rahmen des behavoristischen Ansatzes unter "Umweltbedingtheit" zu verstehen?

Umweltbedingtheit oder auch Situationismus beschreibt den Einfluss der Umwelt auf das Erlernen von neuen Verhaltensweisen sowie auf das Verlernen von bereits vorhandenen Verhaltensweisen.

Wie können nach dem Situationismus (Umweltbedingtheit) Verhaltensweisen wieder verlernt werden?

Das Verlernen kann dabei in einem aktiven Entkodierungsprozess oder auch durch Nichtgebrauch von Verhaltensweisen bestehen. Da aus behavoristischer Sicht sowohl das Verlernen bereits vorhandener als auch das Erlernen von neuen Verhaltensweisen über wirksame Umwelteinflüsse vermittelt wird, setzt eine Persönlichkeitsänderung eine veränderte Umwelt voraus.

Was versteht Watson unter "Neuaufbau des Individuum"?

Voraussetzung: veränderte Umwelt

Verlernen bestehender Verhaltensweisen -> aktive Entkonditionierung (Encodierung)/Nichtgebrauch + erlernen Neuer

= Neuaufbau des Individuums

-> Persönlichkeit ist frei formbar, aus jedem Mensch kann alles gemacht werden 

Um eine Persönlichkeitsänderung vorzunehmen benötigt das Individuum eine veränderte Umwelt, da Watson aus behavoristischer Sicht sowohl das Verlernen bereits vorhandener Verhaltsweisen sowie das Erlernen neuer Verhaltensweisen über wirksame Umwelteinflüsse vermittelt sieht.

Wie kann man die Gewohnheitsstärke einer Reiz-Reaktionsverknüpfung objektiv messen?

Hull (1943) schlägt verschiedene Vorgehensweisen zur Messung der Gewohnheitsstärke vor. Im Tierexperiment lässt sich unter Konstanthaltung der Reizbedingungen und der aktuellen Triebstärke eine Zunahme der Gewohneitsstärke ableiten aus der 

  • Erhöhung der Reaktionswahrscheinlichkeit (Tier reagiert auf den Reiz immer häufiger mit der fraglichen Verhaltensweise)
  • Abnahme der Reaktionslatenz (seine Reaktion auf den Reiz erfolgt immer schneller)
  • Erhöhung der Reaktionsstärke (seine Reaktion wird immer intensiver)
  • Erhöhung der Löschungsresistenz (die Reaktion bleibt trotz Wegfall der Verstärkung noch über zunehmend mehr Durchgänge beobachtbar)

Entscheidend für die Höhe der sich ausbildenden Gewohnheitsstärke sind in erster Linie folgende Faktoren innerhalb der Übungsphase:

  • die zeitliche Nähe (kontiguität) von Reiz und Reaktion
  • das Ausmaß der Verstärkungen
  • die Anzahl der verstärkten Durchgänge während der Übungsphase

Erläutern sie das effektive Reaktionspotential.

Das effektive Reaktionspotential (sËR) besteht  aus der Differenz des Reaktionspotentials (sER) und der Gesamthemmung (Í) 

  • sËR = sE- Í

somit erfolgt nur deine Reaktion, wenn die Gesammthemmung kleiner ist als das Reaktionspotential.

Unterbleibt eine Reaktionsausführung über einen längeren Zeitraum, baut sich Müdigkeit bzw. Hemmung ab und das effektive Reaktionspotential nimmt wieder einen positiven Wert an, was zum Wiederauftreten der vermeintlich bereits gelöschten Reaktion führt.

 

Erläutern sie verschiedene Verstärkungspläne

Man unterscheidet daher folgende Verstärkerpläne:

  • Kontinuierliche Verstärkung: Die Verstärkung erfolgt nach jeder Reaktion. Dadurch wird Verhalten besonders schnell aufgebaut.
  • Intermittierende Verstärkung: Die Verstärkung erfolgt NICHT nach jedem gezeigten Verhalten, sondern

-> Quotenverstärkung: Konsequenz erfolgt entweder nach fester oder variabler Quote (jedes fünfte Mal wird verstärkt oder durchschnittlich jedes fünfte Mal).

-> Intervallverstärkung: Konsequenz erfolgt nach festem oder variablen Zeitintervall (alle drei Stunden wird Verhalten verstärkt oder durchschnittlich alle drei Stunden).

Die Geschwindigkeit des Lernens, aber auch die Löschungsresistenz von Verhalten hängen von der Art des Verstärkerplans ab: Bei kontinuierlicher Verstärkung wird Verhalten besonders schnell gelernt, kann jedoch auch schnell wieder gelöscht werden. Bei variabel intermittierender Verstärkung (z. B. einer Mischung aus Quoten- und Intervallplänen) wird Verhalten zwar langsam gelernt, ist aber – wenn es einmal erworben wurde – besonders stabil/löschungsresistent (z. B. beim Glücksspiel)

Was sind primäre Bedürfnisse?

Zu den primären Bedürfnissen, aus deren nicht Befriedigung eine Zunahme an Triebenergie resultiert, zählen das Bedürfnis nach:

  • Sauerstoff zum Atmen
  • Aufrechterhaltung der optimalen Körpertempertur
  • Vermeidung von Gewebeverletzungen (Schmerz)
  • Nahrung
  • Flüssigkeit
  • Defäkation
  • Miktion
  • Erholung (als Folge von vrohergehender Anstrengung)
  • Schlaf (nach einer langen Wachphase)
  • Aktivität (nach vorangegangener Inaktivität)

Was versteht man unter Reaktionsgeneralisierung?

Zum Erwerb von typischen Verhaltensweisen, die zur Charakterisierung eines Individuums dienen können, tragen neben Prinzipien der Verstärkung auch weitere Prozesse bei. Wenn ein operantes Reaktionsmuster verstärkt wird, führt dies häufig auch zu einer bedeutsamen Stärkung oder Festigung anderer operanter Reaktionsmuster und wird als Reaktionsgeneralisierung bezeichnet. (Übung->manuelle Geschicklichkeit in einem Bereich-> verbesserte Leistung in einem anderen Bereich bewirken. Erfolg in einem Betätigungsfeld-> erhöht Tendenz sich in einem anderen Gebiet zu engagieren.